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Sven_W 30.04.2008 07:09

AW: Gehälter 2007
 
Das Versorgungswerk NRW hat eine Altersgrenze von 45 Jahren.

arc | vote 12.06.2008 14:23

AW: Gehälter 2007
 
Zu dem Thema, ob es möglich ist, mit 1-2 Berufsjahren ein Gehalt von 3.000 Euro oder darüber zu bekommen, kann ich nur sagen, dass es vollkommen ausgeschlossen und am Markt vorbei ist. Wer so eine Gehaltsvorstellung vertritt und sie anstrebt, hat sein Studium umsonst absolviert. Denn:

1. Pro Jahr absolvieren 7.500 Absolventen das Studium an deutschen Hochschulen.
2. Demgegenüber stehen gerade einmal 2.500 Architekten, die aus Altersgründen ausscheiden.
3. Die Wirtschaft mag zwar angezogen haben, jedoch ist dieser Trend nicht in der Bauindustrie angekommen, die Kurve geht wieder nach unten.
4. Einen Bauboom wie nach dem Krieg oder nach Öffnung der Grenzen wird es dem Masse nicht wieder geben.

Das hat zur Folge, dass es auch in Zukunft keine gutbezahlten Stellen als Architekt geben wird, ausser bei Automobilbauern in der Wirtschaft.

Nächster Punkt, der viel wichtiger für uns alle ist, es sei denn man will keine Familie gründen und irgendwann ins eigene Heim ziehen.

Das Thema der Vertragsstruktur bei uns Architekten ist katastrophal. Jeder 8 von uns erhält befristete Verträge, die meistens für ein Jahr gelten. Versucht einmal mit so einem Vertrag bei der Bank einen Kredit für eine Wohnung oder für ein Haus zu bekommen, kurz gesagt, die Situation bei uns ist zum Schreien. Und wer das nicht glaubt, sollte sich einmal unsere Homepgae ansehen, wo wir tagtäglich neue Votings hereinbekommen, die diese Meinung nicht nur unterstützen sondern tw. noch verschlimmern.

Mit kollegialen Grüssen.

Archimedes 12.06.2008 15:36

AW: Gehälter 2007
 
Möchte dazu noch ein paar aktuelle Zahlen und Kommentare beisteuern, die ich vorgestern auf einer Sitzung unserer Kammergruppe vom Geschäftsführer der Architektenkammer Rhld.-Pfalz erfahren habe:


- auch den freischaffenden Architekten gehts nicht besser: Laut einer Ermittlung der Architektenkammer Rheinland-Pfalz haben hier 46% aller freischaffenden Architekten einer Jahresumsatz von 30.000 € und weniger!
Wohlgemerkt Umsatz, der Gewinn liegt nochmal schätzungsweise 30-50 % darunter. Das bedeutet für fast die Hälfte aller Selbständigen: Leben am Rande der Armutsgrenze.

- Rheinl.-Pfalz produziert gemessen an der Bevölkerungszahl etwa 1,5 mal soviele Absolventen wie der Bundesdurchschnitt. Aber dieser ist bereits um den Faktor 3 zu hoch. Die Studienplätze im Bereich Architektur müßten folglich bundesweit um 60-70 % reduziert werden.

- viele Kammermitglieder haben erneut die Untauglichkeit bzw. die fehlende praktische Ausbildung und die Entwurfslastigkeit von Absolventen kritisiert.
Ein Teilnehmer der Sitzung (mit mittelgroßem, gut gehendem Büro) stellt nach eigener Aussage nur noch Bauzeichner bzw. Bautechniker mit einigen Jahren Berufserfahrung ein und keine jungen Architekten oder Absolventen mehr da er in den vergangenen Jahren permanent enttäuscht wurde, trotz hervoragender Abschlüße und Referenzen der Bewerber.
Er hat genügend Entwerfer und sucht händeringend Leute für die "Drecksarbeit", wie er es bezeichnet hat, also stupides Zeichnen, Auschreibung reinkloppen, Rechnungen prüfen, Bauleitung. Er beziffert das erforderliche Verhältnis selbst mit 4 Praktiker pro 1 Entwerfer.

- eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation für Architekten ist nicht in Sicht, jedenfalls nicht in Rhld.-Pfalz. Betrachtet man zusätzlich die demographische Entwicklung sieht die Zukunft noch etwas schwärzer aus. Momentan steigt die Zahl der Haushalte noch leicht, aber nur durch den Umstand, daß es immer mehr Single-Haushalte gibt.

Architec 16.06.2008 14:26

AW: Gehälter 2007
 
Ich bin immer noch der Meinung, daß es Arbeit genug gibt in Deutschland, auch für Architekten. Doch viele versagen eben, wenns darum geht Geld zu verdienen. Warum? Sie erkennen nicht was gebraucht wird und sind vielleicht auch nicht in der Lage das anzubieten.

Viele, die sich als Architekten bezeichnen, beherrschen nur eines wirklich virtuos: Quatschen.
Quatschen, Quatschen, Quatschen und keine, oder nur wenig Ergebnisse. Ich will nicht sagen das diese Diziplin nicht gebraucht wird, aber erst kombiniert mit Fachwissen und der Fähigkeit vorzeigbare Resulte in kurzer Zeit auszuarbeiten macht uns als Architekten nützlich.
Der zweite Punkt, den ich immer wieder beobachte und der unserem Image ganz und gar nicht zum Vorteil gereicht, ist die hintergrundlose Arroganz vieler Absolventen. Da sagt doch einer zu mir: „Wieso? Ich habe ein TU Diplom, das ist der höchste Abschluß den man in Deutschland bekommen kann, ich arbeite in anderen Sphären.“ Drauf geschissen, gar nichts hast du, sogar ein Waldesel könnte heutzutage das Architekturstudium schaffen, wenn er einen Malstift halten könnte, viel diskutieren und man ihm das kleine Einmaleins beibringt.

Das Bild des Architekten bei Ingenieuren anderer Fachbereiche ist schlecht, wegen dieser beiden Punkte oben und das ist problematisch, denn man arbeitet ständig mit anderen Disziplinen zusammen.
Ich wünsche mir, dass die Unis und FHs endlich davon abrücken Entwerfen zum Hauptbestandteil des Studiums zu erheben und die Studenten viel stärker darüber aufklärt, das mit Entwurf kein Geld zu verdienen ist.

arc | vote 16.06.2008 14:35

AW: Gehälter 2007
 
Hallo,

ganz heikles Thema, was diese Gehaltsumfragen angeht. Der Focus hatte auch Anfang des Jahres eine Gehaltsumfrage für die Architekten herausgegeben. Was da für Zahlen angegeben worden sind, übetrifft selbst den schönsten Traum, den ein jeder von uns hat. Natürlich waren diese Zahlen mal wieder totaler Quatsch. Denn, die Realität sieht ganz anders aus. Seit dem 01.01.2008 gibt es eine Internetseite, die sich speziell diesem Thema widmet. Was man da für Gehälter und Vertragsverhältnisse zu sehen bekommt, schockiert mehr, als das es einen erfreut.

Archimedes 16.06.2008 15:48

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von Architec (Beitrag 29092)
Ich bin immer noch der Meinung, daß es Arbeit genug gibt in Deutschland, auch für Architekten. Doch viele versagen eben, wenns darum geht Geld zu verdienen. Warum? Sie erkennen nicht was gebraucht wird und sind vielleicht auch nicht in der Lage das anzubieten.

Bei diesem Punkt bin ich geteilter Meinung: Natürlich könnten Architekten noch andere Geschäftsfelder erschliessen und Aufgaben bewältigen, aber das doch wohl ausschließlich auf Kosten anderer Berufsgruppen, wie z.B. Bauingenieure. Ich glaube nicht das der Markt (Bauwirtschaft) momentan wesentlich mehr Arbeit hergibt, die irgendjemand bereit ist zu bezahlen. Es sei denn es werden noch ein paar neue Gesetze verabschiedet, die noch detailierte Nachweise oder Planungen zur Vorlage bei Behörden verlangen. Das nennt man dann ABM.
Wir drehen uns in einem geschlossenen System, wenn wir (Architekten) mehr machen, haben andere weniger zu tun.
Und wer etwas ganz anderes machen möchte, z.B: Webdesign oder Speielesoftware entwickeln, sollte doch bitte direkt den richtigen Studiengang wählen. Die Studienplätze für Architekten sollten drastisch reduziert werden. ...aber diese Forderung hat schon einen langen Bart.


Zitat:

Zitat von Architec (Beitrag 29092)
Quatschen, Quatschen, Quatschen und keine, oder nur wenig Ergebnisse. Ich will nicht sagen das diese Diziplin nicht gebraucht wird, aber erst kombiniert mit Fachwissen und der Fähigkeit vorzeigbare Resulte in kurzer Zeit auszuarbeiten macht uns als Architekten nützlich.

Wenn die Architekten weniger quatschen und effektiver arbeiten, ist ja noch weniger Arbeit für die Kollegen da, dann können wir von den 120.000 deutschen Architekten sofort 50% in die Wüste schicken.:D


Zitat:

Zitat von Architec (Beitrag 29092)
Der zweite Punkt, den ich immer wieder beobachte und der unserem Image ganz und gar nicht zum Vorteil gereicht, ist die hintergrundlose Arroganz vieler Absolventen. Da sagt doch einer zu mir: „Wieso? Ich habe ein TU Diplom, das ist der höchste Abschluß den man in Deutschland bekommen kann, ich arbeite in anderen Sphären.“ Drauf geschissen, gar nichts hast du, sogar ein Waldesel könnte heutzutage das Architekturstudium schaffen, wenn er einen Malstift halten könnte, viel diskutieren und man ihm das kleine Einmaleins beibringt.

Sehe ich prinzipiell genauso. Das Diplom alleine befähigt erstmal zu gar nichts, außer zum Führen eines Titels.


Zitat:

Zitat von Architec (Beitrag 29092)
Das Bild des Architekten bei Ingenieuren anderer Fachbereiche ist schlecht, wegen dieser beiden Punkte oben und das ist problematisch, denn man arbeitet ständig mit anderen Disziplinen zusammen.
Ich wünsche mir, dass die Unis und FHs endlich davon abrücken Entwerfen zum Hauptbestandteil des Studiums zu erheben und die Studenten viel stärker darüber aufklärt, das mit Entwurf kein Geld zu verdienen ist.


Die Hochschulen argumentieren gerne, daß es noch viel zu viel schlechte Architektur in Deutschland gibt und deshalb noch mehr Entwerfer gebraucht werden. Ich denke, wir brauchen einfach mehr ernstzunehmende Architekten.

Solange Architektur für viele Studienanfänger ein "Blümchen"-Studiengang zwischen Lehramt für Kunst und Sport und Geographie ist, wird sich daran wohl nichts ändern.

noone 16.06.2008 21:26

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Das Bild des Architekten bei Ingenieuren anderer Fachbereiche ist schlecht, wegen dieser beiden Punkte oben und das ist problematisch, denn man arbeitet ständig mit anderen Disziplinen zusammen.
jaja klar, die anderen halten sich ja auch wie jeder Architekt auch immer für die besten und die qualifiziertesten. Dieses Gegacker jedesmal, wenn im Architekten-Plan ein Fehler entdeckt wird..... Im Gegenzug halte ich ständig Statikerpläne in den Händen, in denen dieselben Fehler zwei-dreimal geplottet werden, bevor die Pläne fehlerfrei sind.

Und die Haustechniker?? Bei denen sollte es sich rumsprechen, dass Technik nicht nur funktionieren soll, sondern im 21. Jahrhundert auch mal ein bischen ansehnlich sein sollen. Und bezüglich Fachkenntnisse hatte ich gerade vor einem halben Jahr mit einem Haustechniker zu tun, der bei einem Gebäude ohne Keller die Hausanschlüsse (fast) ebenirdisch ins Haus ziehen wollte (Stichwort: frostsicher).

Da habe ich schon einiges erlebt, was den entsprechenden Umkehrschluss ziehen lässt.

Das Problem ist einfach, dass Architekten eben immer noch beneidet werden, und deshalb besonders in der Kritik stehen. Ich denke, dass das am Image liegt, viele denken, wir können anderen vorgeben, was wir wollen, haben einen lockeren Job und sacken Kohle ein ohne Ende. Die Realität von unbezahlten Überstunden, enormer Arbeitslast und anderem hat sich in der Öffentlichkeit noch lange nicht rumgesprochen.

fuenfjahresplan 17.06.2008 19:45

AW: Gehälter 2007
 
@an_alle

leute,

ich verstehe euch nicht!

redet ihr über netto oder brutto?


würde ja heissen, dass ich total unterbezahlt wurde, bei 3000.- netto!

bei 3000.- brutto wäre es soviel wie´n bauzeichner!



.

noone 17.06.2008 22:40

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

würde ja heissen, dass ich total unterbezahlt wurde, bei 3000.- netto!

bei 3000.- brutto wäre es soviel wie´n bauzeichner!

sprachlos

fuenfjahresplan 18.06.2008 00:07

AW: Gehälter 2007
 
@noone

Zitat:

sprachlos
dann versuch es mit gebärdensprache.
oder einfach tippen, mit den quadratischen dingern vor dir. ;)

mal ehrlich, im vergleich zu anderen akademikern sind die gehälter doch eher gering. für soviel stress, verantwortung und überstunden. als selbstständiger wirst du dann noch zum dank routinemäßig verklagt, das gehört heutzutage schon zum guten ton. das muss ich mir nicht geben!

ein bauzeichner mit berufserfahrung hat bestimmt auch gut 2500 euro brutto einkommen. ca. 50% abgaben wenn single= ca. 1250 euro netto.

.

Florian 18.06.2008 14:31

AW: Gehälter 2007
 
An dieser Stelle der Diskussion musste leider ein Diskussionsstrang gelöscht werden, da rechtlich bedenklich ist.

Falls nachfolgende Diskussionen teilweise nicht vollständig nachvollziehbar sind, wird dies an dem fehlenden diskussionsteil liegen.

Ich bitte um Entschuldigung.

Florian Illenberger

noone 18.06.2008 22:33

AW: Gehälter 2007
 
also hast du es mit den 2.500 für Bauzeichner ernst gemeint: die verdienen doch nur ca. 1.800 brutto. Es wird wohl kaum ein Büro einem Zeichner mehr bezahlen als einem Architekten, sonst kann er sich von letzteren verabschieden.....

hier ein paar zahlen:


Was verdient eine Bauzeichnerin

Als Bauzeichner/in ist man die rechte Hand des Architekten. Diesen Beruf kann man erst nach einer Ausbildung ausführen. Die Aufgabe ist Pläne von Bauten zu entwerfen. Es ist wichtig, das der/die Bauzeichner/in ein sehr genaues Auge besitzt und sich mit dem Vermessen von Grundstücken auskennt. Gearbeitet wird mit dem Zeichenbrett oder mit den neuen CAD- Programmen am Computer. Die Kunden oder der Architekt zeigen dem Bauzeichner was gebaut werden soll und der/die Bauzeicher/in muss anhand dieser Anweisungen einen Bauplan entwerfen. Hier ist Umsicht sehr wichtig, weil Menschen in diesem Gebäunde verkehren werden.


Gehaltstabelle Bundesland Einkommen (min.) Einkommen (max.) Lohn (Ø) Gehälter
Baden-Württemberg 1.400€ 2.160€ 1.867€ 9
Bayern 1.350€ 2.755€ 1.902€ 8
Berlin 1.200€ 1.800€ 1.500€ 2
Brandenburg 1.200€ 2.000€ 1.592€ 7
Bremen
Hamburg 800€ 1.800€ 1.300€ 2
Hessen 1.750€ 2.500€ 2.108€ 6
Mecklenburg-Vorpommern 1.140€ 2.200€ 1.585€ 4
Niedersachsen 400€ 3.500€ 1.596€ 14
Nordrhein-Westfalen 800€ 3.000€ 1.829€ 20
Rheinland-Pfalz 1.038€ 2.550€ 1.613€ 5
Saarland
Sachsen 900€ 1.400€ 1.150€ 2
Sachsen-Anhalt 1.200€ 1.200€ 1.200€ 1
Schleswig-Holstein 1.150€ 1.500€ 1.283€ 3
Thüringen 1.600€ 1.600€ 1.600€ 2

fuenfjahresplan 18.06.2008 23:33

AW: Gehälter 2007
 
das wären ja dann, sagen wir mal bei im druchschnitt 1800€ brutto, ein netto bei single von ca.1000€.

davon kan man aber schwer leben.

bei ca.500€ Miete + 20€ strom +++, da bleibt ja ca. 400€ zum leben.

kann das sein, bei 40 std/wo?


Zitat:

Die Kunden oder der Architekt zeigen dem Bauzeichner was gebaut werden soll und der/die Bauzeicher/in muss anhand dieser Anweisungen einen Bauplan entwerfen.
da erkenne ich mich ja wieder. meine sinnkrise ist endlich vorbei,....... jetzt hab´ ichs: ICH BIN EIN BAUZEICHNER !!!!!





@mindfield

dann doch eher eine "schei..."-uni!!!


.

pinkbaerbel13 19.06.2008 01:28

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von fuenfjahresplan (Beitrag 29197)
ich lasse mir meine meinung nicht verbieten.
.

Das hat ja auch niemand gemacht, oder?
Der Ton macht allerdings die Musik !

Und eine reine Meinungsäußerung war das bei Verwendung eines solchen Spitznamens etc. auch nicht unbedingt...

Kieler 19.06.2008 09:13

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von fuenfjahresplan (Beitrag 29192)
...wie es auch seien kann zeigte sich beim damaligen professor behnisch sen..
sehr einfühlsam, doch konkret und liebenswert auf die fehler hinweisend.
und wissend: architektur ist nicht der nabel der welt.

.

Super, dann nimm´Dir an der Didaktik mal ein Beispiel. ;)
Du kritisierst das Laute und forderst das Sanfte, dabei rumpelst Du hier durch
die Threads, um den Halbwüchsigen die ganze Sinnlosigkeit ihres Daseins
wegen nicht vorhandener Perspektiven klar zu machen, haust Beleidigungen im
Zehnerpack raus, um dann selbst, ganz beleidigte Leberwurst, Private
Nachrichten zu veröffentlichen.
Kein einziger Beitrag hat Dich in irgendeiner Weise angegriffen, warum auch,
bis vor drei Tagen kannte Dich hier Niemand.
Und selbst wenn das hier ein Paralleluniversum ist, dann sollte Deine Toleranz
so groß sein, das zu akzeptieren.

Robi 19.06.2008 11:44

AW: Gehälter 2007
 
@ arc vote
"Seit dem 01.01.2008 gibt es eine Internetseite, die sich speziell diesem Thema widmet. Was man da für Gehälter und Vertragsverhältnisse zu sehen bekommt, schockiert mehr, als das es einen erfreut."

Kannst Du mal die Seite nennen?

fuenfjahresplan 19.06.2008 11:57

AW: Gehälter 2007
 
@kieler

den "halbwüchsigen" den beruf schön zu reden macht, bei der fast 20 jahre anhaltenen krise in der bauwirschaft, auch keinen sinn.
wir als "erwachsene" haben die pflicht, auch über den alltag des berufslebens (oder nicht berufslebens, da arbeitslos) zu berichten. jeder kann dann selbst entscheiden, ob er architekt werden will oder nicht.

eine debatte über pädagogische fähigkeiten der prof`s scheint mir auch legal zu sein. (sollte man mal einen eigenes thema draus machen). fakt ist, dass es fragwürdige methoden in der wissensvermittlung gibt. und da machte herr v. gerkan sicher keinen der oberen plätze. jedenfalls sind seine wutausbrüche legendär. da wurde auch schon mal über ein entwurf geurteilt, dass dieser eine frechheit sei. mal ehrlich, das wünsche ich keinem. immerhin ist so ein entwurf etwas persönliches.
an alle prof`s die das lesen: konstruktive kritik gern, aber bitte keine beleidigungen.

p.s.: ich fühle mich ja gar nicht beleidigt. da die schlechte bewertung parallel zur privaten mail von admin florian zustande kam (in der ich aufgefordert wurden bin, herrn v. gerkan mit seinem richtigen namen zu nennen, ihm keinen spitznamen zu geben und nicht negativ über ihn zu sprechen) habe ich nätürlich gleich auf eine verbindung geschlossen und die meinungsfreiheit angemahnt. wenn das nur ein zufall gewesen sein sollte, nehme ich diesen vorwurf natürlich gern zurück.

--------------------------
gruss vom fuenfjahresplan

...

mindfield 19.06.2008 15:48

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von fuenfjahresplan (Beitrag 29218)
da wurde auch schon mal über ein entwurf geurteilt, dass dieser eine frechheit sei. mal ehrlich, das wünsche ich keinem. immerhin ist so ein entwurf etwas persönliches.
...

sind wir mal ehrlich, bei einer präsentation kann einem schlimmeres passieren als das der entwurf als frechheit bezeichnet wird. ich hab den entwurf jetzt nicht gesehen und kann daher nicht darüber urteilen aber immerhin kanns ja sein dass das ding nicht das goldene ei war. und ja, klar ist ein entwurf was persönliches, aber mit solchen aussagen und kritiken muss man klarkommen. ansonsten können wir uns alle auf die wiese in nen sitzkreis hocken. sowas ist für mich keine beleidigung.

fuenfjahresplan 19.06.2008 16:15

AW: Gehälter 2007
 
@mindfield

gibt doch mal an was? fällt mir nichts ein !

wie vorher schon erwähnt, diese korrekturen waren immer quasi öffentlich.

vielleicht sich vor allen studenten in die hose zu machen.

FoVe 19.06.2008 17:10

AW: Gehälter 2007
 
@Fünfjahresplan -

hier in diesem Forum stehen wir selbstverständlich für Meinungsfreiheit.
Allerdings auch für respektvollen Umgang miteinander und dafür, dass hier keine "Flames" auftauchen.
Daher bitte - auch wenn du möglicherweise perönliche persönliche Probleme mit Herrn v. Gerkahn haben magst - hier keine Beiträge die andere Personen persönlich angreifen, beleidigen oder verunglimpfen.

Gruß

Martin

noone 19.06.2008 21:30

AW: Gehälter 2007
 
Hier im Forum wird vieles durch die geringe Mitgliederzahl, und daher auch die bundesweit unrepräsentativen Kommentare verzerrt.

Es kann nicht als richtig durchgehen, wenn hier gesagt wird, dass in Ballungszentren dieselbe Jobsituation - sprich Auftragslage - herrscht als in ländlichen oder strukturschwachen Regionen.

Da ich nicht in die Falle treten möchte, indem ich über mir unbekannte Regionen spreche, schildere ich euch mal schnell die Lage im südwestlichen Rheinland-Pfalz und Saarland. Hier sind 80% der Büros Kleinstbüros und stehen am Rande des Ruins. Hier liegt nicht dieselbe Arbeitsmarktlage vor wie in Frankfurt, München oder sonstwo, wo es zur Zeit richtig boomt.

Und selbst in den Ballungszentren - seid mal ehrlich, hört euch doch mal um was die Kollegen so verdienen. Vielleicht wird ja auch bei manchen aus Scham mal noch was draufgepackt, aber der Fakt ist, dass wir wie kaum ein anderer Berufszweig Überstunden unbezahlt kloppen, und das zu einem Lohn, zu dem kaum ein anderer bereit wäre, seine Freizeit im Büro zu verbringen.

Schaut euch doch mal die Durschnittsgehälter der Akademiker an, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass unser Gehalt in keinster Weise der Anforderung und Verantwortung gerecht wird. Jeder BWLer Buchhalter, der nur irgendwelche Rechnungen einhackt (was wir ja natürlich auch machen dürfen) kriegt spätestens nach ein paar Jahren erheblich mehr als wir.

mindfield 19.06.2008 23:51

AW: Gehälter 2007
 
ich werde die antwort umformulieren. letztes semester wurde eine arbeit bei der abschlusspräsentation samt der präsentierenden studenten in der luft zerrissen. und ja, die arbeit die abgeliefert wurde, war eine frechheit.

Samsarah 20.06.2008 00:10

AW: Gehälter 2007
 
Bei uns wurden auch regelmäßig Arbeiten zerrissen. Daran haben sich so einige Professoren beteiligt. Bei manchen war es von der Tageslaune abhängig, andere hatten ein Problem mit der gewählten Planfarbe und sich an solchen Nichtigkeiten aufgerieben, oder sie hatten Hunger, aber bei vielen war es auch nachvollziehbar. Ich hab nur oft gezweifelt, ob durch die Art Kritik, also dieses kathegorische "ist alles Müll", der Student überhaupt begriffen hat, was er falsch gemacht hat. Die Leute waren im Anschluss meist so in ihr "sich angegriffen fühlen" eingelullt, dass sie für das inhaltliche Problem gar nicht mehr zugänglich waren (also vorausgesetzt, dass es ein inhaltliches Problem war und keine Laune).

Im Grundstudium hatte ich den Eindruck, dass es eine Methode war, die Spreu von Weizen zu trennen, nach dem Motto "nur die Harten kommen in den Garten". Ein dickes Fell ist ja sicher nicht verkehrt in dem Geschäft, aber es geht auch anders. Ich denke, die Zeit, in der die Profs. in Büros angefangen haben und in deren Studium gab es eine viel klarere, unabrückbare Hierarchie. Und wenn die mal aus dem Nähkästchen plaudern, kommt durch, dass es zum guten Ton gehörte, diese Hierarchie auch immer schön auszuleben. Das Prinzip übertragen einige auf Ihre Studenten, ohne es erneut zu hinterfragen. Die sind noch das Patriarchentum gewöhnt.

Aber ich habe wie mindfield auch unzählige Präsentationen gesehen, wo Studenten halbherzig und lustlos unser aller Zeit verschwendet haben. Sie hatten die Aufgabe nicht so gemacht, wie aufgegeben, oder nur halb oder hatten da einen Blätterwald aus fünf verschiedenen Formaten an die Wand gepinnt, hatten sich überhaupt keine Mühe gemacht und sich dann um Kopf und Kragen diskutiert. Wenn sie damit nicht durchkamen, waren viele aufrichtig entrüstet, was ich persönlich nie begriffen habe.
Dass sich ein Lehrender dann auch verarscht vorkommt und nicht bereit ist, eine solche Arbeit ernst zu nehmen und seine Zeit darin zu investieren, kann ich schon verstehen.

fuenfjahresplan 20.06.2008 01:22

AW: Gehälter 2007
 
i agree!

das waren meistens die, die am anfang am meisten gepoust haben. schwarz gekleidet und mit cooler sonnenbrille. hatten nichts in der hand, haben gedichte vorgelesen und erzählt, was sie sich für den entwurf verstellen könnten. und das bei der ersten chefkorrektur.
aber von diesen habe ich nicht gesprochen. jeher von denen, denen man eigentlich in den ersten semestern hätte mut machen müsste. da wurde oft, so meine ich, "zarte pflänzchen" nicht gegossen sondern zertrampelt.

Florian 20.06.2008 01:35

AW: Gehälter 2007
 
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Zitat:

Zitat von noone (Beitrag 29240)
Hier im Forum wird vieles durch die geringe Mitgliederzahl, und daher auch die bundesweit unrepräsentativen Kommentare verzerrt.

Dann möchte ich hiermit eine repräsentativere Quellen heranziehen:

Die Bundesarchitektenkammer. Das Angehängte PDF kommt von Bundesarchitektenkammer e.V. BAK und zeigt eindeutig einen enormen Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Bereich Architektur. Die Zahlen sind durchgehend rückgängig und schwanken um einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 7,5% bis 42%!

Archimedes 20.06.2008 08:05

AW: Gehälter 2007
 
Es gibt aus meiner Sicht kaum die Möglichkeit die momentane Situation der Architekten anhand von Zahlen realistisch abzubilden.

Wie schon erwähnt, schwankt es in den verschiedenen Regionen sehr stark und ist nicht vergleichbar. Selbst in der gleichen Region gibt es enorme Schwankungen. Hier in meiner Umgebung gibt es zahlreiche kleine Büros. Einige können sich momentan vor Aufträgen kaum retten, andere haben fast gar nichts zu tun und leben am Rande des Existenzminimums.

Die Zahlen von der BAK sind auch nicht repräsentativ, weil es eine nüchterne Betrachtung aufgrund von Meldungen an verschiedene Ämter und Institutionen ist. Demnach sieht es eigentlich nie so schlecht aus.
Leider erfährt man nichts Konkretes von den Dunkelziffern: Architekten, die sich nicht arbeitslos melden, die im Mutterschutz sind, die in ganz anderen Bereichen arbeiten oder sich neben ihrem Architektenjob, noch mit anderen Tätigkeiten finanziell über Wasser halten müssen.
Da unsere Regierung immer wieder versucht die Statistiken zu bereinigen und zu verschönern, in dem man Arbeitslose nicht mehr alle in einen Topf wirft, sondern auf 2-3 Töpfe verteilt und die dann ganz anders nennt, kann der Otto-Normalbürger mit den Zahlen kaum noch etwas anfangen.

Es gibt einfach zu viele von uns (Architekten) in einem immer enger werdenden Markt.

Architec 20.06.2008 10:16

AW: Gehälter 2007
 
Was Leute lesen, das glauben sie.
Die Statistik über den Rückgang der Arbeitslosen, ist nicht wirklich realistisch. Denn glaubst Du wirklich, dass die Architekten die dort aus dieser Aufstellung verschwunden sind nun Big Money in Architekturbüros verdienen? Lol, wenn du nicht, die dir vom Arbeitsamt angebotenen Jobs annimmst, gibt’s keine Kohle mehr. So einfach ist das und schwupps, gibt’s mal gleich 7,5% weniger arbeitslose Architekten.

Aber das ist schon ok, denn wir müssen uns neue Geschäftsfelder erschliessen, wie z.B. Kartons auf Fließbänder schmeissen, oder Laub zusammenfegen.

Darum, schmeiss diesen Statistik-Müll am besten in den Papierkorb, da gehört er hin.

Kieler 20.06.2008 10:29

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von Architec (Beitrag 29271)
...
Aber das ist schon ok, denn wir müssen uns neue Geschäftsfelder erschliessen,...

genau!

Zitat:

Zitat von Architec (Beitrag 29271)
...
..., wie z.B. Kartons auf Fließbänder schmeissen, oder Laub zusammenfegen...

Um damit zu werben, wie man die Kartons auf dem Fließband formal korrekt
arrangiert ist Architektur doch eine super Zusatzqualifikation. Du hast Recht,
einfach mal um die Ecke denken! ;)

Florian 20.06.2008 11:02

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von Archimedes (Beitrag 29263)
Leider erfährt man nichts Konkretes von den Dunkelziffern: Architekten, die sich nicht arbeitslos melden, die im Mutterschutz sind, die in ganz anderen Bereichen arbeiten oder sich neben ihrem Architektenjob, noch mit anderen Tätigkeiten finanziell über Wasser halten müssen.


Das ist ja gerade das interessante an Statistiken mit Jahresvergleichen. Die Anzahl der Dunkelziffer dürfte von einem zum anderen Jahr gleich bleiben. Die Ungemeldeten sind also weder 2006 noch 2007 enthalten.

Man kann also sogar davon ausgehen, dass bei Zahlen von 40% weniger Arbeitssuchende, diese Zahl AUCH für die Zutrifft, die suchen, aber sich nie gemeldet haben.
Übrigens, Du kannst wohl kaum im Mutterschutz sein und Dich Arbeitslos melden, oder?!

Ich finde es übrigens bemerkenswert, dass Eure subjektive Meinung stimmen soll, und meine subjektive, die ich mit objektiven Zahlen stützen kann immernoch quatsch ist...

Wie könnte man Euch überzeugen, dass es längst nicht mehr so schlimm ist wie 2002?!

Kieler 20.06.2008 11:18

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 29274)
...

Wie könnte man Euch überzeugen, dass es längst nicht mehr so schlimm ist wie 2002?!

Gib uns Arbeit! :D

Das ist natürlich schwer wenn die Wahrnehmung erst nach 2002 beginnt, und
wenn die augenblickliche Situation besch***** ist, ist es zudem egal wie sich
dieser Zustand relativ zu 2002 verhält.
Außerdem ist es eine außerordentliche Standortfrage, da gebe ich noone Recht,
Berlin oder Bellin, das ist schon ein großer Unterschied.

Archimedes 20.06.2008 11:39

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 29274)
Ich finde es übrigens bemerkenswert, dass Eure subjektive Meinung stimmen soll, und meine subjektive, die ich mit objektiven Zahlen stützen kann immernoch quatsch ist...

Das subjektive Empfinden ist bei Jedem, in jeder Region, in großen und kleinen Büros, unterschiedlich und nicht in Zahlen darstellbar.

Ich traue aber keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe. ;)

Die BKA und andere Institutionen können auch nur mit den Zahlen arbeiten, die sie von anderen Stellen erhalten. Wieviele Faktoren auf diesem Weg das Ergebnis verfälschen, kann doch niemand abschätzen. Grundsätzlich glaube ich sogar, daß man Statistiken absichtlich beschönigt um das Volk bei Laune zu halten.



Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 29274)
Das ist ja gerade das interessante an Statistiken mit Jahresvergleichen. Die Anzahl der Dunkelziffer dürfte von einem zum anderen Jahr gleich bleiben. Die Ungemeldeten sind also weder 2006 noch 2007 enthalten.
?!

Theoretisch ja. Nicht aber, wenn andere Berechnungsgrundlagen genommen wurden oder durch neue oder geänderte gesetzliche Regelungen wiedermal Leute, die immernoch "arbeitslos" sind, aus der Statistik gefallen sind.

Architektinnen im Mutterschutz sind zwar nicht arbeitslos, aber sie belasten den Arbeitsmarkt auch nicht. Andere können diese Stellen zeitweise besetzen.

Zitat:

Zitat von Florian (Beitrag 29274)
Wie könnte man Euch überzeugen, dass es längst nicht mehr so schlimm ist wie 2002?!

Nicht mehr so schlimm mag durchaus sein, aber schlimm ist es noch. Regional sehr unterschiedlich.
Außerdem hinken die Statistiken immer mind. ein Jahr hinterher. Wenn wir wieder im Abschwung sind, sagen die Zahlen uns das erst im nächsten Jahr, wenn überhaupt.

FoVe 27.06.2008 09:10

AW: Gehälter 2007
 
Wir kommen ja nun geschäftlich in sehr viele Architekturbüros rein.
Von dem "One-Man-Büro" bis hin zu den ganz großen, wie. z.B. gmp Frankfurt.

Unserer Erfahrung nach ist das "Architekten-Klima" deutlich besser geworden ;)

Wir fragen schon oft danach, wie so die Stimmung ist und so. Die meißten Büros haben mehr als genug zu tun und scheinen mit Aufträgen gut satt zu sein.
Es gibt ein paar "alte Einzelkämpfer", die wenig zu tun haben. Dies scheint aber daran zu liegen, dass diese nicht fähig sind, auch mal in Netzwerken zu arbeiten. Außerdem sind Einzelbüros meißtens im klassischen Wohnungsbau zuhause und der darbt außerordentlich.
Aber alle Büros, die darüber hinaus noch im Gewerbebau, im öffentlichen Bau oder in der Innenarchitektur mit tätig sind, haben scheinbar viel zu tun.

Klar, das sind subjektive Wahrnehmungen, aber sind Statistiken nicht auch subjektiv?

Ich würde die Situation als "heiter bis wolkig" bezeichnen:D

Gruß

Martin

Florian 27.06.2008 20:02

AW: Gehälter 2007
 
Unter http://www.tektorum.de/studium-beruf...eitsmarkt.html und unter http://www.tektorum.de/studium-beruf...chitekten.html haben wir zu den hier angesprochenen Themen eine Umfrage unter den tektorum.de Nutzern erstellt. Die Umfrageergebnisse sind für andere Nutzer anonym, so dass jeder bedenkenlos Angaben machen kann.

smurf 15.07.2008 15:01

AW: Gehälter 2007
 
mittlerweile muss ich auch konstantieren dass sich die situation wohl verbessert hat auf dem architekten-arbeitsmarkt. wer die ersten 3 jahre des notwendigen erfahrung-sammelns hinter sich bringt um dann tatsächlich einigermaßen kompetent zu sein, der kann schon gehälter um die 3000 ansagen und auch bekommen. allerdings ist ja immer noch die enorme arbeitsleistung und die nichtvergütung von überstunde idr inklusive. ein normales familienleben finde ich mit dem beruf nur ganz schwer vereinbar. die größte hürde ist für mich aber immer auch noch die "lehrzeit" in kleineren poofigen büros, mit extrem launischen chefs im nacken, die so manche laune gern auch an ihren mitarbeitern auslassen.
ich jedenfalls habe meinen plan berufsschullehramt zu studieren umgesetzt, und gerade mein 1. semester abgeschlossen. auch wenn ich auf die ungewisse verbeamtung spekuliere, so halte ich dies für mich doch für den besseren weg. a13 winkt (in meinem fall, und bei meinem lebensalter wären das 3000 netto), und da kommt man als angestelleter architekt nicht mal in die nähe - weder von den arbeitszeiten noch von der entlohnung. aber das muss jeder selbst wissen wo, wie und was er sich als lebenslange tätigkeit vorstellen kann.

smurf 20.08.2008 14:06

AW: Architekten Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von arc | vote (Beitrag 30280)
Der anfängliche Aufschwung ist schnell wieder verpufft. Das Problem liegt daran, dass die Ausbildung an den Unis nicht ausreichend praxisbezogen ist. Auf der Internetseite der

arc | vote GbR

kann man sich ein Bild davon machen, dass die reinen Entwurfsbüros deutliche weniger auszahlen, als Ausführungsbüros, was den Absolventen der Fachhochschulen einen klaren Vorteil gibt. Entwerfen kann jeder, zumindest behauptet das jeder von sich, während Ausführungsplanung etc. schon gekonnt sein muss. Meine Empfehlung an Euch, früh aus dem Wettbewerb gehen, um sich zu spezialisieren. Denn nur so könnt Ihr Gehaltsforderungen einfordern und durchsetzen. Viel Erfolg.

du unterscheidest grundsätzlich zwischen FHs und unis was die qualität der entwurfs-ausbildung angeht?
meiner kenntnis nach hängt das ganz eng mit den jeweiligen hochschulen und ihrer curricularen ausrichtung zusammen, und lässt sich keinesfalls verallgemeinern.
ich kenne FHs die ein halbes bauing-studium auf dem plan hatten aber höchstens mal nen aldi markt entwarfen, und solche die bei 13 semestern studiendauer lagen weil sie "so viel" entwurf machten.

jarrid 20.08.2008 14:07

AW: Architekten Gehälter 2007
 
wie lange muss man denn dann noch dran hängen um berufsschullehramt ausüben zu können? wenn das zb noch 8 semester sind (regelstudienzeit) und man dann 10 studiert, muss man das geld was man in den 5 Jahren schon verdient hätte ja erst einmal aufholen. mal grade über den daumen gerechnet 90 000 euro nett,.. wenn man von 1500 € netto in den 5 Jahren ausgeht. Bestimmt hat es dann auch seine Vorteile Lehrer zu sein, du hast jede Menge Ferien und meißtens um 4 frei. Aber ich weiß nicht ob das wirklich fordernd ist dann mit einem absolvierten Architekturstudium bei Maurer-Stiften Baustoffkunde zu unterrichten oder Bauzeichnern Einweisungen in CAD Programme zu geben. Würde gerne mal wissen ob es mehrere Leute gibt die diesen Schritt in Erwägung gezogen haben bzw es umgesetzt haben.

noone 20.08.2008 15:28

AW: Architekten Gehälter 2007
 
kenne einige Studis, die Lehramt studiert haben. Man macht glaube ich 4 Semester Pädagogik-Aufbaustudium, und kann dann unterrichten.

Man ist dann natürlich ein ganz toller Lehrer, wenn man dann als Absolvent ohne Praxiserfahrung unterrichtet. Es waren auch meistens Leute ohne Ambitionen und Talent, die dies gemacht haben.

smurf 20.08.2008 16:55

AW: Architekten Gehälter 2007
 
also es gilt eigentlich folgendes:

1. man hat an einer uni studiert und ein bundesland hat derart starken lehrermangel, dass man dort direkt in das referendariat einsteigen kann.

2. man hat nicht an einer uni studiert, oder möchte den "besseren" weg einer richtigen ausbildung zum lehrer beschreiten, dann kann man sich das diplom auf die berufliche fachrichtung anrechnen lassen (in HH geht das idr bis auf 3 veranstaltungen), und studiert dann noch den rest.

zu 1.

in manchen bundesländern hat man mit einem direkten quereinstieg kein unterrichtsfach, in manchen wird man automatisch mit dem unterrichtsfach wirtschaft und politik "bestückt". problematisch ist hier noch dass man während des referendariats zusätzlich zum studienseminar, erziehungswissenschaften im crash-verfahren nachholen muss. die note im 2. stex wird daher wohl nicht so super ausfallen, was - falls "reguläre" lehramtabsolventen nachrücken oder sich aus anderen bundesländern bewerben - sich erschwerend auf eine übernahme nach dem 2. stex auswirken kann.

zu 2.

das studium auf gewerbelehramt beinhaltet ca. 80 sws berufliche fachrichtung ("bautechnik" und eventuell auch "farbtechnik und raumgestaltung" kämen hier für architekten in frage), ca. 40 sws erziehungswissenschaften, und ca. 40 sws unterrichtsfach.
bei maximaler anrechnung des studiums verbleiben also etwa 80 sws.
der vorteil eines quereinstiegs in das studium ist noch, dass man keine bindung an eine studienreihenfolge hat, d.h. man muss nicht erst didaktik I besuchen bevor man didaktik II macht usw. (man kann also so studieren, dass man sich den semesterplan maximal ökonomisiert). desweiteren sind alle noten irrelevant für das examen, die 4 ist also die 2 des kleinen mannes, oder: hauptsache bestanden. alle prüfungsleistungen vor dem examen können beliebig oft wiederholt werden im falle eines nicht-bestehens.
unterm strich bedeutet das etwa: wenn man sich ein volles studium (20+sws) gibt, dann ist man idr nach 4 semestern scheinfrei.

smurf 19.12.2008 17:34

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von Architec (Beitrag 29092)
Ich wünsche mir, dass die Unis und FHs endlich davon abrücken Entwerfen zum Hauptbestandteil des Studiums zu erheben und die Studenten viel stärker darüber aufklärt, das mit Entwurf kein Geld zu verdienen ist.

da kann ich dir nicht ganz zustimmen.
ich hatte das glück, kurz nach dem studium einige projekte selbst entwerfen zu können, und es da bitter bereut mich im studium nicht wirklich entwickelt zu haben.
ich denke man kann sich in der praxis sehr wohl noch das konstruktive und administrative know-how aneignen, aber man hat mit sicherheit nicht mehr die muße um sich künstlerisch am entwurf zu entwickeln. zumindest nicht in den wesentlichen, prägenden grundzügen.
die künstlerisch-entwurfliche grundbildung ist nicht nachzuholen, und deshalb sollte sie - zumindest im grundstudium - der schwerpunkt sein.

Archimedes 19.12.2008 17:54

AW: Gehälter 2007
 
Zitat:

Zitat von smurf (Beitrag 31776)
die künstlerisch-entwurfliche grundbildung ist nicht nachzuholen, und deshalb sollte sie - zumindest im grundstudium - der schwerpunkt sein.


Sagen wir mal sie ist schwierig nachzuholen, unmöglich ist es nicht. Es gibt da auch Autodidakten, die es ganz ohne Studium geschafft haben.
Jedenfalls sollte sie Schwerpunkt im Grundstudium sein, aber nicht im ganzen Studium und nicht der einzige Schwerpunkt.


Architec hat aber schon Recht. Zumindest ist es sehr schwierig, rein mit Entwerfen Geld zu verdienen. Wenn Du die Gesamtmission als Architekt durchführst, kannst Du, wenn Du es wirtschaftlich betrachtest, nur 10-15% des Honorars für die LPHs 1-3, also den Entwurf verplanen, sonst verbrätst Du zu früh zuviel Honorar, weil die LPHs 5,6,7 und 8 mehr Zeit brauchen, als die HOAI Dir eigentlich erlaubt.
z.B.: Beim normalen Einfamilienhaus für 300.000 € müssen die LPH 1-3 nach insgesamt 60-70 Stunden einschl. aller Varianten, Renderings, Präsentationen, Besprechungen, Grundlagenermittlung und Kostenschätzung etc. abgehandelt sein, jede weitere Stunde kostet Dich Dein eigenes Geld (als Selbständiger).
Wenn Du es rein idealistisch betrachtest kannst Du natürlich noch mehr Zeit dranhängen, aber dann mußt Du Deine Freizeit dafür opfern, denn bei guter Auslastung bleibt im Büro beim regulären 12-Stunden-Tag keine Zeit mehr dafür.


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