tektorum.de

tektorum.de (https://www.tektorum.de/)
-   Beruf & Karriere (https://www.tektorum.de/beruf-karriere/)
-   -   Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen? (https://www.tektorum.de/beruf-karriere/5951-schwarz-gelb-erhofften-aufschwung-baubranche-bringen.html)

Archiologe 03.10.2009 13:52

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 35667)
Dann ist es mit Neubauen aber irgendwann ziemlich vorbei.

Ich denke wir müssen lernen uns auch von lieb gewonnenem zu trennen. Nicht jede alte Behausung kann konserviert werden.

Bei vielen Neubaugebieten sollte man froh sein, wenn sie in 35 Jahren vollständig abgerissen sind.
Von mir aus würden auch 5 Jahre reichen, aber das ist Geschmackssache!! :D

Florian 03.10.2009 14:47

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 35666)
Da steht im ersten Satz:
"Die deutschen Baukosten und Baupreise sind nach der Einschätzung vieler Experten im internationalen Vergleich sehr hoch. Diese Feststellung, die sich meist auf den Wohnungsbau bezieht, wird im Allgemeinen kaum in Frage gestellt."

Naja, dafür ist die Qualität auch häufig deutlich besser. Agbesehn davon gibt es kein Land in dem so gut aund ausführlich gedämmt wird. Man müsste also die Baupreise in Relation zu den laufenden Betriebskosten analysieren - wenn man es rein wirtschaftlich sieht und den ökologischen Ansatz ignoriert.

k-roy 04.10.2009 14:15

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 35665)
Da erkennt man leicht die Häuser, die funktional nicht fertig gedacht worden sind. Kaum ist das Eigenheim fertig, spriessen rundherum die Bretterbuden aus dem Boden und verschandeln das Gesamtbild und den Ausblick. Es gibt nur sehr wenige gute Beispiele dafür.

Oft ein Fehler der Architekten, die zu Gunsten einer höherwertigen Ausstattung oder einigen m² mehr Wohnfläche, die langfristig notwendigen Abstellflächen einfach ignoriert haben.

etwas kleinlich vielleicht, und auch offtopic, aber:
1) Funktional sind Gartenhäuschen den Kellern weit überlegen, da ebenerdig und alle Geräte direkt am Einsatzort! Schon mal einen Mäher die Kellertreppe hochgeschleppt?
2) Bei den Kleinsiedlungen, die ich geplant habe, mußten aus Kostengründen/Käuferwunsch Gartenhäuschen zum Einsatz kommen, schade, daß sowas auf den Architekten zurückfällt, denn der SPielraum ist oft einfach nicht so groß.
3) Architekten und Bauprüf haben in diesem Fall einheitliche Schuppen (& Carports) vorgeschrieben, die sich dezent in die Gartengestaltung integrieren. Finde ich vertretbar.
4) Wildwuchs gibt es bei Eigentum, damit muß man Rechnen: Markisen/Rolläden, Sonnenschirme, Sichtschutzwände, Gewächshäuser, Grillanlagen sind einfach übliche, nicht steuerbare, individuelle Möblierungen, die ein Planer m.E. akzeptieren muß bzw oft nicht verhindern kann.

Archimedes 05.10.2009 07:49

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von k-roy (Beitrag 35674)
etwas kleinlich vielleicht, und auch offtopic, aber:


Bleiben wir doch noch bißchen Offtopic: :D


Zitat:

Zitat von k-roy (Beitrag 35674)
1) Funktional sind Gartenhäuschen den Kellern weit überlegen, da ebenerdig und alle Geräte direkt am Einsatzort! Schon mal einen Mäher die Kellertreppe hochgeschleppt?

Rasenmäher und Gartengeräte sind eine Ausnahme. Aber die kann man in Garagen unterbringen oder braucht sie bei Gemeinschaftsorganisation selbst gar nicht.
Ein Keller ist frostfrei, aber gleichzeitig "kühl". Er eignet sich somit besser zum Lagern von allen möglichen Gegenständen, Flüssigkeiten und Vorräten. Für mich wichtig: Man schaut nicht immer drauf.

Zitat:

Zitat von k-roy (Beitrag 35674)
etwas kleinlich vielleicht, und auch offtopic, aber:

2) Bei den Kleinsiedlungen, die ich geplant habe, mußten aus Kostengründen/Käuferwunsch Gartenhäuschen zum Einsatz kommen, schade, daß sowas auf den Architekten zurückfällt, denn der SPielraum ist oft einfach nicht so groß.

Ich sagte bereits, daß es auch wenige gute Beispiele gibt. Ob Dein Entwurf dazugehört, kann ich, ohne weitere Eindrücke, nicht beurteilen.



Zitat:

Zitat von k-roy (Beitrag 35674)
3) Architekten und Bauprüf haben in diesem Fall einheitliche Schuppen (& Carports) vorgeschrieben, die sich dezent in die Gartengestaltung integrieren. Finde ich vertretbar.

Ich auch.


Zitat:

Zitat von k-roy (Beitrag 35674)
4) Wildwuchs gibt es bei Eigentum, damit muß man Rechnen: Markisen/Rolläden, Sonnenschirme, Sichtschutzwände, Gewächshäuser, Grillanlagen sind einfach übliche, nicht steuerbare, individuelle Möblierungen, die ein Planer m.E. akzeptieren muß bzw oft nicht verhindern kann.

Der Architekt kann und sollte Alternativen anbieten. Man kann einen Kunden schon führen, dafür braucht man gute Argumente und preisneutrale Produkte/Lösungen.

Wenn ich dem Kunden keine ausreichenden Stauräume anbieten, muß ich zwangsläufig damit rechnen, daß er eine Baumarkt-Hütte in seinen Garten baut. Das kann natürlich immer pasieren.

noone 05.10.2009 12:06

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Tja das ist der Kern des Leidens der Architekten: die Häuslebauer "personalisieren" das soeben fertiggestellte Haus eben gerne.

Ob jetzt Markisen, Sichtschutz, Gartenlauben oder welche "Spiesserutensilien" auch immer zum Einsatz kommen, meist ist es als Architekt eben nicht vorhersehbar, was der Bauherr sich im Laufe der Zeit alles noch einfallen lässt.

Meiner Meinung nach ist es weitsichtiger, eine gute Laube miteinzuplanen, weil man davon ausgehen kann, dass eiin Bauherr das im Laufe der Jahre sowieso tun wird.

Nochmals zum Thema renovieren: ob jetzt Einfamilienhäuser gebaut oder nicht gebaut werden, ist mir als Architekt inzwischen egal, denn die Mehrzahl der Häuser sind inwzischen sowieso nicht mehr "Architektenhäuser", und von der Architektur her sind die Häuser aus den 50, 60 und 70er Jahren den der 90er und 2000er haushoch überlegen, da damals noch alles aus Architektenhand stammt. Und Bauherren, bei denen man gute Architektur machen kann, werden auch nach wie vor ein Architektenhaus bauen.

Wenn man z.B. durch ein Wohnviertel der 50er und 60er fährt, hat man das typische Satteldach-in-einer-Richtung-Spalierstehen entlang der Strasse. Siedlungen aus den 70ern (meiner Meinung nach die beste Architektur) haben das typische Bungalow-Flair und die 80er die typische Pultdach-Reihenhaus- Optik mit dem typischen braun-weissem Farbschema (Stichwort Eternitschindeln).

Was bieten uns die 90er? Chaotisch-Desaströses Terracotta-Landhaus-Flair mit "individuellen" Häuser, die unterschiedlicher in Farb- und Formgebung nicht sein könnten.

Archimedes 05.10.2009 14:59

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von noone (Beitrag 35681)
Was bieten uns die 90er? Chaotisch-Desaströses Terracotta-Landhaus-Flair mit "individuellen" Häuser, die unterschiedlicher in Farb- und Formgebung nicht sein könnten.


Richtig. Das ist nicht schön, aber nützlich für uns.

Neben solchen Toscana-Stadtvilla-Erker-Prachtbauten fällt gute Architektur wieder wohltuend auf.

Ich muß sagen, daß ich keinem max. 200.000 €-Häuslebauer mit romantisch-verklärtem Landhausgeschmack nachtrauere.

Den Leuten kann man in der Regel nicht helfen und muß sie in die Hände der Fließbandhäuserproduzenten fallen lassen. Ist für die eigenen Nerven jedenfalls besser.

noone 07.10.2009 14:01

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
lol.... da hast Du Recht....

Kieler 10.10.2009 12:22

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Heute in der Beilage Arcguide gefunden (die Welt in Zahlen wird wohl langsam
eine Moderubrik):
Durchschnittlicher Preis eines EFH in Deutschland 2001: 224.000 €
Durchschnittlicher Preis eines EFH in Deutschland 2008: 215.000 €
Durchschnittlicher Preis eines EFH in Frankreich 2001: 172.000 €
Durchschnittlicher Preis eines EFH in Frankreich 2008: 282.000 €

@Archimedes: Du zitierst wie Du selbst sagst Zahlen von 2002 und passt die
über einen irgendwie gefühlten Faktor an. Der EnEV einen Preisanstieg von
15% zuzuschreiben halte ich gelinde gesagt für gewagt, ob ich 8, 12 oder 14
cm Dämmung anbringe ist nicht gerade der Preistreiber. Die Fenster, die 2001
üblicherweise eingebaut wurden, durften nach EnEV 2007 auch noch
eingebaut werden.
Außerdem gibt es Länder in Europa, die uns im Dämmstandard in dem
Zeitraum mindestens eine Dekade voraus waren.
noones Einwand , dass auch in anderen Länder nicht nur für ein paar Jahre
gebaut wird, sondern letzlich alle für die "Ewigkeit", halte ich für plausibel, es
sei denn man vergleicht wirklich einfachen Hüttenbau mit unseren Bauten.

Archimedes 11.10.2009 10:12

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35729)
@Archimedes: Du zitierst wie Du selbst sagst Zahlen von 2002 und passt die
über einen irgendwie gefühlten Faktor an. Der EnEV einen Preisanstieg von
15% zuzuschreiben halte ich gelinde gesagt für gewagt, ob ich 8, 12 oder 14
cm Dämmung anbringe ist nicht gerade der Preistreiber. Die Fenster, die 2001
üblicherweise eingebaut wurden, durften nach EnEV 2007 auch noch
eingebaut werden.
Außerdem gibt es Länder in Europa, die uns im Dämmstandard in dem
Zeitraum mindestens eine Dekade voraus waren.
noones Einwand , dass auch in anderen Länder nicht nur für ein paar Jahre
gebaut wird, sondern letzlich alle für die "Ewigkeit", halte ich für plausibel, es
sei denn man vergleicht wirklich einfachen Hüttenbau mit unseren Bauten.

Ich habe die von Dir genannten Zahlen nicht vorliegen, aber ich möchte sie nicht abstreiten. Kann ich mir ehrlich gesagt gut vorstellen.
Interessant finde ich die Zahlen aus Frankreich, weil dort der Schritt/die Entwicklung gegenüber Häusern von 2001 sicherlich ein größerer war, wie in Deutschland, wo seit Wärmeschutzverordnung 1995 schon relativ hochwertig gebaut wurde.
Ich kann auch nicht sagen, ob die Fertighäuser und der Schlüsselfertig-Markt (Hans van Hansen und Co. :p) in Frankreich so verbeitet sind wie in Deutschland. Dieser Markt ist in Deutschland in den letzten Jahren noch gewachsen und hat Architektenhäuser weiter zurückgedrängt. Das zeigt sich auch in den Kosten > es wird in der Gesamtmasse durchschnittlich etwas günstiger.
Die genannten Zahlen sagen jedoch nichts. ohne die entsprechenden Hintergrundinformationen aus.

Bei mir sind es "gefühlt" ca. 15% Preissteigerung. Ich hab mir noch nicht die Mühe gemacht, daß genauer zu ermitteln. Es können auch 13,8 % oder 18,4 % sein. Das war lediglich eine Circa-Angabe.
Preise für Rohbau, Zimmermann, Fliesenleger sind in der Tat kaum gestiegen in dieser Zeit, aber die Preise für Gebäudetechnik und der Ausstattungsstandard, den die Kunden "erwarten". Heute bauen wir eigentlich nur noch Wärmepumpen ein, während vor ein paar Jahren auch noch Gas- und Ölheizungen vorkamen. Eine Lüftungsanlage ist fast schon Standard. Die Kunststofffenster haben 7, statt 5 Kammern und 3-fach statt 2-fach-Verglasung. Die Preise für Produkte aus Erdöl bzw. Rafinaten davon (Dämmung, Kunststoffprofile, etc.) sind vor 3 Jahren mal kräftig gestiegen, danach aber nicht mehr gefallen. Die Leute wollen teilweise Bussystem bei der Elektroinstallation oder eine Video-Sprechanlage. Im Bereich Sanitär wird deutlich mehr teuere Keramik und Armaturen verlangt.

Läßt man diese ganzen Dinge außen vor, dann sind die Preise in der Tat kaum gestiegen seit 2002, zumindest bei qualitativ vergleichbaren Architektenhäusern. Wir sprechen dann vielleicht von 5-7% Preiserhöhung. Das wäre dann nicht mehr wie normale Inflation bzw. sogar noch weniger.
Die Ansprüche an ein "Standard-Haus" sind aus meiner Sicht aber doch wesentlich gestiegen, daher meine Aussage:
Ich bewerte das Standardhaus 2002 gegenüber dem Standardhaus 2008/2009 mit ca. 15% Preisunterschied.

Archimedes 11.10.2009 10:18

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35729)
Außerdem gibt es Länder in Europa, die uns im Dämmstandard in dem
Zeitraum mindestens eine Dekade voraus waren.


Wer war denn zu diesem Zeitraum noch verrückter wie wir???

Kieler 11.10.2009 11:34

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
na wo frieren die Elche? (Da wurde eigentlich auch das Passivhaus erfunden,
ohne aber den Begriff zu prägen)

Ich glaube gelesen zu haben, dass es in Frankreich fast nur Bauträgerbau im
privaten Wohnungsbau gibt.

Zu Deinen obigen Ausführungen sollte man nun noch einmal Florians
vorgebrachten Einwand lesen, dass schon lange nicht mehr nur die Baukosten,
sondern viel mehr die Kosten über die Benutzungsdauer betrachtet werden
sollten. Das ratter´ich auch Gebetsmühlenartig immer bei unseren Bauherren
herunter. Z.B. amortisieren sich die Mehrkosten von dreifachverglasten Fenstern
in ziemlich kurzer Zeit und das ist nur eins von vielen Bauteilen.

Archimedes 11.10.2009 11:50

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35738)
na wo frieren die Elche? (Da wurde eigentlich auch das Passivhaus erfunden,
ohne aber den Begriff zu prägen)

Dort aber nicht in der Breite umgesetzt. Im Elchland gibt es, soweit mir bekannt, noch viele Häuser, die in Sachen Dämmtechnik weit hinter uns liegen.
Ich denke Deutschland ist schon ganz vorne dabei beim allgemeinen Dämmfanatismus der vergangenen Jahre.
Dank sei den Lobbyisten von BASF und Co. die bei uns (indirekt) regieren.
> da gehts nochmal in Richtung Threadthema

Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35738)
Zu Deinen obigen Ausführungen sollte man nun noch einmal Florians
vorgebrachten Einwand lesen, dass schon lange nicht mehr nur die Baukosten,
sondern viel mehr die Kosten über die Benutzungsdauer betrachtet werden

Das ist vollkommen klar, aber das ändert zunächst die genannten Zahlen für die Baukosten/erstrangige Investitionen nicht.
Vor diesem Hintergrund lohnen sich auch VH-Fassaden und Wärmepumpen, wobei gerade beim Thema Heizanlage eine Amortisierung lange auf sich warten läßt.

Ich denke, daß wir in einigen Jahren nochmal anders diskutieren werden. Es wird dann nicht mehr darum gehen wer die meisten Zentimeter Dämmung auf die Fassade gepackt hat oder noch mehr Scheiben in einem Fensterrahmen hat. Der Umbruch zurück zur "Vernunft" hat im Kleinen schon begonnen.


z.B.
Pfeifer Kuhn Architekten: Patchwork-Haus Müllheim

noone 11.10.2009 19:39

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zu Frankreich kann ich nur soviel sagen: der Wohnungsbau ist miesester Standard, sowohl auf Dämmung als auch auf Baustoffe und Ausführung bezogen. Akustik, Bauphysik usw sind unterste Kategorie.

Im Bereich Einfamhäuser ist es genauso, hier werden Wände in ganz anderen Dimensionen gemauert, und oft sind Wände auch noch GK Wände mit miesester Dämmung.

Dies sind Erfahrungen, die ich persönlich während meines Frankreich-Aufentaltes gemacht habe.

Wie jetzt die Statistiken be- oder widerlegen weiss ich nicht, ich wollte mir auch nicht die Mühe machen nachzuvollziehen, wie die Statistik erstellt ist, weil das wiedergegebene Preisniveau überhaupt nicht meinen persönlichen Erfahrungen wiederspiegelt.

In der Statistik ist z.B. Frankreich, Deutschland und Luxemburg auf einem Level, wogegen ich ganz einfach widersprechen muss. Luxemburg ist meinen Erfahrungen nach eindeutig das teuerste der drei Länder, gefolgt von D. F liegt auf Platz drei.

noone 11.10.2009 19:41

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Aus der letzten Post von Archimedes ist überhaupt das Problem der ganzen Diskussion herauszulesen:

geht es jetzt um Preissteigerung im Sinne von Preisvergleichen derselben Leistungen oder geht es um "Preissteigerung" weil der gewünschte Standard immer höher ist? Letzteres ist ja auch in den Statistiken schlecht vergleichbar, weil er eben in verschiedenen Ländern nicht gleich ist.....

Archimedes 13.10.2009 12:42

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Schaut mal hier:

::: dickerdämmen.de ::: XPS-Dämmstoffinformationen ::: ein Service der Jackon Insulation GmbH :::

Die Adresse ist doch schon bezeichnend. Unsere Dämmstoffindustrie hat ihre Position mittlerweile so in Gesellschaft und Gesetzen (ENEV und Co.) verankert, daß sie immer ungenierter Propaganda betreiben kann.

Früher hat man sich am Stammtisch mit PS und Hubraum gebrüstet, heute mit Dämmstärke:
"Du ich hab da satte 300 mm XPS 035 auf der Fassade. Ist total geil sag ich Dir."
:D

Kieler 13.10.2009 13:32

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
035?
Du hast doch eine Dämmstoffphobie :p

Archimedes 13.10.2009 13:42

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35774)
035?
Du hast doch eine Dämmstoffphobie :p

Du hast Recht. Ich entwickle allmählich allergische Reaktionen auf stetig wachsende Dämmstärken. :D Ich glaube wir schießen im einstmals gutgemeinten Wämeschutz über das Ziel hinaus.

035 = WLG 035 = Wärmeleitfähigkeitsgruppe = 0,035 W/(m K) ....am Stammtisch kurz "035" genannt :D

Archimedes 13.10.2009 13:52

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Erst wenn die letzte Fassade mit Dämmschaum zugequollen ist, die letzte Wärmebrücke zu Tode gedämmt wurde und die Konstruktionsflächen Eurer neuen Häuser die Wohnflächen übersteigen, werdet Ihr merken, daß man Styropor nicht so einfach beseitigen kann.

:D:D:D

Kieler 13.10.2009 14:41

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35774)
035?
...

Korrekt hätte die Anmerkung so heißen sollen:
035..so´n alten Kram? :D

Es gibt übrigens noch andere Dämmmaterialien als Polystyrol ;)
Man muss ja auch nicht jede Stärke mitmachen, durch die
Wärmeübergangswiderstände ist die maximale Dämmstärke mathematisch doch
eigentlich auch relativ klar begrenzt. Bei 25 spätestens bei 30 cm ist die Kurve
so flach, da braucht man normalerweise nicht mehr darüber nachzudenken. Wenn
sich die Dämmstoffindustrie eine Potenzseite anschafft, kann das dem gewieften
Fachmann doch eigentlich egal sein...

Jochen Vollmer 13.10.2009 15:08

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
*loooooooooooooool*

dickerdämmen.de

VIEL HILFT AUCH VIEL

zu diesem thema siehe besser hier:
Günter Pfeifer zum Thema Kybernetik

Archimedes 13.10.2009 20:38

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Jochen Vollmer (Beitrag 35782)
zu diesem thema siehe besser hier:
Günter Pfeifer zum Thema Kybernetik

Habe ihn vor 2 Wochen live erlebt. Schön, daß es noch solche Ansätze abseits des allgemeinen Dämmwahns gibt.

In diese Richtung tendiert ja auch Ingenhoven in etwas größeren Maßstäben.

Florian 13.10.2009 21:27

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 35775)
Du hast Recht. Ich entwickle allmählich allergische Reaktionen auf stetig wachsende Dämmstärken. :D Ich glaube wir schießen im einstmals gutgemeinten Wämeschutz über das Ziel hinaus.

Ich verfolge diese Diskussionen und bin irgendwie irgendwie stolz auf mein Vaterland.
Aber mal ganz ehrlich, wenn man weltweit einen Dämmstandart in Richtung WLG 100 durchsetzen würden, wäre das mehr Gewinn als alles was in Deutschland diskutiert wird.

Wir haben hier in Chennai selten unter 30° C und der Spalt zwischen den (einfach verglasten) Fenstern beträgt mind. 5mm, jedes Zimmer hat eine individuelle Klimaanlage die gerne auf 18° gestellt wird... Da muss man leider sagen: "Zum Glück können sich das nicht alle Inder (über 1,2 Mrd.) leisten!
Die Fahrer lassen den Motor eines Autos einfach mal ein paar Stunden laufen, damit die Klimaanlage funktioniert.

Ich finde die Ambitionen in Deutschland gut und richtig, global gesehen ist das leider irrelevant, denn wir sind nur rund 80 Mio. Menschen.

Archimedes 13.10.2009 21:45

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 35784)
Ich verfolge diese Diskussionen und bin irgendwie irgendwie stolz auf mein Vaterland.
Aber mal ganz ehrlich, wenn man weltweit einen Dämmstandart in Richtung WLG 005 durchsetzen würden, wäre das mehr Gewinn als alles was in Deutschland diskutiert wird.

WLG 005? Schreibfehler oder Ernst?

Man darf ja auch ruhig stolz auf Deutschland sein. Hier ist sicher Vieles besser als anderswo. Wir dürfen uns nur nicht auf so simplen Floskeln wie "viel bringt viel" oder "die Renten sind sicher" ausruhen. Außerdem denke ich, daß die Manipulation durch Medien und Lobbyisten ständig zunimmt. Wenn man etwas oft genug hört und liest, glaubt am Ende Jeder, daß es richtig ist. Gerade bei Energiethemen scheint das gut zu funktionieren.

Beim Thema Wärmedämmstandards und erneuerbare Energie sind wir Deutschen/Europäer doch für die ganze Welt eine feine Versuchsanordnung. Die anderen warten erstmal ab bis wir die Probleme damit gelöst haben und kopieren sie dann innerhalb kürzester Zeit.

Florian 14.10.2009 07:07

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 35785)
WLG 005? Schreibfehler oder Ernst?

Upps - war halt schon ein bischen später hier :cool:. Zeigt aber, wie doll man sich mit WLGs bei einigen internationalen Projekten auseinandersetzt: nämlich Null.
Ich meine natürlich, das überhaupt der geringste Gedanke irgendeiner Dämmung hier viel helfen würde.
D.h. die Nutzung von Materialien wie z.B. Porenbeton (entspräche einer WLG 160, wenn ich mich nicht irre) oder 2cm Innendämmung (um die Kälte im Raum zu halten), Doppelglas und ein Isolierband im Fenster, das wäre schon mehr als genug für einen Anfang.

Kieler 14.10.2009 09:04

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
@Florian: Porenbeton wäre aktuell 080.
@Archimedes:
Ich weiß gar nicht was Dich gestochen hat, ob die Dämmstoffindustrie nun
irgendwelche dickeren Seiten hat oder nicht, kann uns doch völlig egal sein. Man
kann aber unabhängig davon mit sinnvollen Dämmstoffdicken und anständigen
Materialien schick und nachhaltig bauen, ohne gegen die EnEV zu verstoßen.
Lass den Leuten doch Ihren Wahn! ;)
Unabhängig davon ist ja wohl unbestritten, dass der Kaffee in der Thermos-
länger heiß bleibt als in der Glaskanne, oder?!

noone 14.10.2009 23:55

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Ich finde die Ambitionen in Deutschland gut und richtig, global gesehen ist das leider irrelevant, denn wir sind nur rund 70 Mio. Menschen.
.... oha hat der negative Bevölkerungswachstum schon so krasse Auswirkungen gezeigt..... ;)

Archimedes 15.10.2009 07:39

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35787)
@Florian: Porenbeton wäre aktuell 080.
@Archimedes:
Ich weiß gar nicht was Dich gestochen hat, ob die Dämmstoffindustrie nun
irgendwelche dickeren Seiten hat oder nicht, kann uns doch völlig egal sein. Man
kann aber unabhängig davon mit sinnvollen Dämmstoffdicken und anständigen
Materialien schick und nachhaltig bauen, ohne gegen die EnEV zu verstoßen.
Lass den Leuten doch Ihren Wahn! ;)

Ich denke schon, daß man sich solchen Dingen kritisch gegenüber äußern darf und sollte. Wer, wenn nicht wir, soll denn auf solche Dinge aufmerksam machen?
Wir kritisieren jeden Tag optische Fehlschläge in der Architektur, aber auch technisch fragwürdige Entwicklungen, wie den wachsenden Dämmwahn sollte man als Architekt selbst bewerten. Unser Beruf verpflichtet uns ja nicht nur zu ästhetischer Architektur, sondern auch zu technisch sinnvollen Lösungen. Sich da einfach auf die immer neuen "Dämmsationen" zu verlassen ist ein wenig zu einfach.

Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35787)
Unabhängig davon ist ja wohl unbestritten, dass der Kaffee in der Thermos-
länger heiß bleibt als in der Glaskanne, oder?!

Meine Auftraggeber sind i.d.R. Menschen, nicht Kaffee.
;)

Kieler 15.10.2009 09:43

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 35797)
Ich denke schon, daß man sich solchen Dingen kritischgegenüber äußern darf und sollte...

Bisher habe ich von Dir keine Kritik gehört. Du hast nur Deine Ablehnung
gegenüber "dicker Dämmen" kundgetan. Dabei hast Du Dich aber mehr auf den
Terminus und weniger auf den Inhalt bezogen.
Du lehnst also dicke Dämmung ab, aber warum? Gibt es bauphysikalische,
technische oder sonstwelche Probleme/Erfahrungen aus Deiner Sicht, die
das begründen?

Archimedes 15.10.2009 10:34

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Ich denke, daß ich schon einige Punkte kritisch angemerkt habe:

Hier kurz ein paar Stichpunkte:

- hoher Verbrauch von Konstruktionsflächen, Verlust von Wohn- und Grundstücksfläche
- Trennung/Recycling/Entsorgung der Dämmstoffe oft ungeklärt bzw. unzureichend erläutert
- Gesamtenergiebilanz (Herstellung, Transport, Verarbeitung von Dämmstoffen) gegenüber zukünftigen Energieeinsparungen nicht in jedem Fall automatisch positiv, individuelle Prüfung wird i.d.R. vernachlässigt
- kaum noch Speichermassen, fast nur noch Dämmmassen
- fragwürdige Subventionen von Anlagentechnik und Dämmungen
- ab gewissen Dämmstärken rechtfertigen/amortisieren sich die Investitionskosten durch Heizkosteneinsparungen nicht mehr
- zu dichte Gebäude > dadurch machen sich kleine Mängel/Schwachpunkte sofort stark bemerkbar und können nicht mehr kompensiert werden,
dadurch hoher technischer Aufwand für notwendige Frischluftversorgung,
Bewohner müssen strenge Verhaltensregeln befolgen um Energieeinsparungen tatsächlich zu realsieren > das Haus diktiert die Nutzung und Bewohnbarkeit
- die gesetzlichen Grundlagen zum Thema Wärmedämmung und Energieeffizienz werden zunehmend undurchsichtiger und machen den Eindruck, als ginge es nicht mehr in erster Linie um Energiesparen und Umwelt, sondern um den EInsatz und das Verkaufen von Dämmung und Technologie

Kieler 15.10.2009 10:42

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Sind Deine Einwände eigentlich gegen Dämmung im Allgemeinen oder explizit
gegen Schäume und Komplizen, oder gegen sinnlose Maximaldämmung?

Jochen Vollmer 15.10.2009 16:56

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35800)
Sind Deine Einwände eigentlich gegen Dämmung im Allgemeinen
oder explizit gegen Schäume und Komplizen, oder gegen sinnlose
Maximaldämmung?

Gegen Dämmung im Allgemeinen ist vermutlich niemand, der sich mit der Materie
befasst. Auch die (Video-)Ansprache von Prof. Pfeifer richtet sich nicht gegen
Dämmung im Allgemeinen.

Archimedes, wie auch Pfeifer spielen darauf an, dass die Komplexität der
Zusammenhänge des Ökologischen Bauens auf Seite der Planer in ihren
Grundlagen und Zusammenhängen unverstanden bleibt.

Dafür gibt es diverse Gründe, z. B.:
  • Dieses Wissen ist Ergebnis neuester Forschung und noch nicht in den
    Marktalltag eingeflossen.
  • Der Mehrheit der Planer fehlen aktuell das Wissen und die Ambitionen sich
    dieses Themas anzunehmen.
  • Es fehlt eine umfassende Datenbasis (Ökobilanzdaten) um Bilanzen zu
    rechnen
  • Es gibt keine allgemeinverständliche Software, mit der die notwendige
    Komplexität abgebildet werden kann, sodass zu einem vertretbaren Aufwand
    gegenüber Bauherren/ Investoren der Vorteil ökologischer Maßnamen
    quantitativ nicht nachgewiesen werden kann.
  • Die ökologischen Auswirkungen (z. B. Kosten für Wiedergutmachung der
    Umweltzerstörung während der Herstellung von Baustoffen) sind nicht im
    Preis für Baustoffe enthalten.
  • (...)

Jochen Vollmer 15.10.2009 17:33

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 35784)
Ich finde die Ambitionen in Deutschland gut und richtig,
global gesehen ist das leider irrelevant.

Was den Beitrag zur Reduktion der globalen Schadstoffbelastung und die
Auswirkungen auf das ökolog. Gleichgewicht betrifft ist das leider wahr.

Bedeutend sind diese Ambitionen vor allem bei einem Blick in die Zukunft, da
sich die wirtschaftliche Grundlage unseres Landes weg von den produzierenden
Zweigen (im materiellen Sinne) hin zu den wissensbasierten Zweigen entwickelt.
Aus diesem Grund sind Forschung, Markteinführung und Prüfen der Markt-
tauglichkeit - gerade bei einer globalen Betrachtungsweise absolut wichtig.

Florian 15.10.2009 19:02

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Jochen Vollmer (Beitrag 35808)
Was den Beitrag zur Reduktion der globalen Schadstoffbelastung und die
Auswirkungen auf das ökolog. Gleichgewicht betrifft ist das leider wahr.

Bedeutend sind diese Ambitionen vor allem bei einem Blick in die Zukunft, da
sich die wirtschaftliche Grundlage unseres Landes weg von den produzierenden
Zweigen (im materiellen Sinne) hin zu den wissensbasierten Zweigen entwickelt.
Aus diesem Grund sind Forschung, Markteinführung und Prüfen der Markt-
tauglichkeit - gerade bei einer globalen Betrachtungsweise absolut wichtig.

100% Zustimmung!
Jetzt müssen wir nur noch an der Verkaufsstrategie für Länder wie Indien arbeiten ;)

noone 15.10.2009 23:14

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Wir müssen weg von unserem üblichen Denkschema!

Das übliche Denken, ein Glied in der Kette sei irrelevant führt dazu, dass sich nichts ändert! Öko-Diskussionen in Ländern wie Deutschland - das in Europa wirklich ein Motor auf diesem Feld ist - führten dazu, dass inzwischen immer mehr Länder in Europa dem deutschen Beispiel bez. regenerativen Energien folgen. Dies war bereits mit der Mülltrennung so.

Genauso wenig hilfreich ist es, einen Dämmstoff wegen der Herstellungsverschmutzung zu kritisieren. Es gibt ja auch noch ökologische Dämmstoffe, ausserdem ist jeder Schritt in Richtung Reduktion des Primärenergieverbrauchs richtig. Und wenn ein Dämmstoff in Zukunft auch mehrere Jahrzehnte auf der Fassade bleibt, sind die Herstellungsverschmutzung bestimmt zu vernachlässigen.

Welche Alternativen haben wir? Strom verursacht entweder verstrahlten Restmüll oder Luftverschmutzung und die fossile Energie ist auch irgendwann aufgebraucht.

Warum sollten Menschen sich nicht ihre schlechten Gewohnheiten - hier die Freiheit, unnötigerweise die Fenster aufzureissen - abgewöhnen, wenn eine Lüftungsanlage die gleiche Funktion energiesparend erledigt?? Wenn es um Komfort wie Klimaanlagen geht, sind wir sofort bereit, unser Verhalten dementsprechend anzupassen, auch wenn wir wissen, dass wir dadurch die Welt zerstören.

In Zukunft werden wir wohl oder übel irgendwann unser Verhalten ändern, nämlich dann, wenn wir alle Resourcen verbraucht haben. Deshalb frage ich mich, was schlimmer ist - jetzt schon ein wenig umzudenken und dadurch Resourcen zu schonen, oder blind weiterzumachen wie bisher.....

k-roy 16.10.2009 00:19

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von noone (Beitrag 35816)
Wir müssen weg von unserem üblichen Denkschema!
..... Genauso wenig hilfreich ist es, einen Dämmstoff wegen der Herstellungsverschmutzung zu kritisieren.

die ganzen Kunststoffdämmstoffe sind nicht biologisch abbaubar und landen irgendwann hier: Müllstrudel ? Wikipedia

ich kenn mich da jetzt nicht so aus, aber ein neues Denkschema wäre zB, nicht biologisch abbaubare Materialien zu verbieten - da die Langzeitfolgen fatal sind, vielleicht nicht so, wie bei Kernenergie, aber nicht unähnlich.

Jochen Vollmer 16.10.2009 13:33

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 35811)
Jetzt müssen wir nur noch an der Verkaufsstrategie für Länder wie Indien arbeiten.

^^ Womit wir wieder beim ursprünglichen Thema politischer Konstellationen
angekommen sind. Nur die Politik kann den Weg für den Wissen***port ebnen.
Es ist fraglich inwieweit eine mitte-rechts Poilitik den eingeschlagenen Weg
konsequent weitergeht. Schwarz und vor allem Gelb muss jetzt beweisen,
dass deren Fähigkeiten über >>Grinse-Rhetorik<< hinausgehen.

Die Grundzüge dieser politischen Richtung sind leider höchst widersprüchlich:
- Einerseits soll der Weg zu einer Wissenbasierten Ökonomie gegangen werden,
da offensichtlich sogar den konservativen und marktradikalen die Notwendigkeit
dieses Schrittes einleuchtet. Dazu ist die Verbesserung des Bildungsangebotes
beabsichtigt.
- Andererseits wird die Umstellung der Ressourcenbasis unseres Landes (weg
von Rohstoffimporten, hin zu in unserem eigenen Land nachwachsenden Rohstoffen)
durch die vorraussichtliche Verlängerung der Kriegseinsätze der dt. Bundeswehr
- mit dem Ziel, den Zugriff auf konventionelle Rohstoffquellen im Ausland langfristig
abzusichern - unterwandert.

Archimedes 16.10.2009 15:49

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von noone (Beitrag 35816)
In Zukunft werden wir wohl oder übel irgendwann unser Verhalten ändern, nämlich dann, wenn wir alle Resourcen verbraucht haben. Deshalb frage ich mich, was schlimmer ist - jetzt schon ein wenig umzudenken und dadurch Resourcen zu schonen, oder blind weiterzumachen wie bisher.....


Wir sollten heute schon weitergehen und mehr umdenken als wir das bisher tun.

Das Bepacken von Fassaden mit immer dickeren künstlichen Dämmstoffen ist sicherlich nur ein kurzer Zwischenschritt auf dem Weg zu einem sinnvolleren Umgang mit Energie und Umwelt.
Ich hoffe, daß wir diesen Zwischenschritt schnell hinter uns lassen können und bessere, ökologischere und lebenswertere Hüllen schaffen, als wir das aktuell tun.

Bisher denkt ja Jeder, daß er schon genug getan hat, wenn die Dämmung am Haus nur dick genug ist. Diese pauschale Denken müssen wir ablegen. Darauf möchte ich hinaus.

Jochen Vollmer 16.10.2009 16:09

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 35829)
Diese pauschale Denken müssen wir ablegen.

Stattdessen muss eine umfassende Bildung im Bereich der Grundlagen her - kein
einfaches unterfangen, da Architekten und Planer dafür die Zusammenhänge
verstehen müssen. Einfaches Auswendiglernen der bauphysikalischen Formeln
wie es bisher häufig geschieht wird nicht zum Ziel führen.

Florian 16.10.2009 21:23

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Jochen Vollmer (Beitrag 35826)
- Andererseits wird die Umstellung der Ressourcenbasis unseres Landes (weg
von Rohstoffimporten, hin zu in unserem eigenen Land nachwachsenden Rohstoffen)
durch die vorraussichtliche Verlängerung der Kriegseinsätze der dt. Bundeswehr
- mit dem Ziel, den Zugriff auf konventionelle Rohstoffquellen im Ausland langfristig
abzusichern - unterwandert.

Ich kann Dir gerade nicht ganz folgen. Von welchem Einsatzgebiet sprichst Du???

noone 16.10.2009 23:06

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Ja, wir produzieren alles für die Müllkippe der Ewigkeit!

Was passiert mit Plastiktüten? Die produzieren wir, damit sie letztendlich mitten im Pazifik im Kreis umhertreiben und alles mögliche an Tierwelt daran zugrunde geht.

Warum also nicht Dämmstoffe produzieren? Es gibt ja auch biologisch unbedenkliche Dämmstoffe. Aber da verhält es sich ähnlich wie mit dem sauberen Strom, die sind einfach teurer als die billigen schmutzigen.

Ich bin und bleibe der Meinung, dass eine Schadstoffbehaftete Herstellung Energieeinsparender Massnahmen immer noch besser ist, als eine Schadstoffbehaftete Herstellung ander Güter, die nicht dazu bestimmt sind.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:16 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
SEO by vBSEO
Copyright ©2002 - 2022 tektorum.de®