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Monroe 18.04.2007 14:49

Architekturstudium - Ja oder Nein?
 
Hallo,

ich habe mich hier angemeldet um herauszufinden, ob ein Architekturstudium das Richtige für mich ist.
Es ist nicht so, als hätte ich das schon lange geplant, die Idee kam mir heute ehr spontan.
Aber erstmal etwas zur Vorgeschichte:
Mein Schulabschluß ist FOS für Gestaltung, anschließend habe ich eine Ausbildung als Gestaltungstechnische Assistentin begonnen, die ich allerdings nicht abgeschlossen habe, weil mir eine Ausbildung als Mediengestalterin für Digital- und Printmedien im Nonprint-Bereich angeboten wurde. Die Mediengestalter-Ausbild habe ich allerdings auch nicht abgeschlossen, hab es nach der Zwischenprüfung abgebrochen, weil ich gemerkt habe, dass ich in diesem Beruf nicht arbeiten will. Nun bin ich Hausfrau und etwas orientierungslos.
Ich hatte eigentlich vor Kommunikations- oder Fotodesign zu studieren, aber nicht weil ich das nun unbeding als Beruf ausüben wollte, sondern ehr als Zeitvertreib, weil es mich interessiert, sicher Spaß am Studium hätte und eine abgeschlossene Berufsausbildung obendrein. Leider hab ichs dieses Jahr verpennt meine Mappe fertig zu machen...

Und warum nun Architektur?

Vor etwa 1,5 Jahren habe ich mir mit meinem Mann ein altes Zechenhaus gekauft. Das Haus mußte Kernsaniert werden. Ich war von den Firmen wie Zimmereien und Trockenbauer teilweise so enttäuscht, dass ich nun versuche soviel wie möglich alleine zu machen. Unser Haus steht unter Denkmalschutz und ich merke wie sehr das Interesse vom eigenen Haus auch auf andere Gebäude überschwappt, ich seh sie mir gerne an, stelle mir vor was ich mit so einem Haus machen würde,...
Heute war dann wieder so ein Tag an dem ich davon überzeugt war, ich müsste wieder arbeiten gehen, Geld verdienen, damit die Bauarbeiten weiter gehen können. Nur Was soll ich tun? Nochmal eine Ausbildung, 3Jahre Fulltime-Job bei miserabler Bezahlung? Und als was würde ich eigentlich gerne eine Ausbildung machen? - keine Ahnung, aber auf 3jahre Fulltime-Job bei miserabler Bezahlung hab ich keine Lust. Ausserdem bekommt man keine Ausbildungsplätze hinterher geschmissen, ich hab miserable Zeugnisse und meinen Mediengestalter-Ausbildungsplatz hab ich auch 5 Jahre lang gesucht...
Durch die Arbeiten am Haus habe ich gemerkt, dass es mir riesigen Spaß macht mit unterschiedlichen Materialien zu arbeiten, Umbauten zu planen, überlegen wie der Raum gestaltet werden könnte, also viel mir das Architekturstudium ein.

Nun wollte ich ein paar Meinungen wissen, ob ich mit meinen Vorstellungen in einem Architekturstudium gut aufgehoben wäre. In meiner GTA-Ausbildung haben wir technisches Zeichnen gehabt, fand ich großartig! Am Computer gestalte ich auch gerne.
Mein Ziel im Beruf ist es eine Mischung aus Arbeit am Computer / Planung / Umgang mit verschiedenen Materialien zu haben, trifft das eigentlich auf den Architekten zu, oder habe ich ein völlig falsches Bild?
Was gibt es für alternative Studiengänge oder auch Ausbildungsberufe die für mich interessant sein könnten?
Ich würde später auch gerne etwas mit Denkmalpflege machen.

Ich hoffe ihr könnt mir bei meiner Entscheidung etwas behilflich sein.

Ich komme übrigens aus Herne, als FH´s würden also Bochum, Dortmund und Düsseldorf in Frage kommen.

Francis 18.04.2007 15:17

Du bist schon was älter, oder? Das entnehmen ich der tatsache, dass du deinen Ausbildungsplatz 5 Jahre lang gesucht hast...

Du musst damit rechnen, dass das Studium mindestens 3-4 Jahre (Bachelor) bzw. 5 Jahre dauern wird. Dann scheinst du was gegen Fulltime-Jobs zu haben (bzw. Ausbildinug), naja, ich würde mal sagen, das Studium ist dann (zumnidest häufig) anstrengender als ein Fulltime-Job. Wochenenden kannst du zwischendurch immer mal vergessen, vor Abgaben arbeitet man auch mal die Nächte durch ;-)

Ich kenn dich zwar nicht, aber durch deine Aussagen (Verpennt Mappe zu machen, 5 Jahre Studienplatz gesucht, 2 Ausbildungen abgebrochen) machst du nicht gerade den zielstrebigen Eindruck. Für ein Studium (und Architektur im Besonderen) braucht man eine Menge Durchhaltevermögen und Eigenantrieb.

"Mein Ziel im Beruf ist es eine Mischung aus Arbeit am Computer / Planung / Umgang mit verschiedenen Materialien zu haben, trifft das eigentlich auf den Architekten zu, oder habe ich ein völlig falsches Bild?"

Das Bild trifft einiremassen zu ;-)

Monroe 18.04.2007 15:40

Hi Francis,

so alt bin ich noch gar nicht, ich werd 23. Ich hatte nur bereist als Kind und in der Schulzeit den Traumjob Grafikdesigner, bzw. Mediengestalter und hab dann eben jahrelang Bewerbungen geschrieben...

Ja, das Studium dauert zwar ein paar Jahre, aber 1. interessiert es mich, und wenn mich was interessiert bin ich auch bereit mich darein zu kniene und 2. fällt mir keine Alternative ein, deswegen hab ich meine Gedanke ja auch hier gepostet, vielleicht gibts ja nen Denkanstoß bezüglich einer Alternative.

Ja, dass ich nicht gerade den zieltrebigste Eindruck durch meine Vorgeschichten wie abgebrochene Ausbildung usw. mache, ist mir bewusst. Auf der anderen Seite sehe ich aber einfach keinen Sinn darin, sich eine Ausbildung anzutun, wo man ganz genau weis, in dem Job möchte ich später nicht arbeiten. Ich hab mir über ein halbes Jahr Gedanken gemacht, ob ich es wage die Ausbildung hinzuschmeißen, das war keine Entscheidung von jetzt auf gleich, aber es ging einfach nichtmehr, ich war mit meiner eigenen Arbeit nicht zufrieden, obwohl ich jede Menge Lob vom Chef und Mitarbeiter bekam. Das hat mich so sehr gestresst, dass ich immer häufiger krank wurde und Tinitus bekommen hab.
Es ist kein Job für mich, den ganzen Tag vorm Rechner zu sitzen und kreativ sein zu müssen, zudem kann man sich nach ein er gewissen Zeit einfach nicht mehr konzentrieren.

Wie ich bereits in meinem ersten Posting geschrieben habe, ich bin zur Zeit etwas orientierungslos und will nicht den Rest meines Lebens Hausfrau sein oder irgendwelche Hilfsarbeiter-Jobs machen, weil ich keine Berufsausbildung habe. Also muß ich mich langsam mal drum kümmern. Wenn ich im Studium nicht mitkomme, dann kann ich immer noch aufhören, aber im Moment ist es für mich einfach eine Möglichkeit, meine Zukunft zu gestalten.

Zum Thema Fulltimejob: Ich lehen es nicht grundsätzlich ab einen Fulltimejob zu haben, die Bedingungen dafür sind aber, dass es einigermaßen "Spaß" machen soll, und nicht dass man morgens aufsteht und denkt "nein, nicht schon wieder"...

Francis 18.04.2007 15:56

Naja, da du nun ja sowieso erst zum wintersemenster anfangen könntest (Du müsstest jetzt eine Mappe machen, die meisten Unis wollen die mappen so Mai/Juni bekommen), hast du (da du ja auch Hausfrau bist) Zeit genug für ein Praktikum im Architekturbüro. Das ist das Beste was du machen kannst denn da bekommst du Einblick in den späteren Job.

"Es ist kein Job für mich, den ganzen Tag vorm Rechner zu sitzen und kreativ sein zu müssen, zudem kann man sich nach ein er gewissen Zeit einfach nicht mehr konzentrieren."

Hmm, in etwa das hab ich zum grossen Teil während dem Studium getan ;-)

Cinedine300 18.04.2007 16:00

Architekturstudium
 
Hallo Monroe,

für ein Architekturstudium brauchst Du enorm viel Biss, viel Zeit und auf das Privatleben kannst Du während des Studiums kaum mehr Rücksicht nehmen.

Für die Abgaben müssen viele Nächte durchgemacht werden.

Die Aussicht auf einen Arbeitsplatz ist bitter und am Ende bist Du eventuell eine Nummer im Büro.

Ich selber bin noch(Gott sei Dank) Diplom-Ingenieur und wenn ich auf meine Nachfolger blicke welche den Bachelor machen müssen, da unserer Uni (FH Muc) kein Diplom mehr anbietet, kann ich nur sagen das dieser Studiengang fasst an seinem Ziel in diesem Beruf vorbeischiesst. Du darfst Dich mit dem Bachelor nicht an der Architektenkammer eintragen lassen, darfst Dich nicht selbstständig machen und keine Pläne unterzeichnen, erst dann wenn Du Master bist und das ist anscheinend auch nicht ohne.

Was ich Dir sagen möchte:

Für dieses Studium muss man sich Felsenfest sicher sein, dass Architektur Deine Berufung ist und nichts anderes. Wenn DU zu 200% dahinter stehst dann mach es, aber wenn nur 1% fehlt zu dieser entscheidung würde ich Dir abraten, denn dann fehlt Dir die Kraft, die Psyche und die Kreativität.

Cinedine300 18.04.2007 16:04

Anhang
 
Um noch mal was zu sagen:

"Es ist kein Job für mich, den ganzen Tag vorm Rechner zu sitzen und kreativ sein zu müssen, zudem kann man sich nach ein er gewissen Zeit einfach nicht mehr konzentrieren."

DAS IST ARCHITEKTUR!!!!

Und wenn Du jetzt schon nen Tinitus hast, dann lass es lieber !!! Weil denn bekommt man in diesem Job sicherlich und wenn nicht den dann nen Herzinfarkt. Sorry das ich Dir das so sagen muss aber dafür muss man wirklich berufen sein...

Monroe 18.04.2007 16:13

Ich hab die FH Bochum in die engere Wahl gefasst, die wollen keine Mappe, die wollen lediglich das 3monatige Praktikum und einen Eignungstest im Juni.
Zu dem Eignungstest hätte ich da auch gleich ein paar Fragen, und zwar wie muß ich mich vorbereiten, d.h. was muß ich in Sachen Mathematik, Geometrie nochmal wiederholen? Und was könnten die für Zeichnerische Leistungen von mir verlangen?

Ein Praktikum in einem Architekturbüro würde ich gerne machen, allerdinsg steht auf der Seite der FH Bochum:

Zitat:

Ausgestaltung des dreimonatigen Praktikums:

Tätigkeit in mindestens einem Rohbau- oder Ausbaugewerke lt. VoB, die geeignet ist, exemplarisch in konstruktive Zusammenhänge des Baugeschehens einzuführen, z.B. im Erdbau, Mauerwerksbau, Beton- und Stahlbetonbau, Zimmerei, Tischlerei etc.
Zählt ein Architekturbüro überhaupt dazu? Bin etwas verwirrt, hab der FH-Bochum dewegen bereits eine MAil geschrieben, bis jetzt aber noch keine Antwort erhalten. Ich meine, wenn ich so ein Praktikum mache, dann wär es blöd, wenn es mir nicht angerechnet wird, denn soviel Zeit bis zum Wintersemester bleibt mir fürs Praktikum ja auch nicht mehr.


Zitat:

"Es ist kein Job für mich, den ganzen Tag vorm Rechner zu sitzen und kreativ sein zu müssen, zudem kann man sich nach ein er gewissen Zeit einfach nicht mehr konzentrieren."

- Hmm, in etwa das hab ich zum grossen Teil während dem Studium getan ;-)
Ich denke es gibt Unterschiede zwischen den ganzen Tag vorm Rechner sitzen mit einer Aufgabe an der man produktiv arbeitet und vor dem Rechner sitzen und nicht wirklich zu wissen, was zu tun ist, bzw. keine Ideen zu haben.

Francis 18.04.2007 16:18

Ok, also zum Praktikum: Unis oder FHs verlangen meist ein Vorpraktikum aus dem handwerkichen Bereich, also das was du aufgezählt hast. Architekturbüro geht da nicht.
Architekturbüro wäre für dich persönlich gedacht, damit du überhaupt mal einen Einblick in die Sache bekommst...

So, zewitlich ist beides möglich:
bis Oktober bleiben 5 Monate, ich rate dir DRINGEND dazu, etwas zu suchen, und zwar einen Betreib, wo du 3 Monate Praktrikum für die uni machen kannst, und davor oder danach 2 Monate Praktikum in einem Architketurbüro für dich.

Monroe 18.04.2007 16:23

Re: Anhang
 
Zitat:

Originally posted by Cinedine300
Um noch mal was zu sagen:

"Es ist kein Job für mich, den ganzen Tag vorm Rechner zu sitzen und kreativ sein zu müssen, zudem kann man sich nach ein er gewissen Zeit einfach nicht mehr konzentrieren."

DAS IST ARCHITEKTUR!!!!

Und wenn Du jetzt schon nen Tinitus hast, dann lass es lieber !!! Weil denn bekommt man in diesem Job sicherlich und wenn nicht den dann nen Herzinfarkt. Sorry das ich Dir das so sagen muss aber dafür muss man wirklich berufen sein...

Entschuldigen braucht sich hier niemand, ich will klare, ehrliche Meinungen haben, was ich daraus mache ist letzendlich meine Entscheidung ;)

Tinitus ging nach ein paar Monaten wieder weg, ich lebe nun wieder beschwerdefrei, das hat mir nur gezeigt, dass ich mit dieser Art von Stress auf Dauer nicht leben kann. Nicht zu verwechseln mit dem Stress der entsteht wenn man auf ein konretes Ziel hinarbeitet, damit hab ich ehr weniger Probleme.

Fallen euch denn Alternativen zum Architekturstudium ein? Wie gesagt, ich will den Umgang mit Materialien, will planen, kann auch mal selber mit anpacken und ich arbeite recht gerne am Rechner (auch wenn das in meinen vorherigen Postings wohl nicht so rübergekommen ist :) )
Bisher habe ich auch nicht unbedingt das Ziel mich selbsständig machen zu wollen, ich kann mir durchaus vorstellen in einem Unternehmen angestellt zu sein.

Samsarah 18.04.2007 16:34

Hallo Monroe,

ich denke nicht, dass Dir hier jemand den Beruf oder das Studium madig machen will. Wir haben uns ja schließlich auch alle dafür entschieden.

Allerdings kann ich meinen Vorrednern eigentlich nur beipflichten. Architektur ist nichts für unentschlossene. Das Studium verlangt einem viel ab - viel Zeit, viel Geduld, viel Geld. Die späteren Arbeitsbedingungen sind sicher nicht zu verallgemeinern, aber tendenziell arbeiten man viel für relativ wenig Gehalt. Die Chancen, mehr als ein "Handlanger" für andere zu sein, sind begrenzt. Erfolgreiche Selbstständige gibt es wenige, wenn man Glück hat, ist man Projektleiter in einem interessanten Büro. Der Abwechslungsreichtum ist auch nicht immer gegeben. Zwar durchläuft man innerhalb eines Projektes verschiedene Phasen, die Kreatives und Praktisches beinhalten, aber man ist doch meist etwas länger mit ein und derselben Thematik beschäftigt, was einen schon manchmal dazu verleitet, nicht den rechten Elan für den kommenden Arbeitstag zu entwickeln.

Wenn ich über Alternativen nachdenke, dann würde ich schätzen, dass Du in den meisten Design-orientierten Studiengängen eher das findest, was Du suchst. Vielleicht wäre auch etwas im Bereich Mode interessant für Dich. Innenarchitektur bietet ähnliche Ansätze wie Architektur, hat aber meines Wissens nach eine überschaubarere Studiendauer.
Ich würde Dir mal einen Besuch beim Berufsberater empfehlen. Die vom Arbeitsamt sind zwar nicht die fittesten, aber es kostet Dich nur einen Vormittag und vielleicht bekommst Du neue Impulse. Alternativ bieten die meisten Unis Tage der offenen Tür an und haben auch eine Studienberatung.

Die Idee mit dem Praktikum ist nie verkehrt. Allerdings bekommt man, so ganz ohne Vorkenntnisse, auch nur begrenzten Einblick in den Ablauf. Schadet aber sicher nicht.

Grüße
Samy

P.S. Noch eine Ergänzung zum Thema Stress und Gesundheit. Jeder geht anders mit Stress um. Aber ich war nach dem Grundstudium erstmal ein paar Monate kaum zu etwas zu gebrauchen, weil ich es total übertrieben hatte. Heute kann ich damit besser umgehen, aber eigentlich ist Architektur wirklich etwas, wo man ständig unter Strom steht. Wenn man eigene Projekte macht, trägt man zusätzlich eine enorme Verantwortung und hat hohe finanzielle Belastungen. Wenn Dir die Ausbildung da schon Probleme gemacht hat, würde ich mir ernsthaft überlegen, Architektur nicht zu machen. Das Studium und der Beruf sind recht aufreibend - im Positiven wie im Negativen.

Monroe 18.04.2007 17:03

Hi Samy,

Zitat:

Originally posted by Samsarah
Das Studium verlangt einem viel ab - viel Zeit, viel Geduld, viel Geld.
Was kommt denn in Bezug auf Kosten noch auf mich zu, ausser den Studiengebühren und wie habt ihr das so finanziert?

Zitat:

Originally posted by Samsarah
Wenn ich über Alternativen nachdenke, dann würde ich schätzen, dass Du in den meisten Design-orientierten Studiengängen eher das findest, was Du suchst. Vielleicht wäre auch etwas im Bereich Mode interessant für Dich.
Ich hab mich schon sehr viel mit den typischen Designstudiengängen wie z.B. Kommunikationsdesign und Fotodesign beschäftigt, besuche regelmäßig Tag der offenen Tür in den verschiedenen FH´s und gucke mir Diplomausstellungen an.
Sicher ist es eine Alternative, nur die Berufsaussichten sind in dem Bereich ähnlich wie im Bereich Architektur.
Was mich an den Sachen stört, ist die Tatsache, dass ich es hobbymäßig sehr gerne mache und ich denke, dass ich nicht mehr soviel Spaß dran hätte, wenn ich es hauptberuflich mache. Die Illusion das ein Designer immer Spaß an seinem Beruf hat, hab ich schon lange nicht mehr, aber ich möchte noch Spaß an meinem Hobby behalten. Somit würd ich nicht unbedingt als Fotograf arbeiten wollen, weil ich hobbymäßig sehr gerne fotografiere. Klingt etwas paradox, denn es ist doch der Traum von so manchen Leuten ihr Hobby zum Beruf zu machen... Ich habe früher furchtbar gerne Websites gebastelt, das war mein Traum das Beruflich zu machen. Mit der Mediengestalter-Ausbildung ist dieser Traum dann aber auch geplatzt. Das, was die Leute an meinen Designs mochten, mein eigenwilliger Stil, ist flöten gegangen, ich mache nun zum größten Teil nur noch massentaugliche Designs, weil ich mich dran gewöhnt hab und das find ich etwas schade, aber ich kanns nicht ändern.

Modedesign kommt für mich ehr weniger in frage, weil ich mich nie wirklich dafür interessiert habe.

Der Gedanke den beruflichen Focus umzulenken, von Grafik-/Web-/Fotodesign, auf Architektur hat etwas erfrischendes. Ich möchte meine alten Gewohnheiten hinter mich lassen und was neues starten.


Zitat:

Originally posted by Samsarah
Innenarchitektur bietet ähnliche Ansätze wie Architektur, hat aber meines Wissens nach eine überschaubarere Studiendauer.
An der FH Düsseldorf gibt es die Möglichkeit den Studiengang "Bachelor of Arts in Architecture and Interior Architecture" zu machen. Das interessiert mcih auch sehr, nur müsste ich da aufjedenfall noch ein Jahr warten, ich hab ja noch nichtmal mit einer Mappe angefangen. Langsam hab ich auch das Gefühl die Zeit rennt mir davon...

Francis 18.04.2007 17:23

Also noch ein Jahrt warten würde ich nicht...

Ich hab meine Mappe in ein paar Wochen zusammengekloppt, du brauchst doch nur 10-15 Proben, wenn du jende Tag eins machst, hast du das doch schnell zusammen. Talent vorausgesetzt ;-))

Monroe 18.04.2007 17:28

Ja, sicher kann man in ein paar Wochen eine Mappe zusammenstellen, allerdings ist die Frist für die Eignungsprüfung der FH Düsseldorf schon abgelaufen. Ich meine, ich hab das gestern gelesen, bin mir jetzt aber auch nicht 100% sicher.
Naja, und die FH Bochum will gar keine Mappe, die wollen nur den Eignungstest. Also bleibt mir gar nichts anderes übrig, als den Eignungstest der FH Bochum zu bestehen oder noch ein jahr zu warten :rolleyes:

Edit: Im Hinweis der festzustellenden künstlerischen Eignung steht, dass die Bewerbug zur Eignung bis zum 15. April eingereicht werden muß. Tja, knapp vorbei würd ich mal sagen :(

sanne 19.04.2007 09:38

also ich kann mich ebenfalls meinen vorrednern nur anschliessen!

Zitat:

Der Gedanke den beruflichen Focus umzulenken, von Grafik-/Web-/Fotodesign, auf Architektur hat etwas erfrischendes. Ich möchte meine alten Gewohnheiten hinter mich lassen und was neues starten.
dann lass alles auf dich zukommen! geh nach bochum, schau dir die fh an, die stundenpläne, sprich studenten an, mach den test mit - wenn du bestehst, lass dich drauf ein, wenn nicht, ist es vielleicht schicksal, aber warte nicht noch ein jahr!!!!!
wenn du den test nicht mitmachen würdest, würdest du vielleicht mal denken "hätt´ich doch..."

hier wurde übrigends schon viel über eignungstests diskutiert, einfach mal über die suchfunktion suchen...

gerade mit familie ist es nicht leicht, alles unter einen hut zu bekommen. eine kommilitonin, die mit mir angefangen hat, wurde im 6.sem schwanger und macht jetzt (13.sem???) diplom - alles ist machbar, wenn man den nötigen willen und die unterstützung von außen dafür hat.

ich wünsch dir viel glück!

grüsse sanne

Roth-design 19.04.2007 13:05

..auch wenn das schon ein Vorredner angedeutet hat:
Ich denke Innenarchitektur klingt wirklich besser für dich. Gerade, was du von eurem Hausausbau beschrieben hast, fällt absolut in den Arbeitsbereich des IAs. Auch wenn die fertigen Architekten immer denken, dass sie den Innenausbau mitmachen können, sind die Schwerpunkte in der Ausbildung schon anders.

Monroe 19.04.2007 13:35

Danke erstmal für eure Meinungen!

Innenarchitektur kann ich meines Wissend nach auch nur in Düsseldorf studieren, jedenfalls ist es die nächstgelegene FH die es anbietet. Also müsste ich so oder so noch ein Jahr warten. Ich denke dann würd mich auch direkt für den Studiengang
"Bachelor of Arts in Architecture and Interior Architecture" entscheiden. Naja, erstmal hinfahren und gucken...

tibo13 26.04.2007 15:32

Hallo monroe,

wie meine Vorredner schon andeuteten, sollte der Schritt zum Architekturstudium wohl überlegt sein. Viele gehen mit falschen Vorstellungen in diesen Studiengang. Teilweise sogar mit recht verträumten Vorstellungen was die Aufgaben und Tätigkeiten eines Architekten betreffen. Soviel sei gesagt, die reine Entwurfsarbeit macht sicher nur einen kleinen Teil der späteren Tätigkeit aus. Vielmehr ist Planung und Organisation das mit dem man sich später auseinander setzt.

Ebenso wurde schon angesprochen, dass dieser Studiengang hart und entbehrungreich ist. Dem kann ich nur zustimmen. Man brauch ein gutes Zeitmanagement und Selbstorganisation um die teilweise doch recht vielen verschiedenen Fächer und die Aufgaben dafür in den Griff zu bekommen.

Vor allem der Mangel an Freizeit und Schlaf ist das was viele schon nach den ersten 1-2 Semester dazu bringt das Studium abzubrechen.

Ich studiere zur Zeit an der FH Bochum und musste auf Grund eines Unfalles die ersten beiden Semester wiederholen. Ergo habe ich 2 Generationen von "Ersties" miterlebt. Und bei beiden Jahrgängen starteten ca. 70-80 Leute von denen im 3. Semester gut die Hälfte schlicht und ergreifend nicht mehr da war.

Ein weiterer Punkt, welcher sicher aus der knappen Zeit resultiert, ist die schwierige Vereinbarkeit des Studiums mit einem Nebenjob. Wenn Du nicht zu den Glücklichen gehörst, die Anspruch auf Bafög oder eine andere finazielle Förderung haben, ist das teilweise schon recht schwierig. Ich gehöre selber nicht zu diesem Personenkreis (meine Eltern haben rein rechnerisch angeblich jeden Monat locker 700€ über die sie mir sponsorn können, wers glaubt wird seelig) und muss deshalb nebenbei jobben. Das entspannt das enge Zeitkontingent nicht wirklich und führt schon des öfteren, besonders kurz vor wichtigen Angaben, zu Nachtschichten.

Ich will Dir den Einstieg ins Studium sicher nicht madig machen, allerdings erlebt man zu oft das Leute aus allen Wolken fallen wenn sie erleben was da an Arbeit auf sie zukommt. Das hätten sich viele bei vorheriger, eingehender Beratung ersparen können. Deshalb hier meine ehrlichen Worte.

Was den Einstellungstest der FH Bochum angeht sollte der für jeden nur minimal Begabten zu schaffen sein. Die mathematischen Aufgaben können meines Erachtens Sechstklässler lösen. Und die Aufgaben bei denen die Kreativität gefordert ist habe ich mir damals auch bei weitem schwieriger vorgestellt. Ich bin sicher kein Zeichengenie und habe auch eine Aufgabe Mangels Zeit gar nicht bearbeiten können und habe trotzdem mit Note 2 bestanden. Soviel dazu. Ich würde Dir raten, falls Dein Interesse noch besteht, den Test einfach mitzumachen. Kostet nix und ist in 3-4 Stunden erledigt. Schaden tut es sicher nicht.

Bei bestandenem Test musst Du dann noch ein 3-monatiges bauspezifisches Praktikum absolvieren. Das sollte denk ich das geringste Problem sein. Vom Hoch/Tiefbau bis zur Zimmerei ist da vieles möglich.

Das Studium an der FH Bochum finde ich persönlich sehr gut. Der Fachbereich Architektur belegt im Stern-Ranking auch regelmäßig die vorderen Plätze, wobei die Aussagekraft dieses Rankings mal dahingestellt sei. Die Professoren sind, bis auf wenige Ausnahmen, sehr nett und hilfsbereit. Und auch die Lehre an sich ist meines Erachtens gut strukturiert und vermittelt Dir viel Inhalt, wobei man nicht vergessen sollte das auch Selbststudium angesagt ist, sprich, man sich manchen Stoff auch in Eigenregie aneignen muss.
Jeder Student hat in der BlueBoxBochum (ein extra gebäude nur für Architekturstudenten) einen eigenen Arbeitsplatz zu dem er 24 Stunden / 7 Tage die Woche Zugang hat. Ebenfalls stehen dort ca. 40 PC Arbeitsplätze zur Verfügung. Wobei ich die Hardware für etwas überholt halte. Aber ein Großteil der Studenten hat eh einen eigenen PC / Laptop.

Ich hoffe ich konnte Dir einen kleinen Einblick in das Leben eines Architekturstudenten geben. Wenn Du Fragen hast, speziell die FH Bochum betreffend, schieß einfach los.

Gruß

Tim

netzbau 26.04.2007 21:50

Hallo monroe,

nach der stichprobenartigen Schilderung Deines Lebenslaufes und der daraus resultierenden "Erkenntnis" Architektur studieren zu wollen kann ich Dir ruhigen Gewissens sagen - lass es - das ist nix für Dich.

Ich gebe zu ich war heilfroh als das Studium vorbei war und ich habe bei Prüfungen und Abgaben immer gut dagestanden. Aber: Ich hatte keinen Mann, kein Kind, konnte mir die Nächte mit den Entwürfen meiner Semesterprojekte um die Ohren schlagen, hatte keine Verpflichtungen außer auf mich selbst zu achten.

Du solltest auch wissen (auf die Gefahr hin dass das schon einmal angeschrieben wurde), dass es alles andere als einfach ist nach dem Studium einen Job zu bekommen. Über die Bezahlung und die Arbeitszeiten will ich gar nicht reden.
Auch die hochgelobte Selbstständigkeit hat nur wenigen Glück gebracht. Die meisten dümpeln irgendwo zwischen Überleben und Existenzminimum rum. (Die Zahlen kannst Du Dir bei der Architektenkammer holen - gab es erst kürzlich wieder eine statistische Erhebung)

soweit mein Senf dazu - ich würde Dir jedenfalls abraten.

Übrigens - andere Studiengänge haben komischer Weise keine Nächte durchgemacht - außer beim feiern - das hat mich damals schon gewurmt. Und jetzt verdienen diese Vergnügungssüchtigen die fette Kohle - das wurmt mich jetzt.:)

dres77 10.12.2009 12:33

AW: Architekturstudium - Ja oder Nein?
 
Hallo...
hab mir gerade eure Beiträge alle mal durchgelesen...falls das hier irgendwer liest, würde ich gerne wissen, was aus dir nun geworden is, Monroe???
und an alle Architekten und Studenten...ihr redet alles so negativ, warum seid ihr dann überhaupt in dieser Branche????
freu mich über antworten....!

Archimedes 10.12.2009 12:49

AW: Architekturstudium - Ja oder Nein?
 
Zitat:

Zitat von dres77 (Beitrag 36714)
und an alle Architekten und Studenten...ihr redet alles so negativ, warum seid ihr dann überhaupt in dieser Branche????


Wie sagt schon mein Anwalt immer?:

"Man kann gar nicht genug klagen." :p

Als Architekt (angestellt oder selbständig) längere Zeit zu arbeiten ist in 99% aller Fälle kein Zuckerschlecken. Bevor sich das irgendjemand zu leicht und zu romantisch vorstellt, sollte man eindringlich warnen.
Es ist ein unheimlich interessanter und abwechslungsreicher Job, aber man sollte die Nebenwirkungen (enorme Verantwortung, magere Gehälter und Honorare, wenig Zeit für Familie, Überstunden, Schlafmangel, Streß, gesundheitliche Schäden, psychische und physische, schnelleres Altern, Sucht, Arbeitslosigkeit, Rastlosigkeit, häufige Standortwechsel, Existenzängste, usw.) kennen.
Wer nicht bereit ist lange zu leiden, der sollte sich was anderes suchen.
Masochisten können in der Architektur sicherlich ihre Erfüllung finden. :D

Florian 10.12.2009 13:59

AW: Architekturstudium - Ja oder Nein?
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 36717)
Es ist ein unheimlich interessanter und abwechslungsreicher Job, aber man sollte die Nebenwirkungen (enorme Verantwortung, magere Gehälter und Honorare, wenig Zeit für Familie, Überstunden, Schlafmangel, Streß, gesundheitliche Schäden, psychische und physische, schnelleres Altern, Sucht, Arbeitslosigkeit, Rastlosigkeit, häufige Standortwechsel, Existenzängste, usw.) kennen.
Wer nicht bereit ist lange zu leiden, der sollte sich was anderes suchen.

Ob das andere dann allerdings einen 6 Std. Tag, hohes Gehalt und Glück mitbringt sollte vorher aber auch geprüft werden...

Archiologe 10.12.2009 17:35

AW: Architekturstudium - Ja oder Nein?
 
Also..., ich wiederhole hier nochmal meinen Appell!

Wenn man Architekt werden will, weil man unbedingt etwas Kreatives machen möchte, ist das sicher der falsche Weg.
Während des Studiums ist es noch klasse, doch im Berufsleben wird man dann schnell frustiert sein.
Architektur als Beruf hat nur ganz wenig mit der künsterischen Kreativität zu tun.
Man ist vorallem Koordinator aller Gewerke, ist mit den Kosten, Terminen, Gesetzen, Planeingaben beschäftigt. Die wenigsten Architekten arbeiten in entwerferischen Bereichen (z.B. in Bwerbsabteilungen grosser Büros etc.)

Es ist eher ein kaufmännisch, juristisch und technischer als ein entwerferisch kreativer Beruf. (Das wird leider oft in der Öffentlichkeit falsch kommuniziert.)

Also alle, die im späteren Berufsleben gerne entwerferisch gestalten wollen,
würde ich eher Design, Fotografie oder die bildene Kunst entfehlen.

Spreche aus eigener Erfahrung!:o:cool:

dres77 14.12.2009 17:52

AW: Architekturstudium - Ja oder Nein?
 
Und warum is das Studium zu architektur, dann so mit Kunst verbunden, dass man diese Mappen und/oder Eignungsprüfungen machen muss??? :confused:
Halt also das Studiuum so ziemlich wenig mit dem späteren Beruf zu tun???

noone 14.12.2009 18:22

AW: Architekturstudium - Ja oder Nein?
 
tja dres..... meiner Meinung nach kommt es auf den späteren Job an!

Das Studium ist so ausgelegt, dass du eine künstlerische Grundausbildung bekommst. Du sollst im Studium einen Sinn für das Schöne entwickeln, was meiner Meinung nach auch wichtig und richtig ist.

Je nach Job wirst Du diese Ausbildung dann mehr oder weniger benötigen - Wenn du in einer Wettbewerbsabteilung arbeitest, dann sehr - wenn Du eine Bauleitertätigkeit ausübst, weniger.....

Die Beschreibung von Archiologe bezieht sich auf die Facetten des Berufs, die er durch seine Stelle ausübt - deswegen werden hier alle etwas Anderes zu berichten haben!

noone 14.12.2009 18:24

AW: Architekturstudium - Ja oder Nein?
 
@ Florian

Zitat:

Ob das andere dann allerdings einen 6 Std. Tag, hohes Gehalt und Glück mitbringt sollte vorher aber auch geprüft werden...
Du hast vollkommen Recht, das Burn-out Syndrom kennt man aus allen Büro-Jobs, es ist lange nicht ein Architektur - spezifisches Syndrom.

Ich denke Existenzängste sind nur menschlich, und egal was man macht - sie werden einen immer begleiten, egal welchen Job man auch ausübt.


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