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Leila: Offline
![]() Beitrag Datum: 26.04.2011 Uhrzeit: 07:54 ID: 43494 | Social Bookmarks: Nach der Lektüre des Gesprächs mit Meinhard von Gerkan ist mir einmal mehr klargeworden, was ich Tag für Tag zu verdrängen suche: daß nämlich die Hölle auf Erden ist und daß Architekten sie gestalten. |
Social Bookmarks: Kannst Du die Aussage mal näher erklären?
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Leila: Offline
![]() Beitrag Datum: 26.04.2011 Uhrzeit: 17:30 ID: 43508 | Social Bookmarks: Gerne, lieber Florian! SPIEGEL: Die Festnahme Ais hat abermals erwiesen, dass die chinesische Regierung Andersdenkende drangsaliert. Durch Vorkommnisse wie diese geraten auch Deutsche, die mit chinesischen Offiziellen zusammenarbeiten, in die Kritik. Was sagen Sie zu solchen Vorwürfen?Zuerst versucht Gerkan zu relativieren, später aber gibt er zu, erschrocken gewesen zu sein. Ich als Erschrockene hätte meinen Schrecken gleich zu Beginn zum Ausdruck gebracht und nicht erst versucht, abzuschwächen und auszuweichen, um schließlich mir selbst zu widersprechen. – Mit der Hölle meinte ich nichts anderes als die Moral, die jenen am lästigsten ist, die entweder keine oder eine doppelte haben. Gruß von Leila |
Social Bookmarks: D.h. Du findest es moralisch nicht vertretbar in, bzw. für Staaten zu bauen, deren Rechts- und Demokratieverständnis nicht dem unseren entspricht?
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noone: Offline
![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 02.05.2011 Uhrzeit: 11:28 ID: 43597 | Social Bookmarks: Gegenfrage: Ist es als ein Albert Speer (nehmen wir mal rein hypotetisch an, er seie von jeglicher NS Ideologie befreit) moralisch, für das NS-Regime zu bauen? Die Frage macht deutlich: Bauen für nichtdemokratische Regime ist vom Grundsatz her immer dasselbe, man macht sich in so weit mitschuldig, indem man das Regime unterstützt. Es ist ein Stück weit individuelle Abwägungssache, für wie undemokratisch ein Regime eingeschätzt wird. Welche Systeme sind noch salonfähig? China? Russland? Syrien? Iran? Lybien? Architekten mögen vielleicht noch über Moral debattieren, die Rüstungsindustrie liebt diese Regime. Lediglich die Geschichte bringt im Laufe der Zeit die Wahrheit ans Licht und definiert letztendlich den Ausgang der Dinge. Wenn in Zukunft eine demokratische Regierung in China regiert und die Verbrechen der Vorgängerregierung aufarbeitet, werden die Regime-Architekten ein Stück weit mit im Boot sitzen. |
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Leila: Offline
![]() Beitrag Datum: 02.05.2011 Uhrzeit: 13:16 ID: 43600 | Social Bookmarks: Zitat:
Wenn ein deutscher Architekt im fernen China den armen Chinesen erschwingliche und erdbebensichere Häuser baut, hat er wohl kaum mit Entrüstung zu rechnen, auch dann nicht, wenn sich „das Regime“ mit solchen Bauwerken brüsten würde. Der Bau von stabilen Häusern für die Armen, Unterdrückten und Ausgebeuteten ist aber so ziemlich das letzte Anliegen der Mächtigen. Denn diese wollen vor allen andern Dingen ihre Macht stabilisieren, und zwar so, daß ihr Wille möglichst weitherum sichtbar wird. Dazu eignen sich monumentale Denkmäler, pompöse Verwaltungspaläste, weitläufige Museen, riesige Stadien (die nur die wenigsten von innen zu Gesicht bekommen) und schwindelerregende Wolkenkratzer am besten. An ihnen läßt sich, nebst der bautechnischen Leistung, die Stabilität der Macht der Mächtigen ablesen. Ein Architekt aber, der zu Gunsten der Ohnmächtigen handelt, wird eines mit Sicherheit nicht: weltbekannt. Dafür bleibt er von moralischen Debatten verschont. Gruß von Leila | |
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Leila: Offline
![]() Beitrag Datum: 02.05.2011 Uhrzeit: 13:48 ID: 43601 | Social Bookmarks: Zitat:
Gruß von Leila | |
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 04.05.2011 Uhrzeit: 16:07 ID: 43642 | Social Bookmarks: Zitat:
![]() spontan würde ich den klassischen ansatz wählen: mit viel feuer und rot-glühenden hörnen über dem eingang
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