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-   -   Bachelor of Arts-Abschluß - was bringt er? (https://www.tektorum.de/studium-ausbildung/2098-bachelor-arts-abschluss-bringt.html)

Baustopp 07.11.2005 13:15

Bachelor of Arts abschluß
 
Hallo,

was haltet ihr von den neuen Abschluß Bachelor of Arts Architektur ? Ich habe gelesen das die Bundeskammer für Architekten diesen Abschluß nicht annerkennt, dazu gabs auch mal ein bericht in der FAZ.

Da ich mich jetzt im 3 Semester befinde und es eh sehr mau aufem Bau ausschaut und dann man sich mit einem Abschluß unter dem Diplom zufriedengeben muß wenn man nicht besser als NC 2.5. Stünde man doch fast gleich auf mit dem des Ausbildungsberufs des Bauzeichners ?

:confused:

Was haltet ihr davon ?

MFG

Baustopp

Tobias 07.11.2005 16:45

Soweit ich das verstanden habe, ist der Bachelor doch nur eine Art neues "VORDIPLOM", also ein akd. Grad, den man nach 4-5 Semestern erhält. Der eigentliche Abschlußgrad ist "Master of Arts" und dieser wird zurzeit von den Kammern nocht nicht anerkannt.
Ich gehe aber davon aus, dass man als Master of Arts dann später noch berufsbegleitend eine Art Update machen kann, mit dem man dann auch nach 2-jähriger Berufstätigkeit in die Kammer eintreten kann.

Die Kammern feilschen da noch ein wenige mit den Politikern, da sie den bestehenden Standard beibehalten wollen. Letzlich wird aber auch den Kammern nichts übrig bleiben, den Master anzuerkennen, da sonst Mitglieder fehlen und nicht mehr gebaut wird, wenn irgndwann niemand mehr bauvorlageberechtigt ist ;)

Als Bauzeichner wird man heute eh nicht weit kommen. Die Ausbildung lohnt bei dem Arbeitsmarkt und der Fülle an Architekten nur noch, wenn man im Anschluß gerade Architektur studiert.
Wenn sich heute bereits Dipl.-Ing. (Architektur) für 500 EUR monatlich verdingen, stellt doch niemand mehr einen teureren weniger qualifizierten Bauzeichner ein! Ist eine kranke Entwicklung, aber nun mal Tatsache! :mad:

Tom 07.11.2005 19:10

Tobias, es geht schon darum, dass die Kammern den *Bachelor* nicht anerkennen wollen, weil er mit 6 Semestern Dauer unter dem bisherigen FH-Diplom liegt. Eine solche Studiendauer qualifiziert nirgends auf der Welt für den Architektenberuf - und das soll nach int. Konsens auch so bleiben. Schon für die FH-Studiengänge gab es EU-intern eine Sonderregelung, weil sie von ihrer Regelstudienzeit unter der allgemein geforderten Mindestdauer von 8 Semestern (exklusive Praxissemester) liegen. Der Bachelor soll auch ausdrücklich (wie in den angelsächsischen Ländern) ein erster berufsqualifizierender Abschluss sein - nicht nur ein akad. (Zwischen-) Grad, für den man sich nichts kaufen kann. In den Ländern, die nach dem System schon lange arbeiten, gibt es für Bachelors ja einen eigenen Arbeitsmarkt - nur können die Leute nicht selbständiger Architekt werden.

Ich würde niemals mit dem Bachelor von der Hochschule gehen, sondern die Vorteile des neuen Systems nutzen und mir für den Master eine andere gute Hochschule suchen, wie das in der angelsächsischen Welt üblich ist. Auch da muss man sich für ein Master-Studium allerdings mit seinen Bachelor-Leistungen bewerben - insofern ist die Quoten-Beschränkung, über die hier in Deutschland nachgedacht wird, keine besondere Fiesheit. Die Sache hat - je nach persönlicher Perspektive - Vor- und Nachteile. Wenn Du keine Möglichkeit zum Masterabschluss bekommst, stehst Du momentan im Regen, weil es den Arbeitsmarkt für "Nur"-Bachelors hier noch nicht gibt. International bist Du damit aber sehr wohl schon zu gebrauchen.

Florian 07.11.2005 19:23

Zum einen wird nie so heiß gegessen, wie gekocht wird. Warten wir also erstmal ab, wie die Lage aussieht, wenn die ersten Master-Anmeldungen kommen.
Zum anderen könnte ich mir vorstellen, dass es zukünftig eine "zweiklassen" Architekturgesellschaft gibt. Wer nur als Angestellter in einem Büro - mit einer niedrigeren Position - arbeiten möchte, für den könnten die 6 Semester durchaus ausreichend sein. Für jemanden, der sich selbstständig macht, wäre ein Master Vorraussetzung...
Was spräche dagegen?
In Büros werden doch auch immer weniger Bauzeichner eingesetzt. Vielleicht würen die Bachlor-Architekten dann bessere "Bauzeichner" mit Entwurfsaufgaben werden?! Ist doch auch nicht so schlecht, wenn ich mir vorstelle, dass Architektur mir Spaß macht, ich aber "nicht so gut bin".
Aufsattel könnte ich immernoch oder über den bisher auch existierenden Weg einer Prüfung durch die Kammer zu einem "vollwertigen" Architekten werden.


Grüsse
Florian

Baustopp 07.11.2005 19:34

Hallo,

also könnte ich wohl nie so Richtig Fußfassen nur allein mit dem Bachelor of Art titel !!! Wobei wir den selben Lehrplan haben wie die Diplomanten auch !!!

Ich frage mich doch dann, ob das hiermit nicht schon so eine Differenzierung
zum Arbeitsmarkt ist. Und man somit der Flut bzw Ansturm der Jährlichen Absolventen engegenwirken will bzw schon getan hat...

Also irgendwie finde ich das verwirrent.....

Tom 07.11.2005 21:35

Es gibt 3-jährige Bachelors und 4-jährige Bachelors an deutschen FHs (was machst Du?). Und der 4-jährige erfüllt wohl die grundsätzliche Voraussetzung von 8 Regelsemestern, die für die Kammerzulassung nötig sind. Ich lese/höre, dass z.B. der 3-jährige Bachelor aus Deutschland nicht international anerkannt ist (z.B. in England). Verrückterweise gibt es auch sowohl 1-jährige als auch 2-jährige Masterstudiengänge, die auch mehr oder weniger mit nationalen und/oder internationalen Standards kollidieren. Fest steht: Momentan herrscht das Wirrwar - und die Absolventen sind dabei öfters mal die Angeschmierten ...

Es bleibt Dir nichts übrig, als über Deinen Abschluss an Deiner FH/Uni bei der Kammer konkrete Infos einzuholen. Und wenn Du in die weite Welt willst, eben auch bei den dafür zuständigen Stellen. Grundsätzlich gilt ja: Ein Bachelor befähigt/berechtigt Dich zur Aufnahme eines Master-Studiengangs auf der ganzen Welt - wenn Du das Aufnahmeverfahren bestehst. Insofern schiebt Deiner Entwicklung/Deinen Plänen niemand einen definitiven Riegel vor ...

Flo 08.11.2005 12:54

Bei der Umstellung auf Batechelor und Master sieht man wieder mal, dass viele Leute sich gegen Veränderung wehren und nicht die Chancen in einer Umstellung des Systems sehen und versuchen zu nutzen. Aber das nur am Rande.

Ich denke, dass der Bachelor durchaus ein ausreichender Abschluss ein kann. Es hängt halt davon ab, in welchem Bereich man später arbeiten will. Wer in die Kammer will, kommt sicherlich nicht um den Master drumherum aber für viele andere Tätigkeiten im Bereich Architektur dürfte der Bachelor, vielleicht kombiniert mit einer Weiterbildung, Aufbaustudium, durchaus ausreichen. Ich denke da z.B. an Beratende Tätigkeit, Visualisierung, Architekturfotografie etc...

Florian

mrg 09.11.2005 12:28

limbus : http://www.spiegel.de/unispiegel/stu...383329,00.html


das unterstützt meine these, dass der bachelor-studiengang ein schmalspurstudiengang ist. leider. jedernfalls ist es in koblenz ganz klar zu erkennen, die professoren geben sich auch keine mühe und widmen sich klar lieber dem masterstudiengang.
wenn man dann noch bedenkt dass es schwer sein sollte, als bachelor bauzeichner-tätigkeit auszuüben (aufgrund mandelnder praxis bzw. fehlen der grundkenntnis), kommen schwere zeiten auf die jungen leute zu (wie gesacht - ich kann nur wiedergeben wie ich es in koblenz beobachten kann, werden dort doch berufsrelevante themen unter den teppich gekehrt).

andererseits sehe ich es aber auch positiv: wenn bachelor-studenten tatsächlich berufsqualifiziert wären, würde diese flut von architekten niemals aufhören.

Tom 09.11.2005 12:56

In Zukunft ist es ja nach dem int., 2-stufigen Studienmodell auch prinzipiell möglich, mit Non-Architektur Bachelors einen Architektur-Master zu machen (z.B. als Bauing, als Vermesser, als Innenarchitekt, als Designer). Leute mit solch einem Misch-Werdegang werden vor der Kammer ihre Qualifikation durch zusätzliche Praxis und/oder Prüfungen nachweisen müssen. Das Bild ist wirklich sehr durchwachsen: Bisher war das FH-Diplom der (theoretisch) schnellste und gut qualifizierende Zugang zum Architektenberuf (und in die Kammer). Wenn man jetzt für die gleiche Arbeit nur noch einen Bachelor bekommt, der nicht kammerfähig ist, kann man das nur als Verschlechterung bezeichnen. Das einzige was offenbar unstrittig ist, ist dass ein Uni-Diplom ohne wenn und aber mit einem int. Masterabschluss gleichzusetzen ist. Der Rest ist in einer seltsamen Hierarchie ungefähr so gestaffelt: Altes viersemestriges Vordiplom (egal ob Uni oder FH) ist weniger als der neue Bachelor. Das alte FH-Diplom ist mehr als ein Bachelor und etwas weniger als ein Master. Und der master ist gleich dem Uni-Diplom.

mrg 10.11.2005 20:14

Zitat:

Originally posted by Tom
Wenn man jetzt für die gleiche Arbeit nur noch einen Bachelor bekommt, der nicht kammerfähig ist, kann man das nur als Verschlechterung bezeichnen.
ich bezweifle, dass es der gleiche arbeitsaufwand ist - bachelor ist zeitlich kürzer und schmalspuriger als ein ursprünglicher diplom-studiengang. beispiel koblenz: als bachelor ist eine vorlesungsreihe bauko holzbau nicht vorgesehen - und das ist nicht das einzige defizit

Tom 10.11.2005 21:18

In gewisser Weise stimmen dann die Proportionen ja. Ob man das, was im Bachelor-Abschnitt wegfällt, dann in seinen 2 oder 4 Semestern Masterstudium nachholt oder gegenüber vorher sogar noch etwas gewinnt, ist dann eine weitere Frage. Nicht umsonst proklamieren die Kammern eigentlich: "Rettet den Dipl.-Ing.", weil das Aufsplitten und Kleinschneiden und in den Mixer geben aus ihrer Perspektive eine Verstümmelung des Diplomstudiengangs ist ...

In den Geistewissenschaften gibt es doch auch große Vorbehalte: Zusammen mit den harmonisierten Credit-Points geht die Tendenz zu einem "Supermarkt"-Studium: Man kann sich seine Ausbildung zeitlich und räumlich zersplittert zusammenklauben und weiß am Ende von ein paar Dingen ein paar Kleinigkeiten - aber den Wert eines über mehrere Jahre konsistent abgestimmten Studienplans hat man nicht genossen. Es kann sein, dass alle nochmal ins große Heulen Ausbrechen :) ...

noone 10.11.2005 22:27

ist doch ganz klar: Bachelor und Master kommen aus dem anglo-sächsischen Raum, und daraus ergibt sich ja die degradierung des Dipl ing in Bachelor. Wo diese Credit Studiererei hinführt, kann man ja mit einem Blick nach England oder Amerika sehen.

Im Moment der Umstellung ist es vielleicht noch so, daß die alten Dipl Ing Studiengänge fortgesetzt werden, aber in Zukunft wird sich noch einiges ändern.

Die Kammern nutzen übrigens die Bachelor Umstellung um die Zahl der Architekten zu senken, da wird kein Hehl draus gemacht. Wenn man dann bedenkt, daß für einen Master studiengang noch ein NC gefordert wird, dann geht es wohl den meisten wirklich wie den Bauzeichnern, nämlich daß sie was anderes in ihrme Leben machen werden als Architektur......

Baustopp 11.11.2005 17:29

Hallo,

danke für euere ansätze...

Ich habe mich gestern dazu entschieden aufzuhören !!!

:D .

Greets

Baustopp =

keen 27.11.2005 21:04

10 Thesen
 
Hallo,

eine Freundin von mir studiert ebenfalls Architektur auf Bachelor und hat sich bei der Architektenkammer erkundigt und ein 10 - Thesen - Blatt erhalten. Hier ein kleiner aber vielleicht sehr wichtiger Auszug :

"8. Berechtigungen
Bachelorabschlüsse verleihen grundsätzlich dieselben Berechtigungen wie Diplomabschlüsse der Fachhochschulen,
konsekutive Masterabschlüsse verleihen dieselben Berechtigungen wie
Diplom- und Magisterabschlüsse der Universitäten und gleichgestellten Hochschulen.
Im Einzelnen regeln die Promotionsordnungen der Hochschulen den Zugang zur Promotion. Bei den Berechtigungen werden keine Unterschiede hinsichtlich der Dauer der Studiengänge, der
Profiltypen und der Institutionen, an denen die Bachelor- oder Masterabschlüsse erworben wurden, gemacht. "

Ihr wurde von der Kammer geraten, sie solle doch einfach bei ihren Bewerbungen dieses Thesen - Blatt anheften und somit hätten auch Studenten mit Bachelor - Abschluss Chancen einen guten Job zu kriegen.

Mich würde vielleicht noch interessieren ob von euch jemand eine Ahnung hat was man als Bachelor of Arts so verdient?

Gruß Keen

mika 27.11.2005 22:07

Ich möchte hier vor dem Bachelor Studiengang Architektur an der TU-Berlin warnen.
Die gravierendste Verschlechterung stellt aus meiner Sicht die geringere inhaltliche Wahlmöglichkeit dar.
Ich denke ein wesentlicher Bestandteil des positiven Stellenwertes des Diplomstudiengangs Architektur sind die unterschiedlichen Vertiefungsmöglichkeiten, die über Wahlpflicht-, freiwählbare Wahlpflicht- und Wahlfächer bestehen.
Im Bachelorstudiengang ist das nicht mehr so. Eine Kommission aus teilweise Nicht-Dozenten (Verwaltungsangestellten) legt inhaltlich den Studiengang (Module und LVs der Module) fest.
Im den verschiedenen Masterstudiengängen entscheidet man sich ebenfalls vorab für die Richtung und Vertiefungen, da auch diese fix über die Stupos festgelegt sind.

Das mag für viele gut sein und seine Vorteile haben. Ich persönlich finde es zu einschränkend bei der persönlichen Interessenentfaltung. Diese Vereinheitlichung ist auch absolut gewollt. Es fragt sich nur, ob eine Indifferenzierung tatsächlich zu besseren Arbeitsplatzchancen führt.

Durch die angestrebte Internationalisierung der Studiengänge wird die Reduzierung der Absolventen jedoch nicht erreicht. Es kann lediglich die Reduzierung höherer Qualifizerungsgrade erreicht werden. Was allerdings noch nicht zwingend eine Antwort/Lösung für die Arbeitsmarktsituation ist.
Zudem werde die Bachelor- und Masterstudiengänge nicht zwingend international anerkannt. So werden noch nicht einmal in den USA Bacheloabschlüsse verschiedener Bundesstaaten untereinander anerkannt.
Dass die Studierendenzahlen in Berlin verringert werden liegt allein an den Einsparungen des Senats und damit einer Reduzierung des Personals.

Letztlich wird sich das im Lauf der Jahr regulieren, nicht zuletzt durch die Konkurrenz der Unis. Ich hoffe nur, dass die Wahlmöglichkeiten erweitert werden, und selbst bestimmt werden können.

Also wenn Bachelor, dann irgendwo, wo es mehr Wahlmöglichkeiten gibt.

Grüße Michael

noone 27.11.2005 22:22

@keen:


die selbe Qualifikation der Bachelor Abgänger wie die Dipl ings???? wieso studieren die denn länger??

und noch was: soweit ich weiß, wird ein Bachelor Abgänger nicht in die Architektenkammer kommen........ kläre uns doch bitte noch zu diesem Punkt auf, was in dem 10 Thesen PApier steht.......

noone 27.11.2005 22:25

Das sagt die Kammer RLP zu dem Thema:


Berufsqualifizierung und Europatauglichkeit entscheidend:
Kammer lehnt sechssemestrige Ausbildungsgänge für Architekten ab

Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz akzeptiert grundsätzlich Bachelor- und Masterstudiengänge als neue, zusätzliche Studienstruktur in der Architektenausbildung neben dem Diplomstudiengang.

Voraussetzung ist allerdings, dass der erste Studienabschluss mit Bachelorexamen eine Berufsqualifikation für die Tätigkeit als Architekt gewährleistet. Erst ein mindestens achtsemestriges Studium mit dem Abschluss Bachelor sichert diese Berufsqualifizierung und eröffnet nach Eintragung in die Architektenliste die berufliche Freizügigkeit in Europa. Ein anschließendes mindestens zweisemestriges Masterstudium steigert die fachliche Qualifikation und verbessert die Berufsmöglichkeiten international.

Für sechssemestrige BA-Absolventen eines Architekturstudiums sieht die Architektenkammer weder Bedarf am Arbeitsmarkt, noch Chancen einer adäquaten Vergütung.

noone 27.11.2005 22:26

und:

Wer darf als Architekt arbeiten?

Bisher ist in der Regel der Abschluss eines vierjährigen bzw. achtsemestrigen Diplomstudiums zwingend Voraussetzung für die Eintragung in das Berufsverzeichnis, die Architektenliste. Damit ist die Erlaubnis, den Beruf eigenständig und freiberuflich auszuüben sowie die Bauvorlageberechtigung verbunden. Die Konsequenz ist, dass derjenige, der nur über einen dreijährigen Bachelorabschluss verfügt, auch nicht Architekt sein kann. Dies gilt umsomehr, als die europäische Architektenrichtlinie berufliche Freizügigkeit und Niederlassungsrecht in der EU von einem mindestens vierjährigen Architekturstudium abhängig macht.

Auf einer gemeinsamen Konferenz der Architektenkammern Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen im Jahr 2000 hielt es keiner der Hochschuldekane für möglich, das Architekturstudium auf drei Jahre zu verkürzen. Wichtige neue Fächer und notwendige Einflüsse auf das Architekturstudium, wie z. B. "nachhaltiges Bauen", "ökologisches Bauen", "kostengünstiges Planen und Bauen", "Bauen im Bestand" sind wesentliche Herausforderungen der heutigen Zeit an die Architekten. Sie führen zu weiterem Druck auf die jetzt vierjährig angelegten Studien mit der Folge, dass selbst eine vierjährige Regelstudienzeit eigentlich zu kurz ist, um sich das notwendige Wissen anzueignen. Dekane und Kammern kamen einhellig zu dem Ergebnis, dass eine weitere Verkürzung ohne erheblichen Qualitätsverlust nicht denkbar ist.

Hieraus folgt, dass eine dreijährige Ausbildung eine völlig unzureichende Ausbildung für Architekten ist. Alle Kammern können deshalb der Eintragung der Absolventen dieser Studiengänge in das Berufsverzeichnis nicht zustimmen. Der Schutz der Berufsbezeichnung "Architekt" dient vor allem dem Verbraucherschutz. Der Verbraucher muss sich darauf verlassen können, dass nur derjenige sich "Architekt" nennen darf, der die für die Berufsausübung notwendigen Kenntnisse und Berufserfahrungen erworben hat. Diese Position wird auch von den Hochschulen vertreten. Nach nur drei Jahren Studium kann die für eine Architektentätigkeit gebotene Ausbildungsqualität nicht vorhanden sein. Bereits jetzt haben die vierjährigen Absolventen erhebliche Schwierigkeiten, adäquate Anfangsstellungen zu finden.

Dann stellt sich aber die Frage: Wenn das dreijährige Bachelorstudium nicht zum Beruf "Architekt" qualifiziert, zu welchem Beruf könnte der Abschluss dann befähigen? Wir können einen solchen Beruf am Arbeitsmarkt nicht erkennen, es sei denn, es würde zu einer Verdrängung der bisherigen Bauzeichner und Bautechniker kommen!

noone 27.11.2005 22:26

Was folgt daraus: wenn man 8 Semester Bachelor studiert, ist man trotzdem drin?????

keen 27.11.2005 22:36

SEKRETARIAT DER STÄNDIGEN KONFERENZ
DER KULTUSMINISTER DER LÄNDER
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
10 Thesen zur Bachelor- und Masterstruktur
in Deutschland
Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12.06.2003

Die Einführung einer gestuften Studienstruktur mit Bachelor- und Masterstudiengängen ist
ein zentrales Anliegen deutscher Hochschulpolitik. Mit ihr verbindet sich eine weitreichende
organisatorische und inhaltliche Reform der Studiengänge, die zu einer stärkeren
Differenzierung der Ausbildungsangebote im Hochschulbereich führt. Gestufte Studiengänge
eröffnen ein Studienangebot, das von Studienanfängern, Studierenden und bereits
Berufstätigen flexibel entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen nach Qualifikation genutzt
werden kann. Sie tragen damit zu kürzeren Studienzeiten, deutlich höheren Erfolgsquoten
sowie zu einer nachhaltigen Verbesserung der Berufsqualifizierung und der
Arbeitsmarktfähigkeit der Absolventen bei. Die neue Studienstruktur gewährleistet
internationale Anschlussfähigkeit und damit Mobilität der Studierenden und internationale
Attraktivität der deutschen Hochschulen. Klare Strukturvorgaben und eine deutliche Aussage
zur Parallelität der herkömmlichen und konsekutiven Abschlüsse sind wichtige
Voraussetzungen für die dringend erforderliche umfassende Akzeptanz der neuen
Studienstruktur in Wissenschaft und Wirtschaft.

1. Eigenständigkeit der Bachelor- und Masterstudiengänge
Die Bachelor-und Masterabschlüsse sind eigenständige berufsqualifizierende
Hochschulabschlüsse. Die Integration eines Bachelorabschlusses in einen Diplomstudiengang
ist ebenso ausgeschlossen, wie die Verleihung eines Mastergrades aufgrund eines mit Erfolg
abgeschlossenen Diplomstudiengangs.
2. Gestufte Studienstruktur
Als erster berufsqualifizierenden Abschluss ist der Bachelor der Regelabschluss eines
Hochschulstudiums und führt damit für die Mehrzahl der Studierenden zu einer ersten
Berufseinmündung. Der Zugang zu den Masterstudiengängen des zweiten Zyklus setzt
zwingend einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss oder einen äquivalenten
Abschluss voraus und soll darüber hinaus von weiteren besonderen Zugangsvoraussetzungen
abhängig gemacht werden.
3. Berufsqualifizierung
Als Regelabschluss eines Hochschulstudiums setzt der Bachelor ein eigenständiges
berufsqualifizierendes Profil voraus, das durch die innerhalb der Regelstudienzeit zu
vermittelnden Inhalte deutlich werden muss. Bachelorstudiengänge müssen die für die
Berufsqualifizierung notwendigen wissenschaftlichen Grundlagen, Methodenkompetenz und
berufsfeldbezogenen Qualifikationen vermitteln.
4. Profiltypen
Masterstudiengänge sind nach den Profiltypen „stärker anwendungsorientiert“ und „stärker
forschungsorientiert“ zu differenzieren und können entsprechend den unterschiedlichen
Aufgaben der Hochschulen sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen angeboten
werden.

5. Konsekutive und nicht-konsekutive Studienstruktur
Der Masterstudiengang kann einen vorausgegangenen Bachelorstudiengang fachlich
fortführen und vertiefen oder - soweit der fachliche Zusammenhang gewahrt bleibt fächerübergreifend
erweitern (konsekutive Studienstruktur). Als Weiterbildungsstudiengang
setzt der Masterstudiengang eine Phase der Berufspraxis und ein Lehrangebot voraus, das die
beruflichen Erfahrungen berücksichtigt.
6. Regelstudienzeit und Arbeitsaufwand
Die Regelstudienzeiten betragen mindestens 3 höchstens 4 Jahre für die
Bachelorstudiengänge und mindestens 1 und höchstens 2 Jahre für die Masterstudiengänge.
Bei konsekutiven Studiengängen beträgt die Regelstudienzeit höchstens 5 Jahre. Der
Bachelorabschluss setzt somit mindestens 180 ECTS-Punkte voraus. Unter Einbeziehung des
Studiengangs bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluss sind für den konsekutiven
Masterabschluss 300 ECTS-Punkte erforderlich.
7. Gradbezeichnungen
Ein einfaches System der Gradbezeichnung ist Voraussetzung für die Akzeptanz des neuen
Studiensystems. Für konsekutive Studiengänge werden die Abschlussbezeichnungen
Bachelor-/Master of Arts, Bachelor-/Master of Science, Bachelor-/Master of Engineering und
Bachelor-/Master of Laws vergeben. Diese Mastergrade dürfen nur dann für
Weiterbildungsstudiengänge verwandt werden, wenn sie in ihren Anforderungen einem
konsekutiven Masterstudiengang gleichwertig sind. Darüber hinausgehende, insbesondere für
den Berufszugang wichtige, detaillierte Informationen zu dem jeweiligen Studiengang und
den erworbenen Qualifikationen ergeben sich aus dem Diploma Supplement, das für
Bachelor- und Masterstudiengänge zwingend vorgeschrieben ist.
8. Berechtigungen
Bachelorabschlüsse verleihen grundsätzlich dieselben Berechtigungen wie Diplomabschlüsse
der Fachhochschulen; konsekutive Masterabschlüsse verleihen dieselben Berechtigungen wie
Diplom- und Magisterabschlüsse der Universitäten und gleichgestellten Hochschulen. Im
Einzelnen regeln die Promotionsordnungen der Hochschulen den Zugang zur Promotion. Bei
den Berechtigungen werden keine Unterschiede hinsichtlich der Dauer der Studiengänge, der
Profiltypen und der Institutionen, an denen die Bachelor- oder Masterabschlüsse erworben
wurden, gemacht.
9. Qualitätssicherung und Akkreditierung
Bachelor- und Masterstudiengänge sind zu akkreditieren. Die Einhaltung der von der
Kultusministerkonferenz gemäss § 9 Abs. 2 HRG beschlossenen ländergemeinsamen
Vorgaben für Bachelor- und Masterstudiengänge ist in der Akkreditierung zu überprüfen.
10. Europäischer Hochschulraum
Die gestufte Studienstruktur mit Bachelor- und Masterstudiengängen ist wesentlicher
Baustein des Europäischen Hochschulraums, der - entsprechend den Zielsetzungen der
Bologna-Vereinbarung - bis zum Jahre 2010 geschaffen werden soll. Jedoch können wichtige
Gründe für eine Beibehaltung der bewährten Diplomabschlüsse auch über das Jahr 2010
hinaus sprechen.

keen 27.11.2005 22:40

@noone
 
Hier ist dieses Thesen - Blatt, mehr weiß ich leider auch nicht. Kanns mir aber eigentlich auch nicht vorstellen. Ist halt ein ewiges Hin un Her.

Tom 27.11.2005 22:46

Der Bezug zur Architektur fehlt doch völlig - das ist der allgemeine Rahmen, innerhalb dessen die fachspezifischen Kleinkriege um Details toben ...

noone 28.11.2005 00:51

Richtig, das geht voll am Thema vorbei - dies ist lediglich der Beschluss der Kultesminister. Anwendbar auf alle Studienfächer.

Da ist die Kammer ja offensichtlich anderer Meinung

keen 28.11.2005 10:22

Thesenblatt
 
Dann versteh ich aber nicht warum die Architektenkammer dann so etwas rausgibt wenn sie anscheinend anderer Meinung ist.

Wie schon in einem anderen Posting beschrieben hat dieses Blatt eine Freundin von mir direkt von der Architektenkammer erhalten. Mit der Aussage, so sinngemäß man muss sich als Bachelor - Student nicht die Sorgen machen dass der Abschluß nichts wert ist, man sollte nur die künftigen Arbeitgeber aufklären, dass der Bachelor mittlerweile gleichzusetzen ist wie Diplom an einer Fh ( Bezug auf Thesenpunkt 8 ) da diese Bachelor/ Master Umstellung einfach noch nicht akzeptiert werden will. Und in die Kammer aufgenommen wird man dann wohl nach diesen 2 Jahren Berufserfahrung.

Da mich diese Umstellung aber nicht selbst betrifft, kann ich hier natürlich nur das wiedergeben was ich eben von anderen Bachelor - Studenten erfahren hab die sich bei der Architektenkammer erkundigt haben.

Tom 28.11.2005 12:00

Ein 4-jähriger Bachelor (=8 Semester) soll wohl von den Kammern so anerkannt werden, wie das alte FH-Diplom, da er der gleichen Studiendauer entspricht. So wird's wohl kommen; das ist die Logik. Nur 3-jährige Bachelors müssen bangen und sich fürchten ;) ...

noone 28.11.2005 20:52

und was bedeutet 4 jähriger Bachelor? daß er ein jahr länger studiert als die Regelstudienzeit???? kann wohl nicht gemeint sein. Oder sind die Bachelor Studiengänge an der Uni 4 Jahre? Da kenn ich mich nicht so gut aus.

Was Keen Beschreibt, ist ja wohl mehr als heuchlerisch: die Kammer sagt, der Abschluss wäre so viel wert wie das Diplom, man sollte bei Einstellung darauf hinweisen. Im selben Zug läßt sie aber diese Bachelor Studenten nicht in die Kammer......

mika 29.11.2005 00:16

An Universitäten ist der Bachelor 6 Semester lang. Der Grund, aus dem die Architektenkammer den Bachelor nicht anerkennt ist ganz einfach: es soll eine Schwemme weniger qualifizierter vorlageberechtigter Architekten verhindert werden. Durch den Bachelor hat man zwar einen anerkannten Abschluss, mit dem man ein ordentliches Gehalt verlangen darf, man ist aber nicht befähigt, Bauvorlagen einzureichen - selbstständig als Architekt zu arbeiten. Der Bachelor stellt für viele Architekturbüros eine Möglichkeit dar architektonisch qualifizierte Angestellte einzustellen, ohne ordentliche Architektengehälter oder Honorare zu zahlen. Gleichzeitig stellet es aber auch sicher, dass keine billige Konkurrenz zu vorlageberechtigten Architekten entsteht. Mich persönlich stört nur die eingeschränkte Möglichkeit eigene Schwerpunkte im Studium zu schaffen.

Grüße Michael

Tom 29.11.2005 00:43

Zitat:

Originally posted by mika
An Universitäten ist der Bachelor 6 Semester lang. Der Grund, aus dem die Architektenkammer den Bachelor nicht anerkennt ist ganz einfach: es soll eine Schwemme weniger qualifizierter vorlageberechtigter Architekten verhindert werden.
@ Mika - Sowohl an FHs als auch Unis gibt es sowohl 3-jährige als auch 4-jährige Bachelors, sowie 1-jährige und 2-jährige Masters. Die Gesamtstudiendauer bis zum Master soll allgemein 5 Jahre oder 10 Semester betragen (entweder 3+2 oder 4+1 Jahre, was die Aufteilung zwischen Bachelor und Master angeht). Ein 4-jähriger Bachelor wird von der Kammer anerkannt werden, weil er dem alten FH-Diplom gleichsteht; ein 3-jähriger nicht.

Archimedes 29.11.2005 12:25

Wenn es mit den Bachelor-Studiengängen genauso läuft wie mit dem alten FH-Diplom, dann wird man die effektive Studiendauer von 8 Semestern sowieso locker überschreiten (falls die Architektenkammer nur die Studienzeit interessieren sollte).

An den FHs, die ich kenne, hiess es in der Vergangenheit auch 8 Semester Regelstudienzeit, was aber selbst bei intensivstem Studieren frühestens in 10 Semestern zu schaffen war. Der Schnitt der FH-Abgänger lag oft zwischen 13 und 14 Semestern, womit sie auch nicht weniger studiert (oder gelernt) hatten, wie ihre Kollegen von der Uni.

Francis 29.11.2005 13:40

@Archimedes

"Wenn es mit den Bachelor-Studiengängen genauso läuft wie mit dem alten FH-Diplom, dann wird man die effektive Studiendauer von 8 Semestern sowieso locker überschreiten (falls die Architektenkammer nur die Studienzeit interessieren sollte)."

Das nützt dem Absolventen aber wenig, es zählt doch nicht die Zeit, die man selbst gebraucht hat, sondern die Zeit die angesetzt war. Wenn der Bachelor auf 6 Semester läuft, und du brauchst dafür aber 8 oder sogar 10 Semester, nimmt dich die Kammer trotzdem nicht...

Francis 29.11.2005 13:47

Und noch ein Nachtrag zum Bachelor/Master.

Eigentlich finde ich das System ganz gut, zumal es ja auch den Wechsel der Uni eher fördert, da man den Master ja auch oft an einer anderen Uni macht las den Bachelor vorher.

Aber, man sollte vielleicht bedenken, dass man für die zulassung zum Masterstudiengang oft eine bestimmte Abschlussnote im Bachelor braucht, sowie eine neue Mappe.
War bei uns an der Uni so, für Master mind. 2,5 als Abschluss vorher...
Und bei der Bewernbung sind a auch nicht alle genommen worden, auch wenn die Note stimmte...
Das war vorher beim Diplom leichter, da konnte jeder der mit dem Studium angefangen hat auch Diplom machen, selbst wenn er im Vordiplom eine 4 hatte, das wird jetzt schwieriger. Eigentlich ganz gut, dass gesiebt wird, da es ja sowieso schon zu viele Architekten gibt, aber blöd für die mit einem schlechten Bachelorzeugnis die keinen Master mehr machen können...
Dann kann man echt nur als besserer Bauzeichner im Büro angestellt sein.

Baustopp 29.11.2005 18:20

:o Gähn und Hallo,

nur als Bachelor sehe ich so gut wie keine Chance auf dem Deutschen Arbeitsmarkt !!! Aber ich bin gespannt, wie es in ein paar Jahren aussehen wird.

Andi 29.11.2005 19:19

BA
 
Der Bachelor is so ziemlich das letzte. Ich hab ihn auch und es war fuer mich lediglich der "Part 1" den man braucht um das Dipl in UK zu machen. Fuer rmich war von Anfang an klar das ich das brauche um den MA zu machen. Im nachhinein muss ich sagen das man nach 6 Monaten diesen Wisch zwar hat aber nix kann! Niemand sollte "NUR" den BA machen. Dann lieber gleich bloss ne BZ Lehre, dann kann man wenigstens zeichnen..........

Gruss ANdi.G.

mrg 29.11.2005 21:49

Re: BA
 
Zitat:

Originally posted by Andi
Der Bachelor is so ziemlich das letzte. Ich hab ihn auch und es war fuer mich lediglich der "Part 1" den man braucht um das Dipl in UK zu machen. Fuer rmich war von Anfang an klar das ich das brauche um den MA zu machen. Im nachhinein muss ich sagen das man nach 6 Monaten diesen Wisch zwar hat aber nix kann! Niemand sollte "NUR" den BA machen. Dann lieber gleich bloss ne BZ Lehre, dann kann man wenigstens zeichnen..........

Gruss ANdi.G.

word!

Calle 03.01.2006 19:44

Aussieben und Undergraduate
 
Ich denke, es sollte bei der ganzen Frage nicht um die ewige Frage des "Siebens" gehen. Der Markt macht das schon auf seine eigene Art und Weise. Denn jemanden nach dem Bachelorabschluss keine Chance mehr zu geben den berufsfähigenden Master zu machen ist schon arg bitter. Auch halte ich es für eine Chance einen artverwandten, aber nicht undbedingt den fachgleichen Master zu machen. Am Ende des Tages findet so jeder seinen Platz.
Bitte missversteht mich nicht, ich denke das B.Sc./M.Sc System übt durchaus großen Reiz auf mich aus!
Des weiteren denken wir in unseren "Anerkennungs"-Diskussionen immer ein wenig zu Deutsch. In den USA z.B. funktioniert das Uni-System, indem es kein einheitliches System geht. Da hilft auch kein Vergelichen Bundesstaaten, denn die haben darauf wenig Einfluss, außer durch Ihre State-Universities, die aber nicht die Mehrzahl der Undergraduate(=Bachelor)-Studenten unterrichtet. Wichtig in diesem Vergleich ist auch dort nur die letztliche Instanz der Kammer (soweit ich weiß gibt es in diesem Sinne durchaus etwas ähnliches).
Ich möchte wirklich niemanden auf die Füße treten, doch das fällt mir allein schon beim Vergleich D-US ein. Bzgl. anderer Länder fehlt mir einiges an Erfahrung, doch ich kann mir nicht vorstellen, dass alles genauso, bloß mit anderem Namen, ist wie hier.

Tobias 03.01.2006 23:11

Re: BA
 
Zitat:

Originally posted by Andi
Der Bachelor is so ziemlich das letzte. [...] Dann lieber gleich bloss ne BZ Lehre, dann kann man wenigstens zeichnen..........
Ist die Frage, ob die BZ-Lehre überhaupt noch Zukunft hat, oder die Bauzeichner früher oder später von Bachelors ersetzt werden.

noone 03.01.2006 23:25

die bauzeichner sind doch sowieso schon durch den Architekten ersetzt.......

Andi 04.01.2006 10:45

Sorry aber Ihr liegt beide voellig falsch!
Den Bachelor macht man in der Uni oder FH. Es ist ein Akademischer Grad, zwar nicht hoch aber egal. Wenn er nach 3 Jahren rauskommt ist er nicht in der Lage das zu leisten was ein Bauzeichner leistet! Die Zeichner die ich bis jetzt gesehen haben stecken jeden BA(hons) in die Tasche. Nicht im Entwurf und BAugeschichte sondern mit reinem Praxiswissen.

Der Bauzeichner sitzt in einem Arch.Buero und macht praktisch die Hirnlose Zeichenarbeit fuer die Architekten. Keine Entwurfssachen sonder stupides zeichnen! Gute Bueros mit einem hohen Qualitaetssiegel haben sehr selten Bauzeichner im Team.

Wenn ein Zeichner 2 Eingabeplaene (minderen Standards) pro Woche rausklopft bringt das dem Architekten richtig Geld und dieses kann er dann an der anderen Ecke in Wettbewerben oder im Detail ausgeben.

Gruss Andi.G.

mrg 05.01.2006 01:17

Zitat:

Originally posted by Andi
Der Bauzeichner sitzt in einem Arch.Buero und macht praktisch die Hirnlose Zeichenarbeit fuer die Architekten. Keine Entwurfssachen sonder stupides zeichnen! Gute Bueros mit einem hohen Qualitaetssiegel haben sehr selten Bauzeichner im Team.

Wenn ein Zeichner 2 Eingabeplaene (minderen Standards) pro Woche rausklopft bringt das dem Architekten richtig Geld und dieses kann er dann an der anderen Ecke in Wettbewerben oder im Detail ausgeben.

vorsicht ..! du beschreibst eine situation, in der jeder starr genau das tut, was er gelernt hat .. das ist in der praxis in den seltensten fällen gegeben.
habe ich als bauzeichner die richtige praxiserfahrung, schnell und gut zeichnungen anzufertigen, kann ich auch weitere aufgaben übernehmen. dabei fließt dann das wissen um gesetze, richtlinien, verordnungen ein ...
beim bachelor sehe ich eher das problem, dass im beruf zeichen- und entwurfsarbeit verlangt wird (starr nach theorie), obwohl das wissen um die rechtslage & normen im studium definitiv zu wenig vermittelt wird (um auch aufgaben des bauzeichners zu übernehmen).
aber alles im grunde ne sache der übung, nur denke ich, ein ausgebildeter bauzeichner kan weitestgehend autonom arbeiten, wobei der frische bachelor erstmal nix als theorie beherrscht (wenn überhaupt ;) ) .. die aussage stützt sich auf das, was an der fh koblenz mit den BAs abgeht.

Calle 05.01.2006 12:36

B.Sc.
 
Naja, ich denke vieles in dieser Diskussion hat auch damit zu tun, dass der Mensch sich besser fühlt, wenn er über schlechtere oder nicht vorhandene Qualitäten eines anderen spricht.

Sicher denke ich, dass, sollte ein Bachelorabschluss einfach nur ein Diplom minus letztes Lehrjahr sein (wie es ja an der FH Koblenz zu sein scheint, wie hier häufig erwähnt), es kein zukunftsträchtiges Konzept ist. Doch, wo geht die Entwicklung wirklich hin?

Seit gut zwei, drei Jahren beschäftigen sich die deutschen Bildungsverantwortlichen mit eben diesem Feld Ihres Interesses. Das Resultat dessen ist, sowohl im Schul-, aber auch im Universitätssystem, nicht eine Anhebung der Lehrqualität, sondern eine Verschärfung der Prüfungen und ähnliches.

Worauf will ich hinaus? Leute, oft wird zu Bildenden in den neuen Systemen einfach mehr zugemutet. Ein B.Sc. in drei Jahren muss nicht das heißen, was so oft über die FH Koblenz gesagt wird, sondern an manchen Hochschulen Stoff von vier Jahren in drei Jahren zu absolvieren und danach weiter die Karriere planen.

Nicht jeder Bachelor in Architektur (sei es nun ein B.Sc., B.A. oder der amerikanische B.Arch.) führt zum Vollarchitekten. Es gibt noch andere Felder (oder Spezialisierungen, der eigentliche Sinn des Master...), wie z.B. die Europäische Urbanistik (Bauhaus-Uni Weimar) etc.

Ich denke, dass Bachelor-Master System schafft es, dass man sich zuerst eine solide Grundlage erarbeitet und danach, mit vielleicht etwas Praxiserfahrung, eine akademische Spezialisierung kreiert. Zumal man den ja schon parallel arbeitend machen sollte/könnte. Ob das wirklich schlecht ist?

Ob Diplom hin oder her, es geht hier um etwas neues, eine neue Art seinen Bildungsweg in den Job zu gestalten. Bewährtes verteidigen ist die eine Sache, doch wenn wir Neues grundsätzlich ablehnen, würden wir wohl immer noch nur antiquierte Fachwerkhäuser entwerfen. Oder Holzhütten.


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