ehem. Benutzer Registriert seit: 24.05.2005
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Ort: Stuttgart Beitrag Datum: 03.02.2012 Uhrzeit: 18:12 ID: 46014 | Social Bookmarks: Hallo Katze! In unserer Branche wird generell nciht so auf einen aalglatten Lebenslauf geachtet, wie z.B. bei BWLern oder anderen Ingenieurberufen. D.h. "verlorene" Jahre, langes Studium usw. sind weniger wichtig. Eher was man kann. Wenn einer mit 35 das Studium beendet fängt er eben da an wo andere mit 26 bspw. sind, aber sonst machts keinen großen Unterschied. Von daher: Wenn Dich Gehalt und Arbeitsbedigungen nicht abschrecken: Go for it! Etwas anderes was mir jedoch oft bitter aufstößt ist, daß man meistens unterfordert ist beim Arbeiten. Ich meine jetzt in dem Sinne daß man mehr könnte, mehr weiß, als das was man für die aufgetragenen Tätigkeiten braucht. Die Chefs geben sehr zögerlich das Zepter aus der Hand, wenns um Verantwortung und eigene Entscheidungen geht. Man kann zwar Bauleitung/Projektleitung machen usw, aber nciht wirklich selbst was entscheiden und agieren. Meist kriegt man nur den Streß, den aber zu 100%. Eigentlich zu 150% und mehr, das Chaos das der Chef noch fabriziert mit einkalkuliert. Meine Freunde die Maschinenbauer sind oder Wi.-Ings. erzählen seit ihren ersten Berufsjahren von eigenen Budgets, davon daß ihren Ergebnissen unkontrolliert vertraut wird und diese in die Abläufe einfliessen usw.. Bei uns bleibst Du sehr lange, wenn nicht gar für immer nur der Hugo. ob Du damit mit 40 noch klar kommst? Ich finde es mit 30 schon schlimm. Trotzdem mache ich meinen Beruf sehr gerne und würde ncihts anderes lieber machen! |
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Es besteht ein hohes Risiko a) gravierende Fehler zu machen b) auch noch nach langer Zeit persönlich (als Chef mit seinem Privatvermögen) dafür den Kopf hinhalten zu müssen. Es gibt hier einige gravierende Unterschiede: 1. Anders wie bei größeren Unternehmen, wo wohl meistens die besagten Maschinenbauer und Wirt.-Ings. unterkommen, gibt es in Architekturbüros oft keine zwischengeschaltete Instanz mehr zwischen Prdouzent (Entwerfer, Bauleiter, etc.) und Endkunde (Bauherr). Das Produkt und auch die Fehler kommen ungefiltert beim Bauherrn an. Das kann fatal sein. Das ist bei großen Betrieben anders, dort gibt es vielleicht für den Einzelnen mehr Freiheiten, aber bevor dort etwas zum Endkunden gelangt, geht es noch über einige andere Tische und durchläuft gewisse Prüfungen und Test. 2. Große Betriebe haben außerdem Rücklagen und Absicherungen gebildet um mögliche Fehler abfedern zu können (siehe große Rückrufaktionen in der Automobilindustrie). Das geht bei Architekten in dem Maße nicht, weil die möglichen Schäden ein vielfaches von dem betragen können, was an Honorar eingenommen wurde. 3. Die Leute, die in großen Betrieben ihren Angestellten Freiheiten geben sind oft selbst nicht die Gründer oder Chefs des Unternehmens, sondern selbst angestellte Abteilungsleiter/Werksleiter etc.. Solchen Leuten fällt es viel leichter Verantwortung abzutreten, als Jemanden der mit seinem Namen für das Ganze bürgt (Büroinhaber). 4. Manche Mitarbeiter müssen tatsächlich ihre Leben lang der "Hugo" bleiben, weil sie nicht konzentriert und akribisch genug arbeiten, als das man ihnen die Verantwortung für ein Projekt oder wichtige Teile davon übertragen könnte. Das stört, glaube ich, viele Angestellte aber auch nicht weiter, weil sie gar keine Verantwortung übernehmen wollen, ihren Job im Architekturbüro wie jeden anderen Job (z.B. an der Kasse oder am Fließband) betrachten und mit ihren monatlichen Einkünften ganz zufrieden sind. | ||
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Beitrag Datum: 04.02.2012 Uhrzeit: 12:10 ID: 46017 | Social Bookmarks: Zitat:
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Problem ist, dass der einzelne Mitarbeiter seltenst den Überblick über all die Dinge hat, die in ein Projekt reinspielen. Da kommen ja neben Gestaltungs- und Baukonstruktionsfragen noch einige wichtige Dinge hinzu, wie Zeitmanagement im Büro (alle Projekte unter einen Hut bekommen), Bürofinanzen (haut das Honorar noch hin? wann muß die nächste Rechnung geschrieben werden?), Psychologie (wie muß ich den jeweiligen Kunden anfassen/einordnen?), effektiver Mitarbeitereinsatz (welche(r) Mitarbeiter(in) ist für dieses Projekt der/die richtige? wer ist frei?), letztendlich Informationspolitik (weiß der Mitarbeiter wirklich alles wichtige zu dem Projekt, weil der Chef den Bauherrn möglicherweise noch samstags abends auf einer Party getroffen hat und nicht gleich eine Gesprächsnotiz abgefaßt hat?)..... Letztlich hat meist nur der Chef (evtl. noch seine Sekretärin) den kompletten Überblick und alle notwendigen Hintergrundinfos..zumindest in kleinen-mittelgroßen Büros. Darum muss man ihm auch zugestehen, dass er die Entscheidungen (auch die unbequemen) trifft. Grundsätzlich hat sicher kein Chef etwas gegen kreative und selbstbewußte Köpfe im Team. Nur verstehen diese Leute manchmal ihren Chef wohl nicht, weil der noch zusätzlich einige andere Dinge im Auge behalten muss. | ||
ehem. Benutzer Registriert seit: 24.05.2005
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Nightfly: Offline
Ort: Stuttgart Beitrag Datum: 04.02.2012 Uhrzeit: 19:39 ID: 46019 | Social Bookmarks: Zitat:
Wie auch immer, ob nun in Teilen gerechtfertigt oder nicht, Fakt ist daß es so ist mit dem selbstständigen eingenverantwortlichen Arbeiten, wie oben beschrieben. Darauf wollte ich Katze nur hinweisen. | |
Social Bookmarks: Ich denke, es ist klar, dass die von mir erwähnten bürointernen und wirtschaftlichen Parameter, die der Büroinhaber im Auge haben muss, sich auch direkt oder indirekt auf die Gestaltungsfreiheit des Einzelnen auswirken. Wenn kein Budget mehr für Enturf da ist oder andere Aufgaben warten, dann muss diese Leistungsphase abgeschlossen werden, auch wenn noch gute Ideen in der Pipeline hängen. Ich würde es an Stelle von Katze7 mit Mitte Dreißig nicht mehr wagen. Man überschätzt sich zu leicht. | |
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Beitrag Datum: 05.02.2012 Uhrzeit: 09:38 ID: 46023 | Social Bookmarks: Zitat:
GENAU DIESES !!! | |
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