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Tobias 08.01.2005 17:54

Gehälter für Architekten & Ingenieure nach Tarifvertrag
 
Habe hier mal eine Auflistung der Gehälter nach Tarifvertrag für A & BI etc.
Ist vielleicht ganz interessant für ein paar Leute:

http://hd.verdi-th.de/PDF/asia.gehalt.tvab11.2003.pdf

keithian 10.01.2005 17:00

Danke für den Link :)

Das sollten sich ruhig alle Praktikanten mal durchlesen. ;)

Tobias 10.01.2005 18:20

Zitat:

Originally posted by keithian
Danke für den Link :)

Das sollten sich ruhig alle Praktikanten mal durchlesen. ;)

Die Tariftabellen zählen ja nichtg für Praktikanten ... oder meinst du die sog. Dipl.-Ing.-Praktikanten??

keithian 10.01.2005 18:52

gibt es da einen unterschied... :D

Tobias 10.01.2005 20:53

ich weiß schon, worauf du hinaus willst, verstehe es aber nicht so ganz im Zusammenhang mit den Tariftabellen, es sei denn du meinst gerade diese Dipl.-Ing. Praktikanten, die mit ihren 500 EUR-Jobs die Gehälter kaputt machen.
Ich denke in diesem Zusammenhang aber, dass zumindest die Studenten, die währrend des Studiums intensiv Büroarbeit neben der Uni betrieben haben und mehr als die reine Zeichenarbeit geleistet haben, auch mindestens die Gehälter aus den Tariftabellen bekommen können. Diese Tariftabellen sind ja nicht irgendein Hinrgespinst. Viele Architekten werden darüber entlohnt. Vielleicht nicht gerade in den klassichen Wettbewerbsbüros, aber es gibt ja auch noch andere Tätigkeiten, als schöne Plänchen für den Papierkorb zu zeichnen ;)

Der Traif für Ing. im 1. Jahr (2.430 EUR) kommt mit meinen in einem anderen Thread angesprochenen 33.000 EUR Jahresgehalt mit 31.600 relativ nah, wenn man mal von 13. Gehältern ausgeht.

realist 11.01.2005 14:02

ENDLICH....
 
ENDLICH weißt nochmal jemand auf diesen tarifvertrag hin!!

HOFFENTLICH nehmen sich diese "sog. Dipl.-Ing.-Praktikanten" endlich mal ein beispiel daran...

und HÖREN AUF sich immer UNTER WERT ZU VERKAUFEN!!!!
damit machen sie nämlich nur ALLE GEHÄLTER KAPUTT!!!

realist

stefwilde 01.02.2005 11:19

Grosse Klappe?
 
Schön, dass Ihr noch Euren Idealismus habt...
Bis zu meinem Abschluss hatte ich den auch noch; das ist aber ganz schnell vorbei, sobald Ihr nicht mehr wisst, wovon Miete und Essen bezahlen.
Und nicht jeder hat reiche Eltern, die einem nach durchgestandenem Studium auch noch die Absolventenzeit finanzieren wollen und können.
Da sind dann 500 € besser als nix...
Außerdem ist das Lohndumping ja nicht allein ein Problem unseres Berufsstandes, sondern eher ein flächendeckendes Wirtschaftsproblem in Deutschland!
Vielleicht müssen wir alle einmal umdenken!

Gruß, das Stef

Tobias 01.02.2005 11:33

Insgesamt muss in Deutschland umgedacht werden. Bundeskanzler Schröder hatte zwar letztes Jahr mal davon gesprochen, dass er Billig-Arbeitsplätze nicht in Deutschland halten kann, weil die Osteuropäer und die Asiaten ao viel günstiger sind, dass es hier nicht realisierbar ist. Doch das gilt meiner Meinung nach nicht für hochqualifizierte Arbeitnehmer, und das sind hierzulande nun mal die Akademiker, also wir!
Es wird und gibt sogar Ingenieurmangel in Deutschland insofern halte ich an meiner These fest, dass man durchaus Gehälter im Rahmen des Tarifvertrages erhält. Einige Arbeitgeber MÜSSEN sich sogar daran halten. Dazu gehören zwar nicht so sog. TOP-Entwurfsbüros, wer aber nach seinem Studium meint, ausschließlich Wettbewerbe und Entwurf zu machen, der wird dann scherlich mit Dumping-Löhnen abgespeist. Denn Entwurf wollen alle machen, da kann der AG dann ganz klar an der Gehaltsschraube drehen.

Gerade das Studium der Architektur und des Bauingeniurwesens bietet so viele andere Möglichkeiten ausserhalb der klassischen Tätigkeiten. Und hier ist der Andrang der Absolventen nicht so groß, somit die Löhne auch deutlich besser.

realist 11.02.2005 10:00

hallo stefwilde,

wieso haben wir (oder ich?) eine große klappe?
farg dich doch mal warum unsere chefs die hungerlöhne zahlen können und sich dabei ins fäustchen lachen....
weil es leider immer noch zu viele leute gibt die für diese hungerlöhne arbeiten gehen!
vielleicht aus der hoffnung heraus, damit einen fuß in die tür zu bekommen, vielleicht weil sie es schon zu oft von seiten der chefs gehört haben das mehr einfach nicht drin sei (jammer,jammer, jammer! :mad: )

denke mal ein paar jahre weiter; willst du ewig da unten rumkrebsen? große gehaltssprünge sind bei uns sehr unwahrscheinlich und wenn du ganz unten anfängst wird die chance auf ein angemessenes gehalt immer unwahrscheinlicher!

gruß
realist :)

stefwilde 16.02.2005 12:21

Überangebot
 
Das ist doch ein wirtschaftliches Prinzip, dass das Angebot den Preis bestimmt. Und wenn die Ingenieurslöhne in den Keller sinken, dann ist das doch nur ein weiteres Zeichen dafür, dass wir als Architekten quasi "überproduziert" wurden, was ja schon seit langem bekannt ist. Allein NRW hat in den letzten 5 Jahren mehr Architekten ausgebildet als das ganze UK zusammen. Und wenns viel Rüben gibt, ist der Zucker halt günstig...
Und man muss schon sehen, wie man einen Fuß in die Tür bekommt; und zwar relativ frühzeitig, sonst ist das Diplom in 3-5 Jahren eben 3-5 Jahre alt, aber an Erfahrungen ist man noch immer nicht reicher. Da denkt sich dann der potentielle Arbeitgeber auch: dann nehme ich doch einen frischen Absolventen - der hat die gleiche Erfahrung aber ist noch frischer im Thema.
Klar ist das Lohndumping eine Schande, aber ich denke, der Fehler liegt nicht bei den Arbeitgebern (jeder würde eher den günstigen Zucker kaufen wenn er 100 Torten backen muss) oder den Dipl.-Ing.-Praktikanten, sondern im System...

Ich für meinen Fall muss Tobias recht geben - man sollte sich schon im Studium frühzeitig spezialisieren und dann seine ganzen Leistungen darauf einstellen. Nur mit einem relativ ungewöhnlichen Profil gelingt es heute noch, sich von der Masse abzusetzen und die Chance auf wirklich gute und nicht unterbezahlte Stellen zu haben!

MfG, Stefanie :)

realist 16.02.2005 12:41

ich denke ihr habt da teilweise recht.
ein gewöhnliches profil ist nix besonderes, man muss sich aus der masse hervorheben!
eine zu straffe spezialisierung kann den späteren tätigkeitsbereich aber auch stark einengen! (weis ich mittlerweile aus eigener erfahrung, leider :( )
außerdem denke ich, wenn man sich aus der masse hervorheben kann, also ein "ungewöhnliches profil" besitzt, ist man für die potentiellen arbeitgeber interessant. sonst würde man ja nicht zu einem gespräch eingeladen werden, oder? und dann kann man ruhig ein paar euros verlangen, man ist doch auch was besonderes! denk daran was du dir wert bist! übertriebene gehaltsforderungen sind natürlich blödsinn, aber man sollte die kirche im dorf lassen.
muss man aber auf teufel komm raus versuchen einen fuß in die tür zu bekommen, ist vielleicht die überlegung angebracht generell etwas anderes zu machen, oder zumindest seine bewerbung zu überprüfen.

gruß
realist :)

aldirosso 17.02.2005 16:53

Ich kann nur allen Hochschulabgängern/innen empfehlen sich bei der momentanen Situation für architektonische Berufsanfänger/innen in D sich auch mal im Ausland umzuschauen. (Holland, UK, Irland oder gleich richtig: Australien , Neuseeland)
Da sieht es jobmässig zum Teil viel besser aus und interessante Büros gibts's auch. Nach ein paar Jahren hat man dann in D viel bessere Chancen an einen (vernünftig bezahlten) Job zu kommen.
Man wird vielleicht nicht ganz nach der hier vielzitierten (unverbindlichen) deutschen Tariftabelle bezahlt, aber man kann Erfahrungen sammeln und findet einen Einstieg in den Beruf. Auf jeden Fall besser als für Hungerlöhne irgendwelche Praktika zu machen.

Es macht auch mehr Spass, sich in London, Rotterdam, Sydney etc. für wenig Kohle ausbeuten zu lassen, als in den meisten deutschen Gefilden :-)

Aller Anfang ist halt schwer und das Thema ist so alt wie unser Beruf. Bei Corbusier haben die Mitarbeiter teilweise angeblich Geld mitgebracht, um beim grossen Meister arbeiten zu dürfen. Nach der Arbeit in seinem Büro haben sie dann in einem anderen Job Geld verdient.

Gruss

Martin

cyan 29.03.2005 19:30

Zurück aus dem Ausland
 
Hallo Martin,

durch meine Erfahrungen die ich im Ausland gesammelt habe werde
ich sogar höher als die Tariftabelle die ich eben eingesehen habe
entlohnt.
Wie bereits angesprochen muss man sich Nischen suchen
- am besten das machen was einem am meisten Spass
macht - das garantiert meist auch den Erfolg.
...und dranbleiben, manchmal lohnt es sich eben einen Umweg
in Kauf zu nehmen. :)
Ich bin auf jedenfall superhappy mit meinem neuen job - denn ich
ohne meine auslandserfahrung nicht bekommen hätte - da das laut
meinem neuen boss einer der punkte war warum sie sich für mich entschieden haben.

Francis 30.03.2005 12:03

Hallo cyan,

ich war auch lange und mehrmals im Ausland, dass hat mir bei meiner Jobsuche allerdings nicht weitergeholfen...finde zwar leichter Jobs, aber leider immer ohne Bezug zum Ausland.

Was für einen Job machst du denn, hast du was mit dem Ausland zu tun?

Tobias 30.03.2005 21:08

in diesem Zusammenhang eine interessante Publikation der Architektenkammer Niedersachsen vom November 2004:

http://www.bundesarchitektenkammer.d...sumfrage04.pdf

noone 14.04.2005 21:25

Zitat:

Originally posted by Tobias
ich weiß schon, worauf du hinaus willst, verstehe es aber nicht so ganz im Zusammenhang mit den Tariftabellen, es sei denn du meinst gerade diese Dipl.-Ing. Praktikanten, die mit ihren 500 EUR-Jobs die Gehälter kaputt machen.



klingt ziemlich arrogant........Ich gehöre im Moment leider auch dazu, da ich seit ca. 2 monaten auf Jobsuche bin. Ich kann dir sagen, ich arbeite lieber für 500 € im Monat und sammle Berufserfahrung als ganz ohne Bezüge dar zu stehen. Wenn du ein Konzept hast, uns alle anzustellen, bin ich ganz Ohr........

Tobias 14.04.2005 22:07

Hallo noone,

Zitat:

Originally posted by noone
klingt ziemlich arrogant........Ich gehöre im Moment leider auch dazu, da ich seit ca. 2 monaten auf Jobsuche bin. Ich kann dir sagen, ich arbeite lieber für 500 € im Monat und sammle Berufserfahrung als ganz ohne Bezüge dar zu stehen. Wenn du ein Konzept hast, uns alle anzustellen, bin ich ganz Ohr........
arrogant würde ich das nicht nennen. Fakt ist doch, dass frische Diplomanten sehr oft sogar weniger in Büros verdienen, als Architekturstudenten. Wie kann das denn zusammenpassen?
Sicher, es ist momentan sehr schwer, gerade in unserer Branche schnell einen Job zu finden, aber unter Wert sollte man seine Dienste auch nicht anbieten. Natürlich kommt es immer darauf an, wieviel Praxiserfahrung jemand hat. Wenn ein Absolvent lediglich seine Pflichtpraktika vorweisen kann, sind 500 EUR für die erste Zeit wahrscheinlich sogar noch ganz gut ... ich höre aber momentan immer öfter aus dem Bekanntenkreis, dass die AGs nicht freiwillig ein anständiges Gehalt geben wollen, sehr wohl aber auf die Wünsche des Bewerbers eingehen, wenn der Arbeitssuchende auch mehr wünscht. Das kann man sicherlich nicht pauschal so sehen und in den großen Entwurfsbüros mit 300 Bewerbungen auf eine Stelle ist das nicht anwendbar. Ich bin aber der Meinung, - und diese Tabellen und Umfragen bestätigen das auch - dass man in dem großen Spektrum an Einsatzmöglichkeiten genug interessante und angemessen bezahlte Jobs auch für Absolventen existieren!
Das hört sich jetzt zwar sehr theoretisch an, aber irgendwo müssen ja die Zahlen kommen und Statistiken, in denen die Maße mit 500 EUR abgespeist wird, habe ich noch nicht gesehen. Beueinsteiger mit gutem Gehalt werden hier sicherlich nicht sich an der Diskussion beteiligen .... leider!

Samsarah 14.04.2005 22:33

Zitat:

Neueinsteiger mit gutem Gehalt werden hier sicherlich nicht sich an der Diskussion beteiligen .... leider!
Ich bin zwar noch nicht fertig mit dem Studium, habe aber einen regulären und unbefristeten Vertrag bekommen, der denen entspricht, die bei uns als Frischlinge neu eingestellt werden. Und ich kann mich echt nicht über mein Gehalt beklagen. Das ist durchaus angemessen. Ich beteilige mich gerne an der Diskussion. Und ich muß dazu sagen, dass ich mir auch eine feste Untergrenze gesetzt hatte, unter die ich nicht gegangen wäre. Da ich aber nicht auf die Stelle angewiesen war, habe ich natürlich leicht reden. Ich bin aber auch der Meinung, dass es anders gehen muß. ich habe von einigen Berliner Büros gehört, dass sie jetzt Anfänger kategorisch zu 500 Euro einstellen wollen. Mit der aktuellen Diskussion um Mindeslöhe - selbst bei unqualifizierten Jobs - sollte man hier mal ansetzen!
Das ist natürlich eine Sache der Nachfrage. Solange das Gros von uns bereit ist, diese 500 Euro-Jobs zu nehmen, ja warum sollte ein Büro dann mehr bezahlen. Das ist ein elender Teufelskreis...

Grüße,
Samy

noone 15.04.2005 00:10

ich denke dass hier von euch der Ursprung der Misere verkannt wird..... es ist immer leicht zu sagen, dass man für 500€ nicht arbeiten sollte. Leider sind aber viele Büros nicht bereit, jemand sich ins büro zu holen, der gleich einen Stundensatz von 20-25€ (=2300 und ein paar Euros pro Monat = Berufsanfängersatz) verlangt. Ich persönlich bin froh, dass ich wenigstens als Praktikant untergekommen bin. Ich habe mich auch schon bewährt, immerhin bezahlt man mir jetzt schon das doppelte. Es ist aber auch von Anfang an klar, dass ich in dem Büro keine Festanstellung bekommen werde, da es Betriebspolitisch nicht durchsetzbar ist. Es ist jedoch gut für mich, dass ich während meiner Jobsuche wenigstens Erfahrung sammeln kann.

Ich habe während meines Studiums Praxissemester, zwei Praktika in Architekturbüros von mehreren Monaten sowie eine einjährige freie Mitarbeit in einem kleineren Büro aufzuweisen. Seit WS 2004 in dem ich meine Diplomarbeit gemacht habe, bin ich nun auf Hungerlohnbasis in einem Büro tätig.

Da ich also absolut nicht in einer Position bin, in der ich irgendwelche Gehaltsforderungen durchbringen kann, bin ich wohl einer der die die Preise am Markt zerstören.......

Mal ernsthaft, das Problem liegt doch offensichtlich nicht bei den Absolventen, die in Ihrer Misere (nicht jeder kann schon während dem Studium eine Festanstellung bei einem namhaften Büro in Rotterdam bekommen) jede Chance nutzen, ihren Fuss in irgendeine Tür zu bekommen. Vielmehr sind doch die Büros zur Verantwortung zu ziehen, die trotz guter wirtschaftlicher Lage diese "Praktikanten" einstellen......... obwohl es auch sehr viele Büros gibt, die von vornerein auf ihrer Webseite oder auch auf Anfrage sagen, dass sie keine dipl.-ing Praktikanten einstellen. Die Büros, die gleichzeitig Wettbewerbe am laufenden Band gewinnen und Absolventen so ausbeuten sind doch immer noch diejenigen, die zu dieser Misere beitragen..........

Samsarah 15.04.2005 11:27

Natürlich sind moralisch gesehen in erster Linie diese Büros zur Verantwortung zu ziehen. Aber rein marktwirtschaftlich betrachtet wird sich an der Situation nichts ändern, solange diese Jobs reihenweise Absatz finden. Ich denke, das ist auch einleuchtend, oder?

Das ich deswegen trotzdem jedes Verständnis dafür habe, dass man als frischgebackener Absolvent ohne Job lieber Erfahrungen zum Hungerlohn sammelt, als sich in die Schlange der Arbeitslosen zu reihen, ist auch deutlich. Im Prinzip muß hier entweder ein Branchencodex geschaffen werden oder letztlich die Politik diese Form der Ausbeutung eindämmen. Ob und wie solche Dinge durchsetzbar sind, mag ich nicht zu beurteilen.
Ich sträube mich lediglich dagegen, mich mit der Marktsituation einfach abzufinden und sie als gegeben zu betrachten. Natürlich ist es nicht realistisch, dass alle Hungerlohnjobber und arbeitslosen Absolventen in den Streik treten und so die Büros dazu zwingen, an ihren Praktiken etwas zu ändern, aber welches Mittel haben wir als Arbeitnehmer sonst noch in der Hand?

Grüße,
Samy

marcotica 15.04.2005 12:32

noone:
Zitat:

...Vielmehr sind doch die Büros zur Verantwortung zu ziehen, die trotz guter wirtschaftlicher Lage diese "Praktikanten" einstellen......... obwohl es auch sehr viele Büros gibt, die von vornerein auf ihrer Webseite oder auch auf Anfrage sagen, dass sie keine dipl.-ing Praktikanten einstellen. Die Büros, die gleichzeitig Wettbewerbe am laufenden Band gewinnen und Absolventen so ausbeuten sind doch immer noch diejenigen, die zu dieser Misere beitragen..........
@noone: Die wenigsten Büros sind doch heute in einer guten wirtschaftlichen Lage und selbst einen Wettbewerb zu gewinnen, heißt noch nicht das man effektiv Gewinn erzielt hat! Die Preisgelder decken meist nicht die entstandenen Kosten und ob die Sache tatsächlich zur Ausführung kommt ist immernoch fraglich. So schlecht wie in den letzten 5 Jahren hat es schon seit Jahrzehnten nicht mehr ausgesehen. Natürlich gibt es einige grosse Büros/Architekten die ohne Ende bauen/produzieren und sich dumm und duselich verdienen. Das sind auch die von denen man in der Fachpresse liest. Der Großteil der Büros (schätze mal 90% und mehr) hat aber doch deutlich weniger zu tun als noch vor Jahren. Besonders für die Mehrzahl der kleinen Büros mit 1-5 Mitarbeitern sieht es schlecht aus!

Die Büros konnten in guten Jahren vielleicht Rücklagen bilden, aber an diesen zehren etliche Architekten mittlerweile schon einige Zeit.
Schließlich haben diese Büro's auch eine Verantwortung gegenüber Mitarbeitern die seit Jahren dort arbeiten und gut verdienen (vielleicht nach Tarif). Solchen Leuten kann man nicht einfach den Lohn kürzen um noch 2-3 weitere Neulinge einzustellen. Vorallem ruht auf solchen Leuten mit Erfahrung oft das ganze Kapital eines Büro's.
Hinzukommt das viele Büros nicht einmal mehr das Mindesthonorar nach HOAI durchsetzen können, die Nebenkosten für den Bürobetrieb aber ständig steigen. Woher also das Geld für neue Mitarbeiter nehmen?

In einen Absolventen (Dipl.-Ing. Architektur) muß ich in der Anfangszeit erstmal investieren. Vorallem Zeit. Die Wenigsten sind in der Lage von Anfang an produktiv mitzuarbeiten. Um ehrlich zu sein hat man von einem gut ausgebildeten Bauzeichner bzw. Bautechniker oft mehr, solange es nicht um entwurfliche Dinge geht.

Bei allem Verständnis für Existenznöte finde ich das Arbeiten als Dipl.Ing. Architektur für weniger als 1.500€(brutto) über einen längeren Zeitraum nicht in Ordnung. Das macht den Markt absolut kaputt.
Ich spreche natürlich von einer Vollzeitstelle. Dann muß ich wirklich sagen: Arbeitet lieber in einem fachfremden Bereich und sucht nebenher den Kontakt zur Architektur. Auch auf die Gefahr hin, dass der Lebenslauf eine Lücke im Werdegang als Architekt aufweist.

Man muß seinen eigenen Wert kennen und sollte sich nicht allzuweit darunter verkaufen. Natürlich muß man heute flexibel sein und Verhandlungsspielraum für den Arbeitgeber muß da sein, aber nicht um jeden Preis. Dieser Schuß geht nach hinten los!

Im Moment kann es nicht für jeden fertigen Architekten eine gerecht entlohnte Arbeit geben. Es gibt viel zu Viele davon und die Zahl der Absolventen müßte drastisch (minus 50-70%) zurück gefahren werden, damit sich vielleicht in 5-10 Jahren an der Situation etwas ändert.

Es kommt jetzt darauf an wer den längsten Atem hat. Ich glaube nicht, dass es die Leute sind die für 500€ arbeiten.
So schlimm es klingt: Viele fertige Architeken müssen dauerhaft in andere Berufsfelder wechseln!

cyan 23.04.2005 13:58

bildet allianzen
 
Natürlich liegt es auch an der klassischen Bürostruktur in Deutschland, das es den Architekten so schlecht geht. Schaut man ins anglo-amerikanische Ausland mit seinen Büro-Allianzen, Business Strategies .... ist einem klar das in Deutschland wie so oft der Trend verkannt wurde. Als hiesige Bank lasse ich mir meine repräsentativen Gebäude doch lieber von international erfolgreichen Firmen abwickeln, ebenso als Developer...

Die klassischen Häuslebauer-Büros werfen eben nichts ab. Langfristig sehe ich nur eine Lösung gegen den Trend wenn sich die Architekten Allianzen bilden. Was auch für Absolventen angebracht wäre !!!! Nach dem Studium habe ich mir 2.000 Euro als untere Grenze gesetzt und mehr als 25 Mitarbeiter, das mag vielleicht für manch einen blöd klingen - ich verstehe ja auch die Verzweiflung mancher (kenn ich aus dem Bekanntenkreis ja selbst) - aber bevor ich für so wenig Geld und in zu unprofessionellem Ambiente arbeite, gehe ich lieber privatem Vergnügen wie eigene Wettbewerbe oder ähnlichem nach.

Wer hierzulande nix findet soll sich doch mal in England umsehen dort gibt es noch adäquate opportunities und im Gegensatz zu den USA benötigt man keine Visums-Vorlaufzeit.

:)

Florian 23.04.2005 14:18

Re: bildet allianzen
 
Zitat:

Originally posted by cyan
aber bevor ich für so wenig Geld und in zu unprofessionellem Ambiente arbeite, gehe ich lieber privatem Vergnügen wie eigene Wettbewerbe oder ähnlichem nach.

Dazu braucht man aber irgendeinen Finanzielle Rückhalt... Denn irgendwoher muß das Geld ja kommen, neben den Lebenshaltungskosten vorallem auch für die "Bürokosten" (Computer, Software, Modellbau...).

cyan 23.04.2005 17:01

Das finde ich eine billige Ausrtede. Die Kosten die Du ansprichst, Computer + Modellbaumaterial hat man ja bereits im Studium investiert. Bei letzterem kann man auch improvisieren, das wird dann vielleicht sogar viel spannender.

Hatte leider noch nicht das Vergnügen. Mein längster Leerlauf war ein Monat und das war gewolltes Nixtun mit dem nächsten Vertrag in der Tasche.

Ich finde es aber durchaus blauäugig, wenn Leute mit wenig Praxiserfahrung Diplom machen und dann noch ewig an einer fragwürdigen Mappe experimentierend auf den großen Coup warten.
Für die Mappe hat man das ganze Studium Zeit. ...und wer heute mit wenig Praxiserfahrung von der Uni geht ist auch etwas selber schuld.

noone 24.04.2005 15:09

von wegen geringe kosten....... wenn du professionelle Wettbewerbe machen willst, brauchst du mindestens

* ein CAD system
* ein Grafikprogramm zum Layouten
* ein 3d Programm zum Visualisieren

und das sind halt schon 5-10 000 €

Kosten zum Plotten - plotter oder Copy-shop etc kommen trotzdem dazu.


Preisgelder können gar nicht die investierten Kosten einfahren, Wettbewerbe werden erst rentabel durch den Realisierungsteil.

Ich habe nicht übermässig Erfahrung mit Wettbewerben, aber es ist doch schon schwierig, als Anfänger überhaupt teilnehmen zu können: viele Wettbewerbe sind von verneherein nicht offen, dann die Vorraussetzungen, Projekte best. Art schon durchgeführt zu haben, Mitarbeiterzahlen, etc etc

Die offenen Wettbewerbe sind dann so überlaufen, dass man bei der Auslosung wenig Chancen hat, überhaupt teilnehmen zu dürfen.

Bei der Auslobung kommen dann meistens auch die Bekannten Büros immer besser weg, trotz anonymität hat doch jedes Büro seinen eigenen unverwechselbaren Stil, sodass die Jury immer irgendwo sich orientieren kann.


Also hier als frischer Diplomant gleich Wettbewerbe zu machen bringt den Berufsanfänger auch nicht unbedingt weiter, er braucht ja irgendjemand mit Erfahrung um zu lernen........

Florian 24.04.2005 16:46

Danke noone, Du schreibst genau, wozu ich zu faul war. Viele Studenten arbeiten mit Raubkopien, einige mit legalen Studentenlizenzen.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur bstätigen, dass Software- und Hardwareanschaffungen ganz schön teuer sind, und diese Kosten erstmal wieder reingefahren werden müssen. Blauäugig ist der, der glaubt auf ewig mit Raubkopien arbeiten zu können. Die Konkurrenz könnte da schnell mal grüssen lassen...
Ich hab mal von einer Studentin (!) gehört, die Ihre gekaute Photoshop Version registriert hat. Die Software hat dann so um die 25.000 EUR gekostet, inkl. Studentenrabatt.

Als nicht Student steigen dann auch die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Die Krankenversicherung kostet dann nämlich nicht mehr nur 50EUR, die Monatkarte auch das doppelte und den Studentenjob hat man wegen der höheren Abgaben auch nicht mehr.
Woher kommt denn dann das Geld für die Miete und das Essen??? Mit Sicherheit nicht von Wettbewerben an denen 200 Architekten Teilnehmen. Und die Wettbewerbseinladung aus China, bei der Große Büros eine "Gewinnchance" von 1:4 haben bekommt ein Absolvent auch nicht.

Zum Geldverdienen könnte man dann auch glauben, mit Visualisierungen sich am Leben halten zu können. Aber ich fürchte dass wird auch überschätzt.
Wir haben früher Visualisierungen nicht unter 1500 EUR gemacht. Das war glaub ich schon ziemliches Preisdumping, dass wir uns nur als Studenten leisten konnten. Aber da gibts jetzt eine ganz neue Fraktion an Preisdumpern:
Praktikanten in Büros.
Wenn ein Praktikant im Büro 500EUR monatlich bekommt, ist der einfach viel günstiger und macht für das Geld locker 4 Visualisierungen. Von den verbleibenden 1000 EUR des ersten Monats kann das Büro auch schon fast den Rechner bezahlen, im zweiten+dritten Monat die Software...

Soviel zum Geldverdienen...

noone 24.04.2005 23:12

Wettbewerbe zu machen mit Raubkopien ist so ziemlich das dümmste was man machen kann.........wenn man irgendwann anfängt, zu arbeiten, sollte man sich schon Lizenzen erwerben........ ansonsten führt der Weg direkt zum Richter......


Die Preisgelder decken sowieso kaum den Aufwand, es sei denn man bekommt bei jedem Wettbewerb den 1. Preis, was man wohl kaum als realistisch einstufen kann. Vielmehr dienen Wettbewerbe dazu, Prestige und Kunden zu gewinnen.....


Nochmals zum Thema Praktikanten: Was würdest du machen, wenn du keinen job nach dem Studium bekommst??? Als Praktikant kann man sich immerhin hocharbeiten, und wenn der Chef von der Arbeit überzeugt ist, wird eine Einstellung wohl nicht lang auf sich warten lassen......

Dass die grossen Büros ausbeuten, ist doch klar, aber nicht nur Praktikanten, sondern auch Angestellte bekommen zu wenig. Deshalb sollte man selbst wissen, ob es sich wirklich lohnt, bei einem top Büro anzufangen.

Florian 25.04.2005 08:18

Ich glaube nicht, dass große büros mehr ausbeuten als kleine. Das Problem ist übrigens Branchenunabhängig.
Mit einem Praktikum anzufangen ist anfangs O.K., aber nach spätetstens drei Monaten ist man entweder gut genug, so dass das Büro bereit ist, einen Zeitvertrag auszustellen oder man hat eh keine Zukunft und wird nur noch ein als billige Arbeitskraft benutzt.

marcotica 25.04.2005 10:33

Denke schon das man in großen Büros eher ausgebeutet wird.

Bei einigen der Großen unserer Zeit muß man doch schon dankbar sein, wenn man nicht noch draufzahlen muß beim Arbeiten. Der Verdienst ist im Prinzip hauptsächlich darin zu sehen, daß man nachher mit einem grossen Namen im Lebenslauf aufwarten kann. Ich glaube, daß das bei Einigen auch das Einzige bleiben wird und das viele dieser Architekturjünger gar nicht viel mehr mitnehmen können (z.B. praktische Erfahrung).

Kleinere Büros werden sich da "anständiger" verhalten. Schließlich gehts hier nicht um Werbung mit grossen Namen, sondern in der Regel um konkrete Mitarbeit und Unterstützung des Teams.

Wenn man in einem kleinen oder mittleren (unbedeutenden) Büro effektiv seinen Beitrag leistet, wird man wohl nicht unter 1500 €/brutto als fertiger Dipl.Ing. nach Hause geschickt werden. Alles andere wäre tatsächlich AUSBEUTUNG.

Wie schon einmal erwähnt sollte man sich generell überlegen, ob der Einstieg in den Beruf bei einem grossen Büro Sinn macht oder man nicht in einem kleinen Büro anfangs vielmehr lernen kann und so seinen Wert auch für kommende AG steigern kann.

Den Begriff "Praktikant" finde ich absolut falsch undirreführend, wenn man von fertigen Dipl.Ing. spricht, die bei einem Architekten arbeiten. Das ist Arbeit, kein Praktikum!

Francis 25.04.2005 11:36

Hallo,

ich glaube der Unterschied ziwschen der Bezahlung bei grossen und kleinen Büros ist der, dass grosse Büros gewollt ausbeuten und kleine eben ungewollt.

Ein Büro mit 3-5 Mitarbeitern hat eben einfach nicht genug Geld, um jemanden amgemessen zu bezahlen, auch wenn sie es gerne wollen. Oft endet es dann eben doch in 500 Euro Jobs (wobei ich ehrlich gesagt niemanden kenne, der festangestellt für so wenig arbeitet) oder freie Mitarbeit, vielleicht dann nicht Vollzeit, da zu teuer. War bei mir zumindest so, der Stundenlohn war ok, bei Vollzeit wäre ich bei 2500 Euro gewesen, aber es ging ja nun mal nicht Vollzeit, sondern nur 3-4 Tge die Woche...

Problem von Leuten, die schon mal bei grossen Büros gearbeitet haben ist aber auch, dass man Probleme haben kann, sich "runterzustufen" und wieder bei einem kleinen anzufangen. Man wird oft als überqualifiziert angesehen, oder nach dem Motto, der bleibt nicht lang, wir sind dem zu klein...

Arbeitsmässig fand ich den Unterschied im grossen Büro zum kleinen doch schon gewaltig. Im kleinen Büro hat man natürlich mehr Kontakt zum Chef, bekommt auch eher mal ein komplettes Projekt und alles ist etwas realistischer, da weniger Wettbewerbe und eben typische Architektenarbeit (Details, Kostenberechnung, Aufmass, Bauanträge, Beratung).
Im grossen Büro fand ich es schon abgedrehter, den Chef hab ich nur ca. 1x die Woche gesprochen, Projekte gab es praktisch nur im Ausland (also nichts mit mal eben mit auf die Baustelle und gucken), bei über 60 Mitarbeiten kann man auch nicht jeden richtig kennen, und ein eigenes Projekt bekommt man als Einsteiger eher nicht. Man arbeitet dann in Teams aus mehreren Leuten. Ich fand, man hatte weniger Entscheidungsspielraum.
Ich fand die Arbeitszeiten im kleinen Büro übrigens wesentlich humaner...

Naja, kleiner Exkurs zum Thema "Unterschiede zwischen grossen und kleinen Büros"...

Ich will trotzdem wieder zu einem grossen, weil auf immer nur freie Mitarbeit habe ich jetzt auch keine Lust mehr...

Bin aber nicht bereit für unter 2200 Euro anzufangen ;-)

Und Praktikum mache ich generell nicht (höchstens im Ausland), sowas kann man als Student machen, aber doch nicht als Absolvent mit Berufserfahrung!!! Wer sich auf sowas einlässt, ist selber Schuld.

noone 25.04.2005 18:11

Genauso, unter 2200 sollte man sich nicht fest anstellen lassen. Man sollte seinen Wert kennen, und es ist eben unzumutbar, einen Architekten für ein Gehalt einzustellen, das schon bei jedem Job ohne jegliche Qualifikation (z.B. KAssierer etc) bezahlt wird. Das ist dann schon voll in der Sparte "Ausbeutung" anzusiedeln.

Punkto ungewollte Ausbeutung bei kleinen: Jeder hat die freie Wahl, entweder selbst mehr zu arbeiten oder eine Neuanstellung vorzunehmen. Dann muss aber auch angemessen vergütet werden. Wenn das finanziell nciht möglich ist, dann muss es halt über freie Mitarbeit geregelt werden.

Persönlich kann ich Florian zustimmen, Es ist möglich als "Praktikant" anzufangen, man sollte sich dann aber auch wertvoll machen und eine Anstellung durchsetzen oder zumindest eine freie Mitarbeit mit angemessener Bezahlung.

marcotica 25.04.2005 18:25

Zitat:

Originally posted by Francis
.................

Ich will trotzdem wieder zu einem grossen, weil auf immer nur freie Mitarbeit habe ich jetzt auch keine Lust mehr...

Bin aber nicht bereit für unter 2200 Euro anzufangen ;-)

Und Praktikum mache ich generell nicht (höchstens im Ausland), sowas kann man als Student machen, aber doch nicht als Absolvent mit Berufserfahrung!!! Wer sich auf sowas einlässt, ist selber Schuld.

Wünsche Dir das das klappt.
Zumindest in der Probezeit (evtl. 6 Monate) müssen sich die Meisten mit weniger zufrieden geben.

Ich denke, es ist auch stark abhängig von Region bzw. Arbeitsort. Die Lebenshaltungskosten sollten nicht unterschätzt werden. 1500 €/brutto sind, ich denke da sind wir uns alle einig, grundsätzlich zu wenig für einen Architekten (vorausgesetzt er bringt Leistung nach einer gewissen Einarbeitungszeit, sonst sind 1500 € noch zu viel und ich nehm mir einen anderen). Aber bevor ich z.B. in Hamburg-City für 2.200 €/brutto arbeite, fahre ich hier im Ländlichen (Rheinland-Pfalz) mit 1.800 €/brutto unterm Strich besser. Natürlich einmal unabhängig von der Büro-Qualität betrachtet.

Wobei ich damit nicht sagen will, dass alle Top-Büros in Großstädten sitzen müssen (ist in der heutigen, vernetzten Welt auch nicht mehr erforderlich). Die Bevölkerungsdichte ist halt deutlich höher, somit ist die Dichte an guten, aber auch an schlechteren Architekten ebenfalls höher.

cyan 26.04.2005 22:44

Große Büros
 
Ich denke auch nicht das die großen Büros mehr ausbeuten. Bei gmp wurden mir 2.500 € nach dem Studium geboten. Ich habe abgelehnt und bin ins Ausland, da der job interessanter und die kohle besser waren.
Das ist nun zwar eine Weile her - aber ich weiss, das das i.d.R. für qualifizierte Leute mit Praxiserfahrung während oder vor dem Studium immer noch das Einstiegsgehalt ist.

cyan 26.04.2005 23:07

Zum 23.4 und die Antworten daraufhin
 
Hallo Florian,Hallo noone,

ich habe nicht geschrieben das man mit WB als Absolvent Geld verdienen kann. Da wird mir was in den Mund gelegt, das ich so nicht geschrieben habe. Natürlich habe ich es als Zeitvertreib gesehen. Die Kosten der Software finde ich dennoch irrelevant - was ich aussagen wollte:
Wenn man es sich leisten kann für 500 EUR zu arbeiten dann muss es wohl noch andere Geldquellen (Eltern, Partner, Erbschaft, Immobiliren o.ä.) geben und dann kommt es nicht mehr darauf an ob man überhaupt was macht, zumindest nicht zu diesem Gehalt. Dann kann man auch auf ein besseres Angebot warten. Aus dieser Sicherheit heraus hat man auf jeden Fall auch die Möglichkeit Sklavenarbeit und nichts anders sind 500 € jobs bei Vollbeschäftigung zu umgehen.
In diesem Sinne geht es vielen Leuten doch sehr gut, wenn sie sich 500 € jobs leisten können.
Das war natürlich sarkastisch, aber ich freue mich auf erneute misinterpretationen.

noone 26.04.2005 23:29

@ cyan

wieso findest du Kosten der Software irrelevant?

Tobias 27.04.2005 01:24

Re: Zum 23.4 und die Antworten daraufhin
 
Zitat:

Originally posted by cyan
Die Kosten der Software finde ich dennoch irrelevant
Also entweder hast du zu Hause einen Dukatenesel, der dir denn 4000 EUR und mehr für Software gibt, oder du arbeitest für Wettbewerbe mit Raubkopien!

Zitat:

Originally posted by cyan
Wenn man es sich leisten kann für 500 EUR zu arbeiten dann muss es wohl noch andere Geldquellen (Eltern, Partner, Erbschaft, Immobiliren o.ä.) geben und dann kommt es nicht mehr darauf an ob man überhaupt was macht, zumindest nicht zu diesem Gehalt. Dann kann man auch auf ein besseres Angebot warten.
Auch wenn ich 500-EUR-Jobs auch absolute Abzocke finde ist es für den Übergang imme rnoch besser al 0 EUR zu verdienen. Du willst lieber 3-4 Monate warten? Dann hast du erstens eine Lücke im Lebenslauf und 2000 EUR weniger auf dem Konto.


Für mich ist deine Argumentation nicht nachvollziehbar, wenn ich ausschließe, dass man längerfristig sich ausbeuten lässt!

Francis 27.04.2005 09:30

Also die 3-4 Monate sehe ich nicht so las Problem, da kann man ja immer schreiben "freie Mitarbeit für verschiedene Büros" oder Wettbewerb oder sonst ein Projekt.

Bezüglich der Software: vielleicht meint er, dass er sie ja schon im Studium erworben und somit schon lange gezahlt hat.

Gibt übrigens auch andere Quellen: Ich hab mal die Vollversion von Cinema gewonnen :-)))

Nochwas zu den 500 Euro: Also wer so niedrig einsteigt, kann doch nicht erwarten, nach ein paar Monaten auf einmal das 4fache zu verdienen. Das ist doch total blauäugig. Wer mit 500 Euro einsteigt, kriegt hinterher, wenn er Glück hat, mal 1000 oder 1500, aber selbst das glaube ich nicht...

Wie gesagt, ich kenne ja keinen, der für 500 Euro arbeitet, aber bitte macht sowas echt nicht. Da kann man dann eher freie Mitarbeit auf einem normalen Stundenlohn (10-15 Euro) anbieten, und dann eben nicht jeden Tag arbeiten.

marcotica 27.04.2005 09:54

Zitat:

Originally posted by Francis
.....Wie gesagt, ich kenne ja keinen, der für 500 Euro arbeitet, aber bitte macht sowas echt nicht. Da kann man dann eher freie Mitarbeit auf einem normalen Stundenlohn (10-15 Euro) anbieten, und dann eben nicht jeden Tag arbeiten.
Ich kenne leider auch Leute die das machen. Die Stellen sind dann meistens befristet auf 3 Monate oder auch ein paar mehr. Danach wird nimmt man irgendwann den nächsten 500€-"Praktikanten" (das Wort kann ich in den Zusammenhang echt nicht mehr hören) zum ausbeuten.
Ich weiß auch nicht was diese Leute sich langfristig davon versprechen. Ernst genommen wird man jedenfalls nicht.

Ich denke man muß trotzdem zwei Gruppen von 500€-Architekten unterscheiden:

1. Jene die effektiv produktiv mitarbeiten können und sich total unter Preis verkaufen, weil sie trotz intensiver Bemühungen noch keine "richtige" Arbeit bzw. Anstellung gefunden haben

2. Jene denen man beim besten Willen nicht mehr als 500€ bezahlen kann, weil sie effektiv im Büro kaum mitarbeiten können bzw. weil sie wg. mangelnder Praxis für nichts zu gebrauchen sind und das Büro im Endeffekt wahrscheinlich noch viel Geld und Zeit kosten.

Bringen wird's weder dem Einen noch dem Anderen sonderlich viel.

marcotica 27.04.2005 09:58

Wenn's mit einer Festanstellung nunmal nicht klappt ist eine "freie Mitarbeit" auf 10-15 €/Stundenlohnbasis mit Sicherheit der richtige Weg.

Tobias 27.04.2005 13:23

Bei einem Stundenlohn von 15,00 EUR kommt ja bereits ein sehr gutes Jahressalär heraus. 15 EUR x 50 Std./Woche x 4 Wochen = 3000 EUR / Monat!


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