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noone: Offline
![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 15.09.2010 Uhrzeit: 13:34 ID: 40891 | Social Bookmarks: Zitat:
Du solltest es einfach mal aus einem anderen Blickwinkel heraus sehen: es gibt sehr viele Absolventen, die ein total unattraktives Profil haben, wenig oder keine Erfahrung, und schon sehr viele erfolgslose Bewerbungen geschrieben haben. Diese Gruppe ist bereit, für eine laue Bezahlung einen Job anzunehmen, um überhaupt mal Erfahrung sammeln zu können, um bei Bewerbungen interessanter zu werden. Und solange es diese Gruppe gibt, und keine Mindestlöhne, wird es in der Architektur diese Praktikas und Löhne geben. | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 23.03.2010
Beiträge: 30
leipziger: Offline
![]() Beitrag Datum: 15.09.2010 Uhrzeit: 15:10 ID: 40895 | Social Bookmarks: Zitat:
Andererseits wundert mich, dass die Arbeit eines planenden Mitarbeiters mit 10 Jahren Berufserfahrung in den Augen vieler Chefs den gleichen Stellenwert geniest wie die Arbeit einer Studentin im 2. Semester. Klar zeichnen beide, aber irgendwer muss doch merken, dass es nicht auf die Anzahl der Striche oder Zeichnungen ankommt, sondern auf die Stimmigkeit des Werks. Der Erfahrene erstellt weniger Zeichnungen, aber genau die, die benötigt werden. Die inhaltliche Stimmigkeit (auch Übereinstimmung untereinander) ist weit höher als bei der Studentin. Zitat:
Hinzu kommt, dass die sog. Wettbewerbe die Wertschätzung der Architektur in der Bevölkerung immer weiter nach unten ziehen: Beispiel: -Stadt lob Wettbewerb aus und gibt den Architekten einen Katalog mit Vorgaben, der bei ehrlicher Betrachtung eine eierlegende Wollmilchsau verlangt, natürlich mit unrealistischem Kostenrahmen -Architekten denken sich was aus, die Ergebnisse sind alle ähnlich weil die Vorgaben letztlich zu eng waren -Die Presse gibt das Lobgehudel der Architekten als Bauherrnzitat wieder -Der Zeitungsartikel erweckt den Eindruck, als sei alles toll (wenn man nicht auf die Bilder schaut) -Bei den normalen Leuten entsteht der Eindruck, dass alle Architekten immer den gleichen "Schrott" produzieren. Dass das Ergebnis aber letztlich auf Bauherrnvorgaben beruht, und die Bauherrn damit letztlich mehr Einfluss auf die Architektur haben als die Architekten selbst, kommt in der Öffentlichkeit nicht an. Soll es aber auch nicht, weil dies dem Bauherrn schaden würde. Stattdessen sind es die Architekten, die unsere Umwelt aus Sicht der normalen Leute immer hässlicher machen. Ein Problem ist dabei auch, dass die Öffentlichkeit gar nicht weiss, was Architekten wirklich machen, weil die Chefs sich nach Außen immer als abgefahrene Künstler aufspielen. Also ich finde es inzwischen peinlich, irgendwo zu sagen, dass ich Architekt bin. Zitat:
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Ich erzähle dennoch kaum Jemanden unaufgefordert was ich beruflich mache. Nicht weil ich meinen Job so dämlich finde, sondern weil ich es satt habe in meiner begrenzten Freizeit kostenlose Umbautipps und Statements zu irgendwelchen "geschmacklosen" Einfamilienhäuschen abzugeben. | ||
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Archiologe: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 15.09.2010 Uhrzeit: 16:39 ID: 40901 | Social Bookmarks: Zitat:
Zitat:
Über das Gehalt eines Architekten gibt es in der Bevölkerung (zum Glück) keine richtigen Vorstellungen. Nur, dass er ja viel verdienen muß- bei den Baupreisen. Es muss also ein Traumberuf sein - sehr gut bezahlt und dann noch kreativ! Leider ein Trugschluß! | ||
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Beiträge: 1.762
Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 15.09.2010 Uhrzeit: 23:57 ID: 40911 | Social Bookmarks: Zitat:
Meine Maßstäbe für gute Architektur sind dabei ganz bodenständig. Mir ist es viel wichtiger, dass in der Fläche auf gutem Niveau gebaut wird, als das Durchschnitts-Entwerfer Star-Architekt spielen. T. | |
Social Bookmarks: Zitat:
Die eine Möglichkeit sind Mindestlöhne. Ich bezweifle aber, daß die die Lösung sind. Ich glaube, daß führt nur zur Verlagerung des Problems (mehr Bauzeichner/-techniker und weniger Architekten in den Büros). Die andere Möglichkeit ist diese Gruppe kleiner werden lassen (Reduzierung von Studienplätzen bzw. Absolventen). Eine weitere Möglichkeit ist, die Leute so gut auszubilden, daß sie sofort einen Marktwert haben. Geändert von Archimedes (15.09.2010 um 18:13 Uhr). | ||
Social Bookmarks: Auch ich lehne es absolut ab, unterbezahlte Jobs anzunehmen, da dies den Markt versaut. Aber was raten wir dem frischen Absolventen ohne Berufserfahrung? Soll er wirklich lieber von Harz IV leben und auf die bessere Bezahlung hoffen, oder soll er den Job für 1500 EUR brutto annehmen? Abgesehen, dass man mit 1500 EUR brutto am Ende mehr in der Tasche hat, als bei Harz IV, verhindert er Lücken im Lebenslauf und kann Berufspraxis sammeln. Ich glaube jeder hier, der für sich selber sorgen muss, würde vermutlich die Zähne zusammenbeißen und die 1500 nehmen. Wer sich dann aber nicht um eine Verbesserung bemüht, der hat es auch nicht verdient.
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Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.04.2005
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noone: Offline
![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 15.09.2010 Uhrzeit: 21:41 ID: 40905 | Social Bookmarks: Zitat:
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