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Datum: 20.02.2016
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ID: 55281



AW: Sterblichkeit unter Architekten

#1 (Permalink)
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Neben einem Zirkel mit Winkelmaß und einem umgestürzten Becher war auf einem Grabstein die Inschrift zu lesen:

"Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein"

-Offenbar war es ein Kollege, dem die neue kompakte Behausung auch recht ist.

Auffällig viele Architekten sind heute gestandene Zecher, wie sie bei Feiern und Ausflügen beweisen...

Das Ethanol schwemmt die Kollegen davon, nicht der Dienst am Schreibtisch oder in der Baugrube.

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Datum: 21.02.2016
Uhrzeit: 19:52
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AW: Sterblichkeit unter Architekten

#2 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von bezett Beitrag anzeigen
Auffällig viele Architekten sind heute gestandene Zecher, wie sie bei Feiern und Ausflügen beweisen...
Das Ethanol schwemmt die Kollegen davon, nicht der Dienst am Schreibtisch oder in der Baugrube.
Jetzt erklären sich mir gerade meine schlechten Leberwerte.

Für die Kreativiät ne Flasche Rotwein war schon während des Studiums stets eine Empfehlung der Profs.

Ob im Bereich Architektur mehr gesoffen wird, als in anderen Bereichen glaube ich nicht. Banker sind da sicherlich nicht schlechter aufgestellt in Sachen Ethanolkonsum.
Viele Architekten trinken sehr regelmäßig Alkohol, aber im Genussbereich und nicht um permanent den Vollrausch zu erreichen.
1-2 Gläser Rotwein am Tag sollen ja angeblich sogar lebensverlängernd wirken.

Ich glaube daher nicht, dass Alkohol bei Architekten für eine signifikante Sterberate verantwortlich.
Ich denke tatsächlich eher an Streß bzw. einen gewissen Leistungsdruck gepaart mit wenig Freizeit zum Erholen, gerade bei selbständigen Exemplaren unserer Gattung.

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Datum: 22.02.2016
Uhrzeit: 14:36
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AW: Sterblichkeit unter Architekten #3 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Ich denke tatsächlich eher an Streß bzw. einen gewissen Leistungsdruck gepaart mit wenig Freizeit zum Erholen, gerade bei selbständigen Exemplaren unserer Gattung.
Kann das so generalisiert werden? Ich glaube, dass diese Faktoren bei anderen akademischen Berufen nicht anders aussehen.
Und ich vermute, das Akademiker im Schnitt nicht früher sterben als Nicht-Akademiker, vielleicht sogar später.
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Florian Illenberger

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Datum: 22.02.2016
Uhrzeit: 15:14
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AW: Sterblichkeit unter Architekten #4 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Florian Beitrag anzeigen
Ich glaube, dass diese Faktoren bei anderen akademischen Berufen nicht anders aussehen.
Grundsätzlich könnte es sein, dass Akademiker aufgrund Ihres Bildungsniveaus mehr auf Ihre Gesundheit achten, als der Bevölkerungsdurchschnitt.

Akademiker ist aber nicht gleich Akademiker. Viele studierte Menschen sind in großen Unternehmen (Pharma-, Lebensmittel-, Maschinenbau-, Automobilindustrie etc.) oder bei großen Dienstleistern (Banken, Versicherungen, Telekomunikation) aktiv. Sie tragen zwar für bestimmte Bereiche und für einen Teil des Personals Verantwortung, doch sie sind nicht selbständig und nur in geringem Maße persönlich haftbar oder zu wirtschaftlichem Erfolg bzw. der Erfüllung eines Werkvertrages verdammt.

Außer bei Ärzten, Rechtsanwälten und Steuerberatern ist die Quote von selbständigen Akademikern wohl nirgends so groß wie bei den Architekten.
Die anderen freien Berufe sind aber nicht so extremen Haftungsfallen ausgesetzt bzw. können sie mit weniger Arbeitseinsatz in kürzerer Zeit mehr Gewinn generieren, als der selbständige Architekt, der nur auskömmlich ist, wenn er mind. 60 Stunden/Woche arbeitet und bewusst manche existenzbedrohenden Risiken eingeht.

Das belastet, das kann krank machen, das kann zum früheren Ableben führen.

Ich denke, dass wir vor diesem Hintergrund schon davon sprechen dürfen, dass unser Beruf von einer höheren Sterblichkeitsrate betroffen sein könnte.
Ob dem tatsächlich so ist, lässt sich schwer nachweisen, da die statistischen Erhebungen fehlen.

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Tom
 
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Datum: 28.02.2016
Uhrzeit: 16:52
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AW: Sterblichkeit unter Architekten #5 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
..., als der selbständige Architekt, der nur auskömmlich ist, wenn er mind. 60 Stunden/Woche arbeitet und bewusst manche existenzbedrohenden Risiken eingeht. Das belastet, das kann krank machen, das kann zum früheren Ableben führen.

Ich denke, dass wir vor diesem Hintergrund schon davon sprechen dürfen, dass unser Beruf von einer höheren Sterblichkeitsrate betroffen sein könnte.
Ob dem tatsächlich so ist, lässt sich schwer nachweisen, da die statistischen Erhebungen fehlen.
Na, die Krankenkassen und Versorgungskammern haben natürlich die Zahlen, wann Architekten an was sterben. Mich überzeugen aber Deine Argumente, mit denen Du Architekten unter anderen Akademikern eine Sonderbelastungs zuschreibst, nicht wirklich. Ich bin jetzt kein Stress-Experte, aber ich glaube, dass unter selbständigen Architekten der "positive Stress" überwiegt. Das sind doch alles Überzeugungstäter, die sich ihre eigenen Ziele und Standards setzen und aus der zugegeben oftmals aufreibenden Tätigkeit einen gehörigen persönlichen und emotionalen Gewinn ziehen.

Letztlich türmst Du unbewiesene Annahmen aufeinander. Die erste These über die frühe Sterblichkeit wird mit 5 weiteren Thesen "gestützt", die aber allesamt wackelig sind.

T.

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Datum: 28.02.2016
Uhrzeit: 22:48
ID: 55319



AW: Sterblichkeit unter Architekten #6 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Tom Beitrag anzeigen
Ich bin jetzt kein Stress-Experte, aber ich glaube, dass unter selbständigen Architekten der "positive Stress" überwiegt. Das sind doch alles Überzeugungstäter, die sich ihre eigenen Ziele und Standards setzen und aus der zugegeben oftmals aufreibenden Tätigkeit einen gehörigen persönlichen und emotionalen Gewinn ziehen.
Ich weiß nicht, ob es wirklich irgendwo belastbares Zahlenmaterial dazu gibt. Selbst wenn es aufgrund von üblichen Erhebungen und Daten möglich wäre, ist die Frage ob irgendjemand dieses Query bereits gezogen hat.

Ich stelle hier natürlich Vermutungen in den Raum, aber vielleicht bin ich da nicht alleine.

Auch positiver Streß kann u.U. krank machen.

Hat sich mal Jemand überlegt, wie man überhaupt als selbständiger Architekt aussteigen könnte, wenn man keine Lust mehr auf täglichen positiven Streß hat?

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Datum: 29.02.2016
Uhrzeit: 17:57
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AW: Sterblichkeit unter Architekten #7 (Permalink)
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Ich denke, besonders die Selbstausbeuter in Kleinstbüros beißen schnell ins Gras. Wenn du es erst mal geschafft hast und Cheffe deines eigenen bekannten Büros bist, du nur noch schöne Bildchen zeichnest und deine Angestellten dir die Probleme möglichst vom Hals halten, kannst du richtig alt werden. Siehe Oskar Niemeyer. Ich kenne keinen bekannten Architekten, der in letzter Zeit weniger als 80zig Jahre alt geworden ist.

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Datum: 29.02.2016
Uhrzeit: 19:49
ID: 55327



AW: Sterblichkeit unter Architekten #8 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Archiologe Beitrag anzeigen
Ich kenne keinen bekannten Architekten, der in letzter Zeit weniger als 80zig Jahre alt geworden ist.
1% bekannte und 99% unbekannte Architekten gibt es, von den wiederum 90% überhaupt keine Lust und Ambitionen haben um Bekanntwerden zu wollen.
Die Meisten von uns wollen lokal gute Arbeit abliefern, wenig Ärger haben und die Familie ernähren können.

Wen man nur noch Visionär, Manager oder Redner ist, dann hat man sich doch schon etwas weit von den Wurzeln des Architektenberufs entfernt.
Vielleicht durchaus angenehm für die Person, aber von der Basis ist man durchaus genausoweit weg, wie ein Martin Winterkorn von einem Fließbandmitarbeiter bei VW.

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Datum: 20.03.2016
Uhrzeit: 17:55
ID: 55442



AW: Sterblichkeit unter Architekten #9 (Permalink)
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Ich glaube die These stimmt nicht!
Es ist ein klassischer Fall von der "Verfügbarkeits-Täuschung":
Da du selber Architekt bist, kennst du natürlich viel mehr Architekten und achtest genau dann auf diese Phänome. Oder kennst du genausoviele Banker oder Ärzte?

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