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Marketingskampagnen und Werbung für gute Architektenarbeit sind OK und finden auch statt. Wenn jemand aber eine für den Laien vermeintlich "gleiche" Leistung für 70% weniger anbietet, als der Kollege, dann hilft das beste Marketing nicht, sondern dann wird rein über den Preis entschieden. Es gibt niemanden der einschreitet, auch wenn es immer die gleichen Verdächtigen sind, die weit unter HOAI anbieten, abrechnen und oft noch einen Teil am Finanzamt vorbei kassieren. Bei Ärzten gibt es z.B. kassenärztliche Vereinigungen und Abrechnungsstellen, die die Forderungen der Ärzte durchsetzen und auf gleiche Abrechnungsmodalitäten achten. Auch bei Prüfingenieuren gibt's eine zentrale Abrechnungsstelle. So etwas würde ich auch für Architekten begrüssen, dann wäre der Wettbewerb gerecht und transparent, die Abrechnungen wären formal stets korrekt und die Kammer würde von zentraler Stelle Meldungen erhalten, die auch die Abrechnung von Kammerbeiträgen erleichtern und bei der Erstellung von exakten Statistiken helfen würden. Ohne Nachweis, daß über diese zentrale Stelle abgerechnet wird, dürfte niemandem eine Planvorlageberechtigung erteilt werden. Das Bauamt erstattet bei Eingang eines Bauantrages Meldung an die Zentrale. Somit führt kein Weg mehr daran vorbei. Dann würde nicht mehr der Preis, sondern die Qualität der Planung über die Auftragsvergabe bestimmen. | ||
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Ort: Wetzlar ![]() ![]() Beitrag Datum: 02.02.2011 Uhrzeit: 21:20 ID: 42390 | Social Bookmarks: Archimedes, ich gestehe, ich hab in meiner "Jugend" auch gelegentlich Planleistungen erbracht bzw. dies zusammen mit einem Bauamtspensionär getan. Allerdings haben wir sicher nicht solche Dumpingpreise genommen. Ich will das jetzt auch nicht gut heißen, denn es gibt schon einen Grund dafür, dass eine HOAI existiert. Allerdings wird die nicht nur von den vielen "schwarzen Planungsschafen" unterwandert sondern von einigen Planern auch gehörig nach oben ausgedehnt. So z.B. geschehen beim LAC (Lufthansa Aviation Center, Ffm) Dort wurde vom planenden Architekturbüro durchgesetzt, dass die eigene Design- Grifflinie von FSB genommen wurde. Ich schätze mal, bei ca. 6000 Türen und einer Lizenzgebühr von 20 Euro kommt schon ein nettes Taschengeld nebenher raus. Ich denk, ein großer Teil an Honorardumping passiert auch durch die Fertighausfirmen, die ihre Musterzeichnungen gewissermaßen unentgeltlich kopieren und als Planung zur Verfügung stellen. Und die Bauleitung machen die dann auch noch nebenbei, quasi als Rabatt. Und, last but not least, die Kommunen unterlaufen ja auch die Architekten. Beinahe jede größere Gemeinde und Stadt hat doch mittlerweile einen "Eigenbetrieb" für Bau und Bauunterhaltung. Da wird auch fleißig geplant. In Hessen gibt es das sog. Hessiche Baumanagement. Ist zuständig für Vergabe und Baubegleitung. Auch die planen mittlerweile wieder einige Sachen in Eigenregie. Allerdings sind dann meißtens auch Architekten in diesen Behörden festangestellt und somit "versorgt". Was die Sache aus meiner Sicht etwas verbessern würde, wäre, dass die Architektenkammern diesen Quereinsteigern eine Möglichkeit geben würden, sich einzureihen. Ich habs allerdings so erlebt, dass diese sich sehr abschotten, damit die Pfründe der Planungsleistungen durch die Mitglieder der Kammer abgeschöpft werden. |
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Dadurch hätten Einsteiger die Chance durch etwas günstigere Preise erste Aufträge zu ergattern und Erfahrung zu sammeln. Ich möchte aber nochmal auf mein Eingangsthema zurückkommen: Was kann man gegen o.g. Planer, die so massiv und regelmässig die HOAI unterschreiten, konkret unternehmen? Eine Initiative über die BAK starten? Einen Online-Pranger einrichten? D ie Personen persönlich anschreiben? Unterlassungsklagen ins Rollen bringen? Unterschriftenaktion? Wir sprechen hier ja nicht von ein, zwei Ausnahmefällen oder "jugendlicher Unerfahrenheit", sondern von organisiertem Dumping durch Leute, die lange genug im Geschäft sind und bewußt durch billige Preise locken. Sie fügen unserem Berufsstand dauerhaft finanziellen Schaden zu, verschärfen die schlechte Arbeitsplatzsituation und verbreiten darüberhinaus fragwürdige Architektur. Sie lassen den Bauherrn nach der Planung alleine, Ausschreibung und Bauleitung gibt i.d.R. nicht. | |||
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Ort: Wetzlar ![]() ![]() Beitrag Datum: 03.02.2011 Uhrzeit: 17:47 ID: 42393 | Social Bookmarks: Obwohl ich diese ganzen Abmahn-S.....e hasse wie die Pest, kann ich mir vorstellen, dass hier die Architektenkammer doch zu einem solchen Mittel greifen könnte. Also, wegen unlauterem Wettbewerb oder meinetwegen auch, weil z.B keine Vorlageberechtigung existierte. |
Social Bookmarks: Nun die Planvorlageberechtigung hat er von seiner Ingenieurkammer, aber auch da hat man sich an die HOAI zu halten. | |
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Ort: Wetzlar ![]() ![]() Beitrag Datum: 03.02.2011 Uhrzeit: 18:03 ID: 42395 | Social Bookmarks: Aber sicer nur bis 150m² Wohnfläche - oder? Das ist garnicht soviel. Und wenn er ein, zweimal drüber liegt, dann gibts bestimmt auch auf die Ohren. Denn das hätte dann korrekterweise nicht mal genehmigt werden dürfen. Oder lieg ich da falsch? Ich hab immernoch die Bestimmungen für "Baumeister" hier bei uns im Kopf. Da sind die 150m² die magische Grenze. |
Social Bookmarks: Das müßte ich recherchieren, aber ich glaube fast nicht, daß das ein Stolperstein für solche Billigplaner ist, denn es ist kein Geheimnis, daß auch die Sachbearbeiter auf unserem Bauamt hin und wieder private Bauanträge nebenher machen und sich quasi selbst genehmigen. Das heißt, daß auch sie betroffen sind. Was haben wir noch für Möglichkeiten? Ich werde mal versuchen auf Kammerebene was in Erfahrung zu bringen, obwohl ich dort mit wenig Engagement rechne. Gibt's das regionale Problem der Billigplaner bei anderen hier im Forum nicht? | |
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kann man Pfetten diagonal legen? | LilaW | Konstruktion & Technik | 11 | 02.01.2010 16:16 |