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arc | vote 12.06.2008 15:36

Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Hallo Kollegen,

mich würde es interssieren, von Euch zu erfahren, wie Ihr im Laufe des Studiums und danach über Euren eigenen Berufsstand denkt. Beispiel, wie ist es Euch ergangen, als Ihr mit dem Studium fertig ward und eine Stelle gesucht habt, lief alles reibungslos oser habt Ihr viele unbeantwortete Bewerbungen losgeschickt. Hätte Ihr Euch gewünscht, von den Unis und FHs besser über die Arbeitsmarkt Situation informiert zu werden. Seht Ihr Zukunftschancen in der Branche, und wenn ja, welche. Was muss sich Eurer Meinung nach ändern. Usw., usw. Lasst bitte einfach mal Eure Wut, Euren Frust aber auch Eure Freude freien Lauf und tippt los.

Gruss arc | vote

Pförtner 17.06.2008 09:03

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Hallo,
über unbeantwortete Bewerbungen kann ich mich eigentlich nicht beklagen.
Höfliche Standardabsagen, das es nichts mit meiner Person zu tun hat usw.
Aber wad solls, in 5 Jahren sehe ich mich mit meinem Q7 und dem Helm auf der Hutablage meine Baustellen abklappern. ;-)

Gruß aus HH !

arc | vote 17.06.2008 10:46

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Hallo,

das ist wirklich schade, dass Du Absagen erteilt bekommst. Aber immerhin schreiben Sie Dir überhaupt zurück. Ich weiss von vielen Kommilitonen, dass die bei Bewerbungen nicht einmal eine Absage in schriftlicher Form erhalten haben. Die hörten einfach gar nichts mehr von dem jeweiligen Büro. Das ist noch viel enttäuschender. Dein Wunschtraum, in 5 Jahren einen Q7 zu fahren und die eigenen Baustellen abzufahren ist aller Ehren wert. Das kann auch schneller gehen, als es Dir lieb ist. Problem dabei, wie kommen ich schnell an Aufträge und wie kann ich bei Wettbewerben teilnehmen. Mein Tipp, so schnell wie möglich in die Landes Architektenkammer eintreten, um an öffentlichen Wettbewerben teilnehmen zu können. Damit Du aber finaziell über die Runden kommst, würde ich eine Stelle als Freiberufler (nehmen die Büros gerne an/Vorsicht bei der Haftpflichtversicherung) in einem Büro in HH annehmen, speziell für Wettbewerbe. Schliess Dich mit einem oder zwei Kommilitonen an und streut das Risiko. Und noch etwas, mit Deinen 5 Jahren kommst Du sehr gut hin, denn in 5 Jahren wird sich das gleiche Phänomen abzeichnen wie derzeit bei den Maschinenbauern. In 5 Jahren tritt der sogenannte "Schweinezyklus" ein, d.h., es werden dann die Architekten gesucht. Also, durchhalten, der Erfolg kommt von selbst.

arc | vote

Kieler 17.06.2008 11:08

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
derzeit hat das Schwein aber leider einen etwas längeren Zyklus...
Trotzdem durchhalten!

Florian 17.06.2008 18:55

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Ich verstehe diese Threads hier nicht.

Z.Zt. werden zumindest in Berlin händeringend Architekten gesucht. Namhafte Büros wie gmp inserieren regelmäßig in den Zeitschriften und ich kenne niemanden der ein Einstiegsgehalt unter 2300 EUR Brutto bekommt. Egal ob im 5 oder 50 Mann Büro. (Natürlich haben alle schon durch mind. 6 Monate Praktikum während des Studiums Erfahrungen gesammelt.)
Bei manchen Leuten, die auch schon etwas länger während Ihres Studiums im Büro gearbeitet haben - bzw. für einige Zeit das Studium fast ausgesetzt haben, gibt es sogar Gehälter die ich auch mit 5 Jahren Berufserfahrung nicht für Möglich gehalten hätte... selten zwar, aber es lässt Hoffen.

Vorallem sagt mir die Möglichkeit von hohen Gehältern eines:
In manchen Büros wird scheinbar wesentlich unwirtschaftlicher gearbeitet als in anderen und / oder die Chefs in einigen Büros greifen wohl mehr für sich ab als in anderen.

fuenfjahresplan 17.06.2008 20:23

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
tschuldigung,

wo lebst du?
schon mal in der letzten zeit beworben? da ist nichts zu machen! bei gmp bewerben sich
hunderte von absolventen und architekten. wenn du von den büros eine ordentliche absage
bekommst, darfste dich glücklich schätzen.
da lobe ich mir die schweizer: haben auch keinen job, schreiben aber immer sehr höflich ab.
z.B: ich retourniere ihre bewerbung dankend.....

p.s.: bei einigen büros wird man regelrecht angepfiffen, wenn man nicht 100% den
anforderungen entspricht. zitat: in der announce haben wir ausdrücklich darauf hingewiesen,
daß wir nur architekten mit mehrjähriger berufserfahrung suchen.... tschuldigung, dass ich mich
beworben habe. das werde ich nie wieder tun.



.

Florian 17.06.2008 22:08

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Ich lebe in Berlin, habe mich seit 2004 nirgends mehr beworben, wurde aber während meines Diploms regelmässig angerufen und gefragt, wann ich fertig bin und ob ich dann Lust hätte anzufangen...

Vielleicht bin ich ja der totale Überflieger... :p aber irgendwie glaube ich das nicht.

Da ich aber vielleicht auch einfach etwas Glück hatte, rede ich nicht von mir, sondern ausdrücklich von Bekannten.

Wenn da jemand arbeitslos war, lag das daran, dass er den Arsch nicht hochbekommen hatte.
Ein guter Freund hatte sich ewig mit seiner Bewerbungsmappe beschäftigt und sich dann bei 5 Büros damit beworben.
Bei zwei Büros hat er direkt eine Zusage bekommen!

Ein anderer rief mich kürzlich an und frage, was für Gehaltsvorstellungen er wohl äussern könnte. Ich meine er sollte mal als Absolvent bei 2700,- ansetzen. Die sind bei der Ansage zwar hinten über gefallen, aber er hat den Job mit 2400,- bekommen. Das ist steigerungsfähig, aber er hat den Job bei einem renommierten Büro!

Leute, lernt euch zu verkaufen!
Labert nicht so viel und bringt Eure Bewerbungsmappen auf den Punkt!
Pro Entwurf o.ä. von der Menge nicht mehr als eine DIN A5 Seite inkl. Bilder, beidseitig im Copyshop auf einem Laserdrucker gedruckt und gebunden. Das ganze gut gelayoutet (NICHT DAS LAYOUT SOLL ZUR GELTUNG KOMMEN, SONDERN DER INHALT), vermittelt wer Ihr seid und warum Ihr besser seid als die anderen.


So jetzt muß ich Fussball gucken :)

fuenfjahresplan 17.06.2008 23:49

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@florian

donnerwetter!
was du hier schreibt ist eine echte verunglimpfung von abertausend arbeitssuchenden absolventen und architekten, die ihren "arsch" nicht hochkriegen.

2004 in berlin und ewig rufen büros an, ob man denn fertig sei mit dem studium.
du musst wirklich ein überflieger sein. gerade die lage in berlin war und ist hundsmiserable. oder du studiertest damals doch heimlich maschinenbau :D

zum stichwort verkaufe: am liebsten sind mir die bewerber, die im vorstellungsgespräch das blaue vom himmel versprechen und dann noch während der drei monaten den schreibtisch wieder räumen müssen.
ein gehalt von 2400 euro ist bei momentaner lage utopisch.

absolventen werden als praktikanten eingestellt und dürfen die ganze drecksarbeit (planerstellung und änderung nach angaben des vorgesetzten, unter kollegen auch als >wände schubsen< bekannt) machen.
das alles für ein hungerlohn!


.

Flo 18.06.2008 00:02

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Zitat:

Zitat von fuenfjahresplan (Beitrag 29136)
@florian

donnerwetter!
was du hier schreibt ist eine echte verunglimpfung von abertausend arbeitssuchenden absolventen und architekten, die ihren "arsch" nicht hochkriegen.

Florian schildert nur seine eigene Erfahrung. Wieso ist das eine verunglimpfung?

Zitat:

2004 in berlin und ewig rufen büros an, ob man denn fertig sei mit dem studium.
du musst wirklich ein überflieger sein. gerade die lage in berlin war und ist hundsmiserable. oder du studiertest damals doch heimlich maschinenbau :D
Ich kenne keinen Ex-Komilitonen, der keinen Job in einem Architekturbüro bekommen hat und ich habe auch in Berlin studiert. Und die waren längst nicht alle absolute Überflieger.
Während des Studiums habe ich aber auch Leute getroffen, die weit im Hauptstudium noch nie am Computer gearbeitet hatten. Da wird es dann natürlich schwierig.

Florian

noone 18.06.2008 00:02

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
da muss ich zustimmen: 2004 war es hundsmiserabel. Hunderte von Bewerbungen und nur Absagen.

Aber 2006 - 2008 bei jeder Bewerbungsrunde Gespräche und Zusagen. Klar es liegt vor allem daran, dass man aus der Anfänger- in die Erfahrenenkategorie aufsteigt. Aber der Markt hat sich doch entspannt, zur Zeit ist es wirklich einfacher unterzukommen.

Punkto Gehalt ist es wahrscheinlich realistisch, mit 2000-2400 als Absolvent durchzukommen, mit drei Jehren ist es wohl realistisch, zwischen 2600 bis 2800 zu bekommen. Jobs mit 3000 und mehr liegen laut BDA Statistik in der Projektleiter-kategorie. und klar, in der Projektsteuerung ist auch mehr drin.

@Florian: du solltest dich vielleicht nicht als Ottonormalbürger sehen, mit deiner Plattform hast du dich so bekannt gemacht, dass das ganze dir leichter fallen dürfte.

Es ist durch die hohen Bewerberzahlen trotzdem enorm schwer, in den Top-Büros unterzukommen. Dort erhalten die ex-mitarbeiter namhafter Kollegen erst mal Vorzug, dann muss man sowohl mit den gezeigten Arbeiten als auch mit den Gehaltsvorstellungen 100% richtig liegen.

mindfield 18.06.2008 00:07

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
ich hatte neulich ein recht interessantes gespräch mit einer meiner professorinnen. sie sagte, sie würde auf keinen fall in den nächsten jahren einen bachelor-architekten anstellen da sie einfach keine verwendung für einen halb ausgebildeten studenten hat. da nimmt sie lieber einen bauzeichner wenn sie jemanden nur zum zeichnen braucht oder nen fertig ausgebildeten mit diplom oder master wenn sie eine volle architektenkraft braucht. für jemanden der in 6 semestern die meisten themen nur anschneidet und nicht wirklich in die tiefe geht sieht sie nicht den markt bzw die notwendigkeit. da die nächsten jahre immer mehr bachelors abgehen sollte das zumindest den noch diplomstudenten mut machen. soviel auch zum schweinezyklus.

ps. ich muss florian wegen layout etc. zustimmen. für die bewerbungen fürs praxissemester habe ich mir ne woche zeit genommen ne schöne mappe zu machen, schön zu layouten, mit ein paar grafikdesignern das durchzugehen und habs dann auf schönem 180g-papier drucken und binden lassen. habe ca. 10 mappen verschickt und auch 5 positive antworten bekommen. jetzt geh ich in ein schönes, renommiertes büro in london. einige kommilitonen machen das ganze in 2 stunden in word und sehen selbst bei wald-und-wiesen-architekten kein land. wunderts?

fuenfjahresplan 18.06.2008 00:10

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
mir scheint, ihr habt in diesem forum eine parallelwelt erschaffen.
in der realen welt (ausserhalb dieser seite) sieht die lage für architekten leider viel schlechter aus. das könnt ihr mir glauben.

oder habe ich mich auf der seite geirrt. ist das vielleicht die seite für studenten für elektrotechnik.


.

mindfield 18.06.2008 00:17

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
wenn man die sonnenbrille abnimmt oder aus dem tunnel fährt wirds auch wieder hell. warum alles schwarz malen, das machts ja auch nicht besser. es kommt auch immer auf die einstellung an.

fuenfjahresplan 18.06.2008 00:52

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
@mindfield

du hast recht,

nur wenn man hier die leute reden hört könnte man wirklich denken, es gebe kein beschäftigungsproblem für architekten. dieser verlust der realität macht einen schon etwas ärgerlich. wer schon einen sicheren job hat, kann sich gut über die anderen auslassen.

wenn ich meinen chef mit 2400 Euro einstiegsgehalt gekommen wär, hätte er mich nicht einmal mehr meine tasse kaffee zu ende trinken lassen. andere haben es probiert, durften gleich die tür von aussen zumachen.


.

Flo 18.06.2008 11:30

AW: Architektur - ein noch zu rettender Berufsstand?
 
Zitat:

Zitat von fuenfjahresplan (Beitrag 29142)
mir scheint, ihr habt in diesem forum eine parallelwelt erschaffen.
in der realen welt (ausserhalb dieser seite) sieht die lage für architekten leider viel schlechter aus. das könnt ihr mir glauben.

Die Wahrnehmung anderer tust du als Parallelwelt aber deine eigene erhebst du zur Wahrheit.
Deine Wahrnehmung ist aber genau so subjektiv wie die Wahrnehmung der anderen Diskussionsteilnehmer.


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