Social Bookmarks: Hallo! Hintergrund ist eine Stellenanzeige, in der ein Bauzeichner oder Technischer Zeichner gesucht wird für Aufmaßarbeiten, und ich mich als Architekturstudentin darauf bewerben will, da ich eh nen Nebenjob suche. Bloß war nicht angegeben, ob es sich um ein Büro handelt, oder ob nur jemand sein "Häusle" aufgemessen haben will, es ist ne Chiffre-Anzeige. Mir kam der Gedanke, ob ein Bauzeichner nicht dasselbe ist wie ein Technischer Zeichner, und falls dem so ist, derjenige, der eine solche Anzeige aufgibt, nicht vom Fach ist, folglich Privatmann. Also würde dahinter keine längere Anstellung stehen. War so meine Überlegung. Weil es irgendwie blöd ist, auf ne Chiffre-Anzeige zu antworten, wenn kein Name oder sonst was dabeisteht. Also um es nochmal kurz zu sagen - meine Frage steht im Betreff... | |
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Social Bookmarks: Ich würde sagen, daß beides das selbe bezeichnet. Da Bauzeichner aber ein geläufiger Begriff ist, würde ich nicht gleich darauf schließen, daß derjenige nicht vom Fach ist. Da hilft wohl nur ausprobieren und nachfragen... Grüße, Samy | |
ehem. Benutzer Registriert seit: 16.11.2004
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mrg: Offline
Ort: .koblenz
Hochschule/AG: .bauzeichner | gfx'ler Beitrag Datum: 10.08.2005 Uhrzeit: 14:52 ID: 10481 | Social Bookmarks: ein bauzeichner ist definitiv was andres als ein technischer zeichner! die fähigkeiten etwas aufzumessen bzw. mit cad umzugehen sollten im endeffekt aber ähnlich sein - kommt es doch bei den zwei berufen darauf an, pläne zu erstellen. kurz: das aufgabengebiet des bauzeichners umfasst in der regel baueingabepläne und werkpläne, der technische zeichner hingegen zeichnet - wie der name schon sagt - die technische einrichtung eines gebäudes: heizung, klima, lüftung, sanitär, ... |
Social Bookmarks: dankeschön! | |
Social Bookmarks: Zitat:
@mrg: Definitiv! Hab selber mal Bauzeichner gelernt. Entgegen der Berufbezeichnung lernt man dort noch Einiges mehr als nur Zeichnen und halbwegs mit dem Computer umzugehen. Sollte zumindest so sein! Bauzeichner lernen und arbeiten in der Regel in Architekturbüros, in Ingenieurbüros für Statik, Wasserbau etc, in Straßen- und Tiefbau-Planungsbüros und Unternehmen. Technische Zeichner arbeiten z.B. in Stahl- und Maschinenbauunternehmen, im Bereich Haus- und Versorgungstechnik und im Bereich Elektrotechnik. Die Art der Ausbildung war zumindest zu meiner Ausbildungszeit stark unterschiedlich. Übrigens gibt es heute noch Dinge im Architektenjob, die ich ausschließlich aus meiner Bauzeichnerlehre kenne und dort gelernt habe, welche weder im Studium noch in Praktikas vermittelt wurden. | ||
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 10.08.2005 Uhrzeit: 17:06 ID: 10486 | Social Bookmarks: @ Archimedes Was lernt man denn nur als Bauzeichner, und nicht im Praktikum? Klar, im Studium lernt man nicht viel vom Büroalltag, aber doch im Praktikum... Ansonsten stimme ich zu, technischer Zeichner ist was anderes als Bauzeichner. Bewerben kannst du dich aber trotzdem, vielleicht klappts ja ;-) |
Social Bookmarks: Hallo francis! Ich kann natürlich nur von mir ausgehen und will nicht pauschalisieren. Für mich spielt meine Bauzeichnerlehre auch heute nach Studium und einer gewissen Berufstätigkeit noch eine wichtige Rolle. Ich habe dort tatsächlich ein paar Dinge gelernt, die ich danach weder im Studium noch im Praktikum in dieser Weise erfahren habe. Man muß dazu sagen, daß ich in einem kleinen und bereits lange bestehenden Architekturbüro gelernt habe. Zu den Dingen die ich meine gehören: - Disziplin: In einem kleinen Büro ist man auf jede Arbeitskraft angewiesen, man kann sich nicht in der Masse verstecken oder die Arbeit auf andere abschieben, man muß selbst als kleinstes und jüngstes Rad im Getriebe seinen Teil leisten und das jeden Tag (Ausnahme Schulunterricht) von morgens bis abends, drei Jahre lang. War für mich damals als junger Mensch sehr wichtig. In einem Praktikum wird man oft nicht voll integriert bzw. weiß man, daß man in etwa einem halben Jahr alles hinter sich hat und aufhören kann man auch jeder Zeit. - Projekte vom Anfang bis zum Ende verfolgen. Also von dann, wenn der Kunde bzw. künftige Bauherr das erste Mal das Büro betritt bis zur Einweihungsfeier und Objektüberwachung. Dafür ist ein Praktikum oft zu kurz. - guter Kontakt zu Bauherren, Handwerkern, anderen Planern/Architekten/Ingenieuren, Behörden. Durch die lange Dauer der Ausbildung ergeben sich Gelegenheiten um Freundschaften bzw. ein vertrautes Verhältnis zu anderen Personen aufzubauen. - im zweiten und dritten Lehrjahr durfte ich selbst Abrechnungen von Projekten machen. Das heißt ich habe die Leistung aufgemessen/überprüft/festgehalten, die Massenberechnungen/Nachträge/Rechnungen geprüft und mich mit den Unternehmern ums Geld gestritten. - das Zeichnen von Hand mit Tusche und Reißschiene. Das heißt ich hab noch nach "alter Schule" normgerechtes Zeichnen gelernt (war vor einigen Tagen noch eine Frage hier im Forum). Dazu gehörten wirklich noch tagelange Zeichenübungen und z.B. Normschrift. Ist heute zwar nicht mehr oft gefragt, aber wer weiß vielleicht fallen ja irgendwann die ganzen PC-Kisten aus und dann kann mans wieder gebrauchen. Geschadet hats nix und ich nutze es zumindest gelegentlich noch bei Vorentwürfen. - Einblicke in andere Bereiche wie Statik, Tiefbau, Strassenbau durch breitgefächerten Bauzeichnerunterricht - usw..... .....so genug. | |
Social Bookmarks: Da hab ich mich wohl getäuscht. Man lernt nie aus . Samy | |
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 10.08.2005 Uhrzeit: 18:02 ID: 10489 | Social Bookmarks: Die Disziplin ist sicher wichtig, kann man aber auch anders lernen, ich hab z.b. seit ich 14 bin neben der Schule gearbeitet, in den Ferien sowieso, ich kenne aber einige Leute, die haben das allererste Mal überhaupt in der Lehre gearbeitet, und für die war die Lehre dann natürlich sehr wichtig für ihre Entwicklung. Mit den Projekten hast du natürlich Recht, wobei man bei kleineren Projekten aber auch den gesamten Ablauf während dem Praxissemster mitkriegen kann (bei mir waren es 2 Sanierungen). Aber man ist natürlich nie so eingebunden, wie jemand der 3 Jahre täglich im Büro arbeitet, auch wenn man über Jahre neben dem Studium im selben Büro arbeitet, es ist schon etwas anderes. Das Tuschezeichnen musste ich sogar noch am Anfang des Praxissemesters anwenden (obwohl alle vim Büro Computer hatten) da hat mein Chef auch Wert drauf gelegt, dass ich das konnte. Alles in allem stimme ich dir in soweit zu, dass eine Lehre eine sehr gute Erfahrung und Vorbereitung aufs Studium und die Arbeit danach ist, aber nicht für jeden ein Muss. |
Social Bookmarks: Stimme Dir zu! Für mich war die Lehre jedenfalls der richtige Weg und ich möchte nicht darauf verzichten, auch wenn man dadurch erst etwas später Architekt wird. Würde es wieder so machen und kann es auch nur empfehlen. Es lebe die Vielfalt... | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 23.05.2005
Beiträge: 270
Tidals: Offline
Ort: Koblenz Beitrag Datum: 10.08.2005 Uhrzeit: 23:19 ID: 10496 | Social Bookmarks: kann mich Archimedes nur voll und ganz anschließen ;-)
__________________ carpe diem! |
Social Bookmarks: Mit Sorge beobachte ich, daß Kollegen aus dem Bau-/Architekturgewerbe "etwas aufmessen"...
__________________ Rolf Jaworek | |
Social Bookmarks: Zitat:
Oder was war damit gemeint? | ||
Social Bookmarks: Aber vielleicht für die Vermessung Außerdem: Klar können wir alles auch irgenwie, was unser Nachbarbereich kann... War vielleicht so eine allgemeine Kritik, daß heute jeder alles "kann". Viele Arbeiten eines Architekten oder Bauningenieurs werden auch schon von anderen Berufsgruppen erledigt. Ob das gut ist sei dahin gestellt...
__________________ Rolf Jaworek | |
Social Bookmarks: Hallo Rolf! Ich verstehe was Du meinst. Natürlich sollte man für entsprechende Arbeiten auch auf die entsprechenden "Spezialisten" zurückgreifen. Das tun wir auch ab ein gewissen Größenordnung der Objekte oder ab einem gewissen Schwierigkeitsgrad und einer erhöhten Anforderung an die Präzession bzw. dann wenn es notwendig ist und sich lohnt. Bei kleineren Projekten bzw. dem beschriebenen Nachkontrollieren ("aufmessen") von Leistungen übernehmen wir diese Aufgabe und auch das Einmessen selber. Das Beteiligen eines Vermessers hätte zusätzliche Schnittstellen (auch Fehlerquellen) und erhöhte Terminkoordination zur Folge. Beim Kontrollieren von Leistungen und Prüfen von Rechnungen wäre zusätzlich eine Einbindung bzw. Einweisung des Vermessers in die Ausführungsplanung und die Ausschreibung notwendig um die Punkte zu erläutern, die dem jeweiligen Gewerk, der jeweiligen Leistung zu Grunde liegen. Bei kleinen Projekten bedeutet das einfach einen unverhältnismäßigen Aufwand, den man auch kostenseitig vertreten müßte. Grundsätzlich sehe ich aber natürlich auch Wichtigkeit und Bedeutung von Vermessern. Für mittlere und grosse Projekte im Hochbau und vorallem für Aufgaben im Tief- und Straßenbau sehe ich die Beteiligung von Vermessern als unabdingbar an. | |
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