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Social Bookmarks: @ Francis Also bewirbst Du Dich in nem Büro und schreibst in Deine Bewerbung, dass Du zwar die Landessprache nicht kannst, und erst mal alle auf englisch mit Dir kommunizieren müssen, und Du dann so nach und nach die Sprache lernen wirst - und kriegst die Stelle? Das macht ja wenigstens Mut. Ich bin immer davon ausgegangen, dass man als Bewerber eigentlich keine Chance hat, wenn man die Sprache erst mal nicht kann, und alle gezwungen sind, sich mit einem auf englisch zu unterhalten. | |
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Francis: Offline
![]() Beitrag Datum: 07.01.2008 Uhrzeit: 19:53 ID: 26463 | Social Bookmarks: @SoNici Also ich schreibe nun nicht gerade explizit rein, dass ich die Sprache nicht kann... Zu Land 1: Das war so exotisch, da geht keiner davon aus, dass man die Sprache kann. Ich hatte vorher einen 3-Wochen-Crash-Kurs gemacht, also hab ich in die Bewerbung "Grundkenntnisse" reingeschrieben. Ansonsten komplette Bewerbung auf Englisch. Zu Land 2 (Belgien): Hier spricht jeder 2 Sprachen (Franz. und Flämisch) und normalerweise noch fliessend Englisch. Oft auch Deutsch. D.h. eigentlich wird erwartet, dass jeder wenigstens eine Landessprache spricht, da hier eben alle so viele Sprachen sprechen. Ich konnte aber kein Französisch. Hab mich also komplett auf Englisch beworben. War kein Problem. Bin jetzt in meinem zweiten Büro hier. Einmal hab ich eine Absage aufgrund der Sprache bekommen, aber bei ca. 6 Bewerbungen insgesamt und davon 2 Zusagen war mir das dann egal... Mittlerweile lerne ich Französisch, aber im Berufsalltag spreche ich hauptsächlich Englisch. Flämisch kann man mit Deutsch einigermassen lesen. Alle wissen, dass sie mit mir auf Englisch reden müssen, ist aber echt kein Problem, ich glaube, viele finden es auch ganz schön, mal Englisch zu sprechen. Die Fachausdrücke kenn ich mittlerweile auch fast alle auf Französisch, beschriften muss ich die Pläne ja schliesslich irgendwie. Und wie gesagt, ich steh finanziell (und Verantwortungsmässig) besser da, als einige andere im Büro, da ich ja genug Berufserfahrung (wenn auch nicht hier im Land) mitgebracht hab... |
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arkitekt: Offline
Ort: Seeland ![]() Beitrag Datum: 07.01.2008 Uhrzeit: 20:58 ID: 26464 | Social Bookmarks: Ich bin nach Dänemark gegangen. Ein Kommilitone hat sein Diplom in Kopenhagen gemacht und dort ne Zeit lang gearbeitet, und als ich hergekommen bin, ist er nach Norwegen weiter. Ich bin ohne Dänischkenntnisse hergekommen, 2 Monate Intensivsprachlurs und dann ne Stelle bekommen, weil ich mein CV in s Netz gestellt habe. Mein Dänisch ist ok für Alltag und Fachingenieurgespräche. Bauleitung ist sicherlich noch etwas für die Zukunft, wie Francis sagt. Aber absolut nicht ausgeschlossen. Bewerbungen im Ausland: Meine Erfahrungen sind relativ gering wie Du siehst, aber so wie ich andere gesehen habe (in DK und N): Mit ner Mappe hingehen und mit den Leuten reden. Hier gibts relativ flache Hierarchien, man kommt schnell mit Entscheidern ins Gespräch, generell sind hier alle sehr offen (persönlicher Eindruck). Ein Unterschied zwischen "HongKong-Dubai" (ich nenn die jetzt mal so, als boomregionen) und Europa ist für mich, dass ich bei eruopäischen Ländern mir grundsätzlich vorstellen kann, länger zu bleiben. Reise zu Familie und Freunden (nicht unterschätzen!) sind nicht all zu weit, Mentalität ist ähnlich, man ist einfach schneller "angekommen" denke ich. ISt aber nur ne Vermutung. Die Übersee-Erfahrung hab ich nicht. Dafür denke ich sollte man auch INteresse für Land und Leute mitbringen. Gerade in Skandinavien. Hier sind die Bevölkerungen recht klein und man freut sich, wenn Gäste (so sehe ich mich) sich am Alltagsleben beteiligen wollen. (Also mein Bild von "Dubai" ist: Da geht man hin, verdient anonym viel Geld für n Projekt, und dann geht man wieder. Lasse mich gern belehren, fals es falsch ist ![]() Ich bin hier in einem kleinen Büro (10 MA). Es gibt aber viele Büros, die ihr Geld im Export verdienen. Deutschland zB wird hier von der Archkammer als Wachstumsmarkt gesehen. Hier kann sich auch wieder fragen: Wieso verdienen Dänsiche Archbüros bei Projekten in Deutschland so viel, dass die deren Mitarbeiter besser bezahlen können als deutsche Büros?? Ich verstehe das nicht. Generell: Ein Strich ist ein Strich, und ein Haus ein Haus. Also gerade Entwurf ist sprachlich nicht so wichtig (natürlich musst Du dich mit KOllegen inhaltlich austauschen) Aber Ausführungsplanung, AVA und Baustelle sind die eigentlichen Sprachlichen Knackpunkte, die man aber mit der Zeit auch gut meistern kann. Wobei Ausführungsplanung wiederum auch mit den länderspeziefischen Normen und BAuweisen zu tun hat. Und die Ausschreibung läuft auch in jedem europäischen Land anders. Aber gut. Feinheiten ![]() [EDIT] aua, ich sehe gerade einen grossen NAchteil, wenn man im Ausland lebt: Man verlernt die deutsche Sprache *gg meine natürlich nur auf Flüchtigkeit beruhenden Schreibfehler bitte ich zu übersehen. Wer trotzdem welche findet, darf sie behalten. [EDIT] und ja, ich habe anfangs auch versucht, allen freunden etc von den tollen möglichkeiten zu berichten. die aber haben es als missionieren aufgefasst. und ich habe festgestellt, dass mein glueck nicht deren ist ![]() Geändert von arkitekt (07.01.2008 um 21:25 Uhr). |
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Francis: Offline
![]() Beitrag Datum: 07.01.2008 Uhrzeit: 21:27 ID: 26465 | Social Bookmarks: Ich mache viel Ausführungsplanung und finde das eigentlich recht einfach, also kaum Unterschied zu Deutschland. Wenn man deutsche Gesetze und Normen gewohnt ist, kann einen eh nichts mehr schocken. Andere Länder haben meist weniger. Und so unterschiedl. sind die Normen ja auch gar nicht, vieles sind doch EU-Richtlinien, d.h. das ist dann eh gleich. Und Basiswissen (also z.B. wie hoch eine Terassenstufe sein muss wegen Spritzschutz) ist auch gleich... |
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Francis: Offline
![]() Beitrag Datum: 07.01.2008 Uhrzeit: 21:29 ID: 26466 | Social Bookmarks: Zitat:
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Social Bookmarks: Eure Berichte stimmen mich echt optimistisch! Ich war seither eher mutlos, was so den Blick ins Ausland anbelangt hat, grade wegen der Verständigung mach ich mir eigentlich die meisten Gedanken. Ich bin eben nicht gerade ne Abenteurerin... naja, und wenn man ne Beziehung hat, geht man den Schritt wohl auch schwerer (viell. kennt ihr ja diese vorwurfsvollen Untertöne, wenn man mal vorsichtig fallen läßt, wohin man mal des Berufs wegen gehen könnte, da fühlt man sich gleich so richtig gut). | |
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Francis: Offline
![]() Beitrag Datum: 08.01.2008 Uhrzeit: 00:23 ID: 26468 | Social Bookmarks: Also ich kenn die Untertöne jetzt nicht, was meinst du damit? Beziehung hab ich auch, war aber bei beiden Ländern kein Problem, da wir einfach zusammen hingegangen sind. Alleine hätte ich es nicht gemacht, dafür ist mir meine Beziehung zu wichtig. Allerdings sind wir beide vom Typ her eher Abenteurer und waren vorher auch beide schon im Studium alleine im Ausland. |
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timovic: Offline
![]() Beitrag Datum: 10.01.2008 Uhrzeit: 14:46 ID: 26514 | Social Bookmarks: Zitat:
Ich stell mir gerade vor, wie ich im Landratsamt anrufe und alles in Englisch klären muss ![]() | |
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arkitekt: Offline
Ort: Seeland ![]() Beitrag Datum: 10.01.2008 Uhrzeit: 14:54 ID: 26515 | Social Bookmarks: Wer Probleme sehen will, findet sie auch! Wer Lösungen will, der findet die auch! |
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formliquide: Offline
![]() Beitrag Datum: 21.01.2008 Uhrzeit: 10:51 ID: 26650 | Social Bookmarks: Guttun sicher nicht, besonders die Qualität der Arbeit leidet darunter - aber das ist völlig irrelevant, so meine bisherige Erfahrung. Wenn ein Büro oder ein Auftraggeber eine Leistung kurzfristig deutlich billiger haben kann, dann werden Sie sie deutlich billiger einkaufen. Nennt sich freie Marktwirtschaft ![]() Und wenn sich jemand das nicht lange gefallen lassen will - dann soll er/ sie doch gehen. Der Ersatz wartet schon. Der Tag, an dem der nicht mehr wartet mag kommen, ist aber noch fern - und frühestens dann werden die Büros/ AG wieder andere Beschäftigungsstrukturen entwickeln... |
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