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Archimedes 01.11.2005 12:51

Um nochmal auf den Beginn des Threads zurück zu kommen:

Das gezeigte Foto scheint "normaler" Beton (kein Sichtbeton) ohne Nachbehandlung zu sein. Die Farbe erscheint mir etwas dunkel, was aber durchaus an Alter und Witterungseinflüssen liegen kann. Eventuell wurden auch bestimmte dunkle Zuschlagstoffe wie z.B. Schlackeanteile oder bestimmte Eisenoxide (Pulver) zugesetzt. Jedenfalls scheinen dort keine besonderen Anforderungen gestellt worden zu sein.
Die Herstellung einer solchen Betonfläche müßte relativ einfach zu bewerkstelligen sein, eine Nachbehandlung erschent mir unnötig bzw. schwierig, weil sehr grosse Lunkeranteile vorhanden sind. Könnte mir vorstellen, daß die Fläche nur abgebürstet werden muss um lose Körnung und Reste vom Zementleim zu entfernen.



@kai-S:

Falls es bei Deinem Projekt um eine Entwurfsarbeit geht, würde ich mich nicht zu sehr in der umfangreichen Materie verlieren, da das Thema Beton dann vermutlich nur eine Randnotiz beim Ganzen ist.

Solltest Du tatsächlich mit Sichtbeton bauen wollen, würde ich Dir ein Treffen mit einem betonerfahrenen Bauunternehmer und einem Schalungshersteller (Peri, doka, etc.) empfehlen.




Das Bauen mit Beton ist jedesmal ein Stück weit Experimentieren, weil die lokalen Bedingungen (Bauunternehmer, Betonlieferanten, Zuschlagstoffe, etc.) nicht überall die Gleichen sind. Daher werden in Ausschreibungen für (Sicht)-Betonbauwerke in der Regel Probebaukörper verlangt, an welchen die Betonqualität und die handwerkliche Qualität des Ausführenden vor der eigentlichen Maßnahme überprüft werden. Diese Probebaukörper haben oft das Format einer PKW-Garage und weisen alle notwendigen Details und Eckpunkte auf. Entweder werden sie später wieder abgrissen oder als untergeordneter Baukörper in den Entwurf integriert. Das schlägt sich natürlich auf die Baukosten nieder, wobei man sagen muß, dass das Bauen mit Sichtbeton (innen und aussen) sowieso die wahrscheinlich teuerste Ausführung einer Aussenwand ist (200-300% teurer als monolithisches Mauerwerk mit Verputz). Dazu kommt ein immenser Planungsaufwand, da alle Sichtbetonflächen als Wandabwicklungen durcharbeitet werden müssen.


Bei einem aktuellen Bauwerk in meiner Umgebung (übrigens ein Einfamilienhaus!!) wurden 9 verschiedene Betonsorten/-rezepturen (auch selbstverdichtender Beton), Schalungsoberflächen und Rüttelverfahren ausprobiert bis man die geeignete Kombination gefunden hat. Als Probebaukörper diente das Kellergeschoss des Gebäudes, welches später komplett im Erdreich verschwindet.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:


Tom 01.11.2005 13:20

Die db 09/2002 handelt von (Sicht-) Beton und featuret vor allem die Pinakothek der Moderne in München im Detail. Auch da gab es eine Referenz-Fassade; einzelne Abschnitte wurden tatsächlich wegen zu großer Abweichung wieder abgetragen. Es gab Unregelmäßigkeiten, die durch einen zu starken Sonneneinfall auf die Schalhaut entstanden waren und nur durch aufwendige Verschattungskonstruktionen abgemildert werden konnten. Und es gab den klassischen Sichtbeton-Eiertanz zwischen Planer und Ausführendem: Abweichungen, die eigentlich hätten vermieden werden können, fand der Architekt spontan "interessant & schön" - und solche, die technisch unvermeidbar waren, wurden von ihm als Mangel beanstandet. Leute - baut mehr mit Sichtbeton ;) ...

Archimedes 01.11.2005 13:31

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Die besagte Oberfläche des Wohnhauses:



edit: Das Bild zeigt übrigens die unbehandelte Wand einige Tage nach dem Ausschalen ohne zusätzlichen Schutz vor Witterungseinflüssen.....



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