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| Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.04.2005
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noone: Offline
Beitrag Datum: 31.01.2008 Uhrzeit: 23:22 ID: 26840 | Social Bookmarks: Die geposteten Beiträge sind meiner Meinung nach etwas zu einseitig gestaltet, ich stimme eher Francis zu, in seinen Beiträgen kann ich auch einen gewissen durch Auslandserfahrung begründeten Realismus herauslesen. Zu zwei der genannten Ländern möchte ich etwas anmerken: 1. Frankreich: Hier sind Absolventen theoretisch sehr gut ausgebildet, jedoch praktisch im vergleich zu den deutschen Absolventen relativ unerfahren. Nach dem Diplom 2005 hatte ich mich auch und vor allem in Frankreich beworben. Einstellungsgehälter liegen meiner Erfahrung nach um die 1800 Euro, 1400 Netto. Einstiegsgehälter sind bei vielen Berufsgruppen niedriger als im umliegenden europäischen Ausland, das hörte ich immer wieder von französischen Freunden (habe in Frankreich gewohnt). 2. Luxemburg: Bruttogehälter für Architekten (Berufsanfänger) sind hier im grossen und Ganzen vergleichbar mit Deutschland, eher ein wenig niedriger. Beim Netto ist dann etwas mehr übrig. Man darf jedoch nicht vergessen, dass fast alle Ausländer (B, D, F) nicht in Luxemburg wohnen. Verkehrssituation und Lebenskosten (vor allem Mieten) sind horrend hoch. In der Architekturbranche ist der Arbeitsplatz sicherer als in Deutschland, rechnet man jedoch Fahrtkosten bzw. durch die Verkehrssituation verlorene Zeit oder Mieten real auf, dann ist es wahrscheinlich egal, ob man hier oder in LU arbeitet. |
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 01.02.2008 Uhrzeit: 10:30 ID: 26847 | Social Bookmarks: ALso ich glaube, es kommt auch viel auf die innere Einstellung an, eine Aussage wie: Zitat:
Also ich suche mir meine Jobs generell eher nach Interesse aus, und nicht nach Geld. Klar, was bei rumkommen sollte schon, umsonst arbeite ich auch nicht, aber was völlig anderes als Architektur (und verwandte Bereiche) will ich echt nicht machen, das ist einfach auch mein Leben. So, zum französischen Absolventen: Der bewirbt sich vermutlich auch nicht gerade beim Feld-Wald-und -Wiesen-Architekt, sondern bei Büros, von denen er schon mal was gehört hat. Kann auch was kleineres sein, aber eben bekannter mit Architektur die ihm zusagt. Dort gibts vielleicht gerade einen Wettbewerb/Projekt im franz. sprachigen Ausland, und schon hat er nicht nur einen Job, sondern auch ein gutes Gehalt. Wie ich bereits irgendwo schon mal gepostet habe, verdiene ich im Ausland ebenfalls wesentlich mehr, als viele meiner Kollegen. Das hat allerdings nichts mit meinen Deutschkenntnissen zu tun (die brauchte ich hier nicht), sondern einfach damit, dass ich wensentlich mehr Erfahrung hab, als die Einheimischen, bei gleicher Zeit im Job. Wie noone schon geschrieben hat, so siehts de fakto in vielen Ländern aus. Man hat als deutscher Absolvent einfach mehr drauf. Hätte ich mir die einheimischen Lohntabellen angeschaut, hätte mich vermutlich auch der Schlag getroffen... Achso, und ich werde eigentlich ständig nach Massen und Richtlinien gefragt, als ob ich die Normen und den Neufert auswendig kenen würde, aber schätzt man Deutsche halt oft im Ausland ein ;-) | |
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arkitekt: Offline
Ort: Seeland Beitrag Datum: 01.02.2008 Uhrzeit: 13:25 ID: 26852 | Social Bookmarks: Hi Francis, Hui, das höre ich selten, dass meine Einstellung als "krass" aufgefasst wird. Na, aber interessant. Zitat:
Wenn Du wissen möchtest, warum ich mich damals dazu entschieden habe: Weil ich Lust drauf hatte. Ich dachte eher an Piano. Stehen die Chancen da besser, oder ist das genauso schwierig?!? Aber hast Du den von Dir zitierten Beitrag auch weiter als bis zum Zitat gelesen?? Gruss aus der Hot-Dog-Bude ;-) | |
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Boss: Offline
Beitrag Datum: 01.02.2008 Uhrzeit: 14:19 ID: 26861 | Social Bookmarks: Danke für die vielen Antworten auf meine Fragen. Natürlich durchforste ich das Internet nach Büros, wo ich mehr oder weniger weiß, dass das auch meine Architektursprache sein könnte. Sich nur nach dem Gehalt zu bewerben ist ja unmöglich oder kann jemand sagen, welches Büro seine Löhne offenlegt. Meine Frage war als Orientierung gemeint. Irgendwann kommt im Gespräch der Punkt, wo der zukünfige Chef fragt:"Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie?". Alle werden dann Ihre Hosen runter lassen müssen. |
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 01.02.2008 Uhrzeit: 17:24 ID: 26863 | Social Bookmarks: Zitat:
Mir haben die Chefs ganz klar gesagt, was sie mir zahlen und wie ich mich gehaltsmässig weiterentwickeln kann. Diskussionen übers Gehalt gabs da gar nicht. Entweder man nimmt den Job für den Preis oder nicht. Das mag die Ausnahme gewesen sein, keine Ahnung, aber ich hab einige Gespräche hinter mir und bei mir wars jedenfalls immer so... | |
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| Registrierter Nutzer Registriert seit: 29.01.2008
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Boss: Offline
Beitrag Datum: 01.02.2008 Uhrzeit: 17:48 ID: 26864 | Social Bookmarks: darf man fragen, was dir die Büros so angeboten haben als Gehalt? Mit würde auch interessieren, in welchen Ländern das war und was deine Aufgaben waren. |
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| Registrierter Nutzer Registriert seit: 17.11.2006
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Robi: Offline
Beitrag Datum: 06.02.2008 Uhrzeit: 13:11 ID: 26894 | Social Bookmarks: Hallo! Eine Sache verstehe ich allerdings bei der ganzen Gehaltsdiskussion noch nicht - und zwar den Grund für die niedrigen Gehälter? Meine These: Ein Büro mit z.B. 3 Angestellten Architekten + Chef und Sekretärin + Student, welches total durchschnittlich ist (soll heißen es macht von allem ein bischen), ist total ausgelastet mit genug Projekten. Die Leute arbeiten wie bei uns üblich 10 Std/Tag und verdienen, wie ihr alle beschrieben habt, ca. 30.000€/Jahr (angenommener Durchschnitt für Absolventen und erfahrenen Angestellten). Die Rechnungen werden regelmäßig bezahlt - Geld sollte also da sein. Nun meine Frage: Wer steckt sich denn das ganze Geld ein? Der Chef? Der Staat? Laut HOAI müsste doch genug Geld da sein um die Angestellte adäquat zu entlohnen? Oder sind die Chefs so dumm und verkaufen die Leistungen des Büros zu günstig? Ich weis das meine These nicht ganz ausgereift ist, hoffe aber ihr versteht meinen Denkansatz. Warum verdienen einige Akademiker weniger als andere - nur weil die Märkte verschiedene Gehaltstrukuren generieren oder weil wir keine Lobby haben? Warum schließen sich denn nicht auch die Architekten in Gewerkschaften zusammen um ihre Interessen durchzusetzen? Mir fehlt eine gewisse Ethik, es kann doch nicht sein das man jeden Tag Angst haben muss das man gegen jemand ausgewechselt wird nur weil der nochmal 10€ günstiger ist... |
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