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Nils01: Offline

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Hochschule/AG: Tutor Lehrstuhl Prof. Schenk 03/04

Nils01 is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 21.09.2006
Uhrzeit: 23:19
ID: 18554



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Hallo Jack,

formale Voraussetzungen gibt es wenige, der Abischnitt spielt, glaube ich, inzwischen keine Rolle mehr. Manche Hochschulen machen eine Aufnahmeprüfung. siehe: www.hochschulkompass.de

Ansonsten:

Man kann als Architekt vielerlei Begabungen einsetzen. Räumliches Vorstellungsvermögen, ein Gespür für Schönheit und ein waches Auge für Deine gebaute und soziale Umwelt sind unabdingbar. Im Studium werden traditionell eher gestalterische Anforderungen gestellt (schöne Pläne machen), im Beruf sind es vor allem Sozialkompetenz und Organisationstalent. Wobei beides bei beidem nicht schadet.

Von einem Studium möchte ich Dir abraten, wenn Du nicht schon Vorpraktika hinter Dir hast, und Dich mit den Architekten dort über deren berufliche Situation unterhalten hast. Die wirtschaftliche Lage von Architekten ist schlecht, und wird sich über Jahre weiter verschlechtern. Die Tendenz geht dahin, daß man auch als Architekt, der sein Handwerk versteht, sein Leben in relativer Armut verbringen wird - als Selbständiger wie als Angestellter.

In traditionellen Ausbildungsberufen Tätige verdienen oft genausoviel oder mehr als Architekten, mußten aber nicht 5 Jahre Studium finanzieren, sondern haben in dieser Zeit schon ihr eigenes Geld verdient. Deren Aufstiegschancen sind jedoch, wenn sie begabt genug sind, viel höher, da sie zu dem Zeitpunkt, an dem Du in Deinen Beruf einsteigst, schon die nötige Praxiserfahrung haben, um mit einer Weiterbildung/einem Aufbaustudium in eine verantwortliche und besser bezahlte Stelle wechseln können.

Ein Architekturstudium bereitet in 90 Prozent der Fälle nur völlig ungenügend auf die Berufspraxis vor. In manchen Bundesländern ist daher eine Praxiszeit von 2 oder 3 Jahren eingeführt worden, bis man den Titel "Architekt" tragen darf. Es fehlt beim Berufseinstieg vor allem am technischen und rechtlichen Fachwissen.


Die beste Voraussetzung für ein Architekturstudium ist also: Wissen, was auf Dich zukommt (und sich lieber noch ein halbes Jahr Zeit nehmen, um das herauszufinden), und es dann möglicherweise trotzdem zu machen.


Nils



P.S. Mit meinem heutigen Wissen über den Beruf hätte ich sicher etwas anderes gemacht. Das Bild, das wir vom "Architekten" im Kopf haben, läßt bei jungen Menschen viel Raum für Projektionen.

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