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Beitrag
Datum: 19.09.2009
Uhrzeit: 12:24
ID: 35436



Stellungnahme der Bundesstiftung Baukultur zum Humboldtforum in Berlin

#1 (Permalink)
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Etwas verspätet aber dennoch zum Thema.

Stellungnahme der Bundesstiftung Baukultur zum Humboldtforum in Berlin:

Zitat:
12. September 2009

Stellungnahme der Bundesstiftung Baukultur


Vergabestreit um das Humboldtforum ist keine Hilfe für die Baukultur
Mit der Entscheidung der Vergabekammer des Bundes wird dem Wettbewerbswesen ein Bärendienst erwiesen. Ohne die juristische Argumentation des Urteils im Einzelnen kritisieren zu wollen, könnten die Folgen und Nebenwirkungen für die Wettbewerbskultur in Deutschland beträchtlich sein. Denn so droht möglicherweise ein weiterer Schritt der Verlagerung der Entscheidungskompetenz aus der konzeptionell-inhaltlichen Auseinandersetzung in die formal juristische – und dies an dem prominentesten Fall der Republik.

Welcher Bauherr wird sich in Zukunft gerne freiwillig der Herausforderung eines Architektenwett-bewerb mit der ihm immanenten Transparenz und hohen inhaltlichen Diskursqualität stellen, wenn nach Abschluss des Wettbewerbsverfahren dessen Realisierung durch formale Gründe erschwert oder gar aufgehoben wird? Es ist nach wie vor ein Glücksfall für die Baukultur, wenn sich ein Bauherr von der Durchführung eines Architektenwettbewerbs überzeugen lässt – ein hohes Gut, das wir nicht gefährden sollten. Ein Architektenwettbewerb unter Einbindung der Fachkompetenz erfordert mehr Engagement und Offenheit als die Direktvergabe. Aber ein Wettbewerb erhöht auch die Chancen auf baukulturelle Qualität!

Zur Baukultur gehört unbestritten eine transparente und gerechte Verfahrenskultur, jedoch sollte diese immer im Kontext mit der inhaltlichen Debatte gesehen werden. Diese wurde beim Humboldtforum über mehrere Jahre geführt und mündete nach dem Bundestagsbeschluss in einen Wettbewerb, den die berufene Fachjury nach eingehender Begutachtung mit einem ersten Preis für Franco Stella prämierte.

Die Jury hat in ihrem Votum eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass es sich bei dem ersten Preis-träger mit Abstand um die angemessenste Lösung für diesen Ort handelt. Dieses finale Juryurteil gilt es zu respektieren, auch wenn manch einen nicht alle Entscheidungen auf dem Weg zur Schlossreplik beglücken. Die Kräfte sollten sich darauf konzentrieren, den Preisträger in die Lage zu versetzen, seinen Entwurf bestmöglich zu realisieren. Unbeschadet dessen bleibt es Teil unserer demokratischen Grundordnung, auch rückblickend, Transparenz in Entscheidungsprozesse zu bringen. Die Plattform dafür sollte jedoch vor allem der ausgetragene inhaltliche Disput auf fachlicher wie auf politischer Ebene sein. Dies würde der baukulturellen Diskussion in unserem Lande besser anstehen als formal-juristische Verfahren, sollten sie aus rechtlicher Perspektive möglicherweise auch noch so begründet sein. Gefallene Entscheidungen müssen dazu dienen, unsere Baukultur weiterzuentwickeln, indem wir sie als andauernden Dialog, als reflexive und konstruktive Streitkultur, praktizieren.



Prof. Michael Braum

Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur
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Beitrag
Datum: 14.10.2009
Uhrzeit: 20:54
ID: 35793



AW: Rüge Schlosswettbewerb

#2 (Permalink)
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Ich verfolge diese Lokalposse momentan nur am Rande, bin aber heute auf den kommentierten Beitrag im Baunetz (Kommentare zu: Schloss-Bauherr für Berlin benannt – mit Kommentar / Rettig solls richten - Architektur und Architekten - News / Meldungen / Nachrichten - BauNetz.de) gestoßen.

Man kann ja zum Schloss gestanden haben wie mann will, wenn ich aber in den nächsten 15 Jahren auf eine Brachfläche gucken darf, dann ist das für mich definitiv die schlechteste Lösung.

Ich hoffe Kollhoff hat uns / sich nicht einen Bärendienst erwiesen...
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Geändert von Florian (15.10.2009 um 06:13 Uhr).

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Datum: 15.10.2009
Uhrzeit: 00:05
ID: 35795



AW: Rüge Schlosswettbewerb #3 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
Man kann ja zum Schloss gestanden haben wie mann will, wenn ich aber in den nächsten 15 Jahren auf eine Brachfläche gucken darf, dann ist das für mich definitiv die Schlechteste Lösung.
im gegenteil: pausen sind auch musik und brachflächen sind auch architektur. passender kann doch der inhaltlichen stillstand im kleinen wie im großen nicht auf den punkt gebracht werden. und berlin funktioniert auch ohne das ding.

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Beitrag
Datum: 15.10.2009
Uhrzeit: 06:18
ID: 35796



AW: Rüge Schlosswettbewerb #4 (Permalink)
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Dazu ein kleines Gedicht:

Der Lattenzaun
von Christian Morgenstern

Es war einmal ein Lattenzaun,
mit Zwischenraum, hindurchzuschaun.

Ein Architekt, der dieses sah,
stand eines Abends plötzlich da -

und nahm den Zwischenraum heraus
und baute draus ein großes Haus.

Der Zaun indessen stand ganz dumm,
mit Latten ohne was herum.

Ein Anblick gräßlich und gemein.
Drum zog ihn der Senat auch ein.

Der Architekt jedoch entfloh
nach Afri- od- Ameriko.



Grüsse
Flo
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