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Francis 01.11.2006 18:18

Also nach einer Woche das Konzept fest, finde ich krass!
Bei uns hatte die Dipl.arbeit noch zusätzlich einen theoretischen Hintergrund, da hatte ich nach einer Woche gerade mal das Buch dazu komplett gelesen...

Naja, währenddessen hab ich mir natürlich auch schon Gedanken über das Konzept gemacht aber ich würde sagen, so nach 4 Wochen war erst alles komplett klar...da konnte ich dann auch erst die Grundrisse ausarbeiten.

Modell 2-3 Wochen finde ich sehr viel, das städtebauliche Modell sollte man in 3 Tagen schaffen, das 1:50 oder was auch immer Modell sollte nicht länger als 1 Woche dauern, also insgesamt für beide Modelle max. 1,5 Wochen.

Ich hab bei den Grundrissen total sorgfältig gearbeitet, dadurch hab ich mir fürs Rendering usw. alles schon gut vorbereitet, ging dann alles schneller.


Die Präsentationen werden tatsächlich immer extremer, da werden Renderings aufgefahren, die hauen dich weg! Muss man aber nicht haben. Wobei bei uns jemand durchgefallen ist, der "nur" mit Bleistift gezeichnet hatte. Sein Konzept war auch schlecht, aber ich denke, die Präsentation hat ihr übriges getan...

Wir mussten übrigens die eigentliche Diplompräsentation als Powerpoint Präsentation machen, da konnte man dann nochmal richtig punkten, weil man die Pläne dann nochmal viel besser aufbereiten kann. Und da wurde technisch dann richtig geklotzt! Filme waren da keine Seltenheit ;-)

Florian 01.11.2006 19:03

Zitat:

Originally posted by Francis
Und da wurde technisch dann richtig geklotzt! Filme waren da keine Seltenheit ;-)
Das ist es was ich kritisiere. Die Studenten werden heute zu Filmchenmachern und Renderern ausgebildet, aber kaum noch zu Ingenieuren.Die Filmschulung ist dann leider aber auch auf einige technische Aspekte beschränkt.

Die Rechner sind zwar schneller geworden, aber wenn ich mit alleine schon überlege wie viele Stunden der einzige Film, den ich im Studium (2002) gemacht habe gedauert hat...
Ich glaube wir hatten 5 Rechner jede Nacht für fast eine Woche lang rechnen lassen...

Francis 02.11.2006 11:13

Also ich hatte auch 2 Filme drin, aber die waren ziemlich kurz und die waren schnell gerendert (keine Ahnung wielange das gedauert hat, aber max. 1 Stunde).

Es ist sicher nicht gut, wenn Leute einen mageren Entwurf haben, und dann die Schwächen mit Renderings ausgleichen. In einigen Büros werden heute auch sehr gute renderings erstellt, wenn man sowas mal machen möchte, ist es sicher gut, wenn man bereits im Stuidum erfahrungen gesammelt hat.

Für den "echten" Architektenjob bring das allerdings wenig, da gebe ich dir recht. Ich finde das auch nicht gut, aber das hat sich mittlerweile eben hochgeschaukelt, alle machen es, da muss man es dann auch machen, wenn man eine gute Note haben will. Aber ganz ehrlich, meine Perspektibven und die beiden Filme haben insgesamt weniger Zeit gebraucht, als die ausarbeitung der Grundrisse. Und da habe ich mich echt aufgeregt beim Diplom. wenn man selbst alles richtig im Detail ausgearbeitet hat (z.B. Grossküche, Restaurant, Krankenzimmer etc. alles mit Möbelierung) und andere nur ein rechteck haben wo dann "Grossküche" geschrieben drin steht, und man sich dann fragt, wie da jemand die Küche reinkriegen soll, weil der Raum viel zu klein ist, und keine anlieferung hat (ausser durchs "Restaurant" durch) währned man selbst stundenlang mit dem Neufert da sass und alles geschoben hat bis es passte...

Kieler 02.11.2006 11:21

Zitat:

Originally posted by Francis
.., alle machen es, da muss man es dann auch machen,...
:eek: *staun*

Francis 02.11.2006 12:15

Also ich hab es nicht gemacht, weil alle es machen, um das mal klarzustellen ;-)

Ich kann sowas (Renderings, Filme) eben ziemlich gut, und warum sollte ich es dann eben nicht machen, bringt mir ja nur Vorteile und macht mir Spass. Ist natürlich nicht so toll den anderen gegenüber, die das nicht können, aber dafür haben die vielleicht mehr Kohle und damit tollere Modelle als ich, der sich nur billigstes Material leisten konnte ;-)

Ich denke halt nur, dass es eben dasselbe Problem ist, wie mit den unbezahlten Praktika, zu viele machen es. Und wenn einer es nicht machen will, kriegt er keinen Job. Bei uns hätte man das Diplom auch ohne Rebnderings und Filme bekommen (es gab einige, die das nicht hatten) aber es hilft halt. Man sollte halt machen was man kann. Wenn jemand superschöne Perspektiven von Hand zeichnet, kommt das sicher auch gut an, aber das kann ich halt nicht so gut.

Das wir mit powerpoint präsentieren mussten fand ich der Zeit angemessen, sowas gibts heute viel (nicht unbedingt im Arch.büro, aber bei grossen Baufirmen). War aber halt auch Pech für die Leute, die das bisher noch nie benutzt hatten (ja, die gabs auch). Die mussten sich das dann eben ziemlich schnell aneignen.

Kieler 02.11.2006 12:25

ich wundere mich halt nur darüber, dass es da so einen Gruppenzwang mit
allgemeiner Darstellungskonvention gibt.
Ich habe ja nur auf einer unfreigeistigen FH studiert, aber wenn bei uns
jemand meinte er musste die Diplomarbeit im freihändigen Comicstyle, oder
Oldschool mit Rapis machen, dann war das OK und hatte keinen negativen
Einfluss auf die Note.
Im Gegenteil, nach Jahren quietschebunter Visualisierungen konnte man mit
einer schönen Strichzeichnung, und davon habe ich wirklich schöne gesehen,
richtig punkten.

noone 02.11.2006 12:57

im Prinzip ist ja auch nichts gegen Visualisierung zu sagen, es ist ein legitimes Mittel, Entwurfsgedanken klar und verständlich jemanden mitzuteilen, der mit Plänen nichts anfangen kann.

Meine Kritik lag einfach nur darin, daß es inzwischen für Bestehen oder Durchfallen wichtiger ist, schöne Bildchen zu machen, als ein gutes Konzept zu finden.

Übrigens möchte ich nochmals Tom Aussage zustimmen, daß an den Unis die Ausbildung auf Entwurfsarchitektur und Darstellung gewichtet ist.

Francis 02.11.2006 13:46

Also ich glaube, es ist so:

Guter Entwurf + super Präsentation (Renderings etc) = Verbesserung der Note aufgrund der Präsentation

Mieser Entwurf + super Präsentation = auch bessere Note, vielleicht noch bestanden, obwohl vom Entwurf her durchgefallen

Guter Entwurf + Handzeichnung = Note bleibt gleich oder beser, wenn die zeichnungen schön sind

Mieser Entwurf + Handzeichnung = Note wird schlecht, wenn Handzeichnung auch mies, normale Handzeichnung kann die note auch nicht mehr retten

Msl so grob gesagt :-)

Und ich hab absolut nichts gegen Handzeichnungen. Bei uns war mal eine im Entwurf, die hatte nur ganz einfache Pläne abgegeben, ohne Schnick-Schnack, zwar Computer aber halt Bauzeichnungscxharakter, die hatte die beste Note. Da sind Leute mit super renderings durchgefallen...

Archimedes 02.11.2006 14:53

Zitat:

Originally posted by Francis
Bei uns war mal eine im Entwurf, die hatte nur ganz einfache Pläne abgegeben, ohne Schnick-Schnack, zwar Computer aber halt Bauzeichnungscxharakter, die hatte die beste Note. Da sind Leute mit super renderings durchgefallen...

Ja, ja. Die Wege des Herrn sind unergründlich....;)

m.sekalf 04.11.2006 00:33

Du meinst wohl die Wege "der" Herren ... . (die Quotenfrau nicht mitgerechnet)

Archimedes 05.11.2006 17:50

...so kann man es auch ausdrücken.

Auf unserer Hochschule, ca. 50/50 Frauen/Männer, gab es jedenfalls oft merkliche Bonuspunkte fürs weibliche Geschlecht. Besonders für die, die sich gerne mal im Arbeitsbereich über die Schulter (in den Ausschn...) schauen gelassen haben.

Fairnesshalber muß man sagen, daß man dieses Verhalten nur bei zwei Professoren feststellen konnte und das auch nicht alle Studentinnen davon profitieren konnten. :D

War aber manchmal schon interessant zu beobachten, wie "blöd" sich manche Kommolitoninnen anstellen konnten, denen dann trotzdem zu einer "guten" Arbeit verholfen werden konnte.


KEINE VERALLGEMEINERUNG. ;)

Francis 06.11.2006 09:18

Ich glaube, m.sekalf meinte eher die Quotenprofessorin ;-)

Wir hatten nur eine Professorin an der Uni..später kam dann noch eine andere, aber viele gibts ja leider wirklich nicht.


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