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-   -   Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen? (https://www.tektorum.de/beruf-karriere/5951-schwarz-gelb-erhofften-aufschwung-baubranche-bringen.html)

Archimedes 05.10.2009 14:59

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von noone (Beitrag 35681)
Was bieten uns die 90er? Chaotisch-Desaströses Terracotta-Landhaus-Flair mit "individuellen" Häuser, die unterschiedlicher in Farb- und Formgebung nicht sein könnten.


Richtig. Das ist nicht schön, aber nützlich für uns.

Neben solchen Toscana-Stadtvilla-Erker-Prachtbauten fällt gute Architektur wieder wohltuend auf.

Ich muß sagen, daß ich keinem max. 200.000 €-Häuslebauer mit romantisch-verklärtem Landhausgeschmack nachtrauere.

Den Leuten kann man in der Regel nicht helfen und muß sie in die Hände der Fließbandhäuserproduzenten fallen lassen. Ist für die eigenen Nerven jedenfalls besser.

noone 07.10.2009 14:01

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
lol.... da hast Du Recht....

Kieler 10.10.2009 12:22

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Heute in der Beilage Arcguide gefunden (die Welt in Zahlen wird wohl langsam
eine Moderubrik):
Durchschnittlicher Preis eines EFH in Deutschland 2001: 224.000 €
Durchschnittlicher Preis eines EFH in Deutschland 2008: 215.000 €
Durchschnittlicher Preis eines EFH in Frankreich 2001: 172.000 €
Durchschnittlicher Preis eines EFH in Frankreich 2008: 282.000 €

@Archimedes: Du zitierst wie Du selbst sagst Zahlen von 2002 und passt die
über einen irgendwie gefühlten Faktor an. Der EnEV einen Preisanstieg von
15% zuzuschreiben halte ich gelinde gesagt für gewagt, ob ich 8, 12 oder 14
cm Dämmung anbringe ist nicht gerade der Preistreiber. Die Fenster, die 2001
üblicherweise eingebaut wurden, durften nach EnEV 2007 auch noch
eingebaut werden.
Außerdem gibt es Länder in Europa, die uns im Dämmstandard in dem
Zeitraum mindestens eine Dekade voraus waren.
noones Einwand , dass auch in anderen Länder nicht nur für ein paar Jahre
gebaut wird, sondern letzlich alle für die "Ewigkeit", halte ich für plausibel, es
sei denn man vergleicht wirklich einfachen Hüttenbau mit unseren Bauten.

Archimedes 11.10.2009 10:12

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35729)
@Archimedes: Du zitierst wie Du selbst sagst Zahlen von 2002 und passt die
über einen irgendwie gefühlten Faktor an. Der EnEV einen Preisanstieg von
15% zuzuschreiben halte ich gelinde gesagt für gewagt, ob ich 8, 12 oder 14
cm Dämmung anbringe ist nicht gerade der Preistreiber. Die Fenster, die 2001
üblicherweise eingebaut wurden, durften nach EnEV 2007 auch noch
eingebaut werden.
Außerdem gibt es Länder in Europa, die uns im Dämmstandard in dem
Zeitraum mindestens eine Dekade voraus waren.
noones Einwand , dass auch in anderen Länder nicht nur für ein paar Jahre
gebaut wird, sondern letzlich alle für die "Ewigkeit", halte ich für plausibel, es
sei denn man vergleicht wirklich einfachen Hüttenbau mit unseren Bauten.

Ich habe die von Dir genannten Zahlen nicht vorliegen, aber ich möchte sie nicht abstreiten. Kann ich mir ehrlich gesagt gut vorstellen.
Interessant finde ich die Zahlen aus Frankreich, weil dort der Schritt/die Entwicklung gegenüber Häusern von 2001 sicherlich ein größerer war, wie in Deutschland, wo seit Wärmeschutzverordnung 1995 schon relativ hochwertig gebaut wurde.
Ich kann auch nicht sagen, ob die Fertighäuser und der Schlüsselfertig-Markt (Hans van Hansen und Co. :p) in Frankreich so verbeitet sind wie in Deutschland. Dieser Markt ist in Deutschland in den letzten Jahren noch gewachsen und hat Architektenhäuser weiter zurückgedrängt. Das zeigt sich auch in den Kosten > es wird in der Gesamtmasse durchschnittlich etwas günstiger.
Die genannten Zahlen sagen jedoch nichts. ohne die entsprechenden Hintergrundinformationen aus.

Bei mir sind es "gefühlt" ca. 15% Preissteigerung. Ich hab mir noch nicht die Mühe gemacht, daß genauer zu ermitteln. Es können auch 13,8 % oder 18,4 % sein. Das war lediglich eine Circa-Angabe.
Preise für Rohbau, Zimmermann, Fliesenleger sind in der Tat kaum gestiegen in dieser Zeit, aber die Preise für Gebäudetechnik und der Ausstattungsstandard, den die Kunden "erwarten". Heute bauen wir eigentlich nur noch Wärmepumpen ein, während vor ein paar Jahren auch noch Gas- und Ölheizungen vorkamen. Eine Lüftungsanlage ist fast schon Standard. Die Kunststofffenster haben 7, statt 5 Kammern und 3-fach statt 2-fach-Verglasung. Die Preise für Produkte aus Erdöl bzw. Rafinaten davon (Dämmung, Kunststoffprofile, etc.) sind vor 3 Jahren mal kräftig gestiegen, danach aber nicht mehr gefallen. Die Leute wollen teilweise Bussystem bei der Elektroinstallation oder eine Video-Sprechanlage. Im Bereich Sanitär wird deutlich mehr teuere Keramik und Armaturen verlangt.

Läßt man diese ganzen Dinge außen vor, dann sind die Preise in der Tat kaum gestiegen seit 2002, zumindest bei qualitativ vergleichbaren Architektenhäusern. Wir sprechen dann vielleicht von 5-7% Preiserhöhung. Das wäre dann nicht mehr wie normale Inflation bzw. sogar noch weniger.
Die Ansprüche an ein "Standard-Haus" sind aus meiner Sicht aber doch wesentlich gestiegen, daher meine Aussage:
Ich bewerte das Standardhaus 2002 gegenüber dem Standardhaus 2008/2009 mit ca. 15% Preisunterschied.

Archimedes 11.10.2009 10:18

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35729)
Außerdem gibt es Länder in Europa, die uns im Dämmstandard in dem
Zeitraum mindestens eine Dekade voraus waren.


Wer war denn zu diesem Zeitraum noch verrückter wie wir???

Kieler 11.10.2009 11:34

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
na wo frieren die Elche? (Da wurde eigentlich auch das Passivhaus erfunden,
ohne aber den Begriff zu prägen)

Ich glaube gelesen zu haben, dass es in Frankreich fast nur Bauträgerbau im
privaten Wohnungsbau gibt.

Zu Deinen obigen Ausführungen sollte man nun noch einmal Florians
vorgebrachten Einwand lesen, dass schon lange nicht mehr nur die Baukosten,
sondern viel mehr die Kosten über die Benutzungsdauer betrachtet werden
sollten. Das ratter´ich auch Gebetsmühlenartig immer bei unseren Bauherren
herunter. Z.B. amortisieren sich die Mehrkosten von dreifachverglasten Fenstern
in ziemlich kurzer Zeit und das ist nur eins von vielen Bauteilen.

Archimedes 11.10.2009 11:50

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35738)
na wo frieren die Elche? (Da wurde eigentlich auch das Passivhaus erfunden,
ohne aber den Begriff zu prägen)

Dort aber nicht in der Breite umgesetzt. Im Elchland gibt es, soweit mir bekannt, noch viele Häuser, die in Sachen Dämmtechnik weit hinter uns liegen.
Ich denke Deutschland ist schon ganz vorne dabei beim allgemeinen Dämmfanatismus der vergangenen Jahre.
Dank sei den Lobbyisten von BASF und Co. die bei uns (indirekt) regieren.
> da gehts nochmal in Richtung Threadthema

Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35738)
Zu Deinen obigen Ausführungen sollte man nun noch einmal Florians
vorgebrachten Einwand lesen, dass schon lange nicht mehr nur die Baukosten,
sondern viel mehr die Kosten über die Benutzungsdauer betrachtet werden

Das ist vollkommen klar, aber das ändert zunächst die genannten Zahlen für die Baukosten/erstrangige Investitionen nicht.
Vor diesem Hintergrund lohnen sich auch VH-Fassaden und Wärmepumpen, wobei gerade beim Thema Heizanlage eine Amortisierung lange auf sich warten läßt.

Ich denke, daß wir in einigen Jahren nochmal anders diskutieren werden. Es wird dann nicht mehr darum gehen wer die meisten Zentimeter Dämmung auf die Fassade gepackt hat oder noch mehr Scheiben in einem Fensterrahmen hat. Der Umbruch zurück zur "Vernunft" hat im Kleinen schon begonnen.


z.B.
Pfeifer Kuhn Architekten: Patchwork-Haus Müllheim

noone 11.10.2009 19:39

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zu Frankreich kann ich nur soviel sagen: der Wohnungsbau ist miesester Standard, sowohl auf Dämmung als auch auf Baustoffe und Ausführung bezogen. Akustik, Bauphysik usw sind unterste Kategorie.

Im Bereich Einfamhäuser ist es genauso, hier werden Wände in ganz anderen Dimensionen gemauert, und oft sind Wände auch noch GK Wände mit miesester Dämmung.

Dies sind Erfahrungen, die ich persönlich während meines Frankreich-Aufentaltes gemacht habe.

Wie jetzt die Statistiken be- oder widerlegen weiss ich nicht, ich wollte mir auch nicht die Mühe machen nachzuvollziehen, wie die Statistik erstellt ist, weil das wiedergegebene Preisniveau überhaupt nicht meinen persönlichen Erfahrungen wiederspiegelt.

In der Statistik ist z.B. Frankreich, Deutschland und Luxemburg auf einem Level, wogegen ich ganz einfach widersprechen muss. Luxemburg ist meinen Erfahrungen nach eindeutig das teuerste der drei Länder, gefolgt von D. F liegt auf Platz drei.

noone 11.10.2009 19:41

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Aus der letzten Post von Archimedes ist überhaupt das Problem der ganzen Diskussion herauszulesen:

geht es jetzt um Preissteigerung im Sinne von Preisvergleichen derselben Leistungen oder geht es um "Preissteigerung" weil der gewünschte Standard immer höher ist? Letzteres ist ja auch in den Statistiken schlecht vergleichbar, weil er eben in verschiedenen Ländern nicht gleich ist.....

Archimedes 13.10.2009 12:42

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Schaut mal hier:

::: dickerdämmen.de ::: XPS-Dämmstoffinformationen ::: ein Service der Jackon Insulation GmbH :::

Die Adresse ist doch schon bezeichnend. Unsere Dämmstoffindustrie hat ihre Position mittlerweile so in Gesellschaft und Gesetzen (ENEV und Co.) verankert, daß sie immer ungenierter Propaganda betreiben kann.

Früher hat man sich am Stammtisch mit PS und Hubraum gebrüstet, heute mit Dämmstärke:
"Du ich hab da satte 300 mm XPS 035 auf der Fassade. Ist total geil sag ich Dir."
:D

Kieler 13.10.2009 13:32

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
035?
Du hast doch eine Dämmstoffphobie :p

Archimedes 13.10.2009 13:42

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35774)
035?
Du hast doch eine Dämmstoffphobie :p

Du hast Recht. Ich entwickle allmählich allergische Reaktionen auf stetig wachsende Dämmstärken. :D Ich glaube wir schießen im einstmals gutgemeinten Wämeschutz über das Ziel hinaus.

035 = WLG 035 = Wärmeleitfähigkeitsgruppe = 0,035 W/(m K) ....am Stammtisch kurz "035" genannt :D

Archimedes 13.10.2009 13:52

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Erst wenn die letzte Fassade mit Dämmschaum zugequollen ist, die letzte Wärmebrücke zu Tode gedämmt wurde und die Konstruktionsflächen Eurer neuen Häuser die Wohnflächen übersteigen, werdet Ihr merken, daß man Styropor nicht so einfach beseitigen kann.

:D:D:D

Kieler 13.10.2009 14:41

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
Zitat:

Zitat von Kieler (Beitrag 35774)
035?
...

Korrekt hätte die Anmerkung so heißen sollen:
035..so´n alten Kram? :D

Es gibt übrigens noch andere Dämmmaterialien als Polystyrol ;)
Man muss ja auch nicht jede Stärke mitmachen, durch die
Wärmeübergangswiderstände ist die maximale Dämmstärke mathematisch doch
eigentlich auch relativ klar begrenzt. Bei 25 spätestens bei 30 cm ist die Kurve
so flach, da braucht man normalerweise nicht mehr darüber nachzudenken. Wenn
sich die Dämmstoffindustrie eine Potenzseite anschafft, kann das dem gewieften
Fachmann doch eigentlich egal sein...

Jochen Vollmer 13.10.2009 15:08

AW: Kann Schwarz-Gelb den erhofften Aufschwung in der Baubranche bringen?
 
*loooooooooooooool*

dickerdämmen.de

VIEL HILFT AUCH VIEL

zu diesem thema siehe besser hier:
Günter Pfeifer zum Thema Kybernetik


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