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Archimedes 05.01.2013 14:43

AW: Attika entkoppeln?
 
Zur Gestaltung enthalte mich...sieht sehr chaotisch aus.

Man beachte bei dem Beispiel "Satteldachkonglomerat" die Stufen hinter den Fassaden.

Funktional, kontruktiv und Energetisch sehr schwierig und daher auch fragwürdig.
Riesige Außenoberflächen bei verhältnismässig geringem Volumen. Kaum lösbare Anschlußdetails und Wärmebrücken, zumindest bei der dargestellten dünnen Optik.
Schwerzugängliche Ecken in den sich das Ungeziefer schnell heimisch fühlen wird.

Aber es ist fürs Studium, vielleicht ist es noch wie bei manchem unserer Profs früher:
Kosten egal, Energie egal, Konsturktion egal, Haltbarkeit egal, Baubarkeit egal, Funktionalität zweirangig, Hauptsache das Teil sieht anders aus als der Rest.

Ece 05.01.2013 14:58

AW: Attika entkoppeln?
 
Ja das kann man sagen durcheinander sieht es von außen aus aber die Grundrisse sind sehr überblicklich...ich weis kann man sich kaum vorstellen aber ist so:)
Bei dem Projekt ging es wirklich erstmal nur um Entwurf alles andere war nicht wichtig... was wir nur machen müssen ein Fassadenschnitt in 1:50 und du weist da kann man nichts so richtig erkennen... und bei meinem Fassadenschnitt ist auch halt Attika drauf und da hatte ich halt probleme...

Tom 05.01.2013 15:14

AW: Attika entkoppeln?
 
Bei den gezeigten Beispielen ist doch rundherum eine zweite Haut draufgepackt, inkl. einer vermutlich ziemlich ungestört durchgehenden Dämmschicht. Und diese zweite Haut kann auch Sichtbeton sein. Von daher kein Problem. Die Ansichtsflächen sind dadurch aber auch alles andere als schlank / elegant. Das ist die arch. Herausforderung dabei.

Diese Stapelei gehört sicher zu den recht kurzfristigen Moden, die man nicht nur präzise einem Jahrzehnt zuordnen können wird, sondern wahrscheinlich einer kurzen Spanne von 3-5 Jahren. Wenns dem Prof gefällt und es Dir Spaß macht, warum nicht. Die Profs wissen heutzutage doch auch nicht mehr, was sie wollen sollen ...

T.

Tom 05.01.2013 15:16

AW: Attika entkoppeln?
 
Zitat:

Zitat von Ece (Beitrag 48968)
hmmmm:confused:
aber wie funktioniert dann so etwas??

Diese Entwürfe sind doch publiziert. Einfach in die Bibliothek gehen und sich die Fassadenschnitte anschauen.

T.

k-roy 05.01.2013 15:16

AW: Attika entkoppeln?
 
Zitat:

Zitat von Ece (Beitrag 48968)
hmmmm:confused:
aber wie funktioniert dann so etwas??(siehe Bilder)
Findest du den Entwurf nicht gut??

ich finde den Entwurf deswegen nicht gut, weil du ihn -meinetwegen unbewusst- abgeschaut hast. Kreativität und selbstständiges Denken sollte schon sein.

Konstruktiv ist das HdM Gebäude von aussen rundum gedämmt - macht Sinn . Das Konzept lässt sich nicht mal eben auf monolithischen Sichtbeton in High-End-Details und Auskragungen übertragen. Bei HdM steckt ein sehr kompliziertes statisches System dahinter. Und du machst a) noch dünnere Bauteile und b) auch noch Nuten rein. Das geht halt nicht.

(schickes Gebäude, aber fatal bei HdM ist das schlechte A/V Verhältnis - ich finde, das ist bei einem Bürobau ein Entwurfsfehler, das nur nebenbei).

Tom 05.01.2013 15:22

AW: Attika entkoppeln?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 48969)
Funktional, kontruktiv und Energetisch sehr schwierig und daher auch fragwürdig. Riesige Außenoberflächen bei verhältnismässig geringem Volumen.

Auch da gibt es leider weniger gesicherte Standpunkte zu als Glaubensschulen. Ich habe kürzlich einen Transsolar-Mitarbeiter im Vortrag gehört, der zu einem der gezeigten Stapel-Bauten hier sagte, das Thema Minimierung der Außenfläche und Transmissionswärmeverluste sei überschätzt und gar nicht so wichtig. Entscheidend sei heute, dass alle Flächen perfekt mit Tageslicht versorgt sind.

T.

Archimedes 05.01.2013 16:04

AW: Attika entkoppeln?
 
Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 48974)
.. das Thema Minimierung der Außenfläche und Transmissionswärmeverluste sei überschätzt und gar nicht so wichtig. Entscheidend sei heute, dass alle Flächen perfekt mit Tageslicht versorgt sind.

Natürlich würde ich auch so argumentieren, wenn ich möglichst viel Fassade verkaufen wollte. Die Passivhauskollegen sehen allerdings schon noch die Relevanz eines guten A/V-Verhältnisses.
Grundsätzlich ist mir Tageslicht in Gebäuden bei der Planung auch wichtiger, als das letzte Quentchen Energieeffizienz.
Im hier gezeigten Beispiel wird die verschwenderisch große Oberfläche allerdings schlecht genutzt im Sinne der Tageslichtausbeute.

Tom 05.01.2013 16:08

AW: Attika entkoppeln?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 48975)
Natürlich würde ich auch so argumentieren, wenn ich möglichst viel Fassade verkaufen wollte.

Hallo? Transsolar verkauft keine Fassaden. In Zeiten irrwitziger Dämmstärken sind nur die Transmissionswärmeverluste über opake Flächen tatsächlich so niedrig, dass man sich anderen Aspekten zuwenden kann und/oder sollte.

T.

k-roy 05.01.2013 16:37

AW: Attika entkoppeln?
 
es mag ja stimmen, daß das A/V Verhältnis heutzutage nicht mehr ganz so wichtig ist - aber dieses konkrete Beispiel, mit den ganzen zusätzlichen Böden gegen Aussenluft, hat nun mal wesentlich höhere Wärmeverluste...

(und gerade wenn es im Passiv-wohnhaus um hohe Dämmstärken geht, wird m.E. auch das A/V-Verhältnis als Stellschraube wieder wichtig.)

personal cheese 05.01.2013 16:41

AW: Attika entkoppeln?
 
Ein anderer Aspekt für diese Mode:
Ich war vor kurzem in Weil am Rhein und konnte bei Tauwetter schön die Dachentwässerung das HdeM-Möbelhauses in Aktion sehen. Das Prinzip "es tropft von Dach zu Dach" muss man halt auch mögen...
(Passt aber gut zur Dachentwässerung der super höhenverfahrbaren Überdachung einer Gabelstaplerüberfahrt von Siza. https://www.youtube.com/watch?v=W7f1Sh-H5w0)


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