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noone: Offline
![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 08.06.2011 Uhrzeit: 10:46 ID: 43975 | Social Bookmarks: Zitat:
Die Entwicklung des Stadtbildes der Römer ist genauso wie das der modernen Städte durch die Entwicklung und Erfahrung gewonnenen Erkenntnisse bezüglich Brandschutz (Abstände, Dacheindeckungen), Kanalisation, Hygiene, Krankheitsvermeidung etc. entstanden. Wenn wir den zum Scheitern verurteilten Massenwohnungsbau betrachten, stellen wir fest, dass dort durchweg keine privaten Investoren am Werk waren, sondern politisch gesteuerte, halböffentliche Wohnungsbaugesellschaften. Das heisst, es waren massenhaft Wohnungen notwendig, und in einem gesellschaftspolitischen Findungsprozess wurden die Wohnungen auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt. Leider ist es bei wissenschaftlichen Theorien immer so, dass sie erst inder Praxis bestehen müssen, und in der Architektur gewinnt man Erkenntnisse eben immer Jahre später. Deshalb ist der Städtebau ein langwieriger Prozess, und je schnelllebiger eine Gesellschaft ist, desto schwieriger ist es, vorrausdenkend zu planen und zu entwickeln. Die Probleme, die aus einer zu hohen Dichte entstehen, sind uns heute alle bekannt, deshalb geht und ging der Weg von einer hohen Dichte weg zu einer besseren Durchmischung der Dichte und Nutzungen hin. Die sozialen Probleme, die in Wohnquartieren entstehen, sind meist gesellschaftsdynamische Prozessen wie Arbeitslosigkeit, Armut, Aus- und Abgrenzen von Minderheiten und sozial Schwachen geschuldet. Dies ist allgemein anerkannt, deshalb wird auf die Durchmischung geachtet. Da aber letztendlich alleine das Budget entscheidet, wie gut die angestrebten Ziele verwirklicht werden, ist es leider immer noch so, dass durch die Vorgaben der Investoren und Politik vorsetzlich eine Architektur entsteht, die die gesellschaftlichen Probleme nicht lösen kann. | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 19.05.2011
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metalbau: Offline
![]() Beitrag Datum: 26.06.2011 Uhrzeit: 21:35 ID: 44211 | Social Bookmarks: danke für die sehr interessante feedbacks....meine kollegen. hier kann eine sehr interessante debatte entstehen. zum beispiel würde ich kurz angehen an was jochen gesagt hat: als ich geschrieben habe, dass die architekten ihre fachkenntnisse den bauherren und andere beteiligten gegenüberstellen müssen, behauptet er zu recht: Das macht jedoch viel zusätzliche Arbeit erforderlich, die sich im Berufsalltag nicht immer termingerecht erbringen lässt. Des Weiteren wird erwartet, dass diese Arbeit kostenlos erbracht wird. Architekten verbuchen diese Leistungen meistens unter "Aquisetätigkeit" um Argumente zu haben, die sie gegenüber der Konkurrenz besser dastehen lassen[/I] doch... hast du aber nicht gedacht, dass diese notwendige forschungsarbeit erst an den unis oder anderen forschungsintitutionen geführt werden könnte? doch wird in deutschland in den fakültäten total wenige forschung betrieben. es gibt z.b total wenige architekten die ein doktor machen, die meisten professoren selbst an der fakültät architektur können keine promotion oder vergleichbare wissenschaftliche erfahrung in ihren curricula vorweisen. das ist in der deutschen uniwelt eigentlich einzigartig! als promovierter architekt werde ich nur ausgelächert "was? promotion in architektur? gibt es so was? ich dachte architekten machen eigentlich nur kunst" ich glaube, das wahres problem ist , dass man aufhören muss die gestaltung unseren menschlichen habitats (d.h die s.g. architektur) als eine unverbindliche und vielleicht sogar überflüssige tätigkeit zu betrachten. es muss mehr verbindlichkeit und verantwortlichkeit in unserem fach erbracht werden. zu erst die professoren in der uni sollten sie mehr um die verbindlichkeit und korrektheit des von ihnen vermittelten lehrinhalts kümmern statt von den studenten coolen grundrissfarben und aufwendigen baumodellen zu verlangen. (symptomatisch ist z.b dass in vielen fakültäten coolen und teure baumodelle mehr bewertet werden als eine richtige dimensionierung des entwurfes und abmessungen in den plänen kaum angefordert werden). es kann also nicht sein dass ein durchscnittlicher architekturabsolvent nciht weiß wie eine fassadetail funktioniert oder überhaupt keien ahnung von leistungsphasen hat. also die zusätliche arbeit wovon jochen sprich gehört in erster linie meiner meinung nach nicht der aquisitionsphase sondern der universitätswelt. nur durch die forschung und die verbindlichen darstellung der gewonnenen erkenntnisse kann sich eine disziplin in der modernen welt legitimieren und die leute, die sie praktizieren, von den anderen menschen geschätzt werden. denn muss diese verbindlichkeit doch nicht das kreative arbeit beschränken. wie ein typ der ein bischen ahnung von architektur hatte einmal schrieb: "architektur beginnt wenn zwei backsteine sorgfältig zusammengesetzt werden. architektur ist eine sprache mit der disziplin einer grammatik. man kann sprache im alltag als prosa benutzen und wenn man sehr gut ist, kann man ein dichter sein" |
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