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-   -   moderne - langlebige - Fassade für EFH (https://www.tektorum.de/bauherren-auftraggeber/2216-moderne-langlebige-fassade-fuer-efh.html)

Taurusx 17.12.2005 20:46

moderne - langlebige - Fassade für EFH
 
Hallo ihr!

Ich bin als Privatmensch (Bauingenieur Student) , der nächstes Jahr bauen will und möglichst viel Planung an Eigenheim selber machen momentan am Ende :)

(Für Architekten, die sich Angegriffen fühlen: Die Planung beschränkt sich NICHT auf Details oder das fertige Objekt. Ich möchte dem Architekten bloß möglichst viele Vorgaben geben und nicht auf SEINE Ideen angewiesen sein)

Ich bin auf der Suche nach einer "modernen" und langlebigen Fassade für ein EFH, deren Kosten in etwa der einer Außenschale aus Klinker.

Ich bin Momentan bei Tecu classic oder Oxid, jedoch habe ich mich noch nicht über die Kosten dieser Fassade Informiert.

Da ich selbst kein Architekt bin, fehlen mir leider die Informationen des derzeit Möglichen.

Ganz wichtig ist jedenfalls die Langlebigkeit. Ob die Fassade nun Wäremedämmtechnische Eigenschaften hat spielt keine Rolle, da das Haus wohl ein Kerngedämmter KS* Bau wird.

Gruß

Maks 17.12.2005 21:23

Hallo,

und wie sollen wir uns das jetzt vorstellen? Wir geben Tipps - natürlich kostenlos - Sie führen ihr Haus in „Eigenplanung“ aus und wenn eine unserer Ideen schief geht, waren es die blöden Architekten? Es ist vielleicht etwas überspitzt, aber wenn Sie jemanden zur Fachplanung benötigen, dann nehmen Sie sich einen Architekten. Dann haben Sie auf jeden Fall jemanden, der ggf. für Ihre Planungsfehler geradestehen muß.
Ich kann es nicht verstehen warum Menschen nicht bereit sind, für eine notwendige Leistung etwas zu bezahlen.
Entschuldigung, dass ich hier Dampf ablasse, aber letztendlich sägen wir uns doch selbst den Ast ab, auf dem wir sitzen.

Da ich aber nicht nur meckern möchte hier einen Tip. Zum einen rufen sie doch bei Tecu an und erkundigen Sie sich über die geplante Kupferfassade. Dort nennt man Ihnen bestimmt auch einen Fachbetrieb in Ihrer Nähe.
Und der zweite Tip - kostenlos - auch die Tecu Oxid-Fassade wird nach ca. 10-15 Jahren grün, egal ob sie voroxidiert ist oder nicht.

Und noch eine Hoffnung. Ich hoffe Sie kennen sich mit der Energieeinsparverordnung aus, bezüglich Ihres kerngedämmten KS-Bau.
Und ich hoffe, dass Sie mit bauphysikalischen Kenntnissen ausgestattet sind. Und ich hoffe, dass Sie wissen, wie man Verträge mit Baufirmen schließt. Und ich hoffe, dass Sie das alles nicht von uns wissen wollen.

Nichts für ungut und einen schönen 4. Advent.

Gruß

noone 17.12.2005 21:28

Hierzu möchte ich gerne Stellung nehmen:

Ich bin der Überzeugung, daß Bauherren sich voll und ganz einem Architekten anvertrauen sollten, und möglichst in der Planung dem Architekt vertrauen sollen. Letztendlich ist der Eigenentwurf des Bauherren nie von der Qualität des Entwurfs eines Architekten. Hier liegt ein Mißstand in der deutschen Gesellschaft vor. Architekten werden zunehmends als überflüssig und kostentreibend angesehen, was schlicht und einfach als unmoralisch einzustufen ist. Wenn man eine Blinddarmentzündung hat, versucht man ja auch nicht in Eigenleistung diesen zu entfernen. Dieser Trend wird zunehmend durch Fertighausfirmen und Schlüsselfertige Bauweise vorangetrieben, wo suggeriert wird, die angebotenen Objekte hätten bei niedrigerem Preis dieselbe Qualität.

Fassadengestaltung ist ein sehr schwieriges Thema, was eine gewisse Erfahrung und Ausbildung erfordert. Hier via Forum Tips zu geben kann meiner Meinung nach zu keinem ERfolg führen.

Ich empfehle Ihnen, auf der Homepage der entsprechenden Architektenkammer vorbeizusehen, dort gibt es Infos für Bauherren, unter anderem gibt es auf Anfrage auch eine Info Broschüre.

Taurusx 17.12.2005 21:40

Ich möchte hier erstmal loswerden das ich es erstaunlich finde Was es hier doch für eine Antwort gab. NATÜRLICH! wird die Ausführungsplanung einem Architekten übergeben, aber ich möchte dem Architekten sagen können WAS ich will und nicht auf seine Ideen Angewiesen sein.

"Und noch eine Hoffnung. Ich hoffe Sie kennen sich mit der Energieeinsparverordnung aus, bezüglich Ihres kerngedämmten KS-Bau.
Und ich hoffe, dass Sie mit bauphysikalischen Kenntnissen ausgestattet sind. Und ich hoffe, dass Sie wissen, wie man Verträge mit Baufirmen schließt. Und ich hoffe, dass Sie das alles nicht von uns wissen wollen."

Diese Hoffnung geht für sie in Erfüllung, denn ich bin angehender Bauingenieur im 7 Fachsemester.

Von daher möchte ich von ihnen auch keine genauen Ratschläge, sondern eher Informationen über Fassadensysteme die aufgrund ihrer Optik auch an Kleinere Objekte, wie EFH passen.

Gruß

noone 17.12.2005 21:51

warum nicht gleich beim Hersteller anrufen oder vorbeisurfen? dort gibts sicherlich bessere infos als hier........

Taurusx 17.12.2005 21:53

Zitat:

Originally posted by noone
warum nicht gleich beim Hersteller anrufen oder vorbeisurfen? dort gibts sicherlich bessere infos als hier........
Ich war Gestern sogar bei der KME in Osnabrück ( Tecu Hersteller) , allerdings suche ich noch nach Alternativen, da mir die Beratung dort nicht besonders gefallen hat, da sie sehr einseitig war.

Mein Problem ist aber auch nicht die Planung des ganzen, die im Endeffekt vom Srchitekten übernommen wird - sondern ich kenne nicht die Möglichkeiten, die man derzeit hat. Vielleicht gibt es ja neue entwicklungen am Markt oder Neuigkeiten? Sowas würde mich interessieren, denn als Bau. Ing Student befasst man sich nur sehr wenigs (eher gar nicht) mit Gestaltung :)

Maks 17.12.2005 22:03

Hallo,
Zitat:

Ich bin als Privatmensch......
Zitat:

Ob die Fassade nun Wäremedämmtechnische Eigenschaften hat spielt keine Rolle, da das Haus wohl ein Kerngedämmter KS* Bau wird.
Daraus ist nicht unbedingt abzuleiten, dass Sie
Zitat:

angehender Bauingenieur im 7 Fachsemester
sind. Und genau deshalb, um nochmal in dem Ton fortzufahren, sollten Sie wissen, wie man an Infos rankommt, oder den Architekten damit beauftragen.
Baukonstruktiv richtig gestaltet, kann auch eine Holzfassade langlebig sein.
Andererseits kann es sein, dass eine Kupferfassede ziemlich schnell „alt“ aussieht. Es kommt immer auf die Konstruktion an.
Zitat:

Von daher möchte ich von ihnen auch keine genauen Ratschläge, sondern eher Informationen über Fassadensysteme die aufgrund ihrer Optik auch an Kleinere Objekte, wie EFH passen.
Wie nonne schon geschrieben hat, ist das als Ferndiagnose schwer zu entscheiden, da es keine Angaben zur äußeren Form des Gebäudes gibt.

Gruß

edit: Warum soll es eine KS-Wand mit Kerndämmung werden und dann noch eine Fassade davor?

Taurusx 17.12.2005 22:09

Okay, Ich formuliere es jetzt einfach anders. Ich suche optisch Ansprechende Fassaden, deren Materialien nicht gerade aus Pappmaschee bestehen.

Ich brauche weder genaue Planungsdetails noch sonstiges. Es geht lediglich um das äußere. Man könnte fast sagen, das mir Fotos reichen würden.

Vielleicht ist das hier bloß das Falsche Forum dafür?!


"edit: Warum soll es eine KS-Wand mit Kerndämmung werden und dann noch eine Fassade davor?"

KS* Steine deshalb, da ich gerne eine Stabiles Mauerwerk hätte, in das ich auch mal einen Dübel reinknallen kann. z.B. Porenbeton ist mir als Mauerwerk persönlich zu "weich" obwohl die Wärmedämmeigenschaften natürlich um Klassen besser wären. KS* eigent sich darüber hinaus noch weil seine Schalltechnischen Eigenschaften aufgrund der Grundstückslage doch angebracht wären.

Eine Fassade davor finde ich einfach optisch Ansprechender als wenn ich das Gebäude Verputzen würde.

Kieler 17.12.2005 22:14

die Frage ist Salz in die Wunde des Architekten :D

Trotzdem: Immer gern genommen:
Rezyklierte Bildschirmröhren

Übrigens Hinterlüftete Vorhangfassade mit Kerndämmung ist ja wohl ein
Scherz :nixpeil:

vorschlägt
Matthias

Maks 17.12.2005 22:20

Hallo,

vielleicht wäre es trotzdem nochmal zu überdenken, ob es zwei Schalen Mauerwerk sein müssen. Aber egal, einfach nochmal den Baukoprof. ansprechen.
Zitat:

Vielleicht ist das hier bloß das Falsche Forum dafür?!
Nein, nur der falsche Anfang ;).
Als Materialien fallen mir spontan Aluminium, vorpatiniertes Zink oder Beton ein. Nicht einfach Beton sondern Betonplatten.

Gruß

Kieler 17.12.2005 22:23

Zitat:

Originally posted by Maks
...vielleicht wäre es trotzdem nochmal zu überdenken, ob es zwei Schalen Mauerwerk sein müssen...
nöö Max, ich glaube, das Wort
Zitat:

Kerndämmung
hat uns auf die falsche Fährte gebracht...;)
vermutet
Matthias

Taurusx 17.12.2005 22:25

Zitat:

Originally posted by Maks

Nein, nur der falsche Anfang ;).
Als Materialien fallen mir spontan Aluminium, vorpatiniertes Zink oder Beton ein. Nicht einfach Beton sondern Betonplatten.


Da haben wir es ja schon. Über Aluminium hatte ich noch gar nicht Nachgedacht, danke. Kennen sie zuzällig eine Herstellerfirma, die auch Bilder Online hat?

Und Betonplatten waren mir auch fremd bislang, allerdings bin ich auch nicht der Sichtbeton Fan :)

Allerdings kann ich mir vorpatiniertes Zink auch nicht vorstellen, meinten sie vielleicht vorpatiniertes Kupfer?

Zum Thema Bauko. - Bauko hatten wir nur 2 Semester lang. 1+2 ....

Kieler 17.12.2005 22:35

Zitat:

Originally posted by Taurusx
Da haben wir es ja schon. Über Aluminium hatte ich noch gar nicht
Nachgedacht, danke. Kennen sie zuzällig eine Herstellerfirma, die auch Bilder
Online hat?....

Universalklick

Für den Link hätte ich aber gern eine Auskunft: Wie soll man das verstehen,
ohne an der Welt zu verzweifeln:

Zitat:

Originally posted by Taurusx
...Sowas würde mich interessieren, denn als Bau. Ing Student befasst man sich nur sehr wenigs (eher gar nicht) mit Gestaltung...
Zitat:

Originally posted by Taurusx
...., aber ich möchte dem
Architekten sagen können WAS ich will und nicht auf seine Ideen Angewiesen
sein....

sagt und fragt
Matthias

Maks 17.12.2005 22:40

Hi,

einfach mal unter dem Stichwort Aluminiumfassade bei Google suchen. Das ist nicht böse gemeint, sondern ich habe auf Anhieb auch keinen Hersteller.

Moment Raico könnte evt. etwas sein.

Ansonsten würde mir als Fassadenmaterial noch transluzentes Glas einfallen, wobei das eher nicht zu Stein auf Stein passt.

@Matthias

:confused: :D

Gruß

PS.:
Zitat:

Zum Thema Bauko. - Bauko hatten wir nur 2 Semester lang. 1+2 ....
Solltest Du / Sollten Sie dringend auffrischen. Das ist auch als angehender Bauing. ziemlich wichtig!

edit: Vergiss Raico die haben nur Glas/Alufassaden.

Taurusx 17.12.2005 22:40

Zitat:

Originally posted by planmatsch

Für den Link hätte ich aber gern eine Auskunft: Wie soll man das verstehen,
ohne an der Welt zu verzweifeln:


Wie man das Verstehen soll? :) ich bin halt Privat an Gestaltung interessiert - zumindest was mein eigenes zukünftiges Haus betrifft. Ich möchte sagen können "die Fassade war deine Idee" :D

Maks 17.12.2005 22:47

Hi,

was mir noch einfällt, das Fassadenmaterial muß ggf. mit der Gemeinde abgestimmt werden. Wenn es irgendwelche Satzungen verbieten, Metallfassaden einzusetzen, habe ich dich als Architekt auf jeden Fall darauf hingewiesen, dass es zu Problemen, evt. sogar der Ablehnung des Bauantrages, kommen kann. Ich hätte es gern schriftl., dass ich dich darauf hingewiesen habe ;).

Gruß

Kieler 17.12.2005 22:49

Zitat:

Originally posted by Taurusx
....Ich möchte sagen können "die Fassade war deine Idee" :D
war´s ja nicht!
Wenn´s Structuran wird war´s meine, wird´s Aluminium, Zink oder Beton,
dann war´s Max Idee :D:D

Taurusx 17.12.2005 22:50

Zitat:

Originally posted by Maks
Hi,

was mir noch einfällt, das Fassadenmaterial muß ggf. mit der Gemeinde abgestimmt werden. Wenn es irgendwelche Satzungen verbieten, Metallfassaden einzusetzen, habe ich dich als Architekt auf jeden Fall darauf hingewiesen, dass es zu Problemen, evt. sogar der Ablehnung des Bauantrages, kommen kann. Ich hätte es gern schriftl., dass ich dich darauf hingewiesen habe ;).

Gruß

Information Quitier. *unterschreib* Hinweis danked Angenommen :)
Allerdings schriebt der Bebauungsplan nur sehr Wenig vor... zum Glück

Kieler 17.12.2005 22:52

Man das ist ja wie Blitzschach hier...

Taurusx 17.12.2005 22:56

Na und? ;) Kann doch auch mal Spannend sein. Ich wünsche euch eine gute Nacht!

Archimedes 18.12.2005 11:36

Die Fassade sollte ja schon etwas mit Aufbau der Aussenwand zu tun haben.
Falls die tragende Konstruktion (z.B. das Mauerwerk) nicht die ausreichenden Werte für Schall- und Wärmeschutz bringt, muß die Fassade diese Aufgabe übernehmen (bzw. den Rest erfüllen).


Von daher ist es deutlich mehr als eine rein gestalterische Frage welche Art von Fassade in Frage kommt.



Die günstigste Art eine Hülle um ein Einfamilienhaus zu ziehen ist momentan das Bauen mit 17,5 oder 24 cm starkem herkömmlichen Bims-Leichtbetonmauerwerk ohne Anforderung an Wärmedämmung (KLB, Bisotherm etc.) und darauf ein ca. 12 cm starkes WDVS-/Thermofassaden-System von Marmorit, Sto, Weber-Broutin, etc. mit einer abschliessenden Putzschicht anzubringen. Die Möglichkeiten der Fassadengestaltung beschränkt sich dann hauptsächlich auf die Körnigkeit bzw. Ausführung des Oberputzes und auf die Farbe, wobei bei WDV-System zu dunkle Farbtöne keine Verwendung finden können, wegen dem Problem thermischer Spannungen.
Natürlich kann man auch durch Vor- und Rücksprünge in der Dämmschicht (unterschiedliche WDVS-Dicken) die Fassade zusätzlich gestalten/gliedern.


Das Bauen mit Porenbeton ist ebenfalls sehr günstig. Hier reicht unter Umständen (wenn alle anderen Bauteile wie z.B. Dach und Heizung mitspielen) eine 30 cm starke monolithische Wand aus Ytong aus um die ENEV zu erfüllen.


Bei beiden Varianten ist die herkömmliche Lochfassade (normal grosse bzw. kleine Tür- und Fensteröffnungen mit Aussenwand dazwischen, möglichst Standardmasse), was die Kosten betrifft, zu favorisieren. Grössere Fensterelemente oder gar Glasfassaden schlagen sofort kräftig in die Kasse (vorallem weil dort auch eventuell Verdunklungs- oder Sonnenschutzelemente in entsprechenden Dimensionen notwendig werden.)


Soviel zum "billigen" Bauen.
Wenn niedrige Baukosten nicht die erste Rolle spielen, dann kann man natürlich auch andere Wand- und Fassadenkonstruktionen in Erwägung ziehen.




Die gestalterischen Möglichkeiten steigen natürlich immens, wenn man die Fassade von der tragenden Konstruktion trennt, also einfach eine Hülle davorhängt. (z.B. Stahlbetonskelettbau mit vorgehangener Glasfassade).

Die Möglichkeiten sind allerdings so vielfältig, dass man damit mehrere Foren füllen könnte.




Vielleicht ein paar Tipps:


Die erwähnte Variante als zweischaliges Mauerwerk mit Klinker- oder KS-Aussenschale ist sehr kostspielig und erfordert eine hohe handwerkliche Qualität (hohe Lohnkosten), weil die äussere Schicht als Sichtmauerwerk auszuführen ist. Sie macht auch nach meiner Meinung nur Sinn, wenn die Schicht zwischen Innen- und Aussenmauerschale genutzt wird um eine starke Kerndämmung unterzubringen. Dann hat man eine gute Lösung für Schall- und Wärmeschutz. Allerdings ist diese Variante baukonstruktiv nicht ganz einfach, weil es schwierige Details (z.B. Konsolenausbildung) im Bereich Übergang Fassade/Erdreich gibt.
Wenn diese Dinge gut gelöst sind, hat man allerdigs ein hochwertige Fassade mit einer langen Lebenserwartung.
Die Optik (Sichtmauerwerk) ist nicht jedermanns Sache und erfordert auch eine bestimmte Architektur (Siehe z.B. Mario Botta).


Zwei- oder Mehrschalig lässt sich natürlich auch mit Beton (Fertigteile oder Ortbeton) bauen, wobei Sichtbeton als Ortbeton (aussen oder innen und aussen) eigentlich immer die teuerste Variante sein wird (sehr hohe Lohnkosten und Anforderungen an handwerkliche Qualität). Die Gestaltung ist vielfältig. Einfärben des Betons, strukturierte Schalungen, zahlreiche Möglichkeiten der Nachbearbeitung.
Persönlich kann ich mich sehr dafür begeistern, aber teuer!!


Auch die Holständerwerk- oder Holzrahmenbauweise ist nicht zu vergessen, weil man dort die Möglichkeit hat fast jedes Material (fast jede Fassade) vor die tragende und gut gedämmte Struktur zu hängen.





Ums kurz zu machen hier noch ein paar Stichworte zur interessanten Fassadengestaltung:



Metallfassade z.B: Sinuswelle von Hoesch-Siegerlandwerke


Aussenwandverkleidung mit Trespa oder anderen künstlichen Platten


Rhombenschalung (natürliche Holzoptik)


Naturstein- oder Werksteinplattenverkleidung auf einer entsprechenden Unterkonstruktion


mineralischer Putz (bietet unzähliche Oberflächenfinishs), hört sich langweilig an, hat sich aber bewährt


Gabionen mit Steinfüllung


Trockenmauerwerk


natürlich Glas in allen Varianten und Befestigungweisen




bla, bla.....




Viel Spaß beim Sondieren und Sortieren....






;)

noone 18.12.2005 12:17

Zitat:

Die Möglichkeiten der Fassadengestaltung beschränkt sich dann hauptsächlich auf die Körnigkeit bzw. Ausführung des Oberputzes und auf die Farbe, wobei bei WDV-System zu dunkle Farbtöne keine Verwendung finden können, wegen dem Problem thermischer Spannungen.
Seid doch mal ein bischen kreativer, das hört sich immer nach null acht fünfzehn Standardfassaden an. Um eben Bauherren von dem Bauen mit dem Architekten überzeugen zu können, muß dann am Ende schon ein bischen mehr rauskommen als ein Spiel mit der Beschaffenheit des Oberputzes.

Putzfassaden können auch sehr spannend und plastisch sein, durch vor- und Rücksprünge kann man sehr schnell Tiefe und Plastizität ins Spiel bringen, ohne unbedingt mit dem Oberputz gestalten zu müssen.

Architekten, die dann als Varianten die Fassade einmal in beige und einmal in einem Grauton als "Varianten" präsentieren, sollten mal an Fortbildung denken........

Archimedes 18.12.2005 12:28

Du hast aber schon meinen ganzen Beitrag gelesen, oder?

quote:

"
....
Natürlich kann man auch durch Vor- und Rücksprünge in der Dämmschicht (unterschiedliche WDVS-Dicken) die Fassade zusätzlich gestalten/gliedern.
"



Also erst richtig lesen, dann meckern.
;)



Außerdem ging es in diesem Teil meines Beitrags ums kostengünstige Fassadenbauen.
Das sollte ein Architekt auf jeden Fall im Repertoire haben, denn die Kosten laufen viel zu Vielen unserer Zunft aus dem Ruder. Besonders denen mit wenig Erfahrung.

Taurusx 18.12.2005 12:50

Hallo Archimedes!

Danke für die Stichwörter :)

Besonders gefallen haben mir vor allem die Naturesteine - wie in diesem Bild:

http://www.heinzebauoffice.de/baupro...s/00006830.jpg

Allerdings würde ich einen anderen Farbton bevorzugen und die Herstellerfirma hat seltsamerweise keine Informationen zu diesem Produkt auf ihre Website, sondern nur zu ihren Gartenprodukten.

Kennst du vielleicht einen Hersteller, der eine solche Art von "Natursteinplatten" Anbietet?

Ich stelle mir gerade eine Kombination aus Kupfer/Naturstein sehr Ansprechend vor.

gruß

Archimedes 18.12.2005 13:04

Hallo Taurusx!

Das Bild ist sehr klein und es ist nicht viel zu sehen, aber es ist jedenfalls keine vorgehangene Natursteinfassade aus großformatigen Platten, wie ich sie angesprochen hatte (diese siehst Du oft an Bürogebäuden, die Platten sind relativ dünn (2-5 cm) und hängen in der Regel an einem Metallschienensystem bzw. Ankern).


Dein Bild zeigt richtiges Natursteinmauerwerk, wahrscheinlich ausgeführt als zweischaliges Mauerwerk, also mit einer inneren Schicht aus z.B. Leichtbetonsteinen mit Innenputz und einer dazwischenliegenden Dämmschicht (belüftet oder nicht hinterlüftet). Die Natursteinfassade sitzt dann normalerweise unten auf einer Stahlbetonkonsole und ist durch Maueranker aus Metall an die tragenden Innenschale angebunden.


Beim gezeigten Material würde ich auf einen Kalkstein bzw. Meskalith tippen. Es handelt sich um einen Bruchstein der vor dem Vermauern abrichtet/behauen werden muß.
Ich würde Dir bei der Verwendung von Natursteinen aber ortstypische Materialien empfehlen. Außerdem würde ich diese Art der Fassadengestaltung nur gezielt und partiell anwenden und niemals ein ganzes Haus damit verkleiden.


Die Kombination von Kupfer und dieser Art Stein klingt für mich sehr klassisch und die Kombination finde ich nicht unbedingt glücklich.


Vor allem: beide Materialien und Bauweisen sind wirklich teuer.


Also, weiterhin viel Glück beim Suchen des richtigen Weges, aber lass Dich unbedingt bei einem erfahrenen Architekten beraten.

Ein Forum ist sehr gut um einen Einstieg in die Materie zu finden, aber eine Entscheidung solltest Du erst nach einer intensiven persönlichen Beratung treffen. Dieses Forum ist auch eher auf studentische Fragen und Antworten spezialisiert.


Sehe es mir nach, aber ich habe heute und in den nächsten Tagen leider keine Zeit mehr um Dir mehr Infos zu diesem Thema zu geben.....

noone 18.12.2005 13:49

Die Antwort von oben war eigentlich gar nicht auf dich bezogen, sondern spricht vielmehr die allgemeine Herangehensweise der Kollegen an.

Übrigens: Vor und Rücprünge in der Fassade bedeuten keineswegs unbedingt Mehrkosten, wenn man sie gemäß Grundriss richtig einplant. Außerdem kann man schon kleinere Versprünge allein durch die Dicke der Wärmedämmsysteme erreichen.

Ich verstehe nicht, daß manche hier sofort persönlich werden, wenn man Kritikpunkte anführt, und dann sofort auf persönlicher Ebene diese "wegen mangelnder Erfahrung" abhandelt.

Wir sind doch alle hier, um Meinungen zu diskutieren und sich nicht selbstgefällig über allem stehend zu präsentieren, laßt uns Punkte ansprechen und ausdiskutieren ohne sich sofort persönlich angegriffen zu fühlen und die Diskussion im Keim zu ersticken.

noone 18.12.2005 13:58

Und um nochmals auf die Kosten zurückzukommen:

die Aufgabe des Architekten ist es doch, in einem bestimmten Budget die bestmögliche Gestaltung, die dann auch auf den Bedürfnissen des Bauherren beruhen sollte, herauszuholen. Ist allein Kostenminimierung das Ziel, dann kann man getrost die Standartfertighausarchitektur wählen, und dies bewirkt wiederum der Niedergang des Berufstandes, da man sich selbst als Architekt wegrationalisiert. Bei jedem Entwurf, und sei es nur ein kleines Einfamilienhaus unter 300 000 Euro, sollte ein EINMALIGES Resultat aus dem Ort, den Bedürfnissen des Bauherren und der Reaktion des Architekten auf diese Faktoren sein. Die Überzeugungsarbeit des Architekten ist es doch, dem Bauherren aufzuzeigen, daß es Alternativen zu dieser Hasenstallarchitektur gibt, deren einziges Credo die Kostenminimierung ist.

Wenn es auch sehr philosophisch klingt, es ist jedoch mein Standpunkt, und der beruht eben nicht auf mangelnder Erfahrung. Kommt jemand zu mir und will so ein Hasenstall, dann werde ich dort nicht mitmachen. Kostengünstige Architektur muß nicht eine möglichst geringe Kubatur und Standardmist a la Fertighausgestaltung sein, dzu stehe ich.

Übrigens, in manchen Publikationen des Cellwey Verlags kann man sich davon auch gerne selbst überzeugen lassen........

Archimedes 18.12.2005 14:46

Stimme Dir vollkommen zu, dass wir hier nicht persönlich werden sollten und jeder das sagen sollte was er für richtig hält, ob es wirklich richtig ist, muß dann jeder selbst herausfinden.

Du hattest Dich nur auf meinen Beitrag bezogen und diesen zittiert, aber anscheinend doch nicht richtig gelesen.
Von "mangelnder Erfahrung" hast alleine Du gesprochen.

Aber lassen wir es dabei.




Zu den von Dir angesprochenen Kosten möchte ich dann doch noch sagen, dass bei mir ein Bauherr nicht erst bei den von Dir erwähnten 300.000 € ein ernstzunehmender Kunde wird, sondern das ich auch Kunden mit einem Baubudget (ohne Grundstück) von unter 200.000 € ernstnehme und für sie versuche eine gute Lösung, sowohl architektonisch und in Sachen Bauqualität, zu finden, ohne sie direkt in die Arme von Fertighausanbietern zu treiben. ES werden dann bloß keine 200 m² Wohnfläche rauskommen, aber wenn man geschickt und flexibel plant und keine Flächen verschenkt, kann man heute auch als Architekt ansprechende Häuser für z.B. 180.000 € (reine Baukosten, brutto) bauen. Da ist auch ein klarer Trend zu erkennbar. Lieber klein und innerhalb von 15 Jahren bezahlbar, als protzen und in 5 Jahren Privatinsolvenz.


Es hat halt nicht jeder Bauwillige 300.000 € oder mehr zum Bauen zur Verfügung und bevor wir als Architekten arrogant werden und nur Kunden ab einer bestimmten Einkommensklasse ernstnehmen, sollten wir mal gucken, was wir verdienen und ob wir uns jemals selbst ein Haus in dieser Preisklasse leisten können.



Du meinst bestimmt den Callwey-Verlag, oder?

Leider sind die Projekte in diesen Büchern (habe selber einige davon) nur selten repräsentativ für die breite Masse von zu Bauendem und den täglichen Anforderungen. Es handelt sich um ausgewählte Projekte, die oft ein überdurchschnittliches Budget und sehr aufgeschlossene Bauherren als Basis hatten. Leider nicht der Alltag, aber nett nachzulesen und anzuschauen.



...und jetzt schönen Sonntag!

noone 18.12.2005 15:58

habe die Bücher wie diese gemeint:

http://www.callwey.de/shop/images/Gr...nter250000.jpg

http://www.callwey.de/shop/images/Lederer_BestenEFH.jpg

(PS: bin in den Genuß gekommen, in KA bei Lederer studiert zu haben......)

Kieler 18.12.2005 16:02

Zitat:

Originally posted by noone
...
(PS: bin in den Genuß gekommen, in KA bei Lederer studiert zu haben......)

http://www.cheesebuerger.de/images/m...edene/h034.gif

Roman20 18.12.2005 16:26

Hallo! Ich hab den Artikel jetzt gerade gesehen und muss da jetzt auch noch einen Kommentar dazugeben:

Taurusx hat da ganz am Anfang geschrieben:

Zitat:

Für Architekten, die sich Angegriffen fühlen: Die Planung beschränkt sich NICHT auf Details oder das fertige Objekt. Ich möchte dem Architekten bloß möglichst viele Vorgaben geben und nicht auf SEINE Ideen angewiesen sein
Gerade über diesen Satz würde ich mir Gedanken machen. Ich verstehe nämlich nicht ganz den Sinn hinter dieser Herangehensweise- wie Taurusx nämlich dann ja später schreibt hat er ja keine besonders große Ahnung von den Sachen (in dem Fall Fassadengestaltung) die er seinem zukünftigen Architekten dann vorgeben will -wo ist bitte hier die Sinnhaftigkeit???
Schaue ich mich kurz in einem Forum und auf ein paar Homepages um, um dann nachdem ich ein, zwei Tage mit der Materie zu tun gehabt habe, einem Architekten der damit Jahre zugebracht hat was vorgeben zu können und nicht auf seine Ideen angewiesen zu sein??? Sei doch bitte froh darüber das es Leute mit Ideen und Erfahrung gibt- in einem persönlichen Gespräch mit dir als Bauherren und an den Ort und Lage und die verschiedensten Gegebenheiten angepasst wird ein Mensch mit Erfahrung und Kenntnis der Materie doch sicher viel besser vorschlagen können wie man vorgehen kann.
Das du dich selber informierst finde ich ja eine gute Sache, aber dass du glaubst in ein paar Stunden ein ganzes Studium und Praxiserfahrung aufzuholen nicht!
Ich kenne das Problem von Selbstüberschätzung beim Eigenheim-Bau nur zu gut!
In meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft kenne ich genügend gebaute Beispiele, wie man es am besten nicht macht - diese Leute sind auch eines "schönen Winterabends" auf die Idee gekommen ein Haus zu bauen und das am Anfang geplant werden muss war ja klar -also her mit einem Zettel und los geht’s - ein paar Stunden später war der erste Entwurf schon geboren und weil man ja bekanntlich am besten selber weiß wie man in Zukunft wohnen möchte war der erste Entwurf natürlich auch der der ausgeführt werden sollte. Man brauchte jetzt nur noch schnell ein Unternehmen finden, dass den Plan durchzeichnet und dann noch einen Architekten der den Plan abstempelt und möglichst wenig anschaut! Fertig war die Planungsphase und man hatte ja sooooo viel Geld gespart und am Ende hätte man dann ein Heim das alle Wünsche die man vorher hatte erfüllen würde können.
Da gibt es jetzt Bauten, bei denen die Fläche der Vorzimmer und Gänge der Fläche entspricht auf der wirklich gewohnt werden kann - da gibt es Keller die 4,2 m hoch sind, nur weil man halt nicht wusste wie man anders mit dem Hang auf dem Grundstück umgehen könnte. Da gibt es Bibliotheken mit Ausmaßen kleiner Staatsarchive bei Leuten die in ihrem Leben noch nie ein Buch gelesen haben (Da ist noch eine "Restfläche" übrig, da muss man was "hinplanen") Da gibt es Fenster, die dem Nachbarn direkt an die Feuerwand schauen aber dort wo es Licht und Aussicht gibt es keine (wie hätte man das auch sonst lösen sollen, und in dem Bild von dem Fertighaus-Katalog war ja alles sooo schön und lieb -das musste man ja auch genau so machen). Da gibt es Erker und Giebel und niedrige Dachböden in denen gehaust wird - das man seinen Augen nicht trauen möchte -aber man hat sich ja soviel Geld erspart (in der Planung halt)!!!

Also eine dringende Bitte an dich - nimm dir einen Profi, rede mit ihm und du wirst sehen wie ein Haus auch aussehen kann - wie viele Sachen dir in ein paar Tagen gefallen werden, die du vorher nur als "was soll das denn sein" oder "Architektenspinnereien" abgetan hast (nur weil du nach dem Gespräch verstehst wie und warum es so gemacht wird, was die Vorteile daran sind).
Bei uns Architekten und Stundenten (ich bin ja noch Student) ist es ja auch so gewesen - das Studium ist ein langer Lernprozess und wenn ich mir heute die Pläne und Modell von meinen frühen Entwürfen anschaue denke ich mir auch, wie engstirnig und unwissend ich damals war, welche Fehler ich damals gemacht habe und wie sich meine Anschauungen mit der Zeit oft um 180° gedreht haben. Und da ich mich noch in diesem Lernprozess befinde wird sich sicher noch so manches verändern - aber ich bin viel offener geworden und es gibt für mich kein "es gefällt mir nicht" mehr -ich finde etwas aus dem und dem Grund gut oder nicht so gut, passend oder unpassend aber mit "gefällt mir nicht" macht man es sich einfach zu leicht wenn man keine Ahnung von etwas hat!

So jetzt komme ich zum Schluss, falls bis hier noch jemand gelesen hat: Also mein Tipp: Informiere dich, schau dir gebaute Bsp. an (auch wenn sie dir anfangs nicht gefallen, nimm dir Zeit zu verstehen warum manche Sachen so gemacht sind, und versuche offen für Neues zu werden -und überlass deinem Architekten die Sorge der Fassadengestaltung -dann wirst du auch in 30 Jahren so wohnen wie du es dir vielleicht am Anfang gar nicht vorstellen konntest und musst dich nicht schon nach dem Einziehen über Sachen ärgern , die man besser so oder so machen hätte sollen (ich kenne diese Jammerei sehr gut)!
Also: Alles Gute für dich und dein zukünftiges Zuhause!
Grüsse Roman

Kieler 18.12.2005 16:48

Zitat:

Originally posted by Roman20

Taurusx hat da ganz am Anfang geschrieben:
(Für Architekten, die sich Angegriffen fühlen: Die Planung beschränkt sich NICHT auf Details oder das fertige Objekt. Ich möchte dem Architekten bloß möglichst viele Vorgaben geben und nicht auf SEINE Ideen angewiesen sein)

dazu muss man aber noch Folgendes wissen:
Zitat:

zuletzt bearbeitet von Taurusx am 17-12-2005 um 21:51
;)

Also ich kann die Aufregung gar nicht verstehen.
Tausrusx möchte gern ein Haus bauen, er ist selbst Bauingenieur (oder
wird es bald sein), er wird sich einen Architekten nehmen und möchte sich
vorher nur mal ein bisschen über dies und das informieren, um beim
Gespräch mit dem Architekten eine Diskussionsgrundlage zu haben, was ist
daran schlimm? :nixpeil:
Dieses: Du musst die Quintessenz der Architekturgeschichte mit dem Geist
des Ortes verschmelzen, und die Bauphysik ist ein Buch mit siebenhundert
Siegeln, welches nur ein Architekt lesen und anwenden kann führt genau
zu der Außendarstellung, die den Architekten bei den Normalos zu einem
beängstigendem, unbegreiflichen Wesen werden lassen, welches den
Bauherrn in Spe in die Arme der Fertighaushersteller treibt, die teilweise
sogar innovativer und ansprechender bauen als so mancher Architekt!
Jawoll™
meint
Matthias

Roman20 18.12.2005 18:31

Es gibt keine Aufregung - ich sage nur was ich denke!

Ich weiß nicht ob du meinen kompletten Post gelesen hast aber ich habe geschrieben, dass ich es gut finde, dass er sich informiert - dass er dann in der Lage ist einem Architekten mit jahrelanger Erfahrung vorzugeben, was am besten für sein Heim geeignet wäre glaube ich allerdings nicht -dazu gibt’s dann Gespräche und er wird das mit dem Architekten ausdiskutieren! Genau so soll es sein!
Über das Bild des Architekten in der Öffentlichkeit kann man natürlich auch diskutieren, die Frage, dass jemand außer dass er beruflich damit zu tun hat ein Bauphysikbuch liest glaube ich hat keinen Diskussionsbedarf -so spannend ist die Materie dann für den "Rest der Menschheit" doch nicht -da braucht es nicht ein einziges von siebenhundert Siegeln!
Genauso wenig wie ich mir ein Anatomiebuch durchlesen werde bevor ich zum Arzt gehe wird ein Bauherr ein Bauphysikbuch zur Hand nehmen!

Die Quintessenz der Architekturgeschichte hab ich trotz umfangreicher Beschäftigung mit dem Thema nicht herausfinden können - das es aber wichtig ist zu wissen, was es warum gegeben hat, Bsp. zu kennen wird aber für ein erfolgreiche Herangehensweise an ein Thema wichtig sein -wie machst du deine Entwürfe??? Ich gehe in die Bibliothek und suche Bsp. und versuche sie zu verstehen -wer nicht aus der Geschichte lernt wird hier nicht weit kommen -oder traust du dir zu die Fehler die andere Menschen vor dir schon gemacht haben nicht zu machen, wenn du sie nicht durch ein genaues befassen mit der Materie (natürlich aus der Vergangenheit) analysiert hast (positiv gesehen kannst du auch vom analysieren der Lehren und Intentionen sprechen die hinter ihrem Schaffen gestanden sind)???
Das ist auch eine Sache die nur jemand machen wird der sich von Berufswegen damit beschäftigt! Oder gehst du zum Arzt (um bei dem Bsp. zu bleiben) und sagst ihm wie er dich operieren soll- obwohl du keine Ahnung und Erfahrung hast.

Das der Architekt nur weil er von den Sachen die ihm berufsmäßig beschäftigen eine Ahnung hat machen ihn nicht zum unbegreiflichen Wesen- jeder andere Beruf erfordert ebenfalls Kenntnisse, die du nicht hast, wenn du nicht in dem Beruf arbeitest. (Universalgenies gibt’s ja bekanntlich keine mehr)!

Das Problem, dass der Architekt zum unbegreiflichen Wesen wird, ist meiner Meinung nach vielmehr darin zu suchen, dass er mit seinen Bauten in der Öffentlichkeit steht und aber oft nicht zu einem ausreichenden Maße in die Öffentlichkeit bringt, warum so gebaut wird und was die Vorzüge dabei sind (schuld kann natürlich auf beiden Seiten zu suchen sein: die Öffentlichkeit die Großteils lieber meckert als versucht zu verstehen und sich dafür zu interessieren und den Architekten die sich nicht darum kümmern was andere von ihren Bauten halten und denen es zu blöd ist Sachen zu erklären, bzw. Meinungen in die Planung miteinzubeziehen -das diese Probleme natürlich nicht so einfach zu lösen sind ist klar)

Zur letzten Behauptung, dass Fertighaushersteller innovativer und ansprechender bauen hätte ich gerne Bsp.! Sonst bringt eine Diskussion darüber kaum etwas!
Das das Fertighaus nicht auf die Individualität der einzelnen Bauherren und den Bauplatz eingehen kann sollte aber außer Frage stehen.

das meint
Roman (und er schickt auch noch schöne Grüße)

Kieler 18.12.2005 19:04

..warum sollte er auch nicht schöne Grüße schicken?! ;)

Die Aufregung bezog sich nicht ausschließlich auf Deinen Post, sondern auf die
gesamten drei Seiten davor. ;)

Du scheinst ja auf medizinische Metaphern zu stehen, daher möchte ich Dir
sagen, dass ich mich nach zahlreichen selbsterlebten Fehldiagnosen sehr
wohl vor/nach einem Arztbesuch initiativ informiere, ich bin da nicht so mit
Vertrauen gesegnet wie Du-anscheinend.

Vielleicht haben Architekten in Österreich ja ein anderes "Standing" aber
hier gibt es doch sehr viele Ängste, das bestätigen Umfragen.

Zuguterletzt habe ich natürlich nicht behauptet, dass Fertighaushersteller
innovativer und ansprechender bauen, sondern teilweise bauen können.
Links zu schlechter Architektur, die Architekten verursacht haben brauchst
Du ja wohl nicht. Man soll sich nämlich wundern wie oft und wo ein
Architekt am Werk war.
Die großen Fertighaussteller beschäftigen übrigens alle Architekten, und
dass ein Fertighaus nicht individuell sein soll, ist wohl ein Gerücht aus
den Siebzigern.

Schöne Fertighäuser gibt´s sogar in Österreich


Ansonsten ist mir Deine Meinung heilig :)
antwortet
Matthias

Roman20 18.12.2005 20:07

na, ich glaube jetzt sind wir bald einer Meinung -ist ja härter als bei den EU-Budget Verhandlungen hier!
Glücklicherweise sind die Eltern meiner Freundin beide Ärzte, von daher bin ich mit einigem Vertrauen gesegnet! Aber wie gesagt: Das man sich informiert finde ich natürlich immer gut-nur dass man dann glaubt alles zu wissen nicht!

Das es auch bei Architektenbauten Fehlschläge gibt ist eh von vorneherein klar - aber gibt es andere Berufe deren Produkte immer fehlerfrei sind bzw. die nicht machmal schlechte Produkte produzieren (das sich manche andere Branche leichter tut, weil sie vorher umfangreich testen kann ist halt ein Vorteil den der Architekt kaum hat)

Danke für den Link zu dem Artikel - die Problematik der Fertighäuser, dass sie eben nicht auf das Umfeld und die Gegebenheiten vor Ort reagieren können ist aber auch dort beschrieben- nicht umsonst stehen sie in den Fotos auf der freiesten Wiese (wie auch auf allen Fotos auf den Hompages der Hersteller).
Das ist natürlich schön fürs Marketing solche Häuser anbieten zu können -das Fertighaus das zu 99% gebaut wird ist das aber nicht!
An der Philosophie gefällt mir nicht, dass die Fertighausindustrie immer so tut als könne man ein Haus wie ein Auto einfach in die Landschaft parken und es steht dann ideal dort - dass sie so tun müssen ist klar, schließlich wollen sie ja auch was verkaufen. Aber viele Bauherren fallen auf diesen Irrglauben herein und wundern sich dann wenn es nicht so funktioniert. Oder sie versuchen die Bsp, die sie in den Katalogen finden eigenmächtig abzuändern und dann hinzubauen, weil sie glauben, dass sie sich so viel Geld ersparen -dass sie es besser in einen Architekten hätten anlegen sollen wird vielen erst klar wenn es bereits zu spät ist. Mein Nachbar der früher als Polier arbeitete, hat sich zum Bsp. sein erstes Haus selbst geplant, hatte dann das Glück einen Dummen zu finden der ihm dieses Haus abkaufte und baute sein zweites Haus dann mit Architekt - jetzt hat er das was er eigentlich von vorneherein wollte, auf 2/3 der Fläche die das vorige Haus hatte und daher auch zu einem günstigeren Preis. Aber die Chance zweimal zu bauen haben nicht Viele!

Und in Österreich gibt's sogar gute Architektur (und gute Architekten)!
Na dann nochmal schöne Grüße

Roman

Taurusx 18.12.2005 20:12

Zitat:

Originally posted by Roman20
-nur dass man dann glaubt alles zu wissen nicht!

Ich habe doch auch nie gesagt das ich alles was der Architekt sagt für "doof" befinde und mich an nichts halten würde?

Ich selber als Bau. Ing. Stundent weiß ja das Architekten mehr Ahnung von Details haben! Schließlich haben sie deutlich mehr Baukonstruktion als wir.

Allerdings vertraue ich auch keinem Architekten blind!

noone 18.12.2005 20:41

Zitat:

Allerdings vertraue ich auch keinem Architekten blind!

das ist wieder einmal ein Beweis für das schiefhängende Bild des Architekten in Deutschland. Bei einem Arzt würde man die Diagnose wohl nicht mal so selbst für sich noch mal überprüfen, oder? Man würde vielleicht nochmals zu einem anderen Arzt gehen, was man bei dem Besuch beim Architekt wohl kaum behaupten kann.

Das Bild dieses abgehobenen Architekten entsteht dadurch, daß sich eben die Architekten lange Zeit als über den Dingen stehenden Künstler präsentiert haben, und anstatt auf die Bedürfnisse des Bauherren eingegangen zu sind, irgendwelche selbstherrliche Objekt- Onanie durchgeführt haben.

Und noch eins: ja es gibt gute Designer-Fertighäuser, jedoch nehmen die nie Bezug auf die Umwelt, bzw den Ort.

Wenn jemand hier ankommt und meint, er müsse mal eben so was hinkritzeln, und dem Architekten als seine Vorstellungen präsentieren, dann liegt es eben am Architekten, sich gute Argumente zu überlegen, bzw. seine Vorschläge einfach und gut erklären zu können, ohne die üblichen Schlagwörter wie "zeitgemäß", "modern" oder sonstiges zu benutzen, die uns dann wieder zum abgespaceten Wesen lassen werden.

Taurusx 18.12.2005 20:45

"Man würde vielleicht nochmals zu einem anderen Arzt gehen, was man bei dem Besuch beim Architekt wohl kaum behaupten kann."

Das Stimmt, aber wenn man selbst Arzt ist und geringste Ahnung davon hat, dann würde man wissen ob der Arzt gelogen hat oder nicht!
UNd da ich selber bald feriger Bau.Ing. bin , werde ich selber "prüfen" ,d enn auch Architekten sind nicht perfekt!

noone 18.12.2005 20:52

und wa swillst du dann beim Besuch beim Architekt "überprüfen"? Stelle ich etwa meine Kalkulation, die mir der Statiker - also DU - liefert, in Frage? "Überprüfe" ich die dann auch? mit meinen mikrigen Architekten Statikgrundkenntnisssen? Bei euch Bauingenieuren ist die Proportionslehre, Entwerfen, Architekturtheorie und Sozio- kulturelle und geistige Strömungen in der Baugeschichte genauso zu kurz gekommen. Also solltest du Entwürfe auch nicht so einfach mal "überprüfen". Das ganze Problem in der Gesellschaft entsteht doch dadurch dass die Entwurfsleistung eines Architekten eine geistige Leistung ist und nicht durch irgendeine Skala gemessen werden kann - so wie eure Statikerleistung vielleicht.

Es ist doch einfach: entweder gefällt dir der gelieferte Entwurf oder nicht. Dann liegt es wahrscheinlich daran, daß der Entwerfer nicht genug auf dich eingegangen ist. Aber was soll das ganze mit Vertrauen zu tun haben??

Kieler 18.12.2005 21:16

@Taurusx: Weiter so, Du weißt wie man Architekten ärgert, Dialog durch
Provokation :D


Zitat:

Originally posted by noone
...
Und noch eins: ja es gibt gute Designer-Fertighäuser, jedoch nehmen die nie Bezug auf die Umwelt, bzw den Ort....

die Regelumwelt eines Fertighauses ist ein Neubaugebiet, wo alle Leute
gleichzeitig anfangen zu bauen, wozu, außer dem B-Plan, willste denn da
Bezug nehmen? :D
fragt
Matthias


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