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marcotica 27.04.2005 13:29

Zitat:

Originally posted by Tobias
Bei einem Stundenlohn von 15,00 EUR kommt ja bereits ein sehr gutes Jahressalär heraus. 15 EUR x 50 Std./Woche x 4 Wochen = 3000 EUR / Monat!
Bei 15 € (netto) auf jeden Fall. Um's Steuern zahlen und die Sozialabgaben wirst Du aber nicht ganz rumkommen oder sprechen wir von "Schwarzarbeit".

Also 15 €/Stunde (brutto)!

Und das kann man ja auch anders rechnen:

21 Arbeitstage * 8 Stunden * 15 €/brutto = 2.520 €/monat (brutto)

Nicht mehr ganz so viel aber immer noch sehr ordentlich.

Nur dann kann ich auch jemanden einstellen. "Freie Mitarbeiter" nehm mich mir ja, weil's halt ab und zu auch nix zu tun gibt und dann auch kein Geld kostet. Außerdem werd ich die ohne Probleme wieder los.

jatirai 27.04.2005 14:29

Hallo,
ich bin den, von einigen hier vorgeschlagenen, Weg gegangen und arbeite nicht als eigentlicher Architekt.
Finanziell ist das sicherlich die richtige Entscheidung, allerdings würde ich schon gerne das machen was ich mir einmal vorgestellt habe.
(ich weiß natürlich, dass Architektur kein Bildchen malen ist)
Nur, auf Geld zu verzichten, dass man schonmal hatte fällt schwerer als andersherum, Berufspraxis ist nicht gleich Berufspraxis und wenn man ca. 50h in der Woche arbeitet fällt das bewerben und Fühler ausstrecken nicht mehr ganz so leicht.

marcotica 27.04.2005 14:39

@jatirai: Arbeitest Du denn im Baubereich oder total fachfremd?

Tobias 27.04.2005 15:44

21 AT und 8 Std. ist ja sehr optimistisch gerechnet ;) ... Das ist ein Punkt, den man bei der Gehaltsverhandlung ansprechen muss, da es oft die Regel ist, dass man mind. 10 Std. am Tag arbeitet und tw. auch die Wochendenden nicht frei sind.

marcotica 27.04.2005 15:53

Schon klar, aber wenn wir von einem "freien Mitarbeiter" sprechen, der auf Stundenlohnbasis bezahlt wird, bringen mehr Stunden auch mehr Geld.
Nachteil: In einem Monat können es 200 Stunden sein = viel Geld, im nächsten Monat können es nur 50 Stunden sein = wenig Geld. Man ist halt Spielball...

Als Festangestellter ist natürlich im Gehalt all inclusive...Überstunden werden selten bezahlt und können bestenfalls in schlechten Zeiten abgefeiert werden. Dafür genießt man natürlich gewisse Sozialleistungen und hat private Kalkulationssicherheit sowie einen gewissen Kündigungsschutz.

Als selbständiger "freier Mitarbeiter" muß man aufpassen, daß man nicht Scheinselbständiger ist, wenn man immer für denselben AG arbeitet. Kann ins Auge gehen!

jatirai 27.04.2005 16:58

@marcotica
Im Baubereich, allerdings im Bereich Sicherheit und Brandschutz.
Defacto ist allerdings der technisch planerische Anteil weit hinter dem bürokratisch verwaltenden zurückgetreten.
Die meiste Arbeit mache ich am Telefon oder im Internet ;-)

noone 27.04.2005 23:58

software kosten sind ein Thema! Studentenlizenzen sind nicht zur kommerziellen Verwendung gültig (auch während dem studium) und laufen ausserdem mit Ende dessen aus! wer also anderes behauptet, spricht ganz unverhüllt von Raubkopien!

noone 28.04.2005 00:05

Also auf der einen Seite gegen 500€ Praktikanten zu wettern, und dann einen Stundenlohn von 10-15€ als normal anzusehen, ist ne harte Nummer!!!!
k
Für mich sind 10-15 euro in der Sparte Ausbeutung direkt neben den 500€ jobs anzusiedeln. rein rechnerisch kommt zwar von mir aus 1600-2400 euro im monat raus. Zieht man aber korrekt steuer, Kranken und Altersvorsorge ab, bleibt am Ende kaum noch was übrig.
Als einen Normalen Satz sollte man schon 20-25€ ansetzen, basierend auf den Tarifen von Festangestellten und den Nebenkosten der Freiberufler. Klar jetzt sagen einige wieder, ich sei weltfremd, blauäugig oder unerfahren. Gerade als Freiberufler sollte man sich aber nicht unter WErt verkaufen, denn wenn man sich keine korrekte Vorsorge leisten kann, kriegt man das nochmal im Alter zu spüren.

Ich habe übrigens schon als studentischer freier Mitarbeiter 20€ in der Stunde bekommen.

Francis 28.04.2005 09:26

Die 10-15 Euro beziehen sich doch auf freie Mitarbeit, und die ist jawohl nicht täglich, sonst wäre man ja schliesslich festangestellt!!!

Im ungünstigsten Fall, also 10 Euro pro Stunde, müsste man für 500 Euro 50 Stunden arbeiten. Als freier Mitarbeiter kannst du das in einer Woche schaffen und hast 3 Wochen frei, bei 500 Euro im Monat bist du Vollzeit täglich da.

Das ist also schon ein kleiner Unterschied.

Ich arbeite auch öfter mal von zuhause aus, da kann ich 500 Euro in 3 Tagen verdienen, wenn ich lange arbeite. Ich find das voll ok.

Und die Freiheiten, die man als freier Mitarbeiter hat, sollte man auch nicht vergessen. Z.B. freiere Zeiteinteilung, wenn nichts zu tun ist, kann man gehen und muss nicht seine Stunden absitzen, teilweise kann man sich seine Aufträge aussuchen (wenn man mehrere Büros hat), Krankenversicherung ist privat billiger als bei 2500 Euro Festgehalt, keine Sozialversicherung und Rentenversicherung.

Einzig blöd ist, dass man keine Arbeitslosenversicherung zahlt, aber sonst find ich es ok.

Die Festanstellung strebe ich nur an, weil ich mir dadurch bessere und interessantere Tätigkeiten erhoffe, als wenn ich nur 3 Tage pro Woche im Büro bin.

Francis 28.04.2005 09:28

Und die 20 Euro pro Stunde als studentischer Mitarbeiter sind ja wohl die absolute Ausnahme!

Ich hab früher als Student für damals noch 12 DM pro Stunde gearbeitet!


20 Euro die Stunde schaffe ich nur, wenn ich Pauschalangebote mache für Aufträge und dann richtig reinklotze, aber freiwillig würde mir das keiner zahlen...

Florian 28.04.2005 09:31

Schön, wenn man als freier Mitarbeiter nach Studen gezahlt wird, dann arbeitet man auch gerne 12 Std. am Tag :P

Jedes halbwegs intelligente Büro wird allerdings Pauschalverträge machen, damit liegt das Risiko nämlich auf der AN Seite.
Tja und da fängt das Problem erst richtig an: Damit ich den Auftrag bekomme, muß ich vom Idealfall der anfallenden Arbeit ausgehen - ich kann nämlich schlecht sagen, dass man sich meißtens Zeitlich um 50% verschätzt - dumm nur, dass am Ende die 50% doch dazukommen...

Grüsse
Flo

Francis 28.04.2005 09:37

Naja, meine Auftraggeber arbeiten irgendwie alle lieber mit Stundenlohn...

Ich würde lieber öfter mal pauschal arbeiten, aber das wollen die meistens nicht.

noone 28.04.2005 10:25

klar sind 20 über dem Durchschnitt...


einfache Aushilfen (z.B. Bauzeichner oder sonstige Jobber ohne Architekturstudium) kriegen normalerweise schon 8 € die Stunde. alles was weniger ist liegt unter dem Durchschnitt. Der Satz von 12 DM wurde an einen Kollegen (Maschinenbau-Student) schon 1996 gezahlt, der Kopien, Ablage etc machte. Auch bei anderen freien Mitarbeiten habe ich bisher immer mindestens 15€ die Stunde bekommen. Wie gesagt, als Student arbeitet man netto, aber mit abgeschlossenem Studium kommt man irgendwann um die Nebenkosten nicht mehr herum.

Natürlich arbeitet man mit Pauschale risikofreier für den AG, weil meistens doch mehr Zeit investiert werden muss, als zuerst angenommen. Auch bei der freien Zeiteinteilung etc ist der Job als freier Mitarbeiter im Vorteil.

Von der Bezahlung muss der Job als freier Mitarbeiter aber deutlich über dem Gehalt des festangestellten liegen, da er mehr Risiko hat (keine Aufträge kein Geld) und ausserdem nicht den ganzen Monat über beschäftigt ist (in der Regel). Ist also der freie Mitarbeiter fast durchgehend voll für ein Büro tätig, ist es günstiger, ihn fest einzustellen.

Samsarah 28.04.2005 20:49

Es ist nicht nur günstiger, jemanden, der dauerhaft für nur ein Büro arbeitet, fest anzustellen, es ist sogar absolut verpflichtend. Denn ansonsten wäre man scheinselbstständig und sowohl der Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer müßten im Fall der Entdeckung hohe Summen an Abgaben nachzahlen und evtl. noch mit nicht zu knappen Bußgeldern rechnen. Es gibt zwar noch viele Büros, denen das Risiko nicht so nahe scheint, aber in den letzten Jahren wird darauf doch vermehrt geachtet...

Samy

noone 28.04.2005 21:12

PS hab heute mal die Aushilfe (ehemalige Bauzeichnerlehrling) nach ihrem Stundensatz gefragt: 10€ die Stunde............

marcotica 28.04.2005 21:58

....und Du fühlst Dich nicht veräppelt??? Mit 7,50 €/Stunde vor Abzug von Steuern und ohne Sozialabgaben und ohne Festanstellung.

Nun dann scheint's ja Spaß zu machen.

Florian 29.04.2005 00:17

Zitat:

Nun dann scheint's ja Spaß zu machen.
Ein nicht unwesentlicher Punkt. Geld allein macht nicht glücklich!

Flo 29.04.2005 00:38

Zitat:

Originally posted by noone

Als einen Normalen Satz sollte man schon 20-25€ ansetzen, basierend auf den Tarifen von Festangestellten und den Nebenkosten der Freiberufler. Klar jetzt sagen einige wieder, ich sei weltfremd, blauäugig oder unerfahren.

Richtig. Ein Freiberufler kann von 20-25€ nicht mal annähernd leben. :)

marcotica 29.04.2005 07:17

Dem stimme ich auch zu.

Es ging hier (bei 10-15 € Stundenlohn) allerdings um Alternativen für Leute nach dem Studium, die keine Festanstellung finden und sich als sogenannte „freie Mitarbeiter“ (Scheinselbständige) für 500€/monatlich verkaufen. Daher dieser immer noch bescheidene Stundensatzvorschlag, der diesen Leuten aber immerhin das 3-5 fache in die Tasche schafft.

Für „qualifizierte“ freie Mitarbeiter, ich spreche von Leuten mit Erfahrung und Fachkenntnis, ist nach oben praktisch keine Stundenlohngrenze gesetzt. Hängt halt von der Qualität und der Unentbehrlichkeit ab. 20-25 € sind da mit Sicherheit zu wenig und Stundensätze ab 50€/brutto wohl realistischer.

noone 29.04.2005 08:57

Zitat:

Originally posted by noone
PS hab heute mal die Aushilfe (ehemalige Bauzeichnerlehrling) nach ihrem Stundensatz gefragt: 10€ die Stunde............


deine Arrogante Art hängt mir echt zum Hals raus:

* du machst dich über mich lustig, weil ich zur Zeit während meiner Suche nach dem ersten Job in dem Büro, bei dem ich Praktikant war, für 1 000 € im Monat (plus einige Aufträge mit korrekter Abrechnung) arbeite,

* und dann stellt sich raus, dass du für 8€ pro Stunde arbeitest und das für völlig ok findest,

* einen Stundenlohn von 10-15€ für einen freien Mitarbeiter ok findest

*und einfach keine anderen Meinungen akzeptierst. Klar, wir die anders denken sind alle spinner, und müssen erst mal den Ernst des Lebens erlernen. Träum ruhig weiter!





--------> zurück zum Thema: Gehaltsrechnungen sollte man so ansetzen: 220 (Durchschnittliche Arbeitstage im Jahr - Feiertage und Urlaub) * 8 *Stundensatz / 12. Dann kommt ein realistisches Ergebnis raus und nicht irgendwelche exorbitanten Summen.

bei einem Stundensatz von 25€ sind das 3700 Euro im Monat

Man muss einfach auch einkalkulieren, dass im Krankheitsfall nichts verdient wird. bei extremen Fällen wie chronischer Erkrankung etc kann das erhebliche Folgen haben.

Was bisher noch nicht angesprochen wurde sind die Nebenkosten, die vom AG bezahlt werden, und die bei einer freien Mitarbeit wegfallen. bei 25€ kommt er also günstiger weg als bei einer Festanstellung.

Wie auch immer, ein Preis von 10-15€ sollte niemand akzeptieren.

Francis 29.04.2005 09:03

Derjenige, der 20-50 Euro, oder sogar 50 Euro verdient, kann sich ja mal melden...

Das ist doch echt total unrealistisch, solche Stundensätze wären wünschenswert, aber das verdient doch keiner!

Und falls, doch, möchte ich echt gerne mal wissen, was das für Leute sind...


Derjenige kann ja dann mal ein paar Tipps posten, wie man solche Stundensätze dem zukünftigen Chef schonend beibringt, ohne das dieser sich halb tot lacht.

marcotica 29.04.2005 09:18

@noone: Ich bitte Dich jetzt zum wiederholten Mal präzise Angaben zu machen und nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Die 8€ Stundenlohn die Du bei mir fortwährend nennst, sind das was ich bei einem relativ geregelten 8 Stundentag im Monat (netto, also nach allen Abzügen) pro Stunde rausbekomme. Brutto sind das 11,50 €/Stunde (1850€/brutto/Monat) bei Festanstellung. Mit allen anderen Leistungen bzw. Lohnnebenkosten kostet das den AG ca. 15 € - 20 € die Stunde. Das heißt ich habe u.a. 30 Tage bezahlten Urlaub im Jahr, Anspruch auf ein geregltes Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit usw.....

Im Übrigen habe ich meinen Lohn selber gewählt, da ich zwar als Angestellter arbeite, aber im Büro Mitspracherecht habe....das werde ich aber hier nicht weiter erörtern. Das heißt, wenn ich 2500 €/Monat wollte, hätte ich die bekommen. Das schien mir aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Situation und kurz nach Abschluss meines Studiums aber nicht gerechtfertigt.

marcotica 29.04.2005 09:20

@francis: Dabei handelt es sich natürlich nicht um frischgebackene Absolventen, sondern um Leute mit Berufserfahrung, die selbständig sind (als Architekten) und für andere Architekten Dienstleistungen erbringen.

Haben wir hier im Büro schon öfters genacht. Stundenlohn ca. 60€/brutto!

Francis 29.04.2005 09:30

Womit sich das Thema dann ja wohl erledigt hat.

Hier posten nämlich überwiegend Studenten und Absolventen und deswegen sollte man die Bedingungen für solche Stundenlöhne auch ruhig mal dazu erwähnen. Die die hier diskutieren, fallen nämlich bestimmt nicht unter die Kategorie "Fertiger Architekt mit Berufserfahrung!...

Francis 29.04.2005 09:35

@marcotica

Also langsam verstehe ich die Diskussion echt nicht mehr. Du bekommst doch auch nur 1850 Euro, also ich finde das echt nicht viel. Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich unter 2200 oder 2300 nicht anfangen würde.

Und gleichzeitig erwähnst du hier horrende Stundensätze...

marcotica 29.04.2005 09:43

Also francis, hier gehts um Studium und Beruf. In diesem Thread ausserdem um Gehälter für Architekten&Ingenieure nach Tarifvertrag.

Wie Du wissen müßtest, kann man sich als Architekt erst nach Eintrag in die Kammer bezeichnen, also mit Berufserfahrung, daher denke ich dürfen die Zahlen hier auch erwähnt werden.

Man muß halt nur immer den richtigen Zusammenhang in Verbindung mit den Zahlen nennen, sonst bleibt die Sache hier ziemlich konfus.

Kleine Korrektur: Wir verlangen ca. 60€/netto/Stunde für Architektenleistungen. Die HOAI schreibt eine Spanne von (netto) 38 - 82 € vor.

noone 29.04.2005 09:49

1800 euro brutto ist und bleibt verdammt wenig. Lage am Markt hin oder her......... soviel verdient fast jeder unstudierte jobbende.

marcotica 29.04.2005 09:53

@noone: Das habe ich nie bestritten und ist mir durchaus bekannt.

Wie gesagt, Gehaltserhöhung ist nicht ausgeschlossen, aber momentan halte ich das für mich und für unser Büro angemessen. Außerdem habe ich ja nicht ausgeschlossen, daß ich noch weitere Einkünfte durch Arbeit für andere AG habe.

cyan 29.04.2005 20:35

@ francis
 
Ich verdiene in der oberen Liga die Du ansprichst.

Vor und während des Studiums war ich viel im Ausland. Habe in großen Projektteams an großen Projekten planerisch gearbeitet und WB gemacht.

Jetzt arbeite ich in einem Team das das Gebäudeportfolio eines Konzerns betreut. Bei Neuplanung und Umbau im In- und Ausland bringen wir architektonische Ideen ein, machen erste eigene Entwürfe und vergeben dann die Werkplanung an regionale Büros mit genauen Vorgaben oder machen eine beschränkte Ausschreibung. Wir begleiten dann das Projekt bis zur Übergabe und treten praktisch als Bauherren für unseren Arbeitgeber auf.

Francis 29.04.2005 20:39

@cyan

bist du schon fertiger Architekt?

Da hast du echt Glück, dass du so viel verdienst, echt beneidenswert! :-)

cyan 29.04.2005 20:43

Nein.
Meine Arbeit vor und während des Studiums wird ja leider nicht angerechnet.

Francis 29.04.2005 20:46

Wie hast du es denn dann so schnell so weit gebracht?

Gute Referenzen alleine bringen ja leider auch nicht viel...

cyan 29.04.2005 20:50

Zufall
 
Hatte zufällig davon gehört - mich ganz formal beworben - und den job auch ohne Vitamin b bekommen - hatte eben Glück - sonst wäre ich bestimmt nicht in Deutschland geblieben - denn was man hier im Forum liest ist wohl eher die realität.

marcotica 30.04.2005 12:02

Wollte noch eins anmerken:

Ich glaube wir reden hier in den Beiträgen sehr oft aneinander vorbei, weil wir von verschiedenen Annahmen und Grundlagen ausgehen.

Ich denke wir müssen präzise schreiben was wir meinen (Brutto, Netto, Reinverdienst, mit oder ohne Sozialangaben, für welchen Beruf, wieviel Berufserfahrung, Student, Festangestellt, selbständig oder freier Mitarbeiter, Kosten des Arbeitgebers, usw.).
Nur so kommen wir hier auf einen Nenner und verstehen überhaupt wo welche Zahlen in den verschiedenen Beiträgen herkommen.

Sonst gibts nur weitere Mißverständnisse.


Besonders zwischen dem was der Einzelne letztendlich verdient und was für einen solchen Mitarbeiter dem Kunden in Rechnung gestellt werden muß, klaffen riesige Differenzen.



Hinzukommen jede Menge Details und Einflussfaktoren, die die Berechnung bei jedem anders aussehen lassen:

- regionale Faktoren (in München verdient man normalerweise mehr, als in Rostock, die Lebenshaltungskosten sind allerdings auch deutlich höher)

- firmeneigene Faktoren (jedes Unternehmen - jedes Büro bezahlt anders, manche nach Tarif, andere darunter, einige darüber..einige nach Stunden, andere ein festes Monatsgehalt...es kommt aber auch auf die Arbeitszeit an und welche Zusatzleistungen inbegriffen sind:
Muß man 38 oder 50 Stunden die Woche arbeiten? Werden Überstunden bezahlt, können sie abgefeiert werden oder gibts gar nix dafür? Bekommt man Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder ein 13. Monatsgehalt? Wieviel Tage Urlaub stehen einem zu? Bekommt man später z.B. eine Betriebsrente? usw., usw.

- persönliche Faktoren (Welche Qualifikation hat man? Welche Spezialisierung hat man? Wieviel Erfahrung hat man? Welche EDV beherrscht man? In welcher Steuerklasse ist man? Verheiratet oder ledig? Ist man privat krankenversichert oder gesetzlich? Private Rente oder gesetzliche Rente? Versicherungen? usw., usw.)



Von daher gehts hier oft "drunter und drüber" mit den Zahlen.....

Maks 30.04.2005 19:13

Hi marcotica,

vielen Dank, dass du uns unwissende Studenten mal aufgeklärt hast, welche Faktoren wir in unseren Diskussionen ums Architektengehalt berücksichtigen müssen. Letztendlich hast du auch einen sehr schönen versöhnenden Beitrag geschrieben bei dem dir niemand etwas Vorsätzliches vorwerfen könnte, da er einfach nur die wichtigen Details nennt.
Eigentlich würde ich mir eine ähnliche Vorlage für die anderen Foren und Themen wünschen. Am besten mit Feldern zum Ankreuzen. Dann könnte man sämtliche Antorten postwendend analysieren und eine Statistik aufstellen.
Ich denke allein die Statistiken würden dann eine Grundlage bilden, bei der alle auf gleicher Augenhöhe diskutieren könnten.
Eigentlich frage ich mich, warum die Admins und Moderatoren noch nicht auf die Idee gekommen sind. Mit deinem Beitrag hast du dich wohl - vielleicht ungewollt - unverzichtbar für dieses Board gemacht.
Deswegen verneige ich mich hochachtungsvoll vor dir und wünsche ein schönes Wochenende.

Gruß

max

marcotica 30.04.2005 19:44

Danke für das zweifelhafte Kompliment......;)

Trink heute abend einen auf mich!

Samsarah 30.04.2005 19:48

Das mit der Umfrage haben wir uns in der Tat auch mal gedacht und das ist in Arbeit, wird aber aufgrund der mangelnden Zeitressourcen erst gegen Ende des Jahres bei archinoah.de zu finden sein.

Grüße,
Samy

chrisly 14.05.2005 19:05

Gehälter von Architekten
 
Internetseite: http://www.spiegel.de/unispiegel/gel...355538,00.html


12. Mai 2005 Druckversion | Versenden | Leserbrief


GEHALTSREPORT

Was Architekten und Bauingenieure verdienen

Die Baubranche schwächelt seit Jahren, mit bösen Folgen für Berufseinsteiger: Sie werden mit Einjahresverträgen abgespeist oder verdingen sich gar als Langzeit-Praktikanten für 500 Euro, um Praxiserfahrung zu sammeln. Der neue Gehaltsreport bei SPIEGEL ONLINE durchleuchtet die Einkommen von Architekten und Bauingenieuren.

Baustelle: Die Branche gibt Architekten und Ingenieuren wenig Hoffnung
Zunächst wurde dem dreifachen Familienvater gekündigt - angeblich wegen schlechter Auftragslage. Wenig später holte der Baukonzern den 39-jährigen Bauingenieur zurück, stellte ihn mit einem befristeten Einjahresvertrag wieder ein und gab ihm ein Projekt, das 400 Kilometer von seinem Wohnort entfernt lag.

Es ist die chronische Schwäche der Baubranche, die solche schlimmen Blüten treibt. Der Arbeitsmarkt bietet sowohl für Bauingenieure als auch für Stadtplaner immer weniger Lohn und Brot. Markus Westermann* hat zumindest den Einstieg geschafft: Nach erfolgreich abgeschlossenem Architekturstudium in Berlin hat der 28-Jährige seit einem Jahr einen festen Job in einem Architekturbüro mit rund 40 Mitarbeitern. Er betreut gleich vier Projekte - ein Großprojekt in Norddeutschland sowie drei kleinere Projekte.

Kaufmännisches Denken gefragt

Er ist froh, diesen Job ergattert zu haben. Vorher, so Westermann, habe er in einem sehr renommierten und international tätigen Büro ausschließlich Entwürfe für Wettbewerbe kreiert, "ein echter Traumjob für Architekten". Das Glück jedoch währte nicht lang: Westermann wurde entlassen und landete "durch Kontakte" bei seinem jetzigen Arbeitgeber.

Gehaltsanalyse: Verdienen Sie genug?

Auf der Grundlage von rund 280.000 Datensätzen generieren die Vergütungsberater von PersonalMarkt Gehaltszahlen zu allen Branchen, Berufen und Positionen. "Durch die riesige Anzahl erreichen wir eine völlig neue Transparenz beim heiklen Thema Gehalt", sagt Geschäftsführer Tim Böger. Die Daten sind nicht älter als ein Jahr und bleiben stets aktuell. Drüber, drunter oder genau richtig? Verdienen Sie genug? Wie können Sie Ihr Gehalt steigern? Die individuelle Gehaltsanalyse von SPIEGEL ONLINE und personalmarkt.de verrät es Ihnen.
"Morgens gehe ich auf die Baustellen, den Rest des Tages verbringe ich im Büro oder bei Besprechungen", erzählt Westermann. Er beschäftigt sich jetzt mit Machbarkeitsstudien und Projektsteuerung. Wer vom Entwurf abrückt und sich vor allem im technischen Bereich spezialisiert, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Der Job als "Allrounder" gefällt dem jungen Architekten: "Das Reizvolle ist, dass man für alle Leistungsphasen vom Grundlagenentwurf bis hin zur Objektüberwachung verantwortlich ist." Auch das tradierte Berufsbild des Bauingenieurs wandelt sich: Gesucht wird heute vor allem der Generalist, der auch kaufmännisch denkt.

"Die Gehälter geraten aber noch weiter unter Druck", prognostiziert Tim Böger, Chef der Hamburger Vergütungsberatung PersonalMarkt. Allerdings mit regional unterschiedlichem Ergebnis: Gut sei die Situation in Bayern und Baden-Württemberg, schlecht dagegen in den östlichen Bundesländern.



Architekten: Gehalt nach Erfahrung ...
Dass es regionale Unterschiede gibt, belegen auch die aktuellen Gehaltsdaten von PersonalMarkt: Ein Architekt in Ostdeutschland verdient demnach ein Jahresgehalt von 32.500 Euro brutto, ein Architekt in Westdeutschland 36.000 Euro.

Gravierender machen sich diese regionalen Unterschiede beim Bauingenieur bemerkbar: In den östlichen Bundesländern erhält ein Bauingenieur 34.200 Euro, in den westlichen Bundesländern allerdings 41.600 Euro. Zum Vergleich: In der Hansestadt Hamburg verdienen Architekten im statistischen Mittel 38.150 Euro, Bauingenieure kommen auf 42.000 Euro.



... und nach Firmengröße
Die meisten Jobs bieten derzeit kleine und mittlere Unternehmen - vor allem die Architektur- und Ingenieurbüros. Die jedoch, so die Erfahrung der Hamburger Gehaltsberater, zahlen selten üppige Gehälter. Architekten in kleineren Büros mit ein bis 20 Mitarbeitern kommen auf ein Jahressalär in Höhe von 32.400 Euro, Bauingenieure in einem Büro vergleichbarer Größe auf 37.050 Euro.

Dieser Unterschied bleibt auch in größeren Firmen bestehen: In Architekturbüros mit 500 bis 1000 Mitarbeitern beispielsweise kommt ein Architekt auf ein Jahressalär in Höhe von 46.722 Euro, ein Bauingenieur auf 48.750 Euro.

Berufserfahrung zahlt sich aus



Bauingenieure: Gehalt nach Berufsjahren ...
Auch die Berufserfahrung spielt eine Rolle beim Gehalt: Junge Architekten mit bis zu zwei Jahren Berufserfahrung kommen in der Baubranche auf ein Jahressalär in Höhe von 29.250 Euro, in Architektur- oder Planungsbüros auf 26.623 Euro. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt. 31.200 Euro sind es bei einer Berufserfahrung von zwei bis fünf Jahren im Baugewerbe, 30.600 in den Architekturbüros.

Ähnlich sieht es bei den Bauingenieuren aus: Anfänger mit bis zu zwei Jahren Berufserfahrung bekommen in der gewerblichen Wirtschaft auf ein jährliches Brutto von 32.500 Euro, in Ingenieurbüros 32.400 Euro. Mit zwei bis fünf Jahren Berufserfahrung auf dem Buckel verdienen sie in der gewerblichen Wirtschaft 37.700 Euro, in Ingenieurbüros 36.000 Euro.



... und Firmengröße
Bei zehn und mehr Jahren Berufserfahrung liegt das Gehalt für Architekten bei 43.077 Euro (bei Bauunternehmen) und 41.700 Euro (in Architekturbüros). Bauingenieuren mit zehn und mehr Jahren Berufserfahrung wird im statistischen Mittel 45.538 Euro (bei Bauunternehmen) und 45.500 Euro (in Ingenieurbüros) gezahlt.

Laut Hauptverband der Bauwirtschaft hat die deutsche Baubranche die konjunkturelle Talsohle aber noch gar nicht erreicht. Tim Böger bestätigt: "Es wird noch eine Weile dauern, bis es eine so geringe Anzahl an Absolventen in den Fächern Architektur und Bauingenieurwesen gibt, dass die Unternehmen ihre Stellen nicht mehr besetzen können." Dann erst, so der Gehalt***perte, sei Besserung in Sicht.

Ausland als Option für Arbeitsnomaden

Der Umstieg auf stärker interdisziplinäre Jobs, beispielsweise im Bereich Facility Management, kann ein Ausweg aus dem Jobdilemma sein. Der Deutsche Verband für Facility Management e.V. definiert die Aufgaben so: "Betrachtung, Analyse und Optimierung aller kostenrelevanten Vorgänge rund um ein Gebäude, ein anderes bauliches Objekt oder eine im Unternehmen erbrachte (Dienst-) Leistung, die nicht zum Kerngeschäft gehört".

Dahinter verbirgt sich eine ganze Reihe neuer Jobs, die auch von Architekten und Bauingenieuren ausgefüllt werden können. Ein Facility-Manager beispielsweise verdient, je nach Unternehmensgröße, zwischen 33.800 Euro und 44.773 Euro jährlich.

Gut fährt grundsätzlich auch, wer andere Talente einbringen kann - etwa spezielle CAD-Zeichenprogramme, die in der Branche gebraucht werden. Für Architekt Westermann wäre auch das Ausland durchaus eine Alternative. Er kennt einige "Arbeitsnomaden", die sehr erfolgreich in Australien, Spanien oder in der Schweiz arbeiten.

Diese Option haben alle Architekten und Bauingenieure. Fachliche Sprachbarrieren zumindest sind weniger hinderlich als in vielen anderen Branchen. Denn Architekten und Bauingenieure haben eine gemeinsame internationale Sprache: die der Zeichnung.

Von Heike Friedrichsen, Personalmarkt.de

(* Name geändert)


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Julez 21.05.2012 23:06

AW: Gehälter für Architekten & Ingenieure nach Tarifvertrag
 
Nabend zusammen.

Ich stehe kurz vor dem Diplom. In einem Monat ist es soweit.
Seit 3,5 Jahren arbeite ich nebenher für ca. einen Tag/Woche in einem Architekturbüro (NRW, ländliche Gegend) auf 400€ Basis und verdiehne 10€ netto pro Stunde.

Bisher habe ich die Leistungsphasen 1-4 und bei kleineren Arbeiten auch LP 5 bearbeitet.

Da ich zumindest direkt nach meinem Studium in diesem Büro weiterarbeiten möchte, stehen bald Gehaltsverhandlungen an.

Es ist sehr wahrscheinlich das ich als freier Mitarbeiter beginnen werde was für mich die Frage nach dem zu fordernden Bruttolohn aufwirft.
Mein derzeitiger Nettolohn von 10€ kann ich vergessen oder? :confused:
Was würde diesen 10€ bei freier Mitarbeit denn über den Daumen gepeilt als Brutto entsprechen?

Und was ist als Abgaben zu zahlen in diesem Beschäftigungsverhältnis?
z.B. die gesetzliche Krankenversicherung geht ab 150€ los, aber speziell zu Renten- und Sozialversicherung ist es schwer etwas im Netz zu finden.
Ich hoffe ich bin hier im richtigen Unterforum gelandet.

Einen schönen Abend noch!

lg Julez

milivanili 22.05.2012 11:35

AW: Gehälter für Architekten & Ingenieure nach Tarifvertrag
 
Wieso "vergessen"???
An deiner Stelle wuerde ich (ganz pauschal gesehen) 15€ fordern und bis auf 12,50€ runtergehen. Haengt natuerlich davon ab wieviel du dir Wert bist und wieviel du meinst dass du der Firma Wert bist. Einen As im Aermel zu haben waere nicht schlecht, das heisst wenn du noch ein Angebot aus einem anderen Buero haettest.

mfg


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