tektorum.de

tektorum.de (https://www.tektorum.de/)
-   Studium & Ausbildung (https://www.tektorum.de/studium-ausbildung/)
-   -   riesen Problem mit dem Studienbeginn (https://www.tektorum.de/studium-ausbildung/2786-riesen-problem-studienbeginn.html)

Häuslebauer 26.06.2006 10:40

riesen Problem mit dem Studienbeginn
 
Hallo,
ich hab ein riesen Problem !!!
Und zwar habe ich Anfang Juni am Eingnungstest der FH Bochum in Architektur teilgenommen und nun bescheid bekommen dass ich mit einer 1 bestanden habe und im September mit dem Studium Anfangen kann.

Allerdings wollte ich bislang eher an eine Uni, aber mein Abi Schnitt ist nicht allzu gut und ich befürchte dieses Jahr evtl. nicht angenommen zu werden, obwohl letztes Jahr alle Bewerber in Hannover und Braunschweig angenommen wurden. Aber es wird ja immer gesagt das man vom einem nicht aufs andere Jahr schließen kann.
Ich weiß nun absolut nicht , wie ich mich verhalten soll.

Abwarten und hoffen,dass eine Uni mich dieses Jahr will, und falls das nicht der Fall ist, in Bochum anfangen?

Ich bekomme ja erst ende August/ Anfang September den Bescheid, ob ich an einer Uni angenommen wurde. Und das Semester an der FH Bochum beginnt ja schon am 18. September. Was natürlich auch wegen Wohnungssuche recht knapp werden kann. Alles im allem ist das so eine richtig blöde Situation.

Hat einer von euch schon mal etwas von der FH Bochum gehört, bzw. ist ein Uni-studium generell einem Fh-studium vorzuziehen? Ichhab mich zwar schon ausgiebig mit den priziepiellen Unterschieden auseinander gesetzt, aber was haltet ihr wovon ?

Am bestem höre ich hier mit dem Fragen erstmal auf, bevor der Thread zu lang wird.

Gruß und vielen Dank

Marcel

Francis 27.06.2006 21:20

Also ich versteh das Problem nicht ganz. Willst du an irgendeine Uni oder nur Braunschweig oder Hannover?
Eignungstests sind doch weit verbreitet, es gibt doch sicher genug andere Unis die auch nicht über ZVS gehen, dann könntest du doch einen weiteren Eignungstest ablegen (bzw. Mappe abgeben), wo du schon mit 1 bestanden hast, dürfte das ja kein Problem sein.

Ansonsten würde ich mich in Bochum einschreiben und dann eben abwarten. Falls dich eine andere Uni nimmt, kannst du ja immer noch wechseln.

Wegen Wohnungssuche brauchst du dir in Bochum keine Sorgen zu machen, da ist es wie überall im Ruhrgebiet, bezahlbare Wohnungen findet man sofort. Da reicht echt mal ein Samstag im September zur Wohnungssuche und du wirst garantiert innerhalb eines Tages fündig!

Häuslebauer 27.06.2006 22:42

Es ist leider ein wenig komplizierter mit der Auswahl der Uni, da ich auf keinen Fall den 6 semestrigen Bachelor machen will, sondern noch Architektur als Diplomstudiengang studieren will. Und dies bieten nur noch relativ wenige Unis an, da bis 2010 alles auf bachelor/master umgestellt sein soll.
Bislang habe ich noch keine Uni entdeckt, die einen Eignungstest, eine Mappe oder nicht schulspezifische Noten mit in ihren NC berechnet. So weit ich weiß gibt es Eignungstests nur bei FHs. Wäre aber diesbezüglich für jeden Hinweiß dankbar.

Ich werde wahrscheinlich so vorgehen,wie du es beschrieben hast, da ich auf keinen Fall noch ein Jahr Zuhause "rumhocken" möchte.

Gruß und Dank

Francis 27.06.2006 22:50

Also nur Bachelor würde ich auch nicht machen, aber Master ist doch genauso gut wie Diplom. Aber gut, das musst du selber wissen.

Das jetzt alle umstellen macht natürlich alles schwieriger, an meiner Uni gabs zwar Mappe und Test aber die haben jetzt auch nur noch Master. Mehr als nach weiteren Unis zu googlen (was du sicher schon getan hast) fällt mir dann auch nicht mehr ein...

Häuslebauer 27.06.2006 22:57

Das Problem mit Bachelor und Master ist meines Erachtens, dass nur ein geringer Teil(die Jahrgangsbesten) der Bachelorabsolventen zu einem Masterstudiengang zugelassen werden, was ich absolut beschissen finde, da der 6 semestrige Bachelor nicht kammerfähig ist, und wahrscheinlich so angesehen wird, wie ein Abiturient mit guter Ausbildung.

Aber wurde bestimmt schon an anderer Stelle in diesem Forum ausgiebig diskutiert.

noone 27.06.2006 23:26

yep das ist das große problem...... ist irgendwie blöd, früher wurde ja auch jeder mit vordiplom zum hauptstudium zugelassen......

Francis 27.06.2006 23:41

Naja also die "Jahrgangsbesten" hört sich jetzt nach 3-5% an. Realistisch betrachtet schätze ich das im Durchschnitt schon bestimmt mehr als 50% zumindest von der Note her zugelassen wären...dann kommt ja noch die Bewerbung (oft Mappe) aber unter die besten 50% sollte man es doch eigentlich schaffen, oder? ;-)

noone 28.06.2006 00:40

das Problem sind die begrenzten Plätze, dazu kommen NCs (hab teilweise schon von NCs von 2,0 gehört) sowie Eignungsprüfungen. Und dann ist da noch eine Horde von Diplomanten, die wegen Arbeitslosigkeit noch nen Master drauf machen wollen, und sich dadurch bessere Chancen erhoffen.........

Häuslebauer 28.06.2006 09:08

ich habe gehört, dass nur ca. 20 % der Bachelor überhaupt zum Master zugelassen werden.

Samsarah 28.06.2006 16:41

Ich meine mich zu erinnern, dass z.b. an der TU Berlin 30% Studienplätze für den Master eingerichtet werden im Verhältnis zu den Bachelors. Und wie schon gesagt wurde, gibt es ja noch zahlreiche Leute von Ausserhalb, die einen Platz wollen. Insofern sind 70% oder mehr der abschliessenden Bachelors an der TUB erstmal ohne weitere Möglichkeit Vorort.

Die UdK Berlin hat meines Wissens ebenfalls ein mappenbasiertes Zulassungsverfahren... weiß aber nicht, wie weit die mit der Unstellung sind.

Grüsse
Samy

Florian 28.06.2006 17:34

Man beachte übrigens auch mal die stark abfallende Zahl von Studenten, die Beginnen und denen, die ein Diplom machen. Nach drei Jahren Bachelor, haben eh mind. 30% kein Bock mehr :P

mika 28.06.2006 19:01

Ich verfolge das hier nur am Rande, aber ich denke grundsätzlich ist eine Selektion gut. Besonders in Berlin an der TU, gibt's zu viele, die nur mal so Architektur studieren, weil sie noch bei Mama und Pappa wohnen bleiben wollen.
Das wird sich spätestens durch die Masterstudiengänge ändern. Die sind zwar nicht wie Samy gehört hat im Verhältnis 30-70 zum Bachelor dimensioniert, aber nichts desto trotz kleiner als der Bachelor. Um genaue Zahlen zu nennen: Im Bachelor sind im Moment 170 Studenten vorgesehen und in den 4 geplanten Masterstudiengängen im Berich Architektur zwischen 20 und 30 Studenten. Das heißt zwischen der Hälfte und einem Viertel müssen nach dem Bachelor an eine andere Uni wechseln. Wobei die Auswahlkriterien, so weit ich weiß, noch nicht festgelegt sind. Ich weiß auch garnicht, ob die Masterstudiengänge ihrem derzeitigen Anspruch, durch die reduzierte Zahl begehrter zu werden, gerecht werden. Jedenfalls nicht, wenn sich im Vergleich zum Hauptstudium an der TUB nichts ändert. Es könnte also durch aus sein, das viele freiwillig nach dem Bachelor oder wie jetzt schon vorher das Feld räumen.

Zur ursprünglichen Problematik, würde ich raten, erstmal genau aus zu machen an welchen Unis noch Diplomstudiengänge angeboten werden. Dann in welchem Verfahren dort die Plätze vergeben werden. Und überleg Dir wo Du eigentlich wirklich hin willst.
Dabei werden sich ein bis zwei Unis oder auch FHs herauskristaliesieren.
Dann setzt alles dran da hin zu kommen. Und wenn's nicht gleich klappt, mach Praktika in der Stadt in der die Uni ist, und warte ein Jahr und sammel schon mal Erfahrungen. An welche Uni möchtest Du denn gerne und warum ?

Grüße Michael

noone 28.06.2006 20:51

mit dem Jahr warten ist wohl nicht viel drin. So ziemlich alle Unis sind dabei, den Diplomstudiengang abzuschaffen, wenn es noch eine Uni gibt, die Ihn anbietet, solltest du dich dort bewerben, ansonsten würde ich mich auch an Unis mit Bachelor bewerben, denn wenn alle zu den Diplom Unis rennen, kommst du dort mit deinem schlechten Abi Schnitt nicht weit. Und bevor du ohne Platz dastehst, würde cih lieber Bachelor und Master (kann ja auch Berufserfahrung dazwischen stehen) machen.

Florian 28.06.2006 21:26

Ich glaube auch, dass man mal nicht so einen Hype um das Diplom machen sollte. Der Master ist genauso viel Wert.
Ich würde sogar zusehen, jetzt ehr ein Bachelor anzufangen, sonst bekommst Du nämlich ein ganz anderes Problem:
Das Architekturstudium ist zeitlich unberechenbar, d.h. auch wenn Dir anfangs 12 Semester viel vorkommen, kann es gut sein, dass da schnell 16 draus werden, z.B. weil Du in einem tollen Büro mitarbeiten kannst.
Das Problem dabei: Irgendwann kannst Du kein Diplom mehr machen und musst dann auch auf den Bachelor oder Master umschwenken, hast aber bisher garnicht die Credit Points die man sich dabei erarbeiten muss und musst deshalb noch mehr machen...
So etwas ist fast einem Freund von mir passiert der VWL studiert hat. Dort wurde schon vor einigen Jahren auf das B/M Studium umgestellt.

Häuslebauer 28.06.2006 23:35

Kann mir einer von euch vielleicht nochmal erklären was so die Unterschiede zwischen den beiden Systemen sind. Außer eben, dass

FH:

- kürzer , schulischer , "praktischer" ist

Uni:

- eher mal ein wenig länger studieren, selbstinitiaive, z.T. sehr theoretisch

Ich selbst würde sehr gerne nach Hannover gehen. Die fangen zwar jetzt mit Semestergebühren an, aber die Stadt ist cool, die Fakultät ist nicht zu groß (ca 100 Studenten/Semester). Ist jemand von diesem Forum an der Uni Hannover?

Ansonsten wären noch Braunschweig und Dresden für mich im Angebot. Allerdings kenne ich die beiden Fakultäten nur von ihrer Internetseite.

Gruß

Marcel

mika 29.06.2006 10:31

So weit ich das als nicht FHler überhaupt beurteilen kann,soll der formale Unterschied darin bestehen, dass an den Unis die Profs Lehrstühle speziell für eine Disziplin haben, und dementsprechende Fach-Experten sind. An FHs ist jeder Prof für alles in der Lehre zuständig, dementsprechend von allem nur ein bißchen Experte. An der Uni soll es somit möglich sein, sich ganz persönlich zu spezialisieren. Soweit die Theorie. Praktisch liegt das wohl bei jedem Prof selbst, wie er seine Lehre betreibt. Und an Dir als Student natürlich auch. Besonders an großen Unis kann man sich sehr gut vor intensiverm Studieren drücken. Somit hängt es stark von den derzeitigen Profs an der jeweiligen Fh oder Uni und Dir ab. Es gibt FH's wie Darmstadt oder Aachen, die einen sehr guten Ruf im Bauwesen genießen, oder genossen - jedenfalls als ich angefangen habe. Und es gibt Unis wie die TU Berlin, die einen schlechten Ruf genießen, weil dort jeder mit einer 1, ein Diplom bekommt (Nur ich bekomme wahrscheinlich eine 3, ).

Was ich noch aus eigener Erfahrung sagen kann, ist dass die FHler, die ich bisher im Büro kennengelern habe, in der Tat schon ziemlich viel Berufserfahrungen mitgebracht haben. Das lag vorallem daran, dass sie alle samt während des Studiums für ihre Profs gearbeitet haben. Dafür haben sie aber zugegebenermaßen im Entwurf weniger selbstständig arbeiten können. Das ist im Büroalltag manchmal sogar gewünscht, aber nicht hinreichend für eine erfolgreiche Mitarbeit. Was ich persönlich nervig fand bei der Teamarbeit, war dass sie ständig unter Beweis stellen wollten, dass sie die besseren Architekten seien. Das ist wahrscheinlich wie bei Realschülern und Gymnasiasten. Also überflüssig. Aber es kann sein, dass das nur bei denen so ist.

Wenn eine FH für Dich in die engere Wahl kommt, dann schau doch mal, was da für Profs sind, und was die so machen - im eigenen Büro und in der Lehre.

Grüße Michael

Archimedes 01.07.2006 13:20

Zitat:

Originally posted by Häuslebauer

Momentan mach ich schon ein Praktikum in einem kleineren Architekturbüro mit 4 Architekten und 2 Bauzeichnerinnen.

Das war doch schon ein mittelgrosses Büro mit 4 Architekten. ;)

Du mußt bedenken, daß etwa 40 % der ganzen Kammermitglieder in Deutschland selbstständig sind und es überwiegend 1-3 Mann Architekturbüros gibt. Die vermeintlich "Großen" von denen jeder gerne spricht, machen nur einen ziemlich kleinen Teil aus.





Zitat:

Originally posted by Häuslebauer

Kann mir einer von euch vielleicht nochmal erklären was so die Unterschiede zwischen den beiden Systemen sind. Außer eben, dass

FH:

- kürzer , schulischer , "praktischer" ist

Uni:

- eher mal ein wenig länger studieren, selbstinitiaive, z.T. sehr theoretisch


Die Statements sind etwas banal.

Objektiv kann Dir das hier keiner sagen. Das hast Du ja schon bei Deinen Arbeitskollegen feststellen können und das fällt auch hier immer wieder in den Beiträgen auf.
Eigentlich kann das keiner konkret bewerten, weil einfach die systemübergreifenden Erfahrungen fehlen und eine große Unwissenheit und Vorurteile über das jeweils andere System herrschen. Hinzukommt das wirklich jede Hochschule anders ist und man nicht von einer FH oder Uni auf die anderen schließen kann.

Ich empfehle daher lieber nichts, da ich erfahrungsgemäß eher in Richtung FH tendiere.

Florian 01.07.2006 15:06

http://www.tektorum.de/showthread.php?threadid=459
http://www.tektorum.de/showthread.php?threadid=145

Tobias 01.07.2006 15:23

Hallo zusammen,

kurz von mir auch ein Statement dazu.
Ich selbst habe keine Erfahrung mit FH-Studium, da ich mein Diplom an einer TU gemacht habe. Allerdings hatte ich währrend des Studiums intensiven Kontakt zu FHlern in Kaiserslautern und habe somit einiges über das Studium an der FH gehört.

1.) Zum Arbeitsmarkt:
Ich glaube nicht, dass der Abschluss momentan entscheidend ist. Es ist in der Regel völlig egal, ob man an FH oder Uni studiert und absolviert hat. Vielleicht gibt es kleine Unterschiede im Gehaltsgefüge, aber die sind wegen der ohnehin angespannten Gehaltssituation marginal.
In der Architektur sind die klassischen Unterschiede, wie sie bei BWL, Recht o.a. existieren, nur zum Teil vorhanden. Am Arbeitsmarkt zählt für Absolventen eher die Fähigkeit der Plandarstellung, praktische Erfahrungen währrend des Studiums und schließlich die Soft-Skills.
Zusammenfassend: Auf den Arbeitsmarkt bezogen sehe ich keine Vorteile bei einem bestimmten Abschluss.

2.) Das Studium an sich:
Hier gibt es schon ein paar Unterschiede. An der Uni wird schon eher das theoretische Grundlagenwissen vertieft, als an der FH, an der man dafür schon eher Übungen macht, die in der Praxis auch währrend des Studiums umgesetzt werden. Für den späteren Berufsalltag sehe ich aber auch in beiden Systemen keinen Vorteil, da man immer zu Beginn des Studiums im Team arbeitet und die Chefs schon schauen, dass die Stimmung passt. FHler und Uni-Absolventen arbeiten hier Hand in Hand und ergänzen sich.

Was den Weg durch das Studium angeht sehe ich allerdings bei dem Uni-Studium einen ganz wichtigen Vorteil: Als Uni-Student hat man immer noch die Möglichkeit, an die FH zu welcheln. Die bisher erreichen Scheine werden dort meist alle anerkannt und man verliert kaum Zeit. Anders herum ist das sehr schwierig bzw. unmöglich. Die Möglichkeit einer anschließenden Promotion ist auch nur an der Uni möglich. Als FH-Absovent müsste man erst ein "Uni-Update" machen.

Die FH ist zwar schneller absolviert, jedoch würde ich nicht pauschal sagen, dass derjenige dann schneller in den Beruf einsteigt. Ich habe viele FH-Studenten kennengelernt, die dann noch praktische Jahre oder Auszeiten genommen haben unter dem Motto: "An der Uni wäre ich ja jetzt nch nicht fertig. Ich kann mir 1 Jahr Portugal ja noch zeitlich leisten!" ... Soll jetzt nicht heissen, dass Auslanderfahrungen schlecht sind :D


Insgesamt sehe ich eigentlich nirgends einen Vorteil. An der Uni ist man wegen der Wechselmöglichkeit etwas flexibler, dafür ist man an der FH schneller fertig und man hat durch die große Anzahl von FHs eine größere Ortswahl.


Eine gute Mischung für Leute die sich nicht entscheiden können (und ich kenne 3 Leute, die das so gemacht haben) finde ich abschließend, den Start an der Uni. Nach dem Vordiplom dann Wechsel an die FH. Somit hat man im Grundstudium eine gute theoretische Grundlage erhalten und kann im hauptstudium praxisnäher arbeiten.

Soweit meine Sichtweise der Dinge.

Viel Spaß noch beim Studieren und genießt die Zeit :D

noone 01.07.2006 16:09

Dieses Thema wurde ja jetzt schon des öfteren durchgekaut. Ein abschliessendes Statement dazu von mir, der an Uni Vordiplom und an der FH Diplom gemacht hat: an der FH wird eben viel weniger Wert auf Entwurf und mehr Wert auf Praxis gelegt: Baurecht und Baumanagement werden relativ intensiv gelehrt und gelernt.

Es ist einfach ein Fakt daß das Niveau im Bereich des Entwurfs an der Uni einfach erheblich höher ist als an der FH, da können die FHler sich drehen und wenden wie sie wollen.

Für einen späteren Berufsalltag ist es als FHler einfacher einzusteigen, da man in allen Leistungsphasen geschult ist, jedoch findet man als Wettbewerbsarchitekt kaum einen Platz. Man sollte also wissen, ob man eher zum Entwurf steht oder der Bauleiter .- Typ ist, danach FH oder Uni zu wählen ist meiner Meinung nach das beste.

Archimedes 01.07.2006 16:41

Zitat:

Originally posted by Tobias

Was den Weg durch das Studium angeht sehe ich allerdings bei dem Uni-Studium einen ganz wichtigen Vorteil: Als Uni-Student hat man immer noch die Möglichkeit, an die FH zu welcheln. Die bisher erreichen Scheine werden dort meist alle anerkannt und man verliert kaum Zeit. Anders herum ist das sehr schwierig bzw. unmöglich. Die Möglichkeit einer anschließenden Promotion ist auch nur an der Uni möglich. Als FH-Absovent müsste man erst ein "Uni-Update" machen.


Das stimmt leider, aber das heißt ja nicht, daß diese Regelung noch richtig ist. Etwas antiquiert und gar nicht der heutigen Zeit entsprechend, da die angeblichen Grundlagen dafür einfach lächerlich sind.



Ja das Thema wurde oft durchgekaut, aber man kann es wohl nie objektiv zu Ende diskutieren.


Wie ich ja bereits gesagt habe, kann man keinesfalls von EINER FH und den dortigen Erfahrungen automatisch auf die anderen schließen.

Von der FH Kaiserslautern habe ich bisher auch von anderen Leuten noch nichts Positives gehört, außer das man in Lautern "gut auf den Putz hauen" kann, also scheint das nicht unbedingt ein guter Maßstab zu sein um FHs im Allgemeinen zu beurteilen.

Wenn man in Lautern Architektur studiert, sollte man tatsächlich an die dortige Uni gehen und selbst da gibt es nach meinen Kenntnissen einige bessere Beispiele in Deutschland. Die FH ist in Lautern eher ein Stiefkind, dafür sprechen doch schon Lage und Gebäude, oder irre ich mich?


Einige meiner ehemaligen FH-Studienkollegen arbeiten übrigens erfolgreich in Wettbewerbs-Büros, um auch mal mit diesem ständigen Entwurfs-Vorurteil gegenüber FHlern aufzuräumen. Das das Entwurfniveau an Unis generell höher ist, stelle ich auch mal als Klischeedenken hin, daß hängt doch wohl sehr von den lehrenden Personen und der Auslegung des "Lehrplans" ab.
Das vorher bereits erwähnte ständige Besserwissenwollen von FHlern kann man auch wiederum umkehren. Das hängt wie alles andere von der Sichtweise ab.


Bei uns gab es mehr als reichlich Entwurf (im Hauptstudium mind. 6. Semester, statt der angeblichen 4. Semester Regelstudienzeit), natürlich kann das an der Uni noch intensiviert werden, aber man sollte dabei nicht aus den Augen verlieren das der geliebte Entwurf nur etwa 1/4 der realen Architektentätigkeit ausmacht und die anderen (wichtigen) Dinge nicht in den Hintergrund gedrängt oder geredet werden sollten.

Also nicht nur mit intensiver Entwurfslehre frohreden, soviele Stellen wo reine Entwurfstätigkeit gefragt ist, gibt es nämlich nicht.
Und die anderen Architektenaufgaben sind schon etwas mehr als lästiges Beiwerk, welches man sich schnell im Vorbeigehen einverleibt.

noone 02.07.2006 15:25

Übrigens: ich habe an der Uni Karlsruhe studiert, und in dieser Zeit auch Kontakt zu den FHlern in KA gehabt und deren Arbeiten gesehen#.

Dass man an der FH auch viel Entwürfe macht, bestreitet keiner, ich sagte, dass das Niveau höher ist. An der FH wird viel weniger tief in die Entwurfskonzeption eingestiegen, hier wird mehr wert auf detaillierte Ausarbeit gelegt. An der Uni liegt das Gewicht auf dem Ansatz und der Herleitung, dem architekturtheoretischem Hintergrund und der Entwurfsintelligenz. Details und Realisierbarkeit werden oft vernachlässigt oder sind zweitrangig.

Was nun besser ist, lasse ich mal dahingestellt. Es ist jedoch immer so, dass egal was man über die FH sagt, alles immer als ungültige Pauschalisierungen und Einzelfälle dargestellt wird, und dann Fälle von Kollegen und Bekannten gebracht werden, die als FHler alles machen, was aber genau wieder diese Einzelfälle darstellen.

Mir jedenfalls wird es zu mühselig, immer wieder darum zu diskutieren und ziehe die Konsequenz, dass diese meine letzte Antwort zu dem Thema ist.

Entscheidet euch wie ihr wollt, aber behaltet dieses Kastendenken im Hinterkopf, denn egal wie gut ihr seid, viele eurer zukünftigen Arbeitgeber wählen danach ihre Mitarbeiter aus.

Francis 02.07.2006 18:30

Ich zitiere mal wikipedia:

"An den Fachhochschulen wird das Diplom ebenfalls als akademischer Grad verliehen, es wird jedoch mit dem Zusatz (FH) gekennzeichnet und berechtigt nicht grundsätzlich, aber unter besonderen Voraussetzungen, zur Promotion."

Also man kann theoretischauch mit FH-Diplom promovieren, jetzt ist nur die Frage, was man überhaupt mit einem Doktor in Architektur will...

Professor kann man in Architektur auch ohne Doktortitel werden, deswegen ist es von der Seite her egal ob man auf einer FH oder Uni war.

Wo es einen grossen Unterschied macht, ist wenn man im Bauamt arbeitet, aber wer will da schon freiwillig hin :-)

Und ich glaube, um Berufsschullehrer zu werden, müsste man auch Uni-Abschluss haben...

Aber ansonsten sag ich mal, egal ob Uni oder FH, ich denke beides hat Vor- und Nachteile. Kommt eben echt darauf an was man selber will, und auch auf das Lehrangebot der Hochschule. Ich würde es davon abhängig machen.

Florian 02.07.2006 20:19

Zitat:

Originally posted by Francis
[B]"An den Fachhochschulen wird das Diplom ebenfalls als akademischer Grad verliehen, es wird jedoch mit dem Zusatz (FH) gekennzeichnet und berechtigt nicht grundsätzlich, aber unter besonderen Voraussetzungen, zur Promotion."

Also man kann theoretischauch mit FH-Diplom promovieren, jetzt ist nur die Frage, was man überhaupt mit einem Doktor in Architektur will...
Dummerweise kann das ein Abiturient noch nicht einschätzen. D.h. mit einer FH Laufbahn verbaut er sich ggf. etwas.
Dazu gehört auch die Tätigkeit in der Lehre - z.B. als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (hervorragend geeignet um nebenbei den Weg in die Selbstständigkeit zu suchen). Theoretisch geht das auch, parktisch wird man fast immer scheitern - spätestens an der Hochschulbürokratie.

Professor kann man in Architektur auch ohne Doktortitel werden, deswegen ist es von der Seite her egal ob man auf einer FH oder Uni war.

Zitat:

Wo es einen grossen Unterschied macht, ist wenn man im Bauamt arbeitet, aber wer will da schon freiwillig hin :-)
Viele Architekten in guten Positionen habe dort mal für 2 Jahre gearbeitet. Und Stadtbaurat ist auch nicht schlecht - in Berlin wird die Stelle doch gerade frei ;)
Mal ganz ehrlich, in solchen Ämtern kann man manchmal das Bild einer Stadt besser mitgestalten denn als Architekt. Und z.B. aus familiären Gründen könnte ein solcher Job auch geeignet sein. Halbtagsjob für Väter und Mütter sind im öffentlichen Dienst ehr Möglich als im Büro.
(Eine Freundin beschwerte sich bei mir vor kurzem, sie habe das Gefühl, als Angestellte (im nichtöffentlichen Dienst) würde man nach der Geburt bei halben oder dreiviertel Stellen Arbeiten zugewiesen bekommen, als habe man bei der Geburt sein Gehirn mit rausgepresst...)

Tobias 02.07.2006 22:57

Zitat:

Originally posted by Florian
Dummerweise kann das ein Abiturient noch nicht einschätzen. D.h. mit einer FH Laufbahn verbaut er sich ggf. etwas.
Deswegen habe ich ja auch geschrieben, dass man mit Beginn and er Uni auf jeden Fall mehr Möglichkeiten hat. Man kann in den ersten 2-3 Semestern erste Eindrücke gewinnen und kann dann vor oder nach dem Vordiplom bzw. Bachelor immer noch an die FH wechseln, ohne Zeitverlust!!!
In die andere Richtung geht wohl auch, aber da werden nicht unbedingt alle Scheine angerechnet und man verliert auf jeden Fall etwas Zeit.

Häuslebauer 02.07.2006 23:07

Zitat:

Wo es einen grossen Unterschied macht, ist wenn man im Bauamt arbeitet, aber wer will da schon freiwillig hin
Die Arbeit bei der Behörde soll schon ein wenig trist sein, aber man hat geregelte Arbeitszeiten(sprich: man kann den Stift um 16:00 fallen lassen) und einen Tariflohn, was jetzt nicht umbedingt heißt, dass ich dies anstrebe.

stefwilde 10.07.2006 17:28

Man sollte diesen "Behörden-Aspekt" aber auch nicht unterschätzen... Ich lebe da zwar vermutlich einen ziemlichen Einzelfall, aber ich habe im Augenblick das Problem, dass ich nach meinem Studium eine (zeitlich langfristig befristete) Stelle in einer Behörde bekommen habe. (nee - DAS ist noch nicht das Problem...)

Das passt in meinem Fall auch ganz gut, da ich mich schon während des Studiums bald eher für die stadtplanerischen und die rechtlichen Hintergründe des Bauens interessiert habe.

Dummerweise war das vor Studienbeginn und während des Grundstudiums aber noch nicht so abzusehen, sonst hätte ich wohl meinen Studienplatz an der TU angenommen statt zur FH zu gehen...

Denn nun werde ich nach Auslaufen meines Vertrages wohl noch einen Master o.ä. an einer Uni machen müssen, damit ich auf diesem "Weg" weitergehen kann, d.h. ein Städtebau- oder Hochbau-Referendariat machen kann (um dann ggf. Stadtbaurätin von Berlin zu werden ;) ).

Und ich kann versichern: die Arbeit in den Behörden ist durchaus nicht "ohne" sondern ziemlich aufwändig aber auch faszinierend. Und das mit 16 Uhr den Stift fallen lassen stimmt (leider) auch nicht so ganz.

Was ich eigentlich sagen will: Ich für meinen Fall habe es mir zumindest mit meiner Entscheidung für die FH laufbahnmäßig etwas schwerer gemacht als nötig. Zwar ist das Betätigungsfeld für Architekten im ö.D. nur klein und vor allem rückläufig (wegen der derzeigen Personaleinsparungen und Straffungen), dennoch sollte man nicht verkennen, dass viele altgediente Mitarbeiter in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen werden, die Anträge aber trotzdem abgearbeitet werden wollen/ Architekten beraten werden wollen und Projekte gesteuert werden sollen. Und irgendwann kann man die nicht mehr alle auf die verbliebenen Mitarbeiter konzentrieren, weil deren Woche eben doch auf Dauer nur 41 Arbeitsstunden (und das ist ein unleugnenbarer Vorteil ;) )hat.

Und wenn man sich dann doch überraschenderweise für einen solch "langweiligen" Job berufen fühlen sollte, wäre es doch schön, wenn man sich nicht selbst noch Steine in den Weg gelegt hätte...:rolleyes:

Archimedes 10.07.2006 21:36

Hallo stefwilde!

Interessante Schilderung Deiner bisherigen Laufbahn.


Was mich ja interessieren würde ist, ob Du den Eindruck hast, daß ein Architekturstudium an einer Uni oder TU Dich in irgendeiner Art und Weise besser auf Deine jetzige Tätigkeit vorbereitet hätte oder Dich dafür mehr qualifiziert hätte?
Ich meine damit ein gleichartiges Architekturstudium an einer Uni und kein spezielles Städtebaustudium.


Oder anders gefragt: Kannst Du es nachvollziehen, warum man in der heutigen Zeit FH-Absolventen diesen direkten Weg in die gehobene Laufbahn verwehren oder erschweren möchte?
Fehlen FH-Studenten dafür irgendwelche entscheidenden Dinge, die man an einer Uni besser lernen kann?


Bin sehr auf Deine Meinung dazu gespannt, denn nach meiner Auffassung entbehrt das einer vernünftigen und gerechten Grundlage bzw. basiert auf Tatsachen und Annahmen, die es so seit mind. 15 Jahren nicht mehr gibt.


Nicht das ich vorhätte eine grandiose Amtslaufbahn zu starten, obwohl es dort, wie Du beschreibst, ja durchaus auch interessante Aufgaben gibt.:D

timovic 10.07.2006 22:32

Zitat:

Originally posted by noone
Übrigens: ich habe an der Uni Karlsruhe studiert, und in dieser Zeit auch Kontakt zu den FHlern in KA gehabt und deren Arbeiten gesehen#.

Dass man an der FH auch viel Entwürfe macht, bestreitet keiner, ich sagte, dass das Niveau höher ist. An der FH wird viel weniger tief in die Entwurfskonzeption eingestiegen, hier wird mehr wert auf detaillierte Ausarbeit gelegt. An der Uni liegt das Gewicht auf dem Ansatz und der Herleitung, dem architekturtheoretischem Hintergrund und der Entwurfsintelligenz. Details und Realisierbarkeit werden oft vernachlässigt oder sind zweitrangig.

Was nun besser ist, lasse ich mal dahingestellt. Es ist jedoch immer so, dass egal was man über die FH sagt, alles immer als ungültige Pauschalisierungen und Einzelfälle dargestellt wird, und dann Fälle von Kollegen und Bekannten gebracht werden, die als FHler alles machen, was aber genau wieder diese Einzelfälle darstellen.

Mir jedenfalls wird es zu mühselig, immer wieder darum zu diskutieren und ziehe die Konsequenz, dass diese meine letzte Antwort zu dem Thema ist.

Entscheidet euch wie ihr wollt, aber behaltet dieses Kastendenken im Hinterkopf, denn egal wie gut ihr seid, viele eurer zukünftigen Arbeitgeber wählen danach ihre Mitarbeiter aus.

Gerade in der Architektur ist aber doch der Professor von immenser Bedeutung - ganz egal ob Uni oder FH. Der eine ist halt orthodoxer Funktionalist, der andere Traumtänzer. Ich selbst kenne Studenten von anderen FHs als meiner (Hochschulwechsler) und zwischen den FHs gibt es immense Unterschiede in der Lehre (was sich dann auch in der Anerkennung von Scheinen widerspiegelt).

noone 10.07.2006 23:09

Das ist richtig, der Inhalt kommt immer auf den Prof an. Global gesehen gibt jedoch Prüfungsordnung und -ausschuss die Richtung vor, genauer gesagt die Lehrinhalte und Ziele. Ein Professor hat das ihm vorgegebene zu lehren, er kann nicht tun und lassen was er will.

Ein weiterer Punkt ist, dass an den FHs kaum Uni Profs sind und umgekehrt. Ich kenne einige Uni Profs, die an FHs lehren, den umgekehrten Fall habe ich bisher aber nicht kennengelernt. Ich kann also nicht sagen, ob FH Profs überhaupt an der Uni lehren dürfen.

Florian 10.07.2006 23:43

Zitat:

Originally posted by noone
Das ist richtig, der Inhalt kommt immer auf den Prof an. Global gesehen gibt jedoch Prüfungsordnung und -ausschuss die Richtung vor, genauer gesagt die Lehrinhalte und Ziele. Ein Professor hat das ihm vorgegebene zu lehren, er kann nicht tun und lassen was er will.


Da steht allerhöchstens drin, was ein Student können muss um den Abschluss erhalten zu können, aber keine Details zur Lehre der Professoren. Natürlich ist ein Professor für Baurecht nicht dazu da, Bauphysik zu unterrichten. Was er aber in Baurecht lehrt ist so ziemlich Ihm überlassen.
Die Prüfungsordnung ist ja kein Lehrplan wie in der Schule - ausserdem wer soll dem einem Professor sagen was er lehren soll. Der Professor ist ja eingestellt worden, weil er Fachmann in seinem Gebiet ist.


Zitat:

Ich kann also nicht sagen, ob FH Profs überhaupt an der Uni lehren dürfen.
Professor ist keine Qualifikation die man erworben hat, so wie ein Dr. oder ein habil. D.h. wenn Du als Prof. an einer Uni eingestellt wirst, bis Du Prof. und hast die Lehrbefugnis - wenn nicht dann nicht.
Der Unterschied zwischen einem FH Professor und einem Uniprofessor ist der, dass der FH Professor für die Lehre eingestellt wurde, der Uniprofessor aber auch Forschung betreiben soll oder gar muss.

noone 11.07.2006 00:19

Soweit ich weiss, wird unipolitisch über den Prüfungsausschuss ein grober Rahmen schon vorgegeben. Ein Professor weiss also im Groben, welche Inhalte er in seinem Fachgebiet unterrichten muss.

Florian, hast du schon mal einen Professor mit FH Abschluss an einer Uni unterrichten sehen? Würde mich mal interessieren, ob es so was gibt......

Archimedes 11.07.2006 08:09

Zitat:

Originally posted by Florian

Der Unterschied zwischen einem FH Professor und einem Uniprofessor ist der, dass der FH Professor für die Lehre eingestellt wurde, der Uniprofessor aber auch Forschung betreiben soll oder gar muss.


Wie seiht den gute Forschung bei einem Professor fü Architektur aus?

Das Beste ist doch wahrscheinlich, wenn er selber erfolgreich ein Büro führt und mit beiden Beine im Beruf steht.

Rein theoretische Tätigkeit an der Hochschule sorgt doch schnell für eine praxisferne Entwicklung und Lehre.



Ich konnte im Studium am Meisten von den Professoren profitieren, die selbst erfolgreich gearbeitet haben.

Archimedes 11.07.2006 08:14

Zitat:

Originally posted by noone

Florian, hast du schon mal einen Professor mit FH Abschluss an einer Uni unterrichten sehen? Würde mich mal interessieren, ob es so was gibt......

Das ist wahrscheinlich eine Ausnahme, wenn es dasüberhaupt gibt, aber das liegt an den für mich nicht ganz nachvollziehbaren Gesetzen und Regelungen und wohl weniger an der nötigen Qualifiikation.

Florian 11.07.2006 09:51

An der ETH Zürich gab es mal zumindest einen Gastprofessor, der gar keinen Abschluss hatte...


zur Forschung:
http://www.watergy.de/neu/index.shtml
http://www.a.tu-berlin.de/GtE/forsch...klim_Opti.html

stefwilde 11.07.2006 10:18

Behördenlaufbahn
 
Huch, das ist ja ein ziemlich gut „besuchter“ Thread…
Drum muss ich jetzt mal kurz zitieren:

Zitat:

Oder anders gefragt: Kannst Du es nachvollziehen, warum man in der heutigen Zeit FH-Absolventen diesen direkten Weg in die gehobene Laufbahn verwehren oder erschweren möchte?
Fehlen FH-Studenten dafür irgendwelche entscheidenden Dinge, die man an einer Uni besser lernen kann?
@Archimedes:

Ob mich ein Uni-Studium besser vorbereitet hätte, auf meinen jetzigen Job…? Ein Studium in einer anderen Fachrichtung, halt z.B. Städtebau oder Raumplanung sicher. Aber das klassische Uni-Architektur-Studium wohl eher nicht. Ich kenne allerdings leider auch nicht sämtliche Lehrinhalte sämtlicher Unis, und da scheint es ja durchaus Unterschiede zu geben, was die jeweilige Gewichtung von v.a. Entwurfsfähigkeiten und -konzeption angeht.

Da der Unterschied allerdings vor allem da zu liegen scheint – wie ja auch der Thread hier bestätigt – und weniger an einer wissenschaftlicheren Herangehensweise (das ist DAS Argument für die Regelung, soviel ich weiß) an der Uni, finde ich es durchaus nicht gerechtfertigt, den FH-Absolventen den Weg in den höheren Verwaltungsdienst zu verwehren. Ich für meinen Teil halte meine Ausbildung für ebenso wissenschaftlich oder nichtwissenschaftlich wie das vergleichbare Studium z.B. an der Uni KA – da habe ich durch eine Bekannte den direkten Vergleich. Aber wie hier auch deutlich geworden ist – die jeweilige Ausrichtung des Studienganges hängt immer stark von der FH/Uni ab und insbesondere von den Profs und deren speziellem Angagement.

Entscheidend für meine derzeitige Tätigkeit ist vor allem ein ausgeprägtes Interesse am Baurecht und die Fähigkeit dieses auch mal unwilligen Kunden einigermaßen zu vermitteln bzw. Lösungswege aufzuzeigen. Neben umfassenden Kenntnissen der jeweiligen Rechtsgrundlagen ist also z.T. schon auch entwerferisches Geschick gefragt. Außerdem muss man sich ja mit seinen Kunden auf irgendeine Weise verständigen können, wofür das Studium der Architektur – zumindest im Bereich Bauaufsicht – schon hilfreich ist. Alles andere jedoch wurde mir zwar in den Grundzügen durchaus vermittelt (an meiner FH dem Vernehmen nach weitgehender als anderswo) der tiefere Einstieg in die Materie aber hing nur von meinem persönlichen Interesse ab.

Möglicherweise geht es bei der Regelung aber auch darum, die Nicht-Abiturienten aus den Führungsebenen auszuschließen!? :confused: Beim höheren Verwaltungsdienst wird ja immer auch die Fähigkeit zur Führung vorausgesetzt. Und dazu möchte man ein gewisses Maß an Allgemeinwissen und Fähigkeit zur konzentriert wissenschaftlichen Arbeit auf diesen Ebenen ansiedeln, von dem ich jetzt mal unterstelle, dass man dies nur auf dem Gymnasium vermittelt bzw. nur über die allgemeine Hochschulreife bescheinigt bekommt.
Sollte dies der Grund für die Regelung sein, finde ich allerdings, sollte man das auch so schreiben/handhaben… Schließlich sind die FHs schon längst nicht mehr überwiegend besetzt mit Fachhochschulreifen incl. Ausbildung, sondern beziehen ihre Klientel zu großen Teilen auch aus den Abiturienten. (Auch wenn man mir von Prof-Seite im Grundstudium – im Vergleich zu den Bauzeichnern – noch gesagt hat: „Achja, diese verflixten unwissenden Abiturienten gibt es ja auch noch – aber vielleicht hören Sie ja auf…“)

Kurz gesagt: Ich habe auch keine Ahnung, was diese Regelung soll, schließlich sind die Ausbildungen nicht so unterschiedlich und zu den speziellen Anforderungen im höheren Dienst bekommt man in beiden Richtungen genau so viel oder genau so wenig mit… :confused: Sinnvoller als die existierende Handhabung wäre m.E. ein Einstellungstest vor dem Referendariat, in dem man abtestet, wie geeignet und vorbereitet der jeweilige Bewerber für die zu erwartenden Aufgaben tatsächlich ist.
Ansonsten ist es schon frustrierend, dass im Prinzip jeder – auch nur mäßig an der Sache oder am Geld interessierte - Uni-Absolvent den Weg zum höheren Verwaltungsdienst gehen kann und sich so einen deutlichen Vorteil über eine gute, bezahlte Zusatzausbildung schaffen kann, nur weil er halt grad keinen anderen Job bekommt, während dies dem FH-Absolventen auch nach einiger Berufserfahrung im öffentlichen Dienst und erwiesenem Interesse und Fähigkeit verwehrt bleibt bzw. er einen Umweg über ein weiteres Studium gehen muss. :mad:


Grüße, das Stef ;)

tenorvision 11.07.2006 11:19

Zitat:

Originally posted by Florian




Der Unterschied zwischen einem FH Professor und einem Uniprofessor ist der, dass der FH Professor für die Lehre eingestellt wurde, der Uniprofessor aber auch Forschung betreiben soll oder gar muss. [/B]
oh, da muss ich dir, zumindest was die fh dortmund angeht widersprechen, dort ist es so, dass 90% aller Proffessuren ein erfolgreiches beüro führen und ausserdem Forschung betreiben sollen/müssen.
soweit ich da richtig informiert bin findet das turnusmässwig im wechsel mit anderen lehrstühlen statt.
meines erachtens das richtige modell, da die eine proffessur innehabenden personen nicht im elfenbeinturm der wissenschaften oder künste leben, sondern einfach wissen wie der hase läuft....
MFG
tenorvision

timovic 11.07.2006 18:54

Zitat:

Originally posted by noone
Soweit ich weiss, wird unipolitisch über den Prüfungsausschuss ein grober Rahmen schon vorgegeben. Ein Professor weiss also im Groben, welche Inhalte er in seinem Fachgebiet unterrichten muss.

Florian, hast du schon mal einen Professor mit FH Abschluss an einer Uni unterrichten sehen? Würde mich mal interessieren, ob es so was gibt......

Bei uns an der FH kenne ich keinen Prof mit FH-Abschluss. Im Gegenteil, einige haben an der AA und der ETH studiert. Und es ist auch nicht so, dass jeder alles lehrt, normalerweise hat ein Prof bei uns zwei Lehrgebiete, z.B. Bauko und Technischer Ausbau oder Städtebau und Entwurf.

Ich selbst war aber überrascht, als mir eine Hochschulwechselerin erzählte (von der FH Kaiserslautern kommend), dass man dort wohl in Bauko in der Regel Standarddetails durchpaust und sie jetzt bei uns ziemliche Probleme hat, weil man hier keinen Blumentopf mit sowas gewinnt.
Dafür hat man dort aber zig SWS Zeichnen, bei uns NULL :D .

Ich finde zwar gut, dass die Hochschulen so ihre eigenen Profile entwickeln, aber leider kommunizieren sie das nicht deutlich genug. Bei uns steht z.B. nur sinngemäß auf der Homepage, dass Platz für alle ist, egal ob Häuslebauer oder Fantast. :D

Und da hier auch schon mal die Diplomarbeiten ins Spiel kamen: wir können zwischen Regeldiplom (vorgegebene Aufgabe) und freiem Diplom wählen. Zumindest an der TUM ist das wohl ähnlich geregelt, also auch dort kein Unterschied.

noone 11.07.2006 19:31

Daß wenige Profs alles machen, habe ich nie behauptet, ich bestätige dich voll und ganz in der Aussage, daß ein Prof in der Regel 2 Lehrstühle hat. Dies ist an der FH die Regel und an der Uni die Ausnahme. Dort gibts erheblich mehr Profs mit einem Lehrstuhl als mit zwei.

Und Punkto Bauko an der FH KL kann ich dich bestätigen: das Niveau ist dort nicht sehr stramm, jedoch muss man fairerweise sagen, dass das Abpausen von Standarddetails in Bauko nur im Vordiplom erwünscht und ausreichend ist, im Hauptstudium muss man dann doch schon ein bischen mehr machen.........


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:59 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
SEO by vBSEO
Copyright ©2002 - 2022 tektorum.de®