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Datum: 28.01.2008
Uhrzeit: 15:51
ID: 26753



Interview mit Braunsfeld

#1 (Permalink)
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Habe eben folgendes Interview gefunden und fand es ganz belustigend. Vielleicht regt es ja zur ein oder anderen Diskussion an .

Hier gehts zum Artikel

Viel Spaß.
Samy

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Beitrag
Datum: 28.01.2008
Uhrzeit: 22:45
ID: 26761



AW: Interview mit Braunsfeld

#2 (Permalink)
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Koolhaas, Foster, gmp, Peich sind also erstmal scheisse wenn ich Herrn Braunfels mal richtig verstehe. Es spricht nicht unbedingt für einen selbst, sich über Kollegen und deren Projekte zu stellen bzw in dieser Art und Weise zu sprechen.

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fst
 
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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 00:18
ID: 26762



AW: Interview mit Braunsfeld #3 (Permalink)
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....Foster ist ein genialer Manager und Ingenieur, aber nicht der größte Architekt.
GMP:
....Ich finde den Hauptbahnhof nicht so gut. Schön ist das Glasdach

..Rem Koolhaas. Seine Bauten sind jedes Mal spektakulär

Also. so pauschal verteufelt er seine Kollegen, oder Konkurenten auch nicht,
auch wenn ich den Zusammenhang aufgelöst habe.

Nur an Peichel findet er nicht Gutes.

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Beitrag
Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 11:02
ID: 26771



AW: Interview mit Braunsfeld #4 (Permalink)
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Architekten nehmen sich einfach manchmal selbst zu ernst. Ich finde, das wird hier wieder deutlich...

Ausserdem zeigt folgendes Zitat, dass Braunfels auch ein bisschen verblendet ist:

Zitat:
Ein Gebäude wie das Lüders-Haus [Anmerkung Samy: das ist von Braunsfeld] ist darauf ausgerichtet, hundert Jahre zu stehen. Deshalb war es mir so unangenehm, dass wir die billigste Firma für den Sichtbeton nehmen mussten, die wir kriegen konnten.
Unabhängig davon, ob die Firma nun die billigste war.... 1. Muß man wohl damit rechnen... 2. Ist Sichtbeton in unseren Klimaverhältnissen wohl kaum ernsthaft als ein Baustoff für 100 Jahre Schönheit geeignet - halten wird er, keine Frage, aber Teile des Kanzleramtes sehen nach den paar Jahren schon Sanierungsbedürftig aus... Und nur weil jemand einen Baustoff besonders liebt, ist er auch nicht unbedingt für jede Bauaufgabe angemessen. Ich finde die Häuser nicht schlecht, aber ein Jahrhundertwurf sind sie meiner Meinung nach auch nicht.

Vielleicht ist der Tonfall auch eine Frage der Generation, aus der er kommt. Da ist es noch üblich, nicht immer alles weichzuspülen. Das Foto zeigt ja auch schon so eine tendenzielle Verbissenheit .

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fst
 
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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 11:21
ID: 26774



AW: Interview mit Braunsfeld #5 (Permalink)
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Die Zeitung, in der das Interview stattfand, hat sicherlich auch Einfluss auf den Ton. Aber sollte ein Architekt nicht der Meinung sein, das er etwas besseres als seine Kollegen gebaut hätte ?

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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 12:07
ID: 26776



AW: Interview mit Braunsfeld #6 (Permalink)
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Es ist wie mit vielen anderen Menschen, die man im Leben trifft, bei manchem, was sie sagen, stimmt man über ein, bei anderem schüttelt man nur mit dem Kopf.

Was Kohlhaas, Forster und Gehry angeht stimme ich ihm zu. Auch was den Konflikt zwischen Stadt und Architektur und Architektur als Medienkunst angeht. Zumthor bewunder ich auch, wenn er nicht gerade ausrastet. Und die Stadt als Wohnzimmer so wie sie Alberti und Sitte beschreiben wünschte ich mir auch.
Seinen Unterton und seine Selbsteinschätzung, die ganz sicher von der Redaktion beeinflußt oder zugespitzt sind, finde ich nur zum Kopf schütteln. Diese Selbstgefälligkeit habe ich aber schon öfter bei Architekten dieser Generation erlebt. Da wird gerne die eigene Architekturauffassung, bestätigt durch den eine oder anderen Erfolg, als allein oder allgemein gültig oder gar gottgegeben verstanden.

Ich will Braunfels damit nicht verteidigen, aber sagen, dass er nicht allein so abgehoben ist. Und ich frage mich, ob diejenigen in unserer Generation, die auch mal gut von Architektur leben werden können, nicht auch so werden. Oder ob man vielleicht sogar so sein muss, um von Architektur gut leben zu können.
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Grüße Michael

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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 13:47
ID: 26777



AW: Interview mit Braunsfeld #7 (Permalink)
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Ich fande seine Offenheit in dem Interview eigentlich ganz erfrischend.
Florian
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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 14:09
ID: 26778



AW: Interview mit Braunsfeld #8 (Permalink)
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Auf jeden Fall mal einer, der seine Meinung zum Stadtschloß, auch wenn ich die nicht teile, offen sagt. Viele andere hielten und halten sich da ja vornehm zurück und drucksen öffentlich nur rum.
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Grüße Michael

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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 15:06
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AW: Interview mit Braunsfeld #9 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Samsarah Beitrag anzeigen
2. Ist Sichtbeton in unseren Klimaverhältnissen wohl kaum ernsthaft als ein Baustoff für 100 Jahre Schönheit geeignet
Zumal:

Zitat (so ungefähr) Braunfels (hatte am letzten Freitag das Glück von Ihm persönlich die Pinakothek der Moderne in München vorgestellt zu bekommen):
Zitat:
Die Qualität des Sichtbetons nimmt nach norden hin ab. In der Schweiz ist er noch hervorragend, in Berlin war er schon eine Katastrophe
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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 16:24
ID: 26783



AW: Interview mit Braunsfeld, Sichtbeton #10 (Permalink)
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Die Qualität des Sichtbetons hat ja nicht nur mit dem Baustoff selbst zu tun. Ein wesentlicher Faktor bei der Qualität ist die Verarbeitung. Wenn ich mich recht erinnere, sind in Berlin überwiegend osteuropäische Unternehmen bzw. Arbeiter bei der Ausführung zum Zuge gekommen.

Die Schweiz hingegen ist bekannt für die Anwerbung gerade deutscher Baufacharbeiter.
Wenn sich Herr B. nun darüber beklagt, dass er den billigsten Anbieter für die Sichtbetonarbeiten nehmen musste, kann ich seine Skepsis teilen. So betrachtet würde es mich nicht überraschen, wenn die Qualität von Sichtbeton tatsächlich nach Norden hin abnehmen würde.

Schlechte Verarbeitung kann da die beste Planung und Bauüberwachung zunichte machen.
Wenn man gezwungen ist mit Leuten zu arbeiten, die keine entsprechende Ausbildung haben um Qualität zu liefern, kann man schonmal verzweifeln.

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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 17:10
ID: 26785



AW: Interview mit Braunsfeld #11 (Permalink)
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Wenn ich aber weiß, dass Berlin in dieser Hinsicht Entwicklungsland ist, wäre es dann nicht eine logische Konsequenz, ein anderes Material zu wählen oder es zumindest nicht in dieser Masse als das Element zu wählen, mit dem das Gebäude steht oder fällt?

Geändert von Samsarah (29.01.2008 um 19:16 Uhr).

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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 17:26
ID: 26787



AW: Interview mit Braunsfeld, Sichtbeton #12 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Sven_W Beitrag anzeigen
Die Qualität des Sichtbetons hat ja nicht nur mit dem Baustoff selbst zu tun. Ein wesentlicher Faktor bei der Qualität ist die Verarbeitung. Wenn ich mich recht erinnere, sind in Berlin überwiegend osteuropäische Unternehmen bzw. Arbeiter bei der Ausführung zum Zuge gekommen.

Die Schweiz hingegen ist bekannt für die Anwerbung gerade deutscher Baufacharbeiter.
Wenn sich Herr B. nun darüber beklagt, dass er den billigsten Anbieter für die Sichtbetonarbeiten nehmen musste, kann ich seine Skepsis teilen. So betrachtet würde es mich nicht überraschen, wenn die Qualität von Sichtbeton tatsächlich nach Norden hin abnehmen würde.

Schlechte Verarbeitung kann da die beste Planung und Bauüberwachung zunichte machen.
Wenn man gezwungen ist mit Leuten zu arbeiten, die keine entsprechende Ausbildung haben um Qualität zu liefern, kann man schonmal verzweifeln.
Mir gefällt der hergestellte Zusammenhang zwischen osteuropäischen Arbeitern und der mangelnden Ausführungsqualität nicht.
Ich denke es liegt nicht daran, dass die Firmen und Arbeiter aus Osteuropa kommen, sondern, daran, dass die öffentlichen Auftraggeber in Berlin sich selbst und die Steuerzahler bescheißen, in dem sie immer wieder, und das ist ein Unterschied zu der Schweiz, den niedrigsten Angeboten den Zuschlag erteilen, und sogar schlechte Ausführungsqualität mit einplanen. Denn, so die Rechnung, kann man solange "mängeln" bis die vereinbarten Fristen abgelaufen sind, um dann die Kosten mit der Konventionalstrafe noch zusätzlich zu drücken. Eine Rechnung die nie aufgeht, und nur zu Ärger für alle Beteiligten führt. Aber so ist das, wenn es nur um nackte Zahlen geht.
Das finde ich viel entscheidender als die Herkunft aus Osteuropa.

Und ein Architekt wie Braunfels hat daran mit seinem Entwurf und seiner Kostenschätzung seinen Teil beigetragen.
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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 23:20
ID: 26795



AW: Interview mit Braunsfeld, Sichtbeton #13 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von mika Beitrag anzeigen
Ich denke es liegt nicht daran, dass die Firmen und Arbeiter aus Osteuropa kommen, sondern, daran, dass die öffentlichen Auftraggeber in Berlin sich selbst und die Steuerzahler bescheißen, in dem sie immer wieder, und das ist ein Unterschied zu der Schweiz, den niedrigsten Angeboten den Zuschlag erteilen,
Müssen die nicht sogar an den billigsten Anbieter vergeben?

Florian

P.S.: John Lautner war einst begeistert von der Qualität der Handwerker in Mexiko. Seiner Meinung nach waren diese deutlich besser als die Kollegen im Norden.
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Florian von Behr - Blog

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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 23:44
ID: 26796



AW: Interview mit Braunsfeld #14 (Permalink)
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Ja müssen Sie! Denn für das Schmiergeld erwarten die einen Gegenwert.

Nein mal im Ernst, die Holly Bible der Vergabe (zu beziehen über den (Aus)Beuth Verlag)
sagt in §2 der VOB/A : Bauleistungen sind an fachkundige, leistungsfähige und zuverlässige Unternehmer zu angemessenen Preisen zu vergeben.

Da steht nix vom billigsten. Beim Preisspiegel bzw. beim Vergabevorschlag sind erhebliche Abweichungen zu vermerken.

Es muss nicht der billigste sein. Der wird (in .de) nur gern genommen (Dann passt die Kostenschätzung/Kostenberechnung am Ende doch noch, Glück gehabt).

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Datum: 29.01.2008
Uhrzeit: 23:46
ID: 26797



AW: Interview mit Braunsfeld, Sichtbeton #15 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Flo Beitrag anzeigen
Müssen die nicht sogar an den billigsten Anbieter vergeben?

Florian

P.S.: John Lautner war einst begeistert von der Qualität der Handwerker in Mexiko. Seiner Meinung nach waren diese deutlich besser als die Kollegen im Norden.
Nicht, wenn z.B. das Angebot zu niedrig ist, und eine Fehlkalkulation wahrscheinlich ist. Darauf sollte ein Architekt ja hinweisen. Oder darauf, dass die Firma nicht die fachliche Eignung hat. Aber das wird eben of und gerne ignoriert, von Bauherrn.
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