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Beitrag
Datum: 05.12.2012
Uhrzeit: 18:52
ID: 48694



AW: Architekturbranche: Droht eine Krise? - Eure Einschätzungen

#1 (Permalink)
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Ich glaube, dass ich der Markt in den nächsten beiden Jahren bereinigen könnte und die Baupreise stagnieren bzw. zur Abwechslung sogar leicht fallen könnten.

Man darf als weiteren Aspekt nicht übersehen, dass der Markt zur Zeit voll ist von gebrauchten Immobilien, die teilweise zu Schleuderpreisen verramscht werden. Das schwächt den Neubausektor zusätzlich.

Schlecht wirtschaftende Unternehmen und auch Büros werden im Falle einer längerandauernden Krise vom Markt verschwinden.

Anscheinend machen sich aber bisher nur wenige Architekten Sorgen darum, denn ich habe Anfang dieses Jahres vergeblich versucht einige lokale Architektenkollegen für eine gemeinsame Aktion zu gewinnen, die auf längerfristige Aquise abzielte.
Vergebens, denn alle waren aufgrund der damals noch guten Auftragslage zu beschäftigt und zu bequem für so etwas. Ich hab's dann alleine durchgezogen. Ähnlich war es bis vor einigen Wochen bei der Suche nach neuen qualifizierten Mitarbeitern. Die Resonanz war trotz einiger Versuche schwach. Da waren sich einige wohl zu fein für die "Provinz" und "kleine Projekte".

Ich glaube, dass die Vorzeichen in spätestens einem Jahr anders aussehen und alle sich wieder um Arbeit und Arbeitsstellen reißen werden - vielleicht zu spät.

Irgendwie bezeichnend für unsere Branche, die häufiger als andere die berühmte "letzte Minute" braucht und von Weitsicht oft weitentfernt scheint.

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Beitrag
Datum: 06.12.2012
Uhrzeit: 11:21
ID: 48698



AW: Architekturbranche: Droht eine Krise? - Eure Einschätzungen

#2 (Permalink)
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Das hängt ja wohl auch ein bisschen davon ab in welchem Bereich man tätig ist.
Bei uns ist das fast ausschließlich Bauen im Bestand. Auch ist wahrscheinlich die
Region entscheidend für die zukünftige Entwicklung.
Die Beobachtung, dass gebrauchte Immobilien zu Schleuderpreisen verramscht
werden, kann ich überhaupt nicht beobachten, das absolute Gegenteil ist der
Fall.
Zu den niedrigen Zinsen kommt ja noch das wiedererstarkte Vertrauen in die
Immobilie als Anlage, bis auf ein paar überhitzte Städte ist da auch noch Luft
nach oben, von einer Blase, die Volkswirtschaften lahmlegt, sind wir wohl noch
weit entfernt.
Ich glaube nicht, dass es "hier" in einem Jahr so aussieht, wie von Dir befürchtet.
Legen wir uns das Datum auf Wiedervorlage.

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Beitrag
Datum: 06.12.2012
Uhrzeit: 11:30
ID: 48699



AW: Architekturbranche: Droht eine Krise? - Eure Einschätzungen #3 (Permalink)
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Danke für Deine Einschätzung. Vielleicht ist es aber auch so, dass Eure Region unserer um 6-9 Monate hinterher hinkt.

Denn so:

Zitat:
Zitat von Kieler Beitrag anzeigen
Die Beobachtung, dass gebrauchte Immobilien zu Schleuderpreisen verramscht werden, kann ich überhaupt nicht beobachten, das absolute Gegenteil ist der Fall. Zu den niedrigen Zinsen kommt ja noch das wiedererstarkte Vertrauen in die Immobilie als Anlage,...
sah es bei uns kürzlich auch noch aus...nur langsam kippt die Sache, weil die Investoren so langsam mit dem Ankauf von Gebäuden gesättigt sind (die Ankaufswelle rollt bei uns mittlerweile seit 2008) und viele Anbieter ihre eigentlich guten Immobilien nicht mehr verkauft bekommen und mit den Preisen stark runtergehen müssen.

Momentan spielt die Zeit den Käufern mit Eigenkapital in die Karten, die noch nicht investiert haben, denn die Preise für Bestandsimmobilien werden wohl fallen und die Preise für Bauleistungen eher stagnieren. Zinsen werden irgendwann wieder steigen und die Leute ohne Eigenkapital vom Bauen abhalten.

Laß uns die Sache mal weiterbeobachten.

Das Bauen im Bestand wird vielen Architekten, die bisher vorwiegend neugebaut haben, in den nächsten Jahren zunehmend als Zuflucht dienen.

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Beitrag
Datum: 06.12.2012
Uhrzeit: 12:20
ID: 48700



AW: Architekturbranche: Droht eine Krise? - Eure Einschätzungen #4 (Permalink)
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Mag sein, hier ist der Markt immernoch leergefegt und es fehlen über einen
Zeitraum, der sehr viel länger als ein Jahr ist, zukünftig 10.000 Wohnungen (je
nach Statistik).
Ich hätte gar nicht gedacht, dass es noch Architekten gibt, die nur bzw.
überwiegend vom Neubau leben.

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Datum: 06.12.2012
Uhrzeit: 13:55
ID: 48701



AW: Architekturbranche: Droht eine Krise? - Eure Einschätzungen #5 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Kieler Beitrag anzeigen
Ich hätte gar nicht gedacht, dass es noch Architekten gibt, die nur bzw.
überwiegend vom Neubau leben.
Bei uns machen Neubauten, Erweiterungen und Aufstockungen derzeit ca. 85 % von allen Aufträgen aus.

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Datum: 06.12.2012
Uhrzeit: 16:52
ID: 48703



AW: Architekturbranche: Droht eine Krise? - Eure Einschätzungen #6 (Permalink)
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Ich glaub an Vieles, aber nicht an steigende Zinsen in den kommenden Monaten bzw. Jahren.
Das Problem werden auch nicht die Zinsen sein, sondern vielmehr die potentiellen Immobilienkäufer oder Möchtegern-Bauherren(im positiven Sinne gemeint ), die nicht durch das Rating der Banken kommen.
Dadurch werden einfach weniger Objekte um- oder neugebaut.

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Datum: 07.12.2012
Uhrzeit: 00:29
ID: 48711



AW: Architekturbranche: Droht eine Krise? - Eure Einschätzungen #7 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von FoVe Beitrag anzeigen
Das Problem werden auch nicht die Zinsen sein, sondern vielmehr die potentiellen Immobilienkäufer oder Möchtegern-Bauherren(im positiven Sinne gemeint ), die nicht durch das Rating der Banken kommen.
Die Banken haben es aufgrund der extrem tiefen Zinsen in der jüngeren Vergangenheit enorm vielen Privatkunden ermöglicht, überhaupt über ein Eigenheim nachdenken zu können. Leider wurde dabei auch vielen Leuten das Baufinanzieren ermöglicht, die es langfristig wahrscheinlich nicht stemmen können, weil die Finanzierung von einem vollen Gehalt oder gar mehr abhängt und man den Kunden teilweise etwas schöngerechnet hat. Gerade erst vergangenen Woche hatte ich ein Gespräch mit einem unserer Privatbauherren, dem man eine 10-jährige Festzinsbindung zu 2,4 % angeboten hat und ihm dann hochgerechnet hat, dass er nach 25 Jahren schuldenfrei ist. Allerdings hat man dabei einfach angenommen, dass die Anschlussfinanzierung nach 10 Jahren auch zu 2,4 % funktioniert, obwohl konservative Banker davon ausgehen, dass dann die Bauzinsen wieder bei 6-7% liegen können. Das bedeutet, dass die monatlichen Raten bei gleicher Tilgung bzw. dem Ziel nach 25 Jahren schuldenfrei zu sein um 500 - 700 Euro steigen (beim normalen Wohnhaus).
Wenn viele Bauherren auf solche schönen Berechnungsmodelle reinfallen, dann dürfen wir uns darauf gefaßt machen, dass in 5-10 Jahren bei vielen Bauherren die Bombe platzt und massenweise Leute ihre Immobilien wieder verlieren werden bzw. abgeben müssen, weil sie die Raten nicht mehr schaffen.

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