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Beitrag Datum: 12.01.2007 Uhrzeit: 13:06 ID: 20914 | Social Bookmarks: Hallo, habe gerade mal wieder bei archinoah nach Jobangeboten geschaut, also die Entwicklung finde ich unglaublich, inzwischen werden fast nur noch Praktikumsplätze angeboten! Ist "Praktikant" inzwischen zu einem anerkannten Beruf geworden? Ja, wäre doch wunderbar, da muss man die armen Absolventen nicht mehr ausbeuten und für ein Hungerlohn beschäftigen. Man stellt einfach einen Praktikanten ein, dem muss man nämlich gar nix bezahlen, und wenn man es doch tut, ist man ja fast schon ein Wohltäter.... Da wäre die Welt doch wieder in Ordnung und keiner müsste mehr über die unfaire Bezahlung meckern. Wer geglaubt hat, dass der (angeblicher) positiver Trend in der Baubranche mehr Arbeitsplätze für Architekten bringt, hat sich wohl getäuscht... :-(
__________________ Wer alle seine Ziele erreicht, hat sie wahrscheinlich zu niedrig gewählt Herbert von Karajan |
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Beitrag Datum: 12.01.2007 Uhrzeit: 18:44 ID: 20924 | Social Bookmarks: ja klar, der positive Trend in der Baubranche kam doch nur zustande, weil Architektengehälter gespart wurden! |
Social Bookmarks: Man, ihr seid sowas von deutsch...
__________________ Florian Illenberger tektorum.de - Architektur-Diskussionsforum archinoah.de Architektur Portal - Forum für Architektur: Geändert von Florian (13.01.2007 um 20:08 Uhr). | |
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Beitrag Datum: 16.01.2007 Uhrzeit: 22:00 ID: 20983 | Social Bookmarks: @ Florian was soll denn das heißen?
__________________ Wer alle seine Ziele erreicht, hat sie wahrscheinlich zu niedrig gewählt Herbert von Karajan Geändert von filo (17.01.2007 um 15:36 Uhr). |
Social Bookmarks: Dass hier alles schwärzer gemalt wird, als es in Wirklichkeit ist - eben typisch deutsch. Hier ist das Glas immer halb leer und nicht halb voll. Ich sehe zumindest ständig Büros nach Mitarbeitern suchen, manchmal so verzweifelt, dass sie in der Bauwelt annoncieren... andere erzählen mir, dass Sie sozusagen Kopfgeld bekämen, wenn Sie jemanden an ein Britisches Büro vermitteln könnten. Wieder andere wechseln einfach das Büro, weil es Ihnen im alten nicht gefällt. Zugegeben, alle Leute die ich kenne, haben mal als Praktikant gearbeitet - während des Studiums - und zwar mehr als die 3 Pflichtmonate. Wer glaubt, in 8 Semestern fertig studieren zu können und dann von Jobangeboten mit einem Einstiegsgehalt von 2500+ EUR zugeschüttet zu werden, lebt wohl in einer Traumwelt. Etwas mehr Engagement als Stellenanzeigen zu lesen gehört natürlich dazu
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Social Bookmarks: P.S. Wenn die Leute wirklich so krampfhaft Arbeit suchen, dann wundert es mich, dass nur so wenige die Chancen die Ihnen geboten werden auch nutzen. Die Arbeitnehmerkartei umfasst z.Zt. gerade einmal rund 170 Leute. Sind das alle die einen Job suchen? Statistisch gesehen hat jeder von den 170 Leuten über das archinoah.de Jobportal übrigens zwei Jobanfragen bekommen. Das ist zwar noch steigerungsfähig, aber es zeigt das Interesse der Arbeitgeber auch jemanden zu finden! Um die Statistik abzuschließen: Auf jedes Jobangebot haben durchschnittlich auch nur 6,5 Personen reagiert. Wenn die Lage so schlecht ist, wie es manch einer hier behauptet, würde ich andere Zahlen erwarten - auch wenn archinoah.de nicht so bekannt ist wie ein baunetz
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Social Bookmarks: Zitat:
Manchmal sollte man einfach etwas mehr Optimismus verbreiten, auch wenn man es "besser" weiß. Der Aufschwung in der Baubranche wird mehr herbeigeredet, als dass er tatsächlich stattfindet, zumindest in Deutschland. Der kleine "Boom" in den beiden vergangenen Jahren war in meinen Augen nichts anderes als die Vorwegnahme und beschleunigte Realisierung vieler Projekte aufgrund von bestimmten günstigen Rahmenbedingungen (Gesetzen, Preisen, Steuern, Förderungen) in Deutschland. Diese Projekte werden wohl dafür in den nächsten beiden Jahren merklich fehlen, so daß nach dem kleinen Boom eher wieder ein Rückgang zu erwarten ist. Ich habe auch den Eindruck, dass der "Einstellungshype" und das "händeringende Suchen nach Arbeitskräften für Architekturbüros" schon wieder am verblassen ist. Einige Auftragsspitzen konnten einfach durch die bestehenden Mitarbeiter und zusätzliche Überstunden abgefedert werden, so dass selbst annoncierte freie Stellen, nach längerer Suche dann vielleicht doch unbesetzt geblieben sind. Es hat sich nicht viel geändert: Gute Leute mit Erfahrung und Referenzen werden immer einen Job bekommen. Allen anderen kann man nur eine große Portion Optimismus, Durchhaltekraft und Glück wünschen, bevor das Glas nur noch zum Viertel gefüllt ist. Typisch Deutsch, dieser Archimedes. | ||
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Beitrag Datum: 17.01.2007 Uhrzeit: 12:25 ID: 20992 | Social Bookmarks: Zu Florians Post: Archinoah.de ist wirklich ein tolles Angebot, jedoch von der relativ beschränkt genutzten und auch mit Angeboten versorgten Seite auf das bundesweite Nachfrage/Angebot Gefälle zu schließen wäre fatal. Es mag zwar sein, daß in den Ballungszentren bzw. einigen Großstädten inzwischen ein recht guter Arbeitsmarkt für Architekten vorliegt, jedoch gibt es großflächig in Deutschland immer noch Regionen, wo du als Arbeitssuchender verzweifelst. Mal ehrlich: wenn ich mir die sogenannten Stellenangeboten in den Zeitschriften und Internetplatformen ansehe, dann fällt mir auf, dass entweder Praktikanten oder Projektleiter mit 5-10 Jahren Erfahrung gesucht werden. Das heißt doch, dass Absolventen und Architekten mit 0-3 Jahren so reichlich vorhanden sind und den Büros die Türen einrennen, daß niemand es nötig hat, eine Anzeige zu schalten. Arbeitssuche ist heute in allen Berufen schwierig und aufreibend, jedoch keineswegs unmöglich. Jedoch muss der Arbeitsnehmer heute die immer extremer werdende Anforderungen an Mobilität aufbringen. Wer heute nicht bereit ist, dem Arbeitsort hinterherzuziehen, der hat es ganz schwer, an einen Job zu kommen (klar, wenn man in Ballungszentren sitzt, ist das ganze wieder relativiert). |
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Beitrag Datum: 17.01.2007 Uhrzeit: 12:33 ID: 20993 | Social Bookmarks: PS um auf das von dir angesprochene Baunetz zurückzukommen: es gibt dort teilweise Momente, wo fast ein ganzer Monat keine Anzeige geschaltet wird. so war z.B. wenn ich mich recht erinnere vom 5.11-22.12 kein einziges Stellenangebot veröffentlicht worden. Meine persönliche Erfahrung zeigt, daß sich auf die Angebote von Arcguide - ich selbst habe auf einige in Karlsruhe und Luxemburg geantwortet - sich enorm viele Leute bewerben. Bei zwei Büros z.B. habe ich an Bewerber-Marathons teilgenommen, wo fließband-mäßig Interviews abgehalten wurden. Und da sind immer Leute dabei, die schon mal bei einem internationalen Star-Büro gejobbt haben, oder solche die langjärige Erfahrung haben. Da ist es schwierig, sich zu behaupten, vor allem weil heute so ziemlich jeder schöne bunte Bildchen in seinen Bewerbungsmappen vorzeigen kann. |
Social Bookmarks: Ich würde mir ja auch sehr wünschen, dass unsere Schwarzmalerei reine Uebertreibung ist und das sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt für Architekten in Deutschland wieder zunehmend verbessert, aber mir fehlen dafür wirklich klare Anzeichen. Bei einer persönlichen Gesamtbetrachtung sieht es eher gleichbleibend schlecht für die nächsten Jahre aus. Jeder kann natürlich nur aus seinem Umfeld, seinen Erfahrungen und dem was er hört und liest auf die Gesamtsituation schliessen. Ich glaube natürlich auch das,was Florian geschrieben hat und dass es in seinem Umfeld in der letzten Zeit wieder positive Anzeichen gegeben hat. Aber möglicherweise ist das, genau wie meine Beobachtungen auch, eine sehr eingeschränkte Sicht der Situation , weil man sich in einer Umgebung befindet, die gerade floriert. Gerade in Deutschland wimmelt es von sehr kleinen Büros. Ich glaube ca. 90% aller Architekturbüros in Deutschland sind kleiner als 5 Mitarbeiter (einschl. Chef) und ein Grossteil davon sind 1- oder 2-Mann-Betriebe von denen man nie irgendwo überregional lesen oder hören wird. Ich denke, dass man das gerade in grösseren und erfolgreichen Büros schnell übersieht und verkennt, die evtl. einen Grossteil ihrer Aufträge noch im Ausland abwickeln und dort Gewinn erwirtschaften. Stellenanzeigen tauchen doch erst dann auf, wenn alle anderen Mittel schon ausgeschöpft worden sind. Normalerweise wird zu erst im unmittelbaren Umfeld des Büros gesucht und auf Bekannte oder Empfehlungen von Büromitarbeitern zurückgegriffen. Gibt es dann eine Stellenanzeige stürzen sich natürlich Dutzende von Bewerbern darauf und viele Büros graut es einfach nur vor diesen zeitraubenden Sondierungsgesprächen und tagelangem Bewerbungssortieren. Ich kann noones Beitrag da wirklich nachvollziehen. Selbst kleine Büros (z.B. morph4, welches Du genannt hast), werden dann mit 150 und mehr Bewerbungen überschüttet, wovon ca. 80 % direkt aussortiert werden und vielleicht noch 20-30 Leute zur Sprechstunde eingeladen werden. | |
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Beitrag Datum: 17.01.2007 Uhrzeit: 15:46 ID: 21005 | Social Bookmarks: @ Florian: bin nur halb deutsch ;-P es geht mir gar nicht darum, ob der Bauboom tatsächlich existiert oder nur ein Strohfeuer ist... Tatsache ist, dass gar nicht so wenige Büros Arbeit haben. Und statt jemanden einzustellen (befristet, mit 1 Jahr Probezeit, mit Kurzpraktikum vorweg, oder wie auch immer), bewältigen sie die Arbeit mit (fast) kostenlosen Praktikanten. Das kann doch nicht der Sinn des Aufschwungs sein, ob er nun von langer oder von kurzer Dauer ist! |
Social Bookmarks: Ob kleiner Aufschwung oder nicht, auch den Büros die einigermassen mit Arbeit gesegnet sind, ist die Sache zu unsicher. Nur wenige Büros können länger wie ein halbes bis dreiviertel Jahr ihre Auftragslage abschätzen und sichern. Deswegen gehen sie den Weg des kleinsten Risikos: Praktikanten, freie Mitarbeiter, Kurzzeitverträge und das alles zu meist bescheidenen Konditionen. Viele, vor allem kleinere Büros, kraxeln knapp über den Existenzminimum für Büros herum und müssen sich mit wenigen privaten (oft unter HOAI abgerechnet) und mit etwas Glück, kleinen öffentlichen oder gewerblichen Aufträgen, über Wasser halten. Zwischen den kleinen Architekturbüros mit 1-5 Leuten und den grösseren und grossen Büro liegen einfach Welten, was Organisation und finanzielle Absicherung angeht, da bleibt kaum "Luft" für Festeinstellungen und um jungen Architekten eine Chance zu geben. Schön ist das beileibe nicht, aber solchen Büros kann man nicht "böse" sein. Ich habe sowieso den Eindruck, dass kleine Büros ihre Angestellten meist fairer behandeln, wie grosse Büros, die es sich eigentlich leisten könnten. | |
Social Bookmarks: Zitat:
Aber eigentlich kenne ich viele Leute, die in mittelgroßen bis großen Büros untergekommen sind und da auch gut entlohnt werden. In dem Büro, wo ich arbeite, gibt es zwar ein paar Studenten, die 6 Monate Praktikum machen, aber die werden ach fair bezahlt und auf Lohnsteuerkarte. Alle Projektleiter und -mitarbeiter sind festangestellt. Ein größeres Problem sind da die Arbeitszeiten, Bezahlung von Überstunden und das Durchsetzen von Urlaub, der einem oft wegen zu viel Projektdruck erstmal nicht genehmigt wird. | ||
Social Bookmarks: Zitat:
Da sollte man vermutlich nicht vorschnell Verallgemeinern. Zitat:
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