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arc | vote 12.06.2008 14:36

Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Hallo Kollegen,

mich würde es interssieren, von Euch zu erfahren, wie Ihr im Laufe des Studiums und danach über Euren eigenen Berufsstand denkt. Beispiel, wie ist es Euch ergangen, als Ihr mit dem Studium fertig ward und eine Stelle gesucht habt, lief alles reibungslos oser habt Ihr viele unbeantwortete Bewerbungen losgeschickt. Hätte Ihr Euch gewünscht, von den Unis und FHs besser über die Arbeitsmarkt Situation informiert zu werden. Seht Ihr Zukunftschancen in der Branche, und wenn ja, welche. Was muss sich Eurer Meinung nach ändern. Usw., usw. Lasst bitte einfach mal Eure Wut, Euren Frust aber auch Eure Freude freien Lauf und tippt los.

Gruss arc | vote

Pförtner 17.06.2008 08:03

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Hallo,
über unbeantwortete Bewerbungen kann ich mich eigentlich nicht beklagen.
Höfliche Standardabsagen, das es nichts mit meiner Person zu tun hat usw.
Aber wad solls, in 5 Jahren sehe ich mich mit meinem Q7 und dem Helm auf der Hutablage meine Baustellen abklappern. ;-)

Gruß aus HH !

arc | vote 17.06.2008 09:46

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Hallo,

das ist wirklich schade, dass Du Absagen erteilt bekommst. Aber immerhin schreiben Sie Dir überhaupt zurück. Ich weiss von vielen Kommilitonen, dass die bei Bewerbungen nicht einmal eine Absage in schriftlicher Form erhalten haben. Die hörten einfach gar nichts mehr von dem jeweiligen Büro. Das ist noch viel enttäuschender. Dein Wunschtraum, in 5 Jahren einen Q7 zu fahren und die eigenen Baustellen abzufahren ist aller Ehren wert. Das kann auch schneller gehen, als es Dir lieb ist. Problem dabei, wie kommen ich schnell an Aufträge und wie kann ich bei Wettbewerben teilnehmen. Mein Tipp, so schnell wie möglich in die Landes Architektenkammer eintreten, um an öffentlichen Wettbewerben teilnehmen zu können. Damit Du aber finaziell über die Runden kommst, würde ich eine Stelle als Freiberufler (nehmen die Büros gerne an/Vorsicht bei der Haftpflichtversicherung) in einem Büro in HH annehmen, speziell für Wettbewerbe. Schliess Dich mit einem oder zwei Kommilitonen an und streut das Risiko. Und noch etwas, mit Deinen 5 Jahren kommst Du sehr gut hin, denn in 5 Jahren wird sich das gleiche Phänomen abzeichnen wie derzeit bei den Maschinenbauern. In 5 Jahren tritt der sogenannte "Schweinezyklus" ein, d.h., es werden dann die Architekten gesucht. Also, durchhalten, der Erfolg kommt von selbst.

arc | vote

Kieler 17.06.2008 10:08

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
derzeit hat das Schwein aber leider einen etwas längeren Zyklus...
Trotzdem durchhalten!

Florian 17.06.2008 17:55

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Ich verstehe diese Threads hier nicht.

Z.Zt. werden zumindest in Berlin händeringend Architekten gesucht. Namhafte Büros wie gmp inserieren regelmäßig in den Zeitschriften und ich kenne niemanden der ein Einstiegsgehalt unter 2300 EUR Brutto bekommt. Egal ob im 5 oder 50 Mann Büro. (Natürlich haben alle schon durch mind. 6 Monate Praktikum während des Studiums Erfahrungen gesammelt.)
Bei manchen Leuten, die auch schon etwas länger während Ihres Studiums im Büro gearbeitet haben - bzw. für einige Zeit das Studium fast ausgesetzt haben, gibt es sogar Gehälter die ich auch mit 5 Jahren Berufserfahrung nicht für Möglich gehalten hätte... selten zwar, aber es lässt Hoffen.

Vorallem sagt mir die Möglichkeit von hohen Gehältern eines:
In manchen Büros wird scheinbar wesentlich unwirtschaftlicher gearbeitet als in anderen und / oder die Chefs in einigen Büros greifen wohl mehr für sich ab als in anderen.

fuenfjahresplan 17.06.2008 19:23

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
tschuldigung,

wo lebst du?
schon mal in der letzten zeit beworben? da ist nichts zu machen! bei gmp bewerben sich
hunderte von absolventen und architekten. wenn du von den büros eine ordentliche absage
bekommst, darfste dich glücklich schätzen.
da lobe ich mir die schweizer: haben auch keinen job, schreiben aber immer sehr höflich ab.
z.B: ich retourniere ihre bewerbung dankend.....

p.s.: bei einigen büros wird man regelrecht angepfiffen, wenn man nicht 100% den
anforderungen entspricht. zitat: in der announce haben wir ausdrücklich darauf hingewiesen,
daß wir nur architekten mit mehrjähriger berufserfahrung suchen.... tschuldigung, dass ich mich
beworben habe. das werde ich nie wieder tun.



.

Florian 17.06.2008 21:08

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Ich lebe in Berlin, habe mich seit 2004 nirgends mehr beworben, wurde aber während meines Diploms regelmässig angerufen und gefragt, wann ich fertig bin und ob ich dann Lust hätte anzufangen...

Vielleicht bin ich ja der totale Überflieger... :p aber irgendwie glaube ich das nicht.

Da ich aber vielleicht auch einfach etwas Glück hatte, rede ich nicht von mir, sondern ausdrücklich von Bekannten.

Wenn da jemand arbeitslos war, lag das daran, dass er den Arsch nicht hochbekommen hatte.
Ein guter Freund hatte sich ewig mit seiner Bewerbungsmappe beschäftigt und sich dann bei 5 Büros damit beworben.
Bei zwei Büros hat er direkt eine Zusage bekommen!

Ein anderer rief mich kürzlich an und frage, was für Gehaltsvorstellungen er wohl äussern könnte. Ich meine er sollte mal als Absolvent bei 2700,- ansetzen. Die sind bei der Ansage zwar hinten über gefallen, aber er hat den Job mit 2400,- bekommen. Das ist steigerungsfähig, aber er hat den Job bei einem renommierten Büro!

Leute, lernt euch zu verkaufen!
Labert nicht so viel und bringt Eure Bewerbungsmappen auf den Punkt!
Pro Entwurf o.ä. von der Menge nicht mehr als eine DIN A5 Seite inkl. Bilder, beidseitig im Copyshop auf einem Laserdrucker gedruckt und gebunden. Das ganze gut gelayoutet (NICHT DAS LAYOUT SOLL ZUR GELTUNG KOMMEN, SONDERN DER INHALT), vermittelt wer Ihr seid und warum Ihr besser seid als die anderen.


So jetzt muß ich Fussball gucken :)

fuenfjahresplan 17.06.2008 22:49

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@florian

donnerwetter!
was du hier schreibt ist eine echte verunglimpfung von abertausend arbeitssuchenden absolventen und architekten, die ihren "arsch" nicht hochkriegen.

2004 in berlin und ewig rufen büros an, ob man denn fertig sei mit dem studium.
du musst wirklich ein überflieger sein. gerade die lage in berlin war und ist hundsmiserable. oder du studiertest damals doch heimlich maschinenbau :D

zum stichwort verkaufe: am liebsten sind mir die bewerber, die im vorstellungsgespräch das blaue vom himmel versprechen und dann noch während der drei monaten den schreibtisch wieder räumen müssen.
ein gehalt von 2400 euro ist bei momentaner lage utopisch.

absolventen werden als praktikanten eingestellt und dürfen die ganze drecksarbeit (planerstellung und änderung nach angaben des vorgesetzten, unter kollegen auch als >wände schubsen< bekannt) machen.
das alles für ein hungerlohn!


.

Flo 17.06.2008 23:02

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Zitat:

Zitat von fuenfjahresplan (Beitrag 29136)
@florian

donnerwetter!
was du hier schreibt ist eine echte verunglimpfung von abertausend arbeitssuchenden absolventen und architekten, die ihren "arsch" nicht hochkriegen.

Florian schildert nur seine eigene Erfahrung. Wieso ist das eine verunglimpfung?

Zitat:

2004 in berlin und ewig rufen büros an, ob man denn fertig sei mit dem studium.
du musst wirklich ein überflieger sein. gerade die lage in berlin war und ist hundsmiserable. oder du studiertest damals doch heimlich maschinenbau :D
Ich kenne keinen Ex-Komilitonen, der keinen Job in einem Architekturbüro bekommen hat und ich habe auch in Berlin studiert. Und die waren längst nicht alle absolute Überflieger.
Während des Studiums habe ich aber auch Leute getroffen, die weit im Hauptstudium noch nie am Computer gearbeitet hatten. Da wird es dann natürlich schwierig.

Florian

noone 17.06.2008 23:02

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
da muss ich zustimmen: 2004 war es hundsmiserabel. Hunderte von Bewerbungen und nur Absagen.

Aber 2006 - 2008 bei jeder Bewerbungsrunde Gespräche und Zusagen. Klar es liegt vor allem daran, dass man aus der Anfänger- in die Erfahrenenkategorie aufsteigt. Aber der Markt hat sich doch entspannt, zur Zeit ist es wirklich einfacher unterzukommen.

Punkto Gehalt ist es wahrscheinlich realistisch, mit 2000-2400 als Absolvent durchzukommen, mit drei Jehren ist es wohl realistisch, zwischen 2600 bis 2800 zu bekommen. Jobs mit 3000 und mehr liegen laut BDA Statistik in der Projektleiter-kategorie. und klar, in der Projektsteuerung ist auch mehr drin.

@Florian: du solltest dich vielleicht nicht als Ottonormalbürger sehen, mit deiner Plattform hast du dich so bekannt gemacht, dass das ganze dir leichter fallen dürfte.

Es ist durch die hohen Bewerberzahlen trotzdem enorm schwer, in den Top-Büros unterzukommen. Dort erhalten die ex-mitarbeiter namhafter Kollegen erst mal Vorzug, dann muss man sowohl mit den gezeigten Arbeiten als auch mit den Gehaltsvorstellungen 100% richtig liegen.

mindfield 17.06.2008 23:07

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
ich hatte neulich ein recht interessantes gespräch mit einer meiner professorinnen. sie sagte, sie würde auf keinen fall in den nächsten jahren einen bachelor-architekten anstellen da sie einfach keine verwendung für einen halb ausgebildeten studenten hat. da nimmt sie lieber einen bauzeichner wenn sie jemanden nur zum zeichnen braucht oder nen fertig ausgebildeten mit diplom oder master wenn sie eine volle architektenkraft braucht. für jemanden der in 6 semestern die meisten themen nur anschneidet und nicht wirklich in die tiefe geht sieht sie nicht den markt bzw die notwendigkeit. da die nächsten jahre immer mehr bachelors abgehen sollte das zumindest den noch diplomstudenten mut machen. soviel auch zum schweinezyklus.

ps. ich muss florian wegen layout etc. zustimmen. für die bewerbungen fürs praxissemester habe ich mir ne woche zeit genommen ne schöne mappe zu machen, schön zu layouten, mit ein paar grafikdesignern das durchzugehen und habs dann auf schönem 180g-papier drucken und binden lassen. habe ca. 10 mappen verschickt und auch 5 positive antworten bekommen. jetzt geh ich in ein schönes, renommiertes büro in london. einige kommilitonen machen das ganze in 2 stunden in word und sehen selbst bei wald-und-wiesen-architekten kein land. wunderts?

fuenfjahresplan 17.06.2008 23:10

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
mir scheint, ihr habt in diesem forum eine parallelwelt erschaffen.
in der realen welt (ausserhalb dieser seite) sieht die lage für architekten leider viel schlechter aus. das könnt ihr mir glauben.

oder habe ich mich auf der seite geirrt. ist das vielleicht die seite für studenten für elektrotechnik.


.

mindfield 17.06.2008 23:17

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
wenn man die sonnenbrille abnimmt oder aus dem tunnel fährt wirds auch wieder hell. warum alles schwarz malen, das machts ja auch nicht besser. es kommt auch immer auf die einstellung an.

fuenfjahresplan 17.06.2008 23:52

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@mindfield

du hast recht,

nur wenn man hier die leute reden hört könnte man wirklich denken, es gebe kein beschäftigungsproblem für architekten. dieser verlust der realität macht einen schon etwas ärgerlich. wer schon einen sicheren job hat, kann sich gut über die anderen auslassen.

wenn ich meinen chef mit 2400 Euro einstiegsgehalt gekommen wär, hätte er mich nicht einmal mehr meine tasse kaffee zu ende trinken lassen. andere haben es probiert, durften gleich die tür von aussen zumachen.


.

Flo 18.06.2008 10:30

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Zitat:

Zitat von fuenfjahresplan (Beitrag 29142)
mir scheint, ihr habt in diesem forum eine parallelwelt erschaffen.
in der realen welt (ausserhalb dieser seite) sieht die lage für architekten leider viel schlechter aus. das könnt ihr mir glauben.

Die Wahrnehmung anderer tust du als Parallelwelt aber deine eigene erhebst du zur Wahrheit.
Deine Wahrnehmung ist aber genau so subjektiv wie die Wahrnehmung der anderen Diskussionsteilnehmer.

Kieler 18.06.2008 10:43

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@ fuenfjahresplan:
wir hatten hier schon häufiger frustrierte Absolventen, die den doofen Studis mal
so richtig die Augen öffnen wollten.
Dabei solltest Du eins nicht vergessen, mittlerweile sind viele Aktive in diesem
Forum gar keine Studenten mehr und noch ein bittere Pille: In meinem eigenen
Paralleluniversum ist die Welt nämlich in Ordnung ;)

fuenfjahresplan 18.06.2008 10:56

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@kieler

in deinem parallelunsiversum vielleicht, aber wie sieht es in deiner realität aus?

p.s.: in meinem universum bin ich ein weltbekannter architekt und begrüsse frau hadid mit ihrem zweiten vornamen.


:D

Kieler 18.06.2008 11:07

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Zitat:

Zitat von fuenfjahresplan (Beitrag 29164)
...p.s.: in meinem universum bin ich ein weltbekannter architekt und begrüsse
frau hadid mit ihrem zweiten vornamen..

Ich wusste doch, dass bei Dir ´was nicht stimmt ;)

Samsarah 18.06.2008 22:28

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Ich muss Florian auch Recht geben. Qualifizierte Leute, die im Studium schon einiges an Erfahrungen gesammelt haben und Teamfähigkeit vermitteln können, werden immer händeringend gesucht. Gute Computerkenntnisse werden heutzutage natürlich vorausgesetzt (wobei das CAD Programm auch erst erlernt werden darf, sofern man grundsätzlich mit dem Prinzip vertraut ist). Einsatzbereitschaft und Flexibilität natürlich auch (wobei das mit den Jahren dann auch geregelter wird oder zumindest werden kann).

Natürlich wird i.d.R. Leuten der Vorzug gegeben, die man schon kennt. Aber das ist nix neues. Das wird einem doch schon ab dem 1. Semester klar. Und der Menschenverstand kann es auch nachvollziehen. Daher kann ich es eigentlich auch nur als naiv einstufen, wenn sich manche mit Null Erfahrung und keinerlei Netzwerk achselzuckend umgucken, wenn sie einem dann nicht die Bude einrennen.

Auch ich hab das Glück (und weiß es zu schätzen), eine spannende Stelle zu haben, bin sogar direkt nach dem Diplom zum Projektleiter aufgestiegen (inkl. angemessenem Gehalt). Aber doch nicht, weil mir hier etwas in den Schoss fällt, sondern weil ich zeitig damit angefangen habe, Kontakte aufzubauen und einen guten Ruf. Weil ich mich seit vier Jahren dort engagiert, und zu Zeiten, in denen ich es mir als Student erlauben konnte, auch erstmal kleine Brötchen gebacken habe.
Für jemanden, der diese Möglichkeiten nicht rechtzeitig genutzt hat, ist es im Nachhinein natürlich schwer, Fuss zu fassen. Aber wie gesagt, auch von befreundeten Büros ist eigentlich immer wieder zu hören, dass gute Leute gesucht werden.

Vielleicht ist "den Arsch nicht hoch bekommen" sehr drastisch formuliert. Aber ich habe auch nur noch begrenzt Verständnis dafür, dass die Schuld immer in den Umständen gesucht wird. Jeder, der Architektur studiert, weiß von Beginn an, dass es viel zu viele Absolventen gibt, dass man zeitig anfangen muss, mit den Büros in Kontakt zu kommen oder den Professoren, die an den Unis rekrutieren. Wenn man erstmal das ein oder andere Praktikum im CV hat, dann bekommt man auch eher eine Stelle in einem anderen Büro. Und wenn es in Berlin so schwer ist, dann gehe ich eben woanders hin. Insgesamt haben wir auch bei archinoah.de in den letzten Monaten einen deutlichen Zuwachs an Stellenausschreibungen zu verzeichnen. Das ist eine deutliche Tendenz.

Irgendwie muss man sich doch schon fragen, warum immer ein anderer die Stelle bekommt. Was hat der besser gemacht? Aber es ist immer die bequemste Lösung, das System dafür verantwortlich zu machen...

noone 18.06.2008 23:08

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@ Samsarah, Florian:

der gesunde Menschenverstand sagt aber auch, dass nicht alle Absolventen einfach so Projektleiter werden können und bei namhaften Büros wie gmp mitarbeiten können.

In den Ballungszentren mit vielen grossen Büros mag es durchaus sein, dass man mit einem guten Auftreten in einem dieser Büros unterkommen mag, jedoch spiegelt das nicht flächendeckend den bundesweiten Durchschnitt wieder. Bei Leuten wie mir, die in Strukturschwachen Regionen angefangen haben - und ich denke, dass das ein nicht unerheblicher Teil der Absolventen sind - war es eben enorm schwer, und ich denke nicht, dass ich den Arsch nicht hochbekommen habe. Ich habe ja dann auch Stellen bekommen, jedoch musste ich mich von unten hocharbeiten, und eben teilweise auch mit schlechtem Gehalt die ersten paar Monate durchstehen. So ist es halt bei mir gewesen, und auch heute habe ich noch keine Stelle als Projektleiter angeboten bekommen, was natürlich auch wiederum daran liegt, dass ich nocht nicht in einem namhaften Büro gearbeitet habe.

Ich finde jedoch auch, dass da viel zu viel darauf gegeben wird, denn wenn du Projekte gewisser Art und Grösse bearbeitest, ist es so ziemlich egal, wo du das machst.

und @ funfjahresplan:

Ich gebe dir auch voll Recht, dass Absolventen nicht durch die Bank 2.4 Brutto angeboten bekommen, bei mir damals 2004 waren 80% 1800 Angebote und ein paar mit 2200. und nach unten ist und war vieles möglich.

Übrigens habe ich im März dieses Jahres bei einem mittelgrossen Büro im Vorstellungsgespräch 2.200 Brutto mit 4 Jahren Erfahrung angeboten bekommen. Darauf hin sagte ich mehr oder weniger trocken, dass ich bereits als absolvent 2.4 hatte und ich mindestens 2.8 - 3000 haben will. Daraufhin hatte ich nie wieder von diesem Büro gehört. Und die hatten reales Interesse.

Bei einem weiteren Vorstellungsgespräch bei einem der Grossen (top 10) hatte ich mich mit Gehaltsvorderungen von 3 brutto auch rausgekegelt. Also irgendwie scheint die Realität doch schon etwas zu den hier geposteten Traumgehälter differieren.

fuenfjahresplan 19.06.2008 00:44

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@samsarah, florian


Zitat:

Ich muss Florian auch recht geben.
ich hoffe, die betonung liegt dabei nicht auf muss . :p

ok, ihr seid ganz toll, seid projektleiter in einem top10 büro, findet das das doch alles möglich ist,
wenn man nur will, seid gesellschafter einiger internetseiten usw. usw. ok, ok...

und ihr versteht nicht, das will uns alle so anstellen. geschenkt.
das kommt mir hier doch alles sehr abgehoben vor.
wären da nicht einige tapfere mitstreiter, die den damen und herren projektleiter erzählen,
was sonst so im lande so abgeht.

danke dafür.


p.s.: <=== guckt mal links.... hallooo, hier wird man bestraft, wenn man die wahrheit sagt. hier übt doch wohl nicht jemand zensur.
auf solche seiten kann ich verzichten!


.

Samsarah 19.06.2008 10:05

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Wer keine konstruktive Kritik versteht und den Erfolg anderer nur mit Mißgunst quittieren kann, sollte sich vielleicht ein anderes Medium suchen, um seinen Dampf abzulassen.
Niemand hat Dich hier persönlich angegriffen, während Du mit der Kettensäge durchs Forum wütest und alles und jeden schlecht machst, der dir nicht nach Mund redet.

Habe selten jemanden mit so negativer und destruktiver Ausstrahlung gelesen.
Mit der Einstellung wirst Du nicht weit kommen. Das ist ein gut gemeinter Rat.

Flo 19.06.2008 10:13

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Zitat:

Zitat von fuenfjahresplan (Beitrag 29196)
p.s.: <=== guckt mal links.... hallooo, hier wird man bestraft, wenn man die wahrheit sagt. hier übt doch wohl nicht jemand zensur.

Freie Meinungsäusserung, auch über die Qualität deiner Beiträge ist das Gegenteil von Zensur. Und um nichts anderes handelt es sich hier.

Florian

fuenfjahresplan 19.06.2008 11:31

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@flo

sorry, hast recht.
dachte bewertung kommt vom admin.


-----------------------------
gruss vom fuenfjahresplan

Samsarah 19.06.2008 18:57

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@noone

Dass ich nicht davon ausgehe, dass meine Situation der Durchschnitt ist, sollte eigentlich klar sein. Aber wenn ich mich umsehe (nicht in dem Büro, in dem ich angestellt bin), dann sehe ich auch zunehmend mehr Leute, die mit mir angefangen haben im Studium, die sehr gute Angebote bekommen. Und das einzige, was ich damit sagen will, ist, dass es offenbar möglich ist.
In jeder Branche gibt es unterbezahlte Jobs. Keine Frage, dass das bei Architekten überdurchschnittlich viele sind. Und sicher glauben auch viele noch, dass sie mit der Mentalität (ich meine die Arbeitgeber) langfristig durchkommen. ABER, der Markt hat sich verändert und das bietet uns auch mehr Verhandlungsspielraum.

Klein angefangen haben wir doch im Übrigen alle. Das ist auch ein wichtiger Teil des Prozesses. Nur als Student kann man das ganz anders verkraften. Und bei vielen Büros ist es auch so, dass sie anfangs nicht so viel zahlen und man dann aber nach ein paar Monaten neu verhandeln kann. Hat man sich dann gut integriert und sie sind zufrieden, sind auch die Chancen auf mehr Geld besser.
Abgesehen davon, sind Angebote von 1800 Euro im Vergleich zu Angeboten von vor vier Jahren bei manchen Büros, bei denen damals 500€ als Absolventenpraktikum angeboten wurden (meist ohne Option auf Übernahme) doch unbestreitbar ein Fortschritt.

DIE Standardsituation gibt es eh nicht. Die Büros sind da alle sehr unterschiedlich - reginal nochmal stärker. Ich wehre mich nur gegen die Schwarzmalermentalität, die noch niemanden weitergebracht, geschweige denn einen angemessen bezahlten Job produziert hat.

fuenfjahresplan 19.06.2008 21:01

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@samsarah

aber solche menschen gibt es halt auch in der gesellschaft.

klar, dass man die bei der "party" nicht dabei haben will.
bei der doch sonst soll tollen stimmung. da feiert man lieber unter sich und geniesst den erfolg mit gleichgesinnten. pastscho...

noone 19.06.2008 21:33

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
sorry, Samsarah, habe hier schon einiges dazu geschrieben

http://www.tektorum.de/studium-beruf...html#post29240

Samsarah 19.06.2008 21:44

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@fuenfjahresplan

Wenn Du begriffen hättest, was das Grundprinzip dieses wie jedes anderen Forums ist, kämst Du wohl kaum auf die Idee, den Machern und Teilnehmern mangelnde Offenheit für die "Gesellschaft" vorzuwerfen.

Du schießt hier mit Deiner Polemik ein Eigentor nach dem anderen.

fuenfjahresplan 19.06.2008 22:38

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@florian


öffentliche antwort auf deine private nachricht vom 19.06.2008 18:26

(diese bemerkungen gelten ausdrücklich nicht für die anderen forenteilnehmer!)



hallo florian,

ab heute hast du ein problem weniger. werde euren arroganten spiessbürgerclub für immer verlassen.

ist mir irgendwie zu tot, immer die eigenbeweihräucherungen. und deine kollegin ist auch nicht besser. die seite ist mir einfach zu sehr auf euch zwei beiden "könige" fokusiert. in ihr könnt euch schön präsentieren, eure glanzvollen karrien anderen forenteilnehmer stolz darstellen und altkluge ratschläge geben.

ach so, seit dem urteil von den fall "spiek mich" braucht keiner mehr angst vor klagen haben. das müsstes du eigentlich wissen.

die freie meinungsäußerung ist auf dieser seite durch berufliche verwicklungen deinerseits offenbar nicht gewährleistet.
es bleibt dabei, ich lasse mir den mund von dir nicht verbieten. alle meine ausführungen sind wahr und nicht beleidigend. die freie meinungsäusserung ist ein grundrecht und wurde von den menschen hart erkämpft. heute ist es gott sei dank möglich, auch z.b. eine bundeskanzlerin zu kritisieren und zu persifieren (sogar mit witzigen spitznamen) ...und das ist auch gut so.
gurke ist eine öffentliche person und muss sich der öffentlichen kritik aussetzen. das gilt seinen bauten, genauso wie seiner person.
das alles solltest du dir vielleicht mal hinter deine noch grünen ohren schreiben.


.

Samsarah 19.06.2008 23:09

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Ich spreche hier sicher auch für Florian, wenn ich deutlich sage, dass Du für uns kein "Problem" bist.

Für konstruktive Beiträge (jeder Meinung) ist hier immer Platz. Die Frage der Akzeptanz ist hier nicht an den Inhalt, sondern die Art der Äußerung gekoppelt. Aber den Unterschied hast Du nicht verstanden.

Du hast offenbar Gefallen daran, das Opfer zu spielen und Dich als solches darzustellen, und zwar so, dass es auch alle mitbekommen. Diese Tendenz zieht sich durch die meisten Deiner Beiträge.

Am Ende wird der einzige, für den durch eine solche Grundhaltung und unsachgemäßes Verhalten, ein Problem übrigbleibt, Du selbst sein.
Meins ist es sicher nicht.

P.S. Es macht hier schon einen Unterschied, ob man Frau Merkel karikiert oder einen direkten Gesprächspartner in eine potenziell unangenehme Situation bringt, indem man seinen Arbeitgeber beschimpft und ihn auch noch zum Mitmachen auffordert, und das öffentlich.
Was erwartest Du denn, wenn Du jemandem so kommst? Das man hier in allgemeines "in den Dreck" ziehen verfällt? Dazu hat sich wohl kaum jemand bei tektorum angemeldet. Dafür ist das Forum nicht gemacht worden. Und wenn eine sachgemäße Unterhaltung zu gewährleisten (und das ist unsere Aufgabe), einen zum Spießer macht, dann bin ich das doch gerne.

rokdd 19.06.2008 23:24

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
mal ehrlich warum müssen manche NUR bei gmp arbeiten NUR Gehalt >3000€ bekommen und NUR projektleiter seien? wer sich in solchen Büros bewirbt sollte sich überlegen ob das vielleicht sinnvoll ist, denke dass manche versuchen zu hoch einzusteigen. Dass es bloß mit einem Schreiben und einer Mappe getan ist glaube ich auch nicht. Bewerbung fängt wohl noch vor dem ersten Semester an und endet möglicherweise bei sozialen Kompetenzen: Umgang mit Anderen, Indiviuelle Bewerbungen, Einschätzen was man denn kann etc.
Von meinem Stand kann ich nur sagen, dass man insgesamt recht unterschiedliche meinung gibt was irgendwelche Quoten etc angeht. da gibt es Ost und West und was noch für Unterschiede...! Aber wer mit Begeisterung dabei ist, wird möglicherweise in Deutschland oder vielleicht auch im Ausland einen Platz finden, der auch Spass macht und nicht um die 3 NUR's dreht...

Samsarah 19.06.2008 23:45

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Ich geb Dir vollkommen recht. Und verständlicherweise findet auch noone, dass es hier manchmal etwas einseitig zugeht, was natürlich damit zu tun hat, dass es einen Stamm an Leuten gibt, die Ihre Erfahrungen teilen. Viele Fragen werden mehrfach diskutiert, also werden auch die Erfahrungen wiederholt beschrieben. Man möge den Machern verzeihen, dass sie sich neben Ihrer Funktion als Admins und Moderatoren auch als ganz gewöhnliche Teilnehmer sehen, aber eben mit besonders viel Engagement.

Ich jedenfalls, will mich weder toller, besser, größer darstellen als andere, noch irgendwem nahelegen, meinen Weg einzuschlagen. Aber dem ein oder anderen gibt es vielleicht eine Idee davon, wie EIN Weg aussehen kann und dass man durchaus nicht für den Rest seines Arbeitslebens mit Hungerlöhnen und Nachtschichten rechnen muss. Und je mehr Leute hier ihren Weg beschreiben, desto vielseitiger wird das Bild. Und ich persönlich dachte auch eher, dass es aufbauend ist, wenn man sieht, dass die Chancen doch nicht pauschal aussichtslos sind. Aber scheinbar löst das bei einigen eher Frust aus. Das war nie die Intention.

fuenfjahresplan 20.06.2008 01:05

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@samsahra

nun doch noch einmal.

was heisst "in den dreck ziehen". ich habe einmal ironisch über eines situationsereignis während einer öffentl. korrektur geredet. der spitzname war in grossen teilen der studentenschaft verbreiten. eine art anekdotenbeschreibung. klar, das der (mit seinem verhalten auch dafür verantwortliche) gemeinte herr v. gerkan nicht darüber lachen kann. muss er ja auch nicht. aber das herr florian sich auffallend energisch vor ihn stellt und sofort ein redeverbot verhängt, kommt mir vor wie ein schulstreber, der seinem lehrer immer zuvor kommt, ob der das nun will oder nicht. gell!

was ist denn dann für dich ein nicht "in den dreck" ziehen? was darf man dann denn hier so sagen? gibt es eine verwarnung ,wenn man die architektur von herr x oder y saumäßig finde. ist das schon in den dreck ziehen?

und immer nur von gehälter und position in büros zu reden ist mir dann doch zu doof. vielleicht ist deshalb (um mal wieder auf das eigentliche thema zurückzukommen) der berufsstand nicht mehr zu retten.

wie brecht schon sagte:" immer dieses geldverdienen". darunter leidet die qualität der architektur. herr v. gerkan pflastert mit seine gebäuden ganz deutschland. ist eher ein bauunternehmer als architekt. und nun ist auch noch asien dran, vergewaltigt von der europäischen investionsarchitektur werden traditionelle architekturen weggebaggert. nicht das her v. gerkan mal sagt: halt, das könnt ihr nicht machen, das ist ein kulturerbe. nein, er verkauft ihnen lustig architektur aus der retorte. diese architektur könnte überall stehen, ob in amerika oder sonst wo. aber man wäre ja schön doof, wenn man sich diese gelegenheit der expansion entgehen lassen würde. (siehe zitat am anfang.)

so, jetzt habe mich schon wieder alles mies gemacht und herr v. gerkan erwähnt. eine bestrafung wird folgen, na denn... so sei es.



p.s. gleich kommt wieder das argument: du bist ja nur neidisch auf seinen erfolg. ich sage dazu: erfolg ja, aber bitte nicht auf kosten der allgemeinheit und auf kosten von schwächeren.

.

jarrid 20.06.2008 01:07

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
ich bin ja nun noch relativ neu in diesem Forum, beginne nun erst mit dem ersten Semester Architektur, aber grade deshalb bin ich sehr erfreut darüber verschiedene Wege aufgezeigt zu bekommen und dass man mir auch zeigt das es sich lohnt frühzeitig stark zu engagieren.
Ich habe, als ich mein erstes Studium gewählt habe von Architektur abgesehen aufgrund der schlechten Berufschancen. Nun weiß ich aber mittlerweile, auch zum teil durch dieses Forum, dass wenn ich/man sich engagiert auch vor der beruflichen Zukunft keine Angst haben brauch.
Jedoch finde ich es auch wichtig das es jmd. gibt, der auch mal alles kritisch hinterfragt und eine andere, seine Meinung darstellt bzw. seine Erfahrungen.

Und grade deshalb fände ich es auch schade wenn sich jmd. mit einer anderen Meinung verabschiedet und nicht versucht die "Gemeinde" davon zu überzeugen das er vllt recht hat.

Es steht wohl außer Frage das es zahlreiche Profs gibt die nicht grade zimperlich in der Bewertung oder der Kritik von Projekten sind, jedoch muss man wie "samsarah" auch schon angeführt hat, auch diejenigen verstehen die aus persönlichen, oder sonstigen Gründen, nicht in das gleiche Horn blasen wollen.

Das ist doch der Sinn eines Forums, oder nicht? Jeder sagt seine Meinung und darf auch gerne andere davon überzeugen dass diese die beste ist! Nur persönlich werden sollte man dabei auch nicht. Der "normale" Anstand eines jeden sollte doch soweit ausgeprägt sein, dass man Personen auch mit ihren Namen anspricht und nicht mit abwertenden Spitznamen versieht!

Florian 20.06.2008 02:00

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Es ist ausdrücklich erwünscht seine Meinung hier zu äussern.
Dabei darf auch die Architektur oder der Umgang von Personen kritisiert werden. Wichtig dabei ist, dass keine Diffamierung stattfindet und die Kritik sachlich bleibt.

Und das nicht nur so, weil es in unseren AGBs steht, sondern in unserem Grundgesetz:

Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Artikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.


Wenn ich dann jemanden in einer PRIVATEN Nachricht bitte, sich daran zu halten, ist es nicht in Ordnung diese Nachricht hier zu veröffentlichen. (Auch wenn dort nichts enthalten ist, was nicht jeder lesen dürfte.)

Wir können es uns hier auch nicht leisten, uns auf das Halbwissen eines Diskussionsteilnehmers zu verlassen, der meint, weil ein Gericht ein Urteil gefällt hat, würden andere dies genauso tun.
Wir beobachten die Rechtlage für Foren und Blogs sehr genau und versuchen unser Risiko gering zu halten.
Im Zweifel sind nämlich Samsarah und ich als Betreiber haftbar.

Sadi 20.06.2008 07:56

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Huhuuuu, mein Fazit nach 1,5 Jahren nach meinem Diplom:
Ich arbeite seit 13 Monaten im öffentlichen Dienst (3 Monate hiervon über eine Zeitarbeitsfirma), vor 10 Monaten wurde ich für ein Jahr befristet eingestellt (Einstieg knappe 2400 Euro Brutto), vor 6 Monaten bin ich befördert worden (Gehaltserhöhung), und vor 4 Monaten wurde mein Vertrag entfristet.... mein Job macht riesig Spaß (ja, auch ich habe Stress, aber dennoch macht mein Job Spaß), ich habe sehr nette Kollegen, jede Überstunde wird auf meine Arbeitszeit anerkannt...
Kurz gesagt ich bin rundum glücklich.

Aber, die Lage scheint nur in den Ballungszentren halbwegs gut zu sein, bei uns in Schleswig- Holstein ist ein Einstiegsgehalt von 2400 Euro das obere Ende der Fahnenstange, und ich würde behaupten, dass hier als Einstiegsgehalt 1800 bis 2000 Euro brutto wesentlich realistischer sind.... egal wie gut man sich verkauft.

Ich hatte ja berichtet was aus mir und meiner Clique nach dem Diplom geworden war. Jetzt nach 1,5 Jahren sieht es wie folgt aus:
Eine von uns bekam einen Job bei Ulm für 1600 Euro brutto, sie verdient nach wie vor 1600 Euro ohne Aussicht auf Steigerung (Stresslevel wie üblich bei den Architekten), sie überlegt schwanger zu werden -.-

Die zweite hatte in HH angefangen für 2000 Euro brutto, Stress, mobbing (nach ihrer Erzählung), jetzt ist sie schwanger.

Die dritte hat eine Festeinstellung in dem Büro bekommen, in dem sie Praktikum gemacht hat (als stud. Hilfskraft bekam sie 2400 Euro, jetzt nur noch 2000 Euro brutto), auch sie erzählt von extrem vielen nicht bezahlten Überstunden, von dem hohen psychischen Stress, und ist eigentlich wirklich unglücklich.

Die vierte hatte hier in einem kleinen Büro angefangen, hatte eine Festeinstellung bei 1800 Euro brutto, ohne Aussicht auf Steigerung. Stress, viele Überstunden.... wie gehabt. Ihr wurde wegen Auftragsflaute letzten Monat gekündigt, bislang hat sie noch keinen neuen Job gefunden.


Mag ja sein, dass der Stellenmarkt sich erholt, aber meiner Meinung nach ist das noch nicht unten angekommen : eek:

Kieler 20.06.2008 10:09

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
und das obwohl Ihr auf der besten Schule studiert habt! ;)
Ich habe mich übrigens vor zwei Monaten mit sechs, sieben Exkomilitonen
getroffen, da war auch eine echte Untergangsstimmung (vor den Getränken).
Es war zwar mit Mobbing und Stress nicht so schlimm wie in Deiner
Schilderung, und bis auf einen waren alle in Lohn und Brot, aber die Gehälter
waren auch jenseits von gut und böse.
Ich kenne aber im Gegenzug genügend Leute, die nach ein paar Jährchen in
etwa so viel verdienen wie sadi.

Ich kann nur Jeder/Jedem den Tipp geben sein persönliches Profil zu schärfen,
es ist nun mal so, und ich denke, es ist zwar nur eine Vermutung aber wohl
eine realistische, dass der klassische Entwurfs-Architekt mit abgespreiztem
Finger derzeit ziemlich abgewirtschaftet hat.
Es gibt aber auch Bereiche wo man wirklich gut verdienen kann, das sind aber
Themen in denen man sich ein bisschen technisches Spezialwissen aneignen
muss. Wenn man dabei dann noch seine Entwurfsstärke ausspielen kann, ist
es eigentlich eine perfekte Kombi.

noone 20.06.2008 13:49

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Ich schliesse mich dem Beitrag von Sadi an, er entspricht zu 100% meinen Erfahrungen und Vorstellungen.

Sadi 23.06.2008 22:08

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 29270)
und das obwohl Ihr auf der besten Schule studiert habt! ;)

Genau, und das obwohl wir auf der besten Schule gelernt haben. :cool:


Übrigends, ein paar bekannte Bauleiter von mir (mit 5 - 10 Jahren Berufserfahrung) verdienen gerade mal so viel wie ich jetzt hier in SH.

Lilalaune 24.06.2008 22:57

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Tag zusammen,

jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf zu diesem gesamten Threat hier dazugeben. Ich habe Stadtplanung studiert, aus dem Grund, weil man mir gesagt hat, studier ja nicht Architektur, da bekommst du keinen Job.
Ja jetzt bin ich fertig mit dem Studium und was sucht die Welt???? Architekten. In fast allen Stellenanzeigen stoße ich auf zig Stellenangebote für Architekten, teils mit, teils ohne Berufserfahrung. Ja jetzt sitz ich da und denke mir...hättest du bloß Architektur studiert...naja egal....
Und wenn einer hier behauptet es gäbe nicht genügend Stellen....Leute dann sucht richtig...!!!!

Grüße
Lilalaune


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