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passant: Offline
Ort: Hamburg
Hochschule/AG: Architekt / SiGeKo ![]() Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 13:15 ID: 40364 | Social Bookmarks: An Florian u. Mika Hier liegt offenbar ein Mißverständnis vor, es geht nicht um viel oder wenig Geld zu verdienen! es geht darum, daß die Leistung und damit verbundene Verantwortung und Vorinvastitionen angemessen vergütet werden, zu mindest wie bei Ärzten, Anwälten etc. Außer der Kollege Archimedes mit seinen "ein wenig Papier und ein paar nette Ideen" kann sich ein Einmannbüro mit üblichen Aufträgen, die durch eine Person bewältigt werden können, kaum übers Wasser halten. Außerdem es wird hier auch nicht mal erwähnt, daß selbst die Mindestsätze fast nur bei öffentlichen Aufträgen bezahlt werden. |
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Archiologe: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 14:15 ID: 40365 | Social Bookmarks: Spätens bis Ende nächsten Jahres muß es zu Mindestlöhnen kommen. Dann werden nämlich alle Grenzen für neuen EU-Ost Arbeitnehmer beseitigt. Dann kommen Billigstarchitekten aus Polen, Rumänien, etc. auf den dt. Arbeitsmarkt geströmt, die mit Minimallöhnen zufrieden sind. (siehe Erntehelfer heute schon). Nicht, daß ich menschlich etwas gegen sie hätte, aber die grenzenlose EU Arbeitsfreiheit wird uns auch noch das letzte Maß an Anstand in der Lohnfindung zerstören. |
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noone: Offline
![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 14:22 ID: 40366 | Social Bookmarks: Zitat:
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Social Bookmarks: Zitat:
Bei Angestellten verschärft die Situation möglicherweise stärker, wobei es schon seit längerem jede Menge ausländische Absolventen (von außerhalb der EU) gibt, die sich bei deutschen Büros bewerben. Ich habe allerdings selbst festgestellt, daß diese Bewerber sehr wohl die deutschen Löhne kennen und mit Ihren Forderungen nicht selten über denen der deutschen Mitbewerber liegen. Außerdem warum sollen diese Leute (aus Polen und Rumänien) nach Deutschland kommen, wenn sie in Ländern wie Irland, England, Norwegen, Luxemburg wesentlich besser verdienen können? Ich habe beispielsweise vor 2 Jahren in Irland einen Polen getroffen, der dort schöne Natursteinwände gemauert hat. Der hatte jahrelang als Erntehelfer in deutschen Weinbergen geschuftet und hat sich (als Pole in Irland) über das deutsche Lohnniveau amüsiert. Er verdient in Irland mit angenehmerer Arbeit das Zwei- bis Dreifache und damit vermutlich soviel, wie hier ein Architekt mit einigen Jahren Berufserfahrung. Eine Ausbildung als Maurer hatte er übrigens nicht. ![]() | ||
Social Bookmarks: Zitat:
Natürlich bekomme ich nicht jeden Auftrag, weil es genug "billige" Kollegen gibt, aber damit kann ich zumindest bisher leben. Ich weiß nicht, wie lange die noch damit "überleben" können. Auf die Geiz-ist-Geil-Kunden verzichte ich gerne. | ||
ehem. Benutzer Registriert seit: 24.05.2005
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Nightfly: Offline
Ort: Stuttgart ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 16:11 ID: 40369 | Social Bookmarks: So handhabe ich es als Angestellter auch. Unter einem gewissen Limit fange ich nicht an bei einem zu arbeiten. Einmal habe ich nen Job angenommen, bei dem ich weniger verdient habe als vorher; das mache ich nie wieder. Wer runtergeht muß auch erstmal wieder hochkommen und ist dann erstmal soweit wie vorher. |
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noone: Offline
![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 16:31 ID: 40370 | Social Bookmarks: Zitat:
Die Bewerbung ist ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren. Ausser der Bezahlung sind auch Projekte, Arbeitsklima, persönliche Ziele und vor allem Arbeitszeiten wichtig. Der bestbezahlte Job bringt einem auch nichts, wenn das Arbeitsumfeld krank macht. In den ersten 3-5 Jahren hat man dieses Denken der stetigen Gehaltserhöhung noch drin. Irgendwann ist das obere Limit erreicht. Irgendwann hast Du dann alles gemacht und es geht vorrangig um andere der oben genannten Prioritäten. Wenn Du dann noch weiter nach oben willst, dann musst Du Dir überlegen, wie Du in eine Stelle wechselst, in der Du Personalverantwortung hast. In grossen Büros ist das noch relativ einfach, da es Angestellte, Projektleiter, Büroleiter und Partner gibt. | |
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 22:29 ID: 40377 | Social Bookmarks: Gute Einstellung und noch besser wenn Du in der Situation bist es durchhalten zu können. Das Thema "einmal billiger Jakop, immer billiger Jakob" sehe ich genau so. Man tut sich selbst keinen gefallen sich unter Wert zu verkaufen -- Voraussetzung ist dafür allerdings, sich über "seinen Wert" Klarheit zu verschaffen.
__________________ jochenvollmer.de |
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Schmetterling*: Offline
![]() Beitrag Datum: 16.08.2010 Uhrzeit: 18:42 ID: 40453 | Social Bookmarks: Mir wird speiübel, wenn ich mir all das hier durchlese ![]() |
Social Bookmarks: Soviel Neues steht hier doch nicht. | |
ehem. Benutzer Registriert seit: 28.09.2008
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Schmetterling*: Offline
![]() Beitrag Datum: 17.08.2010 Uhrzeit: 13:06 ID: 40456 | Social Bookmarks: Das nicht, aber das klingt alles sehr hart. "Wer 4000 Euro verdienen will, sollte kein Architekt werden" fand ich auch sehr heftig. Ein Bekannter arbeitet in einer Autoindustrie (ohne direkte Ausbildung) und verdient schon um die 4000. Wenn ich mir dann überlege, dass ich trotz jahrelanger Ausbildung plus jahrelanger Erfahrung noch nicht mal ansatzweise an diesen Betrag rankomme, demotiviert mich das total ... Irgendwie überlegt man sich ja schon, warum und wofür man dann all das tut. Nach meinem bisherigen Stand möchte ich später gar nicht den 0/8/15 Architektenberuf ausüben. Ich würde mich am liebsten auf Präsentationen und Visualisierungen mit verschiedenen CAD-Programmen festlegen. Aber ich weiß überhaupt nicht wie da die berufliche Perspektive aussieht. Die Bezahlung wird auch hier ziemlich mau sein, nehme ich an. Vielleicht kommt ja doch alles ganz anders, aber hier in Deutschland sehe ich irgendwie keine langfristige Perspektive. Nur eins möchte ich noch sagen: Ein Arzt hat einen völlig anderen Beruf als ein Architekt, den man mMn auch nicht wirklich vergleichen kann. Vor allem als Absolvent ist das fast noch schlimmer als beim Architekten. IdR muss man eine ganze Zeit lang Nachtschichten einlegen, 24-36-Stundendienste, manche müssen sogar ein Jahr lang Praktikum machen unter diesen Zeiten. Die Bezahlung ist natürlich unter aller Sau und steht noch weniger im Verhältnis zu dem, was man leistet i.V. zum Architekt. Und ein Arzt übernimmt natürlich mehr Verantwortung als ein Architekt. Nur wird man je mehr Erfahrung man gesammelt hat auch anständiger bezahlt. Nur ist man schön blöd, wenn man sich hier in Deutschland weiterhin ausbeuten lässt, hier funktioniert es nicht, genauso wenig wie der Beruf der Architekten. Mal eine Frage am Rande: Hat man überhaupt Aussichten mit einem Bachelorabschluss genommen zu werden? |
Social Bookmarks: Zitat:
Zitat:
Zu dem Beispiel Ärzte wollte ich noch ergänzen, daß Ärzte zwar sehr große Verantwortung tragen, aber bei der späteren Ausübung ihres Berufes im Gegensatz zum Architekten fast unantastbar sind. Passiert ihnen ein gravierender Fehler, dann fällt es fast immer unter die Rubrik Kunstfehler und es geschieht wenig bis nichts. Als Architekt ist man bei einem gravierenden Fehler nahe am Ruin. | |||
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