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Tobias: Offline

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Tobias is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 21.08.2006
Uhrzeit: 20:31
ID: 17824



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Hallo Natascha,

ich habe die vorgehenden Beiträge mangels zeit nur überflogen, deswegen weiß ich nicht, ob ich jetzt bestimmte Fakten wiederhole. was ich mitbekommen habe ist, dass du ein generelles Interesse an architektur hast und ein Ziel hast, dein Eigenheim selbst zu verwirklichen, auch auf planerischer Seite. Dazu von mir folgendes:

# rein theoretisches Wissen kannst du dir recht gut im Selbststudium aneignen, da du ja selbst schon studiert hast und weißt, wie man an Problemstellungen und entsprechende Informationen herangeht bzw. auswertet. Es gibt eigentlich recht gute Literatur. Baugeschichte samt allen Stilen etc. kannst du in diversen Büchern anlernen. Unterstützend empfehle ich hier, als Gast bei entsprechenden Vorlesungen teilzunehmen.
Ähnlich sehe ich es bei Themen wie Baukonstruktion, Entwurf etc. Wenn du die Bücher "Baukonstruktionslehre" von Frick/Knöll studierst und die die "Bauentwurfslehre" von Neufert anschaust, erhälst du einen recht guten Überblick und hast ein Nachschlagewerk für Abmessungen etc.

# Entwurf mittels Übungen wirst du nur auf zwei Wege erlernen können. entweder über ein reguläres Studium, oder du findest einen Absolventen bzw. Architekten, der dir Aufgaben stellt, die du dann in Heimarbeit lösen musst. 1x die Woche könntest du dann mit deinem "Nachhilfearchitekten" einen Korrekturtermin machen. Modellbau etc. musst du nicht unbedingt machen, wenn du im Prinzip nur dein eigenes Haus planen willst. die Planung eines EFH lernt man im prinzip im regulären studium NICHT!!! Man setzt sich vielmehr mit komplexeren Bauaufgaben auseinander. Das EFH muss man im prinzip von alleine planen können. Man erlernt hier nur theoretische Grundlagen im grundstudium was Haustechnik, Statik etc. angeht.

# praktisches Knowhow erlernst du nur im Praktikum bzw. im Beruf. Ich weiß zwar nicht wie alt du bist, aber ich gehe mal davon aus, dass man als älterer Praktikant (> 30-35) ohne Vorwissen momentan eher kein Praktikum bekommt, wenn man nicht einen Architekten persönlich kennt.

# um ein EFH zu bauen, benötigst du eine baugenehmigung. Die kann nur ein Architekt einreichen. Architekt ist man nicht nach dem Studium der Architektur, sondern man benötigt je nach Bundesland 2-3 jahre Berufserfahrung in allen 9 Leistungsphasen. Um eine Baugenehmigung samt Zeichnungen etc. anzufertigen benötigt man zudem gewisse praktische Erfahrungen, auch was den Umgang mit den baurechtlichen Vorschriften etc. angeht. Also benötigst du dazu wiederum die praktische Erfahrung aus Beruf, die du selbst aber nicht haben willst, wie ich das verstanden habe.

DESWEGEN MEIN RAT:

Eigne dir per Selbststudium mit mind. o.g. Literatur und ggf. als Gasthörer theoretisches Wissen an, damit du weißt, welche Materialien man wo verwenden kann, wie dick Wände im Normalfall sind, die Räume grob zueinander grob angeordnet werden etc. Du kannst danach selbst schon grobe Grundrisse, Ansichten etc. selber zeichnen. Mit diesen zeichnungen kannst du dann anschließend zu einem Architekten gehen, der mit dir zusammen dann das Projekt weiterentwickelt und realisiert. als Bauherr kann man sich schon ziemlich stark in den Prozeß einbinden, wenn man ein gewisses theoretisches Vorwissen hat.
Alternativ kannst du auch einen Absolventen oder Studenten höheren Semesters zu Beginn engagieren, mit dem du ggf. gemeinsam an die Sache herangehen kannst. Im Raum Düsseldorf könnte ich auch jmd empfehlen.
Ein Studium der Architektur dauert in der regel 6-7 Jahre. Mit 2-jähriger Berufserfahrung (um Architekt zu sein) und der Genehmigungsphase, wird in dem Fall eines richtigen Studiums dein Eigenheim erst in mind. 10 Jahren errichtet sein. Wenn es schneller gehen muss/soll, wirst du o.g. weg gehen müssen!!

Gruß

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Tobias: Offline

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Hochschule/AG: Projektentwickler / Architekt

Tobias is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 21.08.2006
Uhrzeit: 20:39
ID: 17825



Re: Architektur-Studium "for fun" #32 (Permalink)
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Zitat:
Originally posted by Natascha

Ich muss wohl noch zu vielen "Tag der Architektur" gehen, bis ich den richtigen Architekten gefunden habe.
Hallo Natascha,

das musst du nicht unbedingt! Auf diesen Tagen werden meist immer nur ein haus eines bestimmten Architekten gezeigt. Ein architekt baut heute aber in der Regeln nicht immer nach dem gleichen "Stil". Das heisst, dass ein Architekt, dessen Haus zu nicht schön findest, durchaus für dich ein Haus entwerfen kann, das dir gefällt, gerade wenn du anhand von Bildern etc. deine eigene Vorstellungen ihm erläuterst. Der Bauherr hat schon einen maßgebenden Anteil am späteren Aussehen des Gebäudes. Du sagst dem Architekten, wie du es haben willst, und dieser schaut, wie man das in Realität umsetzen kann.

Für einen Vorentwurf kannst du wie in meinem ersten Beitrag geschrieben, auch einen Studenten oder Absolventen engagieren. Hier bekommst du meist für recht kleines Geld schonmal eine grundlage, mit der du dann zu einem Architekten gehst. Ein grundstück musst du natürlich schon haben

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Tom
 
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Tom is just really nice Tom is just really nice Tom is just really nice Tom is just really nice Tom is just really nice

Beitrag
Datum: 22.08.2006
Uhrzeit: 15:31
ID: 17842



Re: Re: Architektur-Studium "for fun" #33 (Permalink)
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Zitat:
Originally posted by Tobias
Ein Architekt baut heute aber in der Regeln nicht immer nach dem gleichen "Stil". Das heisst, dass ein Architekt, dessen Haus zu nicht schön findest, durchaus für dich ein Haus entwerfen kann, das dir gefällt, gerade wenn du anhand von Bildern etc. deine eigene Vorstellungen ihm erläuterst. Der Bauherr hat schon einen maßgebenden Anteil am späteren Aussehen des Gebäudes. Du sagst dem Architekten, wie du es haben willst, und dieser schaut, wie man das in Realität umsetzen kann.

Für einen Vorentwurf kannst du wie in meinem ersten Beitrag geschrieben, auch einen Studenten oder Absolventen engagieren. Hier bekommst du meist für recht kleines Geld schonmal eine grundlage, mit der du dann zu einem Architekten gehst. Ein grundstück musst du natürlich schon haben
Von einer solchen allzu-bodenständigen Sicht der Dinge bekomme ich immer Magenschmerzen. Natürlich entwirft ein guter Architekt nicht immer nach dem gleichen Stiefel. Von was reden wir hier eigentlich? Von dem ambitionierten Level, der an Hochschulen vermittelt wird oder von dem 08/15-Provinz-Architekten, dessen entwerferische Standards 8 Etagen tiefer liegen?

Und natürlich freut sich ein Architekt nicht, wenn jemand sich den Vorentwurf für 30,00 EUR von einem Studenten machen lässt und ihn nur als Ausführungssklaven benutzt. Genauso sind einem hochklassigen Architekten Bauherren ein Greuel, die mit allzu präzisen (Laien-) Vorstellungen an ihn herantreten, nach dem Motto: Der Eingang soll ein Krüppelwalmdach bekommen und rechts und links zwei dorische Säulchen!"

Auf den Bauherrn eingehen tut jeder gute Architekt - aber auf einer etwas höheren Ebene. Er entwickelt mit ihm das Programm; er sucht mit ihm ein Grundstück; er versucht für seine Persönlichkeit/für sein Lebensstil eine passende Hülle zu entwickeln.

Die Kammern bieten Infos für Bauherren (Wie finde ich einen Architekten?); es gibt Bauherren-Verbände und Websites, auf denen man sich schlau machen kann, etc. ...




Sorry, ich mag nur nicht, wenn man das ganze auf so eine super-banale Ebene runterkocht ...

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FoVe will become famous soon enough FoVe will become famous soon enough

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Datum: 22.08.2006
Uhrzeit: 17:54
ID: 17844



ein verwegener gedanke? #34 (Permalink)
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..manche sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht

Was haben wir denn hier? Genau - ein Forum für Architekturstudenten/innen.
Warum also nicht das Lehrreiche mit dem Angenehmen verbinden.

Wir helfen Natasha, "ihr" Super-Eigenheim zu entwerfen und konstruieren.
Natasha wiederum wird dafür das Forum unterstützen.
meinetwegen z.B. durch Auslobigung eines "Natasha- Superhaus-Wettbewerbs" für Architekturstudenten.
Und natürlich ganz fleißig mitentwerfen

Den ersten Preis feiern wir dann gemeinsam bei Natasha.

Es wäre doch durchaus denkbar, hier unter gewissermaßen reelen Bedingungen mal erste Sporen zu sammeln.
Ausführen wird es dann nominell eines unserer Mitglieder, welches räumlich am nächsten zum Bauort liegen würde.
Der Gewinner des "Wettberwerbs" könnte dann z.B. sein/ihr Praktikum in diesem Büro machen.
Wie gesagt - nur so eine Idee - und sicherlich werdet ihr das kontrovers diskutieren - aber - why not?

Gruß

Martin

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Maller: Offline


Maller is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 22.08.2006
Uhrzeit: 18:19
ID: 17845



Re: ein verwegener gedanke? #35 (Permalink)
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Zitat:
Originally posted by FoVe
..Es wäre doch durchaus denkbar, hier unter gewissermaßen reelen Bedingungen mal erste Sporen zu sammeln.
erste Sponsoren meinste..?
mit freundlicher Unterstützung von focking-veit-systembautrennwände...
Toll, so ein jugendlicher Elan.
Die Juryarbeit übernehm aber ich...

" ...mir gefällt vor allen der räumliche Bezug des Subjektes in seiner intolleranten zeitlichen Einfältigkeit , bezogen auf das innere Wirken der strukturellen Ganzheitlichkeit vom äußeren her der in diesem Enturf zu tragen kommt..."

Ach ja, was ist eigentlich ein Eigenheim..?

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timovic: Offline


timovic is on a distinguished road

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Datum: 23.08.2006
Uhrzeit: 16:17
ID: 17875



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Zitat:
Originally posted by Tom
Also zur Planung des Eigenheims - ist das nicht ein sehr langer Weg? Du wirst unmittelbar nach einem Studium noch lange keine fundierte Basis haben, um ein konkretes Projekt abwickeln zu können. Und das erste Haus sollte nicht für einen selbst sein ...

Lieber beim eigenen Haus ein undichtes Dach als beim 50 Mio Projekt .

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