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Dein Ansatz ist ganz richtig, die Ausführung aber etwas populistisch. Klar muss sein, dass ein Büro mehr als das Gehalt eines Mitarbeiters zahlen muss. Der Gemeinfaktor zum Gehalt liegt laut AHO bei ca. 2,4 für ein Büro zwischen 11 und 50 Mitarbeitern. Bei einem Monatsgehalt von 5800 €, kostet der Mitarbeiter folglich rund 14.000 €. Wenn wir nun mal ein Projekt annehmen: KG 300 = 7.000.000 € KG 400 = 3.000.000 € Honorarzone III, Mindestsatz 5% NK Dann ergibt sich ein Honorar von ca. 880.000 €. Ein Unternehmer sollte hier mind. 10% Risiko und Gewinn gedanklich einkalkulieren, dann bleiben also 800.000 € übrig, die man für die Personalkosten (inkl. Gemeinkosten) ausgeben kann. Gehen wir davon aus, dass diese Projekt innerhalb von 3 Jahren, also 36 Monaten)von der Planung bis zur Bauumsetzung realisiert werden kann - m.E. Schon echt sportlich - dann stehen 22.000 € pro Monat für Personal zur Verfügung. Das wären 1,5 Mitarbeiter mit einem Gehalt von 5800 €. Realistisch betrachtet, ist dieses Projekt so aber nicht zu stemmen. Allein in der Bauphase würde ein Bauleiter dies alleine mit Mühe und Not vielleicht gestemmt bekommen, aber nur mit der LP5 e+f Begleitung durch den planenden Architekten. Für die Planung wäre ein Projektleiter, einen Mitarbeiter (mind. 3 Jahre Berufserfahrung) und einen guter Studenten oder Berufsanfänger m.E. eine sinnvolle Aufstellung - ggf. mit einer Phasenweisen Ergänzung. - Fragt sich, ob die verbleibenden 3.333 € Bruttolohn ( 22.000 € - 14.000 € = 8.000 € / 2,4 GKF) , denn der Pojektleiter kostest ja in dieser Diskussion das Büro bereits 14.000 €, eine faire Bezahlung für den Mitarbeiter und Studenten ermöglichen...
__________________ Florian Illenberger tektorum.de - Architektur-Diskussionsforum archinoah.de Architektur Portal - Forum für Architektur: Geändert von Florian (03.10.2018 um 10:04 Uhr). | ||
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 13.11.2018 Uhrzeit: 18:57 ID: 57011 | Social Bookmarks: Wie war das? Tektorum wiederbeleben? Danke Kolumba, dass du den Defibrilator ansetzt. Ein müdes zucken ist schonmal zu spüren. :-D Klar: Es ist provozierend geschrieben. Es ist auch etwas einfach dargestellt. @ Florian: Ich würde nicht gleich die Populismuskeule auspacken wollen... Sicher ist auch: Die zur Zeit verfügbare Arbeit übersteigt die Kapazitäten vieler Büros. Es ist die schöne situation seine Arbeit wählen zu können. Das spiegelt sich im werben um Mitarbeiter wieder. Wie in anderen Branchen schon seit jeher üblich werden Personalagenturen engagiert, die üblichen sozialen Netzwerke durchforstet und der ein oder andere Büroinhaber wird auch schonmal direkt aktiv. Das kenne ich aus eigenem erleben. Erstmal macht es ein gutes Gefühl Optionen zu haben und dadurch "ehrliche Wertschätzung" entgegengebracht zu bekommen. Das wirkt viel tiefer als dieses "geschulte Management-Bla-Bla" das einem in Personalgesprächen entgegenschlägt. Leider werden durch diesen Druck Teile des Marktgeschehens zu einem Hauen und Stechen. Da kommen Personaler mit Headhunter marnier auf einen zu, spulen quantitative Argumente ab, haben das Wesen unserer Berufes nicht das kleinste bisschen erfasst. Der obige Beitrag gehört - wenn auch von der Arbeitnehmerseite aus verfasst - ebenfalls in diese Sparte! Wo sind da die Qualitäten, die einen projekt- oder bauleitenden Architekten auszeichnen? Wie ist es bestellt um moderierende Fähigkeiten in konträren Situationen? Um so schöner ist Florians Rechnung, die - ganz sachlich vorgetragen - die Auswirkungen auf das Gehaltsgefüge innerhalb eines Büros aufzeigt. ;-) Danke dafür. Über was sprechen wir genau? Welche Art von Arbeit ist es die da vergütet wird? Ist es die Gewerbehalle an der Autobahnabfahrt? Ist es ein mit Hingabe detailierter Beitrag zur Baukultur? - Um zwei Extreme zu bennen. Um so offen zu sprechen: Ich stelle für mich immer öfter fest, tatsächliche (Zeit-)Aufwände gar nicht präzise vorhersagen zu können. Da sind Entwurfsprozesse, die schon als interne Arbeitsabläufe in Schleifen iterieren. Da sind Bauherrenbedürfnisse, die sich oft erst während des Projektverlaufes mit hinreichender Genauigkeit artikulieren. Wer es kennt bis zur letzten Fügung und zur berühmten Türklinke zu planen erlebt das nicht selten bis zur Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes. Ich halte es für wichtig, die Gehaltsvorstellung im Zusammenhang mit den Arbeitsinhalten (und damit auch der Bürosituation) zu diskutieren - übrigens auch vor dem Hintergrund der Honorarverordnung, die endlich einer sich seit langem im Wandel befindlichen Gesetzesentwicklung (planerischer Mehraufwand durch Wärmeschutz, Barrierefreiheit, Bauproduktezulassungen statt handwerklichen Fachregeln, etc.) entsprechend nachzuführen ist.
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