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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 06.12.2008 Uhrzeit: 14:53 ID: 31586 | Social Bookmarks: Ich finde die Erläuterungen zu den Raster-Zwängen als Begründung für die formale Einheitlichkeit aktueller Entwürfe auch zu wenig. Wir hatten kürzlich ein anspruchsvolles Büro-Doppelhaus, dessen oberirdisches Stützenraster mit keinem Parkraster vereinbart wurde - dazwischen wurde einfach eine 1 m dicke Lastverteilerplatte angenommen, die für vollkommene Unabhängigkeit zwischen den 5 Ober- und 3 Untergeschossen gesorgt hat. Für mich sind diese homogenen Rasterfassaden aus schlanken, stehenden Formaten einfach die aktuelle Konsens- und Mainstreamarchitektur. Sie entstanden vor ein paar Jahren, als das Potential komponierter Lochfassadenbilder "ausgelutscht" schien. Sie hängen mit einem postmodernen Revival stehender Fensterordnungen zusammen (Abkehr von der klassisch-modernen Horizontalität). Sie haben Aspekte einer starken Modularität und im guten Fall den Reiz einer dynamischen Matrix. So eine rationalistische Lochfassade wie auf der 4. Seite des Berliner Schlosses zählt natürlich überhaupt nicht zum Thema; die zeichnet ein Grassi seit 28 Jahren ... Was sich hinter diesen immergleichen Fassaden innenräumlich tut, ist ein ganz anderes Thema. Dass da oft nichts gewagt wird, ist nur dadurch zu entschuldigen, dass es sich oft um 08/15-Nutzungen handelt, für die ein 08/15-Bauherr eine 08/15-Architektur sucht. Und trotzdem, finde ich, sind diese Gebäude Teil einer guten Baukultur in der Fläche, wenn sie gut detailliert und gut proportioniert sind. Nicht jeder Verwaltungsbau kann und muss eine neue Architektursprache bieten. Architekten hetzen immer von einem Thrill zum nächsten, was heute in Fachkreisen völlig out ist, ist noch nichtmal bei 5% der Bauherren und bei 1% der Gebäude angekommen. Also: Lasst die guten Büros in Ruhe noch ein paar Dutzend solcher sorgfältig geplanten Standard-Schuppen errichten ... |
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Frauky: Offline
Ort: Rostock ![]() Beitrag Datum: 21.08.2009 Uhrzeit: 11:53 ID: 34960 | Social Bookmarks: auch wenns spät kommt... @ Oliver Giger "Apropos schöne Kiste. Das neue Museum der bildenden Künste in Leipzig ist innenräumlich genial und dank seiner exponierten Lage auf einem Platz mitten im Stadtzentrum auch Städtebaulich sehr interessant." Ich wei0 ja nicht wie du dich in Leipzig auskennst. Um das Museum herum entsteht Blockrandbebauung - nix von wegen exponierte Lage auf einem Platz. Zudem ist das "Museum" architektonisch interessant und stylisch - das will ich nicht bestreiten. An manchen Stellen sogar beeindruckend und stilistisch gut durchdacht. ABER es ist ein miserables Museum. Die Belichtung/ Beleuchtung der Austellungsobjekte ist ungenügend bedacht worden; die hohen kahlen Räume sind nur schlecht für Veranstaltungen (zB Vorlesungen, Aufführungen etc) zu nutzen, da die Akustik katastrophal ist. Und hast du jemals in dem "Cafe" im EG gesessen? Einfach schrecklich - ich weiß dass man mit dem Begriff "Gemütlichkeit" in der Architektur vorsichtig umgehen sollte, aber ein bisschen Atmosphäre wäre schon wünschenswert in einem solchen Gebäude. Aber an anderen Stellen war ich wirklich beeindruckt von der Detailgenauigkeit - zum Beispiel fügen sich die großen Türen im geöffneten Zustand genau aneinander, da wurde kein Platz verschenkt und perfekt eingebaut. In Leipzig entsteht momentan ja noch eine Ungeheuerlichkeit: die "Universitätskirche" am Rande des Campus. In direkter Nähe der gut gelungenen Mensa. |
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Oliver Giger: Offline
![]() Beitrag Datum: 21.08.2009 Uhrzeit: 14:00 ID: 34964 | Social Bookmarks: Das Oerestad Gymnasium z.B. Eine tolle Kiste. Bitte wenig auf das Äußere, dafür mehr auf die innere Organisation achten. |
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Oliver Giger: Offline
![]() Beitrag Datum: 21.08.2009 Uhrzeit: 14:01 ID: 34965 | Social Bookmarks: Nichts desto trotz ist es ein Solitär und ein wenig Platz darum wird wohl bleiben. Die Innenräume sind wirklich gut. Mag sein, daß das Beleuchtungskonzept nicht gut funktioniert, wäre mir mir aber nicht sonderlich aufgefallen. Das Café finde ich ziemlich in Ordnung. Für "rustikalere" Atmosphäre kann man ja immer noch ins Spizz oder in so viele andere Bars, Cafés, Restaurants und Spielunken in Leipzig gehen; Die Auswahl ist ja nicht schlecht. Und Ja: Gemütlichkeit zu fordern ist nicht nur mit Vorsicht zu geniessen, sondern in etwa so wie jede Disco muss Apres Ski-Charme haben. - Ich weiß, leicht übertrieben... aber so in etwa. ... da fällt mir auf, daß ich schon 2 Jahre nicht mehr in Leipzig war, aber wenn du mich einlädst, komme ich am 28. oder 29. vorbei, da bin ich auf dem Weg von Wien nach Stralsund. ![]() |
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Frauky: Offline
Ort: Rostock ![]() Beitrag Datum: 21.08.2009 Uhrzeit: 15:18 ID: 34966 | Social Bookmarks: 28./ 29. August? Warum nicht. Ich hab Zeit. Aber erst ab 4, muss ja auch mal arbeiten ;-) |
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Oliver Giger: Offline
![]() Beitrag Datum: 21.08.2009 Uhrzeit: 17:35 ID: 34968 | Social Bookmarks: Prima! Wie kann ich dich erreichen? Am besten treffen wir uns irgendwo in der Stadt? oliverulrich AT gmx.de Geändert von Florian (21.08.2009 um 18:21 Uhr). Grund: Niemals Emails im Klartext posten, sonst hat Dein SPAMfilter bald viel zu tun... |
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noone: Offline
![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 22.08.2009 Uhrzeit: 01:37 ID: 34972 | Social Bookmarks: Zitat:
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