|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 17.08.2004
Beiträge: 64
filo: Offline
![]() Beitrag Datum: 23.01.2009 Uhrzeit: 11:57 ID: 32272 | Social Bookmarks: Hallo, hat jemand eine Idee was die Projektsteuerer so verdienen?... :-)
__________________ Wer alle seine Ziele erreicht, hat sie wahrscheinlich zu niedrig gewählt Herbert von Karajan |
|
Social Bookmarks: Finde es nicht schlimm, daß die Stundensätze nicht mehr in der HOAI verankert sind. So etwas sollte sowieso individuell kalkuliert und vereinbart werden. Ich würde grundsätzlich lieber nach Stunden abrechnen, wie nach Pauschalen. Selbst bei Stundensätzen unter 38 € würde ich als Auftragnehmer dabei in vielen Fällen besser verdienen, als nach HOAI-Leistungsphasen. | |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.04.2005
Beiträge: 2.258
noone: Offline
![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 24.06.2009 Uhrzeit: 12:04 ID: 34207 | Social Bookmarks: Bisher waren doch Stundenanzahl bei der Stundenabrechnung immer auf eine Max. Anzahl begrenzt. Ist das denn immer noch so? Bei der freien Festlegung der Stunden befürchte ich leider, dass die Bauherren die Sätze immer weiter drücken werden. Gerade bei öffentlichen bzw. der Kirche wird es wohl darauf hinauslaufen. |
|
Social Bookmarks: Die Abrechnung nach Stunden würde in erster Linie den Entwurfsbereich treffen, weil Ideen und Konzepte sich schlecht zeitlich erfassen lassen und der Kunde/Bauherr dann drängt, daß möglichst schnell eine Lösung gefunden wird, egal wie "architektonisch wertvoll" diese Ergebnisse dann wären. Das könnte tatsächlich ein Nachteil, bei Abrechnung nach Zeit, sein. Allerdings muß man, wenn man ehrlich ist, sagen, daß man sich auch bei der Abrechnung nach Leistungsphasen (treu nach HOAI) heute schon unbedingt zeitliche Limits setzen muß, wenn man einigermaßen wirtschaftlich arbeiten will. Das kann natürlich die Kreativität begrenzen, aber wenn das Konto leer bleibt, ist das der Kreativität auf Dauer auch nicht zuträglich. ![]() Die Abrechnung nach Stunden würde sich aber ab LPH. 5 positiv auswirken, weil dann bei Ausführungsplanung, AVA und Bauleitung tatsächlich das vergütet würde, was auch geleistet würde und keine "virtuellen" Prozentansätze. Wenn ich, ähnlich wie ein Handwerker, meinen zeitlichen Aufwand und den meines Personals, meinen Materialeinsatz und meine Fahrtkosten nach nachvollziehbaren Sätzen abrechnen könnte, wäre es transparenter, individueller und fairer wie heute. Es ist Bauherren ohnehin schwer zu vermitteln, warum man als Architekt (nach HOAI) für ein Wohnhaus mit 650.000 € Baukosten doppelt soviel Honorar erhält, wie für ein Wohnhaus mit 300.000 € Baukosten. Die Details können bei dem kleinen Haus genauso schwierig, die Entwurfsphase ebenso langwierig und die Bauleitung vielleicht sogar aufwendiger sein, aber es wird halt weniger Material verbaut. Nüchtern betrachtet sind Wohnhäuser unter 350.000 € Baukosten eher Minusgeschäfte, betrachtet man das Honorar in Relation zum Zeit- und Nerveneinsatz. Ab 350.000 € wird dann auch der private Häuslebauer für den Architekten langsam interessant. Leider gibts in dieser Preisregion immer weniger potentielle Privatkunden, die mit einem Architekten bauen wollen. Also schlagen wir uns bei Eigenheimen mit den Schlüsselfertiganbietern und Fertighausbauern rum oder schlagen uns bei lukrativeren gewerblichen und öffentlichen Aufträgen mit dutzenden Kollegen um ein Stück vom Kuchen. | |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 02.01.2009
Beiträge: 615
Archiologe: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 24.06.2009 Uhrzeit: 16:41 ID: 34217 | Social Bookmarks: Habe nur am Rande die Kalkulation des Honorars im Büro mitbekommen. Aber wo steht in §6 der HOAI, das die Mindestsätze des Stundenhonorars nach der Gesamtbausumme zu rechnen sind? Es dauert so lange wie es dauert. Bei grösseren Bauvorhaben ist halt der Zeitaufwand höher. Oder der Bauherr geht auf Qualität und Qualität kostet halt. ![]() Zitat:
Wenn es schon kein Tarifvertrag für Architekten gibt! (Vergleichbar mit dem Mindestlohn/Stunde in Tarifverträgen). Jetzt gibt es keine Grenzen mehr nach unter. Nur darum geht es mir dabei! Wie kann sich der Arbeitnehmer jetzt überhaupt noch orientieren und dem Chef bei etwaigen Hungerlöhnen diese Zahlen vorhalten. Dem Lohndomping sind damit doch jetzt alle Türen geöffnet wurden. | |
|
Social Bookmarks: Zitat:
Es ging um den Vergleich von Abrechnung nach tatsächlichem Zeitaufwand gegen Abrechung nach Leistungsphasen, denn diese orientieren sich an der Bausumme. Zitat:
Für z.B. die komplette Abwicklung (LPH. 1-9) einer Industriehalle für 1.500.000 € benötige ich ca. 30 % Zeit und Nebenkosten weniger, wie für ein Einfamilienwohnhaus mit 250.000 € Baukosten, habe aber mehr als das 3-fache an Honorareinnahmen, ohne das die Qualität an irgendeiner Stelle leidet und dabei ist die Arbeit für den Gewerbekunden noch deutlich entspannter. Ist das gerecht? Zahlt der Gewerbekunde nun zuviel oder der Privatkunde deutlich zu wenig oder was läuft hier falsch? | |||
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 02.01.2009
Beiträge: 615
Archiologe: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 24.06.2009 Uhrzeit: 19:24 ID: 34224 | Social Bookmarks: Zitat:
Wir sind doch einer Meinung! Man sollte nach Arbeitsstunden (mit Mindestsätzen) abrechnen und nicht nach der Bausumme! Der Zeitaufwand für eine Industriehalle ist verhältnisgemäß geringer als der für ein Einfamileinhaus, also wäre eine geringere Arbeitsstundenzahl und Bezahlung nur richtig. Woran orientiert sich der Chef bei der Bezahlung seiner Angestellten. Im Zweifel steht das Büro sowieso immer finanziell kurz vor dem Aus. ![]() Edit: Frage mich halt, um auf das eigentliche Thema zurückzukehren, wieso der angestellte Architekt im Vergleich zu anderen Ing´s so schlecht bezahlt wird. Liegt meiner Meinung daran, dass nicht nach realexistierenden Arbeitsstunden bezahlt wird, sondern über Umwegen über LPH und Pauschalen etc., so dass ein zu geringer Anteil beim ange. Architekt ankommt. Wenn jede einzelne Arbeitstunde (mit Mindestsätzen) berechnen würde (wie z.B.beim Automechaniker), würde das wahrscheinlich eine Summe ergeben, die kein Bauherr bezahlt. Und das fällt dann an den ange. Architekten zurück. Wenn ich überlege wieviele Überstunden ich schon unbezahlt erbracht habe! Wahnsinn! Da stimmt doch die Struktur nicht, oder?! Geändert von Archiologe (24.06.2009 um 21:36 Uhr). | |
|
Social Bookmarks: In der Tat stimmen die Strukturen oft nicht. Aber das liegt denke ich daran, daß Architektenarbeiten fast immer individuell und schlecht zu bewerten sind. Wenn ein Automechaniker z.B. die Bremsen erneuert, dann kann ich sagen, er hat dafür 1,5 Stunden à 50 € gebraucht und 100 € Materialeinsatz gehabt. Ergibt in der Summe 175 €. Die anderen Kollegen des Automechanikers brauchen im Durchschnitt auch 1,5 Stunden für die gleiche Arbeit, also habe ich als Chef eine saubere Kalkulationsgrundlage für künftige Kunden. Im Architekturbüro habe ich so etwas i.d.R. nicht und auch die Leistung von angestellten Mitarbeitern läßt sich nicht so klar vergleichen. Natürlich kann ich aus Erfahrung sagen, daß man für die komplette Ausführungsplanung eines Wohnhauses mit 250.000 € Baukosten max. 90 Zeitstunden aufwenden darf. Aber was mache ich, wenn der Mitarbeiter 130 Stunden dafür braucht, weil die Details so kompliziert waren und später in der Bauphase nochmals 20 Stunden für Änderungen hinzukommen, weil der Bauherr statt Parkett plötzlich Fliesen legen will und dazu Verlegepläne braucht? Wo ist meine gesicherte Kalkulationsgrundlage? So etwas gibt es im Architekturbüro einfach nicht oder nur sehr begrenzt, denn wir alle wollen auch nicht vor der Stoppuhr entwerfen müssen. | |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 07.07.2003
Beiträge: 924
Blumenschein: Offline
Ort: Münster ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 25.06.2009 Uhrzeit: 11:24 ID: 34226 | Social Bookmarks: Hallo, Zitat:
Gruß -- Blumenschein Geändert von Kieler (25.06.2009 um 12:51 Uhr). Grund: formatiert | |
|
Registriert seit: 15.02.2003
Beiträge: 1.762
Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 25.06.2009 Uhrzeit: 14:27 ID: 34233 | Social Bookmarks: Ohne mit der Stoppuhr zu entwerfen/zu konstruieren, sollte jedes Büro aber ein vernünftiges (d.h. der Größe angepasstes) Controlling haben, damit klar ist, welche Projekte ins Defizit laufen und bei welchen noch Luft ist. So kann man unter dem Strich rentabel bleiben. |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 02.01.2009
Beiträge: 615
Archiologe: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 25.06.2009 Uhrzeit: 17:35 ID: 34236 | Social Bookmarks: Wie gesagt: Es dauert so lange wie es dauert! Und fertig ist´s, wenns fertig ist! ![]() Gerade im 3 Mann/Frau Büro! |
|
Social Bookmarks: Zitat:
Was der Chef vom Kunden verlangen kann und das was der Mitarbeiter davon bekommt, sind 2 ganz unterschiedliche Dinge. Die Dumpinglöhne die gezahlt und vielfach akzeptiert werden, haben aus meiner Sicht nichts mit den Angaben für Stundensätze aus der HOAI zu tun, weil diese ohnehin nur in wenigen Fällen zur Abrechnung dienen. Die angegebenen Stundensätze aus der HOAI stammten von 1996. Unabhängig von diesen Angaben mußte sich jeder Architekt und Arbeitgeber schon längst eigene Gedanken um sinnvolle und rentable Stundenlöhne machen, ob die ins HOAI-Schema passen oder nicht. Die HOAI ist keine Bibel. Sie wurde und wird oft unterschritten und in manchen Fällen auch überschritten. Der ganzen HOAI-Novellierungsgeschichte wird zuviel Bedeutung beigemessen. | ||
|