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-   -   Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen? (https://www.tektorum.de/beruf-karriere/5951-schwarz-gelb-erhofften-aufschwung-baubranche-bringen.html)

noone 16.10.2009 23:14

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
sorry, hatte die 6. Seite nicht gesehen..... lustig, dass Florian genau denselben Ansatz hatte..... lol

zwei Denkanstösse noch zu

1) Jochen bez.
Zitat:

Stattdessen muss eine umfassende Bildung im Bereich der Grundlagen her - kein
einfaches unterfangen, da Architekten und Planer dafür die Zusammenhänge
verstehen müssen. Einfaches Auswendiglernen der bauphysikalischen Formeln
wie es bisher häufig geschieht wird nicht zum Ziel führen.
da bin ich der Meinung, dass wir Architekten gar nicht alle Wissensgebiete abdecken können. Das Problem der Architekten ist einfach, dass sie noch nicht erkannt haben, dass es genauso wichtig ist, dass wie z.B. ein Haustechniker inzwischen auch ein Energiefachplaner ins Projekt einzubinden ist.

Wenn wir weiterhin denken, wir hätten alles im Griff, werden Halbwahrheiten und falsche Planung weiterhin an der Tagesordnung sein.

2) zu Schwarz-Gelb:

Ja ja, die Wahlversprechen. Zuerst wurde vollmundig die Ehrlichkeit heraufbeschworen, in den Verhandlungen zuerst auf den unausweichlichen "Scherbenhaufen der grossen Koalition" hingewiesen, und jetzt auf Biegen und Brechen eine Schein-Ehrlichkeit, besser gesagt eine Mogelpackung vereinbart. Wir und vor allem die Unternehmen bekommen unsere fadenscheinige Steuerentlastung, dafür wird aber ganz offen über die Einführung einer Autobahn - Maut gesprochen. Na Prost, da können die Wähler von Schwarz - Gelb aber mit sich zufrieden sein!

Kieler 19.10.2009 08:54

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Damit sind wir bei meinem ersten Beitrag, zwischen einem Parteiprogramm und
einer Umsetzung nach der Wahl liegt noch ein übler Kassensturz ;)
Soweit ich weiß haben die verschiedenen Arbeitsgruppen Wünsche in Höhe von
120 Mrd. EUR. Von Einsparungsvorschlägenen hab´ ich nichts gehört, und um
die Steuern nicht anzuheben werden eben die Sozialbeiträge erhöht...Chapeau!

Archimedes 19.10.2009 16:32

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von noone (Beitrag 35840)
Wir und vor allem die Unternehmen bekommen unsere fadenscheinige Steuerentlastung, dafür wird aber ganz offen über die Einführung einer Autobahn - Maut gesprochen. Na Prost, da können die Wähler von Schwarz - Gelb aber mit sich zufrieden sein!

Ich bin für eine Autobahnmaut und das schon sehr lange. In dieser Hinsicht sind wir doch die Langschläfer schlechthin in Europa. Ob Italiener, Franzosen, Schweizer oder Österreicher, alle kasieren kräftig ab für die Benutzung ihrer Autobahnen. Nur Deutschland kann Jeder kostenlos passieren.
Selbst die LKW-Maut kam viel zu spät. Dank Toll-Collect. Ein System, daß auch von Lobbyisten ins Spiel gebracht und politisch durchgeboxt wurde.
Warum konnte man nicht schon vor 25 Jahren anfangen Vignetten an der Grenze zu verkaufen, wie das die Schweizer z.B. schon lange tun???
Das hätte einige Leute zusätzlich in Arbeit gebracht und dem Staat jedes Jahr eine schöne Summe in die Kasse gespült ohne das man sich immerwieder neue Gemeinheiten wie Öko-Steuer etc. hätte ausdenken müssen nur um den heimischen Autofahrer zu quälen und zu schröpfen.
Ich zahle gerne als Inländer bis zu 100 € für eine Autobahn-Jahresvignette, wenn jeder Ausländer der Deutschland passiert 20 € für eine 2-Wochen-Vignette hinblättert und man dafür von KFZ-Steuer-Anhebungen in Zukunft absieht. Ich gehe mal davon aus, daß man auf diese Art sicherlich 5-8 Mrd. € im Jahr zusätzlich einnehmen könnte, denn alleine in Deutschland gibt's mehr als 40 Millionen PKW.
Vor allem sollten die Mittel auch mal so eingesetzt werden, wie sie eingetrieben werden. Autofahrer waren in den letzten Jahrzehnten permanent die Melkkühe in Deutschland. Von den KFZ- und Öko-Steuern ist aber nur relativ wenig zurück in Straßenbau und Infrastruktur geflossen.

noone 19.10.2009 16:48

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Wir sind bezüglich Autobahn-Maut keine Langschläfer, sondern, im Gegenteil, geradezu Vorbildlich!

Es ist einfach, Autobahnbau zu privatisieren, wie es z.B. in Frankreich der Fall ist. Der Staat sourcet die Autobahnen aus, lässt sie privat bauen und instandsetzen, und der Betreiber kann sich dann nehmen was er will.

Toll - damit wäre dann der gesamte Pendlerverkehr auf die Bundesstrassen verlegt. Frankreich ist übrigens legendär für die tödlichsten Landstrassen. Klar, weil alle Autofahrer sich dann abstressen, um noch die letzten Minuten Zeitersparniss durch innerörtliche Raserei herauszukitzeln. Frankreich hat Jahrzehnte gebraucht, um das Problem der innerörtlichen Verkehrstoten in den Griff zu bekommen. Die Zahl der Verkehrstoten ist immer noch enorm hoch.

Wollen wir da hin? Wie gesagt, wir bewegen uns immer weiter weg vom Sozialstaat.

Es wird mit Autobahnmaut erheblich die horizontale mobilität der Bevölkerung eingeschränkt.

Dies wäre ein Gesetz, welches wie der Entfall der Pendlerpauschale und die Steuererhöhungen auf Benzinpreise immer mehr die von den Arbeitgebern geforderte Flexibilität der Arbeitnehmern einschränkt.

Archimedes 19.10.2009 17:13

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von noone (Beitrag 35864)
Wir sind bezüglich Autobahn-Maut keine Langschläfer, sondern, im Gegenteil, geradezu Vorbildlich!

..

Wollen wir da hin? Wie gesagt, wir bewegen uns immer weiter weg vom Sozialstaat.


Frankreich ist vielleicht kein gutes Besipiel. Ich würde, wie gesagt, die Schweiz als Vorbild empfehlen. Ich möchte den Autobahnbau nicht pauschal privatisieren, sondern lediglich eine Benutzungsgebühr auch von "Ausländern" haben, denn die Inländer zahlen schließlich genug. Durch bis zu 100 € mehr im Jahr für Autobahnmaut wird kein Arbeitnehmer in unzumutbarem Masse benachteiligt, dafür sind die anderen Kosten, die Mobilität bringen schon viel zu hoch. Für 50 km (2x) täglichen Fahrweg zur Arbeit mit dem eigenen PKW kann man im Jahr ca. 5.000-8.000 € einkalkulieren, wenn man Treibstoff, Verschleiß, Wertverlust, Steuern, Versicherungen, Reparaturen etc. addiert.

Zum Thema Sozalstaat:

Ich halte ihn in der heutigen Form ohnehin für gescheitert.
Das offizielle Ende wird politisch nur ein paar Jahre vor sich hergeschoben.
Wir haben keine Mittel gefunden den permanenten Mißbrauch von Sozialleistungen einzudämmen und Gelder gerechter zu verteilen. Die Unzufriedenheit darüber in der zahlenden Bevölkerung steigt. Die Erwartungshaltung in der nehmenden Bevölkerung wächst. Das paßt schon lange nicht mehr, aber es traut sich keiner (Politiker) das heiße Eisen anzufassen.

noone 20.10.2009 16:26

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Der Sozialstaat ist noch nicht gescheitert. Das Problem ist vielschichtiger, als es uns die Politik glauben machen will.

Folgende Punkte führen dazu, dass wir den Sozialstaat als gescheitert ansehen:

1) grösstes Problem: es gibt keine echte Trennung von Etats, d.h. Gelder aus den einzelnen Töpfen werden in laufenden Ausgaben transferiert, d.h. Einnahmen stopfen Budget-Lücken. Z.B. hatten Krankenkassen Rekord-Einnahmen, Beiträge können aber trotzdem nicht gesenkt werden, weil die Politik damit andere Haushaltslöcher stopft. Genauso funktioniert das mit Renten und anderen Einnahmen.

2) Wir haben zwar ein Solidaritätsprinzip, jedoch gibt es immer noch Schlupflöcher, siehe private Krankenkassen.

3) Wir untergraben den Sozialstaat immer mehr in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, z.B. in den Bereichen Gesundheit, Renten usw.
Dies ist ein Kompromiss der Politik, Haushaltslöcher irgendwann nicht mehr stopfen zu wollen, sondern einfach Abstriche an Leistungen in Kauf zu nehmen.
Die Besserverdienenden können diese dann durch Zusatzversicherungen ausgleichen, die unteren Bevölkerungsschichten bleiben auf der Strecke. Die Schere zwischen arm und Reich wird sich dadurch weiter öffnen.


Zitat:

Wir haben keine Mittel gefunden den permanenten Mißbrauch von Sozialleistungen einzudämmen und Gelder gerechter zu verteilen. Die Unzufriedenheit darüber in der zahlenden Bevölkerung steigt. Die Erwartungshaltung in der nehmenden Bevölkerung wächst. Das paßt schon lange nicht mehr, aber es traut sich keiner (Politiker) das heiße Eisen anzufassen.
Aufgrund der oben aufgeführten Punkte kann ich einfach nicht zustimmen. Ich bin der Überzeugung, dass nicht die Sozialschmarotzer - die ja sowieso immer weniger bekommen - sondern die Politik aufgrund Koalitionspolitik und Lobbyismus einfach nicht in der Lage ist, einen funktionierenden Haushalt zu erarbeiten.

Leider haben wir als Wähler keine alternativen zum bisherigen System, wir geben unsere Stimme in der Hoffnung ab, dass die Parteien zu ihren Wahlversprechen stehen.
Leider zeigt uns die Realität immer wieder schmerzvoll auf, dass alle Parteien irgendwann aus Machthunger über Bord werfen.

Archimedes 20.10.2009 18:15

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Ich sehe das Ende des Sozialstaats enfach besiegelt, weil die Moral in der Bevölkerung stetig sinkt und das seit geraumer Zeit.

Das WIR-Gefühl früherer Zeiten (Wiederaufbau/Wirtschaftswunder 50er/60er Jahre) fehlt absolut und es läßt sich auch nicht herbei diskutieren.

Zuviele Menschen verlassen sich einfach auf den Staat und glauben, daß man auch ohne Einsatz hohe Ansprüche hat und irgendjemand dafür aufkommt.
Vielen Menschen kann man keinen Vorwurf machen, wenn Sie unverschuldet ihre Arbeit verloren haben, schwer erkrankt sind oder einfach in eine schwierige soziale Situation hineingeboren wurden. Es gibt aber leider eine zunehmende Zahl, die weder arbeitsunfähig ist, noch unter besonders schwierigen Bedingungen zu leiden haben und dennoch Ansprüche ohne geringste Gegenleistung stellt.
Selbst diesen Leuten kann ich nur indirekt einen Vorwurf machen, denn sie bekommen es von der Politik noch zu leicht gemacht und werden zum "Leistungsmißbrauch" quasi eingeladen.
Genausowenig kann ich Besserverdienern und Unternehmern einen Vorwurf machen, die Deutschland den Rücken kehren und ins Ausland abwandern, wo die Lohnnebenkosten und Abgaben geringer sind und die Kanäle in welchen die Steuern versickern nicht ganz so undurchsichtig sind. Gerade diese Bevölkerungsschicht bekommt es von der Politik vorgemacht, wie man sich selbst bereichert.

Warum müssen Politker und Abgeordnete eigentlich nicht selbst in die Altervorsorge zahlen, erhalten aber gleichzeitg Renten, für die ein deutscher Fabrikarbeiter 200-300 Jahre am Fließband stehen müßte?

Welche Berufsgruppe kann sich selbst das Gehalt erhöhen?
Mir fallen nur Topmanager und Vorstände und natürlich Abgeordnete ein.

Zum Thema Privat-Krankenversicherung:
Ich halte sie für eine sinnvolle Einrichtung, denn sie muß mit ihren Einnahmen haushalten und die Ansprüche ihrer Mitglieder und Angestellten davon decken. Sie muß, wie jedes andere Wirtschaftsunternehmen erfolgreich arbeiten und hängt nicht am Tropf des Staates. Würden nur andere Einrichtungen im Staat so erfolgreich funktionieren, dann blieben genügend Gelder/Steuern übrig um Rentner, Arbeitslose und Sozialschwache zu unterstützen.

Warum kann eine private Krankenversicherung mit 300 € Monatsbeitrag bessere Leistungen bieten wie eine gesetzliche Krankenversicherung mit 600 € Monatsbeitrag, die ständig noch staatliche Zuschüsse und Erhöhungen benötigt?

Bei der gesetzlichen Versicherung ist der Umgang mit dem Geld, aus meiner Sicht, verantwortungsloser, der Verwaltungsapparat unnötig aufgebläht, die Anzahl derer die nichts einzahlen und dennoch Leistungen beziehen exorbitant.

Ich möchte den Sozialstaat nicht bedingungslos abschaffen, aber er muß transparenter, nachvollziehbarer und gerechter werden:

Arbeit muß sich lohnen und freiwilliges Nichtarbeiten muß weh tun.
Ansprüchen müssen Taten folgen bzw. vorangehen.
Mißbrauch staatlicher Leistungen muß höher bestraft werden und zum völligen Verlust dieser führen.
Kinder (und nicht deren Eltern) müssen stärker und gezielter gefördert werden wie bisher.

Archiologe 20.10.2009 22:48

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 35880)
Ich sehe das Ende des Sozialstaats enfach besiegelt, weil die Moral in der Bevölkerung stetig sinkt und das seit geraumer Zeit.

Seit der Wende ist die soziale Marktwirtschaft nicht mehr gefragt. Der idelle Wettbewerb der Systeme im Hinblick auf die soziale Sicherheit (damit hat sich ja die DDR gegenüber der BRD immer gebrüstet) ist verschwunden und nun kann man so richtig den Kapitalismus heraushängen lassen.

Erst was es die Gobalisierung (die es in Wahrheit schon seit den 60iger Jahren gibt. Stichwort: Autos, Fotokameras, etc. aus Japan usw.) die die soziale Marktwirtschaft aushölte und jetzt ist es die Weltwirtschaftskrise.


Löhne, von denen keiner Leben kann, kannte ich bis 1989 nur aus der Geschichtsstunde, Themenbereich: Industrialisierung des 19. Jahrhundert.
Nicht mehr lang und wir sind dort wieder angekommen.

Florian 21.10.2009 06:40

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Archiologe (Beitrag 35882)

Löhne, von denen keiner Leben kann, kannte ich bis 1989 nur aus der Geschichtsstunde, Themenbereich: Industrialisierung des 19. Jahrhundert.
Nicht mehr lang und wir sind dort wieder angekommen.

Ja, und da kann sich aber jeder mal selber fragen, wie teuer z.B. der letzte Haarschnitt war.
Jeder versucht nämlich zu sparen - und zwar häufig nicht um sich morgen noch etwas zu essen kaufen zu können, sondern fürs nächste iPhone o.ä.

Und das Gehalt eines Friseurs würde auch nicht dadurch geändert, wenn man 600 Abgeordneten ihre 10.000 EUR Monatsgehalt kürzen würde...

Kieler 21.10.2009 08:30

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 35884)
Ja, und da kann sich aber jeder mal selber fragen, wie teuer z.B. der letzte Haarschnitt war...

[OT]oder das letzte Architektenhonorar[/OT]

Florian 21.10.2009 08:35

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Ich glaube mit Friseuren können auch Architekten nicht mehr mithalten und rechnet hier irgendwer mit 10 EUR Umsatz pro Stunde?

Kieler 21.10.2009 08:37

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Du sprichst von indischen Friseuren?

Archimedes 21.10.2009 14:28

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Also mein Friseur hat rechnerisch einen höheren Stundenlohn wie ich, wenn ich die Zeit, die er bei mir benötigt, mit den Kosten für den Haarschnitt hochrechne.
Vor allem hat er am Tag 10 Stunden die er berechnen kann. Wenn ich als Architekt 12 Stunden pro Tag arbeite, kann ich oft nur die Hälfte davon auf irgendeine Rechnung setzen, weil Büroorganisation, Aquise, Rechnungen und Angebote schreiben, sowie die zahlreichen sinnfreien Telefongespräche und E-Mails keinem Kunden angelastet werden können.
:sealed:

Florian 21.10.2009 20:28

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Ein Friseur muß sich genauso um organisatorisches kümmern und eine komplett Auslastung ist unwahrscheinlich!

@Kieler: Mein hiesiger Friseur kostet knapp 500 Rupien, das sind rund 7,50 EUR. Aber das ist vergleichbar mit Udo Walz in Berlin ;)
Ich glaube der Straßeneckenfriseur bekommt 50 Rupien.

Aber zurück zum Thema: Mir wird zu viel auf die Anderen (sei es die Politiker, der Staat oder die Manager) geschoben.
Letztlich ist aber auch jeder in seinem eigenen Umfeld für soziale Gerechtigkeit verantwortlich.
Wer einen 10 EUR Friseur besucht, lässt seinen Haarschnitt defacto staatlich subventionieren, denn die 10 EUR sind der Umsatz. Die Person, die die Haare schneidet bekommt Netto am Ende nur einen Bruchteil ab und wird vermutlich staatliche Unterstützung erhalten...

Den Zusammenhang mit dem Ur-Thema "Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?" kann ich aber auch nicht mehr herstellen ;)

noone 21.10.2009 21:01

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Warum kann eine private Krankenversicherung mit 300 € Monatsbeitrag bessere Leistungen bieten wie eine gesetzliche Krankenversicherung mit 600 € Monatsbeitrag, die ständig noch staatliche Zuschüsse und Erhöhungen benötigt?
ganz einfach: weil die privaten Krankenkassen kein Solidaritätsprinzip haben. Wenn man kein Geld hat, einzubezahlen, ist man schnell wieder raus. Und vor allem, weil chronisch Kranke die ganze Zeche entweder mit horrenden Beiträgen bezahlen oder in die gesetzliche Kasse wechseln - was eigentlich nicht möglich ist. Ist man aber pleite, liegt es auf der Hand, dass man doch wieder in dem Sozialsystem landet

Deswegen müssen wir die privaten abschaffen. Leute dürfen sich nicht aussuchen können, in guten Zeiten wenig einzubezahlen, und in schlechten dann in die Sozialkasse zu wechseln.


Ich finde es gerade zu klasse, dieses Thema zu Beginn der Koalitionsverhandlungen erstellt zu haben, wir können so jeden Tag neue "Beschlüsse" diskutieren.

Heute war um ca. 19 Uhr im Deutschlandfunk eine Podiumsdiskussion mit Journalisten gesendet worden.

Die Diskussion ging über die Wahlversprechen und den Schattenhaushalt, mit dem jetzt vollmundige Wahlversprechen vorfinanziert werden.

War ja eigentlich von der "Spasspartei" nicht anders zu erwarten. Die werden ja dann auch eine dünne Bevölkerungsschicht mit Einkommenssteuersenkung entlasten, um dann die Sozialabgaben von der breiten Masse bezahlen zu lassen.

Sprich: Einkommenssteuer zahlen vor allem Besserverdienende, Sozialabgaben die Breite Masse der Bevölkerung inklusive geringverdienender, die keine oder kaum Einkommenssteuer bezahlt.

Womit die FDP perfekt ihre Wählerzielgruppe bedient. Auf diesem Feld sind sie wirklich unschlagbar.

Mal gespannt, in welches Finanzielles Fiasko diese neue Regierung wohl reiten wird....

Florian 22.10.2009 08:57

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von noone (Beitrag 35897)
Schattenhaushalt

Ja, das ist doch eh eine klasse Idee... Ich finde wird sollen einen Weg finden, das für die Budgetüberscheitung bei Bauvorhaben anzuwenden. ;o)

Mit staatlichen Bauherren müsste das jetzt gehen - ich vermute ein privater Bauherr hätte damit wohl so seine Schwierigkeiten.

Archimedes 22.10.2009 09:04

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Wir müssen uns doch fragen, ob wir nicht insgesamt ein wenig zu sozial denken.

Ich denke, wenn man eine Umgebung schafft in welcher Unternehmen (kleine, mittelständische, große) attraktive Rahmenbedingungen vorfinden, dann dient das letztendlich dem Wohl der Gesamtbevölkerung.
Schauen wir uns doch in dieser Hinsicht die ehemaligen Ostblockstaaten an, dei in vergangenen Jahren in die EU aufgenommen worden sind. Die Lebensbedingungen für die breite Masse haben sich deutlich verbessert, auch weil man es geschafft hat für Konzerne attraktiv zu sein.
Deutschland wird zunehmend unattraktiv, wenn man immer zuerst jammert, bevor man konstruktiv wird.

Es wird auch in der künftigen Gesellschaft eine Unter-, Mittel- und Oberschicht geben, ansonsten müssen wir uns mit dem Kommunismus befassen. Das dieser als Gesellschafts-/Staatsform schwierig zu handhaben und höchst bedenklich ist, sehen wir an zahlreichen Beispielen auf der Welt.

Eine Gesellschaft ohne echte Chancen, aber auch mit entsprechenden Risiken, ist aus meiner Sicht nicht erstrebens-/lebenswert.
Wir müssen weg vom Glauben an den Vollkaskostaat, der uns in jeder Situation beschützt und unterstützt.
Gerechtigkeit und Chancengleichheit für alle, aber bitte keine Freifahrtscheine und weitere Einladungen für das Nutzen von Sozialleistungen.
Es muß für jeden Bürger die Motivation geschaffen werden, daß er sich selbst bewegt und seine Möglichkeiten/Chancen nutzt.

noone 22.10.2009 12:12

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Ich denke, wenn man eine Umgebung schafft in welcher Unternehmen (kleine, mittelständische, große) attraktive Rahmenbedingungen vorfinden, dann dient das letztendlich dem Wohl der Gesamtbevölkerung.
Schauen wir uns doch in dieser Hinsicht die ehemaligen Ostblockstaaten an, dei in vergangenen Jahren in die EU aufgenommen worden sind. Die Lebensbedingungen für die breite Masse haben sich deutlich verbessert, auch weil man es geschafft hat für Konzerne attraktiv zu sein.
Deutschland wird zunehmend unattraktiv, wenn man immer zuerst jammert, bevor man konstruktiv wird.
Es ist richtig, dass die Ostbolockstaaten einen enormen Wachstum sowohl in der Wirtschaft als auch im Bereich des Lebensstandards erfahren haben.

Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass dies mit EU Fördergeldern geschah, die in grossen Teilen in den Taschen der korrupten Staatsapparate versickerten.

Heute sind die meisten der Ostblockstaaten am Rande des Staatruins, in Ländern wie Litauen, wo sich die Bevölkerung gerade am besseren Lebensstandard erfreute, ist die Wirtschaft komplett weggebrochen, Massenarbeitslosigkeit usw. sind jetzt zu bewältigen.

In anderen Staaten wie Ungarb beträgt die Staatsverschuldung inzwischen mehr als 70% des InlandBSP, der Staat steht am Rande des Ruins.

Untersuchen wir auch vor allem nochmal den Grund des raschen Aufschwungs im Osten:

wir haben dort nicht vorbildliche Volkswirtschaften, sondern diese Staaten haben durch die Globalisierungswelle im Zuge der EU Erweiterung profitiert, da die Industrie in diese Billiglohnländer abgewandert ist.

Unsere Gesellschaft wird zwangsweise immer mehrere Schichten haben, die Frage ist nur, wollen wir in den Steinzeitkapitalismus wie in Anfangszeit der ind. Revolution zurück, d.h. alle bis dato gewonnene Erkenntnisse über Bord werfen?

Wollen wir wirklich ein Proletariat, das per Definition es nicht aus eigener Kraft den Gesellschaftlichen Aufstieg schaffen kann?

Ich denke, dass das ganz düstere Visionen sind, und unsere Gesellschaft darf sich nicht dem sozialen Kahlschlag beugen, damit unser Staat bzw. die Politiker auch weiterhin mit Schattenhaushalten um der Wähler Gunst fehlwirtschaften kann.

Archimedes 22.10.2009 12:42

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Natürlich ist auch in den neuen EU-Staaten im Osten Vieles nicht OK und es sind Milliarden von EU-Gelder dorthin geflossen um für den Aufschwung zu sorgen. Dennoch möchte sicherlich keiner ernsthaft zum früheren System zurück, wo zwar alle weitestgehend "gleich" und einige "gleicher" waren, aber die Chancen zum gesellschaftlichen Aufstieg quasi null waren.

Wie erreichen wir also Chancengleichheit in Deutschland?

In erster Line durch bessere Bildung und Aufklärung. Wichtig bei der Aufklärung ist allerdings, daß Kinder relativ früh lernen müssen, daß dem Nehmen, auch ein Geben folgt. Das Leistung, auch Gegenleistung bedingt. Hier muß der Staat sich stärker wie bisher engagieren, weil viele Kinder im Elternhaus diese Werte nicht vermittelt bekommen und vielfach sehen, daß es auch ohne jegliche Leistung möglich ist "gut" in Deutschland zu leben.
Die 3 Jahre Mutterschutz, die es in Deutschland gibt, würde ich beispielsweise auf max. ein Jahr verkürzen, damit a) Unternehmen keine Stellen drei Jahre freihalten müssen und noch viel wichtiger b) Kinder frühzeitig mit Gleichaltrigen und ausgebildeten Erziehern in Kontakt kommen, die Defizite aus dem Elternhaus kompensieren.
Leistungen, die für Kinder bestimmt sind, wie Kindergeld und andere Zuschüsse sollten so ausgegeben werden, daß sie nicht zweckentfremdet werden können.
Es muß für alle mit Kinderwunsch noch attraktiver werden eine Familie zu gründen, sowohl für Besserverdiener, als auch für Sozialschwache. Bisher kann man den Eindruck haben, daß es in erster Linie für sozialschwächere attraktiv ist und das Menschen mit Erfolg im Beruf zu wenig Möglichkeiten geboten bekommen Beides miteinander zu verbinden.

noone 22.10.2009 14:27

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Die 3 Jahre Mutterschutz, die es in Deutschland gibt, würde ich beispielsweise auf max. ein Jahr verkürzen, damit a) Unternehmen keine Stellen drei Jahre freihalten müssen und noch viel wichtiger b) Kinder frühzeitig mit Gleichaltrigen und ausgebildeten Erziehern in Kontakt kommen, die Defizite aus dem Elternhaus kompensieren.
...
Es muß für alle mit Kinderwunsch noch attraktiver werden eine Familie zu gründen, sowohl für Besserverdiener, als auch für Sozialschwache. Bisher kann man den Eindruck haben, daß es in erster Linie für sozialschwächere attraktiv ist und das Menschen mit Erfolg im Beruf zu wenig Möglichkeiten geboten bekommen Beides miteinander zu verbinden.

Genauso sehe ich es auch.

Zur Zeit leben wir in einem kinderfeindlichen Staat, der bisher der Bevölkerung keine lückenlose Betreuung von Kleinkind- bis ins Schulalter anbietet.

Deshalb sind in Deutschland auch die Bevölkerungsschichten mit guter Bildung kinderarm. In Frankreich ist die Geburtenrate unter Akademikern gleichbleibend höher, da durch deren Kindergrippen- und Ganztagsschulsystem der Kombination von Karriere und Familie nichts im Wege steht.

Archimedes 27.10.2009 19:25

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Aus meiner Sicht ein herbes, aber nachvollziehbares Statement:

Berliner Bürgermeister Buschkowsky: "In der deutschen Unterschicht wird das Betreuungsgeld versoffen" - Nachrichten news - WELT ONLINE

Gerade Kinder, die in schwierigen sozialen Verhältnissen leben, sollten so früh und intensiv wie möglich in KiTa's aufgenommen werden können, damit frühzeitig mögliche Defizite (bei Erziehung und Versorgung) erkannt und ausgeglichen werden können. Ein Betreuungsgeld in Form von Bargeld würde die falschen Zeichen setzen.
Staatliche Zuwendungen an/für Kinder sollten zukünftig generell nur zweckgebunden ausgegeben werden. Ein Mißbrauch sollte unmöglich gemacht werden. Darüber kann sich sicher niemand beschweren.


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