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noone 25.04.2005 18:11

Genauso, unter 2200 sollte man sich nicht fest anstellen lassen. Man sollte seinen Wert kennen, und es ist eben unzumutbar, einen Architekten für ein Gehalt einzustellen, das schon bei jedem Job ohne jegliche Qualifikation (z.B. KAssierer etc) bezahlt wird. Das ist dann schon voll in der Sparte "Ausbeutung" anzusiedeln.

Punkto ungewollte Ausbeutung bei kleinen: Jeder hat die freie Wahl, entweder selbst mehr zu arbeiten oder eine Neuanstellung vorzunehmen. Dann muss aber auch angemessen vergütet werden. Wenn das finanziell nciht möglich ist, dann muss es halt über freie Mitarbeit geregelt werden.

Persönlich kann ich Florian zustimmen, Es ist möglich als "Praktikant" anzufangen, man sollte sich dann aber auch wertvoll machen und eine Anstellung durchsetzen oder zumindest eine freie Mitarbeit mit angemessener Bezahlung.

marcotica 25.04.2005 18:25

Zitat:

Originally posted by Francis
.................

Ich will trotzdem wieder zu einem grossen, weil auf immer nur freie Mitarbeit habe ich jetzt auch keine Lust mehr...

Bin aber nicht bereit für unter 2200 Euro anzufangen ;-)

Und Praktikum mache ich generell nicht (höchstens im Ausland), sowas kann man als Student machen, aber doch nicht als Absolvent mit Berufserfahrung!!! Wer sich auf sowas einlässt, ist selber Schuld.

Wünsche Dir das das klappt.
Zumindest in der Probezeit (evtl. 6 Monate) müssen sich die Meisten mit weniger zufrieden geben.

Ich denke, es ist auch stark abhängig von Region bzw. Arbeitsort. Die Lebenshaltungskosten sollten nicht unterschätzt werden. 1500 €/brutto sind, ich denke da sind wir uns alle einig, grundsätzlich zu wenig für einen Architekten (vorausgesetzt er bringt Leistung nach einer gewissen Einarbeitungszeit, sonst sind 1500 € noch zu viel und ich nehm mir einen anderen). Aber bevor ich z.B. in Hamburg-City für 2.200 €/brutto arbeite, fahre ich hier im Ländlichen (Rheinland-Pfalz) mit 1.800 €/brutto unterm Strich besser. Natürlich einmal unabhängig von der Büro-Qualität betrachtet.

Wobei ich damit nicht sagen will, dass alle Top-Büros in Großstädten sitzen müssen (ist in der heutigen, vernetzten Welt auch nicht mehr erforderlich). Die Bevölkerungsdichte ist halt deutlich höher, somit ist die Dichte an guten, aber auch an schlechteren Architekten ebenfalls höher.

cyan 26.04.2005 22:44

Große Büros
 
Ich denke auch nicht das die großen Büros mehr ausbeuten. Bei gmp wurden mir 2.500 € nach dem Studium geboten. Ich habe abgelehnt und bin ins Ausland, da der job interessanter und die kohle besser waren.
Das ist nun zwar eine Weile her - aber ich weiss, das das i.d.R. für qualifizierte Leute mit Praxiserfahrung während oder vor dem Studium immer noch das Einstiegsgehalt ist.

cyan 26.04.2005 23:07

Zum 23.4 und die Antworten daraufhin
 
Hallo Florian,Hallo noone,

ich habe nicht geschrieben das man mit WB als Absolvent Geld verdienen kann. Da wird mir was in den Mund gelegt, das ich so nicht geschrieben habe. Natürlich habe ich es als Zeitvertreib gesehen. Die Kosten der Software finde ich dennoch irrelevant - was ich aussagen wollte:
Wenn man es sich leisten kann für 500 EUR zu arbeiten dann muss es wohl noch andere Geldquellen (Eltern, Partner, Erbschaft, Immobiliren o.ä.) geben und dann kommt es nicht mehr darauf an ob man überhaupt was macht, zumindest nicht zu diesem Gehalt. Dann kann man auch auf ein besseres Angebot warten. Aus dieser Sicherheit heraus hat man auf jeden Fall auch die Möglichkeit Sklavenarbeit und nichts anders sind 500 € jobs bei Vollbeschäftigung zu umgehen.
In diesem Sinne geht es vielen Leuten doch sehr gut, wenn sie sich 500 € jobs leisten können.
Das war natürlich sarkastisch, aber ich freue mich auf erneute misinterpretationen.

noone 26.04.2005 23:29

@ cyan

wieso findest du Kosten der Software irrelevant?

Tobias 27.04.2005 01:24

Re: Zum 23.4 und die Antworten daraufhin
 
Zitat:

Originally posted by cyan
Die Kosten der Software finde ich dennoch irrelevant
Also entweder hast du zu Hause einen Dukatenesel, der dir denn 4000 EUR und mehr für Software gibt, oder du arbeitest für Wettbewerbe mit Raubkopien!

Zitat:

Originally posted by cyan
Wenn man es sich leisten kann für 500 EUR zu arbeiten dann muss es wohl noch andere Geldquellen (Eltern, Partner, Erbschaft, Immobiliren o.ä.) geben und dann kommt es nicht mehr darauf an ob man überhaupt was macht, zumindest nicht zu diesem Gehalt. Dann kann man auch auf ein besseres Angebot warten.
Auch wenn ich 500-EUR-Jobs auch absolute Abzocke finde ist es für den Übergang imme rnoch besser al 0 EUR zu verdienen. Du willst lieber 3-4 Monate warten? Dann hast du erstens eine Lücke im Lebenslauf und 2000 EUR weniger auf dem Konto.


Für mich ist deine Argumentation nicht nachvollziehbar, wenn ich ausschließe, dass man längerfristig sich ausbeuten lässt!

Francis 27.04.2005 09:30

Also die 3-4 Monate sehe ich nicht so las Problem, da kann man ja immer schreiben "freie Mitarbeit für verschiedene Büros" oder Wettbewerb oder sonst ein Projekt.

Bezüglich der Software: vielleicht meint er, dass er sie ja schon im Studium erworben und somit schon lange gezahlt hat.

Gibt übrigens auch andere Quellen: Ich hab mal die Vollversion von Cinema gewonnen :-)))

Nochwas zu den 500 Euro: Also wer so niedrig einsteigt, kann doch nicht erwarten, nach ein paar Monaten auf einmal das 4fache zu verdienen. Das ist doch total blauäugig. Wer mit 500 Euro einsteigt, kriegt hinterher, wenn er Glück hat, mal 1000 oder 1500, aber selbst das glaube ich nicht...

Wie gesagt, ich kenne ja keinen, der für 500 Euro arbeitet, aber bitte macht sowas echt nicht. Da kann man dann eher freie Mitarbeit auf einem normalen Stundenlohn (10-15 Euro) anbieten, und dann eben nicht jeden Tag arbeiten.

marcotica 27.04.2005 09:54

Zitat:

Originally posted by Francis
.....Wie gesagt, ich kenne ja keinen, der für 500 Euro arbeitet, aber bitte macht sowas echt nicht. Da kann man dann eher freie Mitarbeit auf einem normalen Stundenlohn (10-15 Euro) anbieten, und dann eben nicht jeden Tag arbeiten.
Ich kenne leider auch Leute die das machen. Die Stellen sind dann meistens befristet auf 3 Monate oder auch ein paar mehr. Danach wird nimmt man irgendwann den nächsten 500€-"Praktikanten" (das Wort kann ich in den Zusammenhang echt nicht mehr hören) zum ausbeuten.
Ich weiß auch nicht was diese Leute sich langfristig davon versprechen. Ernst genommen wird man jedenfalls nicht.

Ich denke man muß trotzdem zwei Gruppen von 500€-Architekten unterscheiden:

1. Jene die effektiv produktiv mitarbeiten können und sich total unter Preis verkaufen, weil sie trotz intensiver Bemühungen noch keine "richtige" Arbeit bzw. Anstellung gefunden haben

2. Jene denen man beim besten Willen nicht mehr als 500€ bezahlen kann, weil sie effektiv im Büro kaum mitarbeiten können bzw. weil sie wg. mangelnder Praxis für nichts zu gebrauchen sind und das Büro im Endeffekt wahrscheinlich noch viel Geld und Zeit kosten.

Bringen wird's weder dem Einen noch dem Anderen sonderlich viel.

marcotica 27.04.2005 09:58

Wenn's mit einer Festanstellung nunmal nicht klappt ist eine "freie Mitarbeit" auf 10-15 €/Stundenlohnbasis mit Sicherheit der richtige Weg.

Tobias 27.04.2005 13:23

Bei einem Stundenlohn von 15,00 EUR kommt ja bereits ein sehr gutes Jahressalär heraus. 15 EUR x 50 Std./Woche x 4 Wochen = 3000 EUR / Monat!

marcotica 27.04.2005 13:29

Zitat:

Originally posted by Tobias
Bei einem Stundenlohn von 15,00 EUR kommt ja bereits ein sehr gutes Jahressalär heraus. 15 EUR x 50 Std./Woche x 4 Wochen = 3000 EUR / Monat!
Bei 15 € (netto) auf jeden Fall. Um's Steuern zahlen und die Sozialabgaben wirst Du aber nicht ganz rumkommen oder sprechen wir von "Schwarzarbeit".

Also 15 €/Stunde (brutto)!

Und das kann man ja auch anders rechnen:

21 Arbeitstage * 8 Stunden * 15 €/brutto = 2.520 €/monat (brutto)

Nicht mehr ganz so viel aber immer noch sehr ordentlich.

Nur dann kann ich auch jemanden einstellen. "Freie Mitarbeiter" nehm mich mir ja, weil's halt ab und zu auch nix zu tun gibt und dann auch kein Geld kostet. Außerdem werd ich die ohne Probleme wieder los.

jatirai 27.04.2005 14:29

Hallo,
ich bin den, von einigen hier vorgeschlagenen, Weg gegangen und arbeite nicht als eigentlicher Architekt.
Finanziell ist das sicherlich die richtige Entscheidung, allerdings würde ich schon gerne das machen was ich mir einmal vorgestellt habe.
(ich weiß natürlich, dass Architektur kein Bildchen malen ist)
Nur, auf Geld zu verzichten, dass man schonmal hatte fällt schwerer als andersherum, Berufspraxis ist nicht gleich Berufspraxis und wenn man ca. 50h in der Woche arbeitet fällt das bewerben und Fühler ausstrecken nicht mehr ganz so leicht.

marcotica 27.04.2005 14:39

@jatirai: Arbeitest Du denn im Baubereich oder total fachfremd?

Tobias 27.04.2005 15:44

21 AT und 8 Std. ist ja sehr optimistisch gerechnet ;) ... Das ist ein Punkt, den man bei der Gehaltsverhandlung ansprechen muss, da es oft die Regel ist, dass man mind. 10 Std. am Tag arbeitet und tw. auch die Wochendenden nicht frei sind.

marcotica 27.04.2005 15:53

Schon klar, aber wenn wir von einem "freien Mitarbeiter" sprechen, der auf Stundenlohnbasis bezahlt wird, bringen mehr Stunden auch mehr Geld.
Nachteil: In einem Monat können es 200 Stunden sein = viel Geld, im nächsten Monat können es nur 50 Stunden sein = wenig Geld. Man ist halt Spielball...

Als Festangestellter ist natürlich im Gehalt all inclusive...Überstunden werden selten bezahlt und können bestenfalls in schlechten Zeiten abgefeiert werden. Dafür genießt man natürlich gewisse Sozialleistungen und hat private Kalkulationssicherheit sowie einen gewissen Kündigungsschutz.

Als selbständiger "freier Mitarbeiter" muß man aufpassen, daß man nicht Scheinselbständiger ist, wenn man immer für denselben AG arbeitet. Kann ins Auge gehen!


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