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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 29.12.2017 Uhrzeit: 21:34 ID: 56782 | Social Bookmarks: Ja, Verpflichtung zu BIM ohne Standardisierung wird schon lustig werden. Ohne Standards heißt es nur: plant anhand eines digitalen 3D-Modells und redet miteinander ... Vielleicht wird es *den* Standard auch nie geben (oder nur für öffentliche Projekte), sondern nur projektspezifische. Letztlich wird man jede Modellstruktur immer in andere übersetzen können. Ich sehe auch kaum den Sinn einer durchgehenden Verwendung des Modells. Ein Planungsmodell enthält ganz andere Daten als ein Ausführungsmodell. Und ein FM-Modell muss einem solchen Meer an spezifischen Vorgaben genügen, was die Wartungs- und Instandhaltungsparameter betrifft, dass ein Planer es nie erstellen könnte. Als einziges Konzentrat übrig bleibt das geometrische Modell. Dazu sagte ein erfahrener FM-ler neulich, dass die Geometrie aber nur ein entbehrliches Nice-to-Have sei. Es wird also ein Markt für Firmen entstehen, die BIM-Modelle umstrukturieren und mit den gewünschten Daten füttern. Von daher muss der Planer in LPH 1 oder 2 sich nicht schon mit Erfordernissen rumschlagen, die erst das FM interessiert. Das ist der Punkt, an dem die pragmatische BIM-Sicht des Einfach-Los-Wurschtelns mit der Realität auf angenehme Weise zusammenfällt ![]() T. |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 31.12.2017 Uhrzeit: 11:07 ID: 56783 | Social Bookmarks: Danke, Tom, Zwei Sachen, die Du schreibst, beruhigen mich etwas: 1. Dass niemand ein durchgängiges Modell braucht. Wenn sich diese Erkenntnis durchsetzt, wäre viel gewonnen. 2. Dass es Mappings zwischen den verschiedenen Standards geben wird/muss. Wenn sich diese Erkenntnis ebenfalls durchsetzt und als geldwerter Vorteil durch den AG in Form eines Dienstleisters übernommen wird, ist auch meinem Problem der fehlenden bzw. uneinheitlichen GUIDs der Wind aus den Segeln genommen. In diesem Sinne, Guten Rutsch. |
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numerobinchen: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 08.01.2018 Uhrzeit: 19:02 ID: 56791 | Social Bookmarks: Ja doch, die öffentliche Hand benötigt das, denn sie schreibt es ab 2020 vor. Aber was wollen die Behörden mit den Daten, wenn es keine Standards gibt? Evtl. schreiben sie diese Standards selbst vor? Evtl. richtet sich dann das ganze Baugewerbe danach und so werden Standards gesetzt? Einer muss ja mal anfangen. Schaun mer mal. Noch sehe ich nirgends brauchbare Anwendungen mit passendem offenem Datenbankmodell dafür. Alles nur Insellösungen der einzelnen Softwareschmieden für sehr viel Geld. Es kann nicht sein, dass der Architekt auch noch zum IT-Spezialisten mutieren soll. |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 13.01.2018 Uhrzeit: 16:56 ID: 56792 | Social Bookmarks: Ja, öffentliche Auftraggeber werden ab 2020 BIM fordern. In einer idealen Welt wäre es natürlich schlau und wünschenswert, wenn es einen einheitlichen Standard gäbe. Das wäre es aber auch schon bei 2D CAD gewesen und ist leider nicht so. In der realen Welt hat jeder AG, auch Behörden, seinen ganz eigenen CAD-Standard. Das hängt nur davon ab, wer in der betreffenden Immobilienverwaltungsabteilung den CAD-Standard eingeführt hat. Selbst die AutoDesk basierten Dienstleister haben keinen einheitlichen Standard gefunden. Das Baukonzerne haben bereits ihre eigenen internen Standards, aber mehr als das Dateiformat haben diese nicht gemeinsam. Und das ist inzwischen nicht mehr entscheidend. Kleine Bauunternehmen sind davon noch genausoweit weg, wie die Planer oder AGs selbst. Das mit den brauchbaren Anwendungen und offenen Datenbankmodellen verstehe ich jetzt nicht. Die bekannten CAD-Programme sind alle BIM-tauglich und auch brauchbar. Bei den Auswertungsprogrammen hapert es noch, aber auch die sind im Prinzip brauchbar. Der einzige Grund warum es nicht klappt ist, dass Du in der Auswertungssoftware schon wissen mußt, was im Modell an Informationen drinsteckt. Ohne Standard ist das mühsam. Aber den kann ja kein Softwarehersteller machen. Ich denke, es wird so sein, dass die Bauprodukthersteller und -Verbände für jedes Bauprodukt definieren werden/müssen, welche Merkmale beschrieben sein müssen, um die Bauteile differenziert zu erkennen. Die Softwarehersteller müssen die für ihre Kunden relevanten Merkmale abbilden. Und Auftraggeber und Architekten müssen aushandeln, was relevant ist. Im buildingSMART wird dieser Prozess übrigens zur Zeit beschrieben. Vielleicht wird dann auch endlich der österreichische Merkmalserver wiederbelebt. Geändert von mika (13.01.2018 um 17:27 Uhr). |