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Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 05.02.2016 Uhrzeit: 17:51 ID: 55228 | Social Bookmarks: Um mal auf Deine Ausgangsfrage zurückzukommen. Es ist mir natürlich nicht bekannt wie weit Deine Vorkenntnisse reichen, also in konstruktiver, gestalterischer, bauphysikalischer und rechtlicher Hinsicht. Ich finde es toll, dass Du so ein Projekt mit dem Enthusiasmus angehen willst, das muss von den Freunden der Architektur unterstützt werden. Sich für die Planung eines Gebäudes aber von null an alle Kenntnisse anzueignen, vor allem eine Zeichensoftware zu erlernen, das ist schon ein Riesenaufwand ohne Erfolgsgewähr. Die Kunst ist es ein Konzept zu entwickeln, das gestalterisch überzeugt und die rechtlichen, konstruktiven, qualitativen, nachhaltigen und Kostenanforderungen erfüllt. Meist ist es so, dass bei Annäherung an einen Aspekt (oder sollte man System sagen) und dessen Optimierung, der nächste darunter leidet oder diesem sogar widerspricht. Es sind so viele Regler, die man zur Verfügung hat, die sich alle gegenseitig beeinflussen, dass auch so ein kleines Projekt lange durchgewalkt werden muss, bis es steht. Das ist auch der Grund, warum die gebaute Welt so aussieht wie sie aussieht. Meine Erfahrung ist, dass sich die Bauherren gedanklich oft vom Kleinen ins Große bewegen, haben einen Katalog von Ideen und Details, die dann irgendwie zusammengestellt ein Ganzes ergeben soll. Das scheitert immer! Umgekehrt muss der Weg sein, die Detaillierung (und das sind nicht nur die baukonstruktiven Details) kommt mit dem Projektfortschritt und hat dann auch immer wieder Rückwirkung auf das große Ganze, das man nie aus den Augen verlieren darf. Dabei ist es aus meiner Sicht egal, ob es ein Ferienhaus an der Schlei oder ein Verwaltungsbau in Hamburg ist. Warum erzähle ich das: Diese ständige Interaktion lernst Du nicht in Büchern, sondern nur durchs Machen, immer wieder. Eine gute Visualisierung ist noch lange kein Gebäude, noch nicht mal kein gutes. Das ist jetzt natürlich für Dich keine Lösung, denn Du hast ja vorher Unterstützung gesucht, aber vielleicht solltest Du doch lieber in dieser Richtung weiterdenken und weitersuchen, anstatt es auf eigene Faust zu versuchen. Früher oder später wirst Du jmd. brauchen, der das für Dich umsetzt, und die Gefahr, dass alle Arbeit umsonst war ist nicht klein, also lieber früher… Hier ein ernüchternder Literaturtipp (mich frustriert das immer) |
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