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noone 06.12.2005 17:48

@ maytal


Sorry, habe eben erst realisiert, daß du an der Friedericana in Karlsruhe studierst....... habe dort auch studiert.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, daß man dort im Grundstudium enorm geschunden wird: CAD ist verpönt und führt zu Notenabzug, sehr hohes Leistungsniveau und vor allem schlechte (Konkurrenz-)Stimmung unter den Studenten. Das ist genau das, was die Profs erreichen wollen, denn von den jährlich 180 Erstsemestern können nur bis max 80 in die Oberstufe mitgenommen werden........

Ich hatte während dem Studium in Karlsruhe oft Stress, Depressionen und Selbstzweifel. Jetzt, nach dem Studium, kann ich aber sagen, daß dieser Druck und die schlechte Stimmung nur im Studium existiert. Später macht man das, was man selbst für richtig hält, und man muss sich nicht für alles rechtfertigen, zumindest nicht auf die Art wie beim Prof.

Die Ausbildung in Karlsruhe ist übrigens sehr gut, nimm soviel mit wie möglich, dann wirst du kaum Startprobleme nach dem Studium haben.

maytal 07.12.2005 19:45

@ noone
Du hast in karlsruhe studiert. arbeitest Du jetzt als architekt in festanstellung?

irgendwo habe ich gestern gelesen, dass nur 2 von 10 architekten wirklich "gebraucht" werden...
die frage ist ja, ob ich überhaupt arch studieren will um dann als architekt zu arbeiten. und die ausbildung in ka ist natürlich gut, allein deshalb bin ich hier ;-)
mein problem ist auch, dass ich keine gute alternative zu arch weiß. ich befürchte, dass ich mir in anderen studiengängen irgendwie fremd vorkommen würde....(ist das nachvollziehbar?!)
kennt sich jemand mit verbeamtung (höherer dienst) aus? dort werden 1 von 7 bewerbern genommen.

gruß
maytal

Tobias 07.12.2005 22:42

Zitat:

Originally posted by maytal
@ noone
kennt sich jemand mit verbeamtung (höherer dienst) aus? dort werden 1 von 7 bewerbern genommen.

Eine Freundin von mir bewirbt sich im öffentlichen Dienst als Dipl.-Ing. (Architektur), bisher vergeblich, obwohl sie einen Abschluß von 1,7 hat.

es ist allgemein bekannt, dass Behörden eigentlich nur 1,x-Kandidaten nehmen, also die mit dem besten Abschluß.

Es heisst zwar nicht, dass die Absolventen mit den besten Noten auch die "besten Architekten" sind, ich finde es trotzdem widersprüchlich, die "besseren Absolventen" letztlich für profane und teils langeweilige Behördenarbeit zu "vergewaltigen" (Sorry an alle Beamte :D und für die etwas krasse Formulierung).

Fakt ist, ohne eine "1" vor dem Komma, brauchst du dich an solchen stellen in der Regel nicht bewerben!

noone 08.12.2005 09:16

ja ich arbeite in Festanstellung, und ich denke daß im Raum Baden und Stuttgart auch die Chancen im Vergleich mit anderen Regionen gar nicht so schlecht sind. Die Statistiken würde ich mal schnell vergessen, da es ja auch immer auf die Initiative und das Können der Kandidaten ankommt. Es ist ja nicht ein Lottospiel 1 aus 7 sondern das Individuum steht doch immer noch im Vordergrund

noone 08.12.2005 09:18

Bauämter nehmen wohl in der Regel von den Abgängern nur die Besten, da weiss Tobias wohl besser Bescheid, aber es ist schon so, dass du dann nach dem Studium (in einer Phase in der man am meisten lernt) auf dem Bauamt andere Fähigkeiten entwickelst, so dass es später sehr schwer wird, nochmal ausserhalb des Amtes Fuss zu fassen.........

Tom 08.12.2005 13:21

Mehrere Jahre Berufspraxis (3-5) werden in Stellenausschreibungen von Bewerbern für ein Baureferendariat doch auch heutzutage verlangt - einfach weil viele Bewerber sie zu bieten haben. Und die Bewerber haben oft noch als Assi gearbeitet und ein wenig geforscht. Also nix für ganz grüne. Und dann ist da natürlich noch die fixe Altersgrenze von 30, 32 oder manchmal auch 35 (keine Ahnung, wo die verankert ist und ob die in allen Bundesländern und Disziplinen für den Höheren Dienst gleich ist). Dass die Ämter zunehmend von Fähigen bevölkert werden, kann doch alle nur freuen ...

Tom 08.12.2005 15:42

Manchen Fragen renne ich gern selbst hinterher:
Zitat:

II.2. Das Höchstalter für die Einstellung in den Vorbereitungsdienst ist den jeweils geltenden beamtenrechtlichen Vorschriften des Bundes und der Länder zu entnehmen. Es liegt im allgemeinen zwischen 32 und 35 Jahren. Bewerber, die wegen Betreuung eines Kindes oder eines pflegebedürftigen nahen Angehörigen von einer Bewerbung vor Vollendung des sechsunddreißigsten Lebensjahres abgesehen haben, können bis zu einem Höchstalter von vierzig Jahren eingestellt werden. Ausnahmen sind im Rahmen des Laufbahnrechts zulässig.
Von: http://www.baureferendariat.de/Infor...formation.html

maytal 08.12.2005 20:52

@Jens:
wie kommst Du denn auf Lichtdesigner? Woher hast du die Voraussetzungen?
Die Idee, nebenbei im Architektenbüro zu arbeiten, ist gut, aber bestimmt erst nach dem Vordiplom realisierbar, oder?
Wie findet man denn so einen Job? Einfach in den Büros anrufen? Stehen die Chancen in einem Büro in der Stadt besser oder "auf dem Land"?

Gruß,
Johanna

Florian 08.12.2005 23:42

Nur Architekturbüros nehmen nur sehr ungerne Leute "nebenbei".

mika 08.12.2005 23:47

Hallo Maytal,

ich habe mein erstes Büropraktikum im Grundstudium zwischen dem 2. und 3. Semster gemacht. Ich habe im Internet nach Büros gesucht, die was innerhalb meines Interessengebiets machen. Ich habe, dann den Büros Vorzug gegeben, die auch in der Stadt waren, in der ich studiere und wohne, da ich beim ersten Parktikum noch nicht wußte, was auf mich zu kommt, und ich dafür nicht gleich alles stehen und liegen lassen wollte. Glücklicher Weise hab ich auch eins gefunden. Dann hab ich da angerufen und nach einem Termin gefragt, und bin mit einem kleinen Leporello mit Arbeiten aus den ersten beiden Semestern hin. Im persönlichen Gespräch haben wir uns alle - es war ein kleines Büro - gut verstanden. Und los gings. Hat nicht nur Spaß gebracht - Krankenhausplanung als CAD Anfänger - aber ich habe dabei viel gelernt und im Großen und ganzen haben die positiven Erfahrungen überwogen.

Grüße Michael

Jensation 09.12.2005 14:59

hallo maytal,

wie so oft im leben man rutscht da so rein...nein, ich habe frueher immer schon technik auf konzerten und so gemacht...irgendwann gab es das angebot von der firma in der ich jetzt arbeite. allerdings habe ich fast das gesamte erste jahr damit verbracht lampentypen, traversensyteme und ähnliches kennenzulernen und zu studieren!das hat mich in der uni natuerlich weit zurueck geworfen! aber ich muss sagen das ich es nicht bereut habe, ich habe meine kleine nische in der großen weite der architektur gefunden und fuehle mich hier pudelwohl. mittlerweile bin ich, hier an der fh koeln, auch in der vertiefung ausstellungsbau und das passt alles ganz gut - haben auch schon einige projekte mit unserem prof und der firma in der ich arbeite gemeinsam gemacht
und wie der florian schon sagt, architekturbueros nehmen leute sehr ungerne nebenbei...in ausschreibungsphasen oder kurz vor abgaben von wettbewerben sieht mich die uni teilweise wochenlang nicht - dafuer habe ich einen loyalen chef, der mich bei freilauf im buero auch unisachen machen lässt!

viele gruesse

jens

Tom 09.12.2005 15:18

Was ist denn mit den vielen Büros, die Studenten für 1, 2, 3 Tage die Woche über Jahre parallel zum Studium beschäftigen? Passt in das Bild, das Ihr (Jensation + Florian) zeichnet, gar nicht rein. Ich war z.B. mal in einem Büro, in dem sich immer 2 Studenten eine Stelle in halbe Wochen geteilt haben (2 1/2 Tage, aus denen natürlich manchmal auch 3 oder 4 Tage + WoE wurden). Null Problemo, man konnte voll nebenher studieren - in einem Semester hat man die erste Wochenhälfte gearbeitet, im nächsten die zweite, damit man alle Vorlesungen & Seminare mal erhaschen konnte. Und das war ein großes Büro ...

Jensation 09.12.2005 16:18

@tom

ich kann nur meine erfahrungen schildern und die waren, zugebenermaßen, nur in kleineren bueros. ich kann aber hier meine projekte alleine bearbeiten, arbeite allso nicht nur zu..und diese freiheit moechte ich natuerlich auch nicht mehr hergeben! wir haben es versucht hier zu zweit zu arbeiten, das hat aber nicht geklappt weil man ja nie zusammen im buero war...

Jensation 09.12.2005 17:30

liegt bei euch an der uni auch "DER ENTWURF" aus?
In der aktuellen Ausgabe gibt es einen Bericht mit dem Titel

"Der Beruf als Berufung" - Architektenausbildung heute: Was braucht die Gesellschaft, was brauchen Architekten wirklich?Wo stehen Architekten in unserer Gesellschaft?

in diesem artikel wird z.B. auch gesagt "Zu neuen Tätigkeitsfeldern gehört somit das über den Tellerrand schauen....arbeiten im Ausland...etc..

Grüße

Jens

Florian 09.12.2005 18:35

Zitat:

Originally posted by Tom
Was ist denn mit den vielen Büros, die Studenten für 1, 2, 3 Tage die Woche über Jahre parallel zum Studium beschäftigen? Passt in das Bild, das Ihr (Jensation + Florian) zeichnet, gar nicht rein.
Aber da ist man doch auf eine bessere Zeichenkraft reduziert und nirgends richtig involviert, oder?
Wenn ein Büro Projekte bearbeitet, bei dem sie jemanden zum Archivieren oder reinen Zeichnen brauchen kann ich mir das noch gut vorstellen, aber Verantwortung kann man jemanden der nur die halbe Woche ansprechbar ist kaum übertragen.


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