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timtonnendach: Offline
![]() Beitrag Datum: 10.09.2009 Uhrzeit: 20:53 ID: 35226 | Social Bookmarks: Dasselbe gilt übrigens auch ganz extrem für Tierärzte, die sich den Notaren gleich ganz genau an Ihre vorgeschriebenen Preise halten müssen, da sie sonst von Ihren Kollegen angeschwärzt werden und empfindlich bestraft werden können! D.h. die Konkurrenz läuft nur über die Qualität. Eigentlich für Architekten ein wünschenswerter Zustand. Entweder sind wir zu dumm oder die Situation ist gewollt (von wem auch immer). Wenn wir teurer wären würden wir nämlich auch weniger Überstunden kloppen und somit gäbe es viel mehr Arbeitsplätze für alle... Schon traurig, aber was will man machen. Liebe Grüße TimT. |
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jarrid: Offline
![]() Beitrag Datum: 10.09.2009 Uhrzeit: 22:30 ID: 35229 | Social Bookmarks: das ist doch nur ein beispiel von wenigen. was ist denn mit ärzten im allg, zahnärzten im besonderen, notare, schornsteinfeger. eines der hauptprobleme ist doch, dass die meißten ein wasserdichtes warmes haus wollen. das kann ihnen fast jeder bauen. irgendwie , irgendwoher eine baugenehmigung und gut ist es. es will doch kaum einer anspruchsvolle durchdachte architektur und diese dann auch noch zahlen. bsp. ein junges paar will ein haus bauen, kalkulieren ca. 250 000 euro für den bau. schauen sich ein paar häuser an, kommen so zu einem architekten der so in etwa das baut was ihnen vorschwebt. erstes gespräch. die bauherren erfahren das grob gesagt 20 - 25 000 euro für den architekten fällig sind. incl entwurf, ausführungsplanung, bauleitung etc. die meißten überlegen nun wie sie es schaffen das ganze für 2000 euro zu bekommen, egal wie die hütte aussieht und investieren das geld lieber in goldene wasserhähne oder sonstigen quatsch. das ist doch das hauptproblem, die bauherren die die leistungen nicht zu würdigen wissen und die "architekten" die zu dumping preisen baugenehmigungen einreichen. |
ehem. Benutzer Registriert seit: 30.01.2009
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LaHood: Offline
![]() Beitrag Datum: 10.09.2009 Uhrzeit: 23:09 ID: 35230 | Social Bookmarks: @jarrid, ich denke das wir, aus welchen Gründen auch immer, selbst die Grundlage dazu geschaffen haben, das unsere Kunden so über unsere Forderungen denken. Welchem Otto Normal Bürger würde es einfallen die Honorare eines Anwalts in Frage zu stellen(sicher, er regt sich, teilweise, wie beim genannten Beispiel mit dem Notar zu Recht auf) , bzw. auf die Idee kommen den Job selber zu erledigen? Der Nachteil unserer Branche besteht zum Einen, an der nicht zwingenden Terminierung eines Auftrages zum Bauen. Ein Arzt wird immer Patienten haben die zwingend zu ihm müssen da sie akute Probleme haben. Der notwendige Gang zum Anwalt hat auch nicht selten einen zeitliche Frist im Hintergrund seinen Ursprung. Ein Haus bauen? Da kann man sich Zeit lassen und erstmal alles abgrasen was es so gibt. Ist ja auch in Ordnung, nur wenn der Bauherr mehr oder weniger überall denselben Preis erhalten würde, tja, dann wär uns geholfen. ![]() Kann mir an der Stelle eigentlich wer sagen wie es nun mit der Einhaltung der HOAI aussieht? Gibt es nun eine Verbindlichkeit sich daran zu halten, oder nicht? Mal abgesehen davon das der Bauherr die Kosten wieder über das Negieren von bestimmten Leistungsphasen minimieren kann. @timtonnendach woher wissen denn die Kollegen der Tierärzte bzw. Notare welche Rechnungen ihre Kollegen stellen? |
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timtonnendach: Offline
![]() Beitrag Datum: 11.09.2009 Uhrzeit: 07:42 ID: 35235 | Social Bookmarks: eine Freundin von mir hat sich gerade selbstständig gemacht, sie meinte, dass sich das sofort rumspräche und angeblich auch von der "tierarztkammer" (die heisst in wahrheit anders - habe gerade keine lust das nachzugucken) kontrolliert wird. Das ist bei Tierärzten ja auch sehr transparent, sobald ein Kunde mal anspricht, dass er eine Leistung woanders preisweretr bekommt, hat man dann den Ärger. Und bei hunderten von Kunden passiert das sicher schnell... Über Notare weiß ich nichts. Bei Bauherren ist es doch eher ärgerlich, dass sich, obwohl man viel Zeit hat und man ein halbes Lebenseinkommen ausgibt, eigentlich viel zu wenig Gedanken gemacht wird. Da wird sich doch fast mehr über ein neues Auto informiert, als über das neue Heim. Leider. |
Social Bookmarks: @LAHood: Guter Beitrag von Dir. Du stellst die richtigen Dinge in Frage. Kann nicht in aller Ausführlichkeit antworten. Nur zwei Statements: 1. Architekten sind vielfach Eigenbrödler. Teilen nicht gerne und teilen sich auch nicht gerne mit. Es fehlt der Zusammenhalt und die gemeinsame Stärke, wie in anderen Berufsgruppen, wie Rechtsanwälte, Notare, Ärzte. Eine große Zahl von Architekten werden von Instanzen, wie Bauämtern, Kommunen etc. zu Recht nicht ernst genommen, weil sie viel zu schwammig agieren. 2. Ich glaube, viele Architekten akzeptieren "schlechte" Bezahlung gerne, weil sie hoffen dadurch nicht mit zu hohen Maßstäben gemessen zu werden. Architekten sind sich oft unsicher bei dem was sie tun und hoffen auf Verständins der Gegenseite. Das ist traurig, aber andererseits auch nachvollziehbar, weil mir nichts einfällt was so individuell und komplex ist, wie das Bauen. | |
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Kieler: Offline
Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 11.09.2009 Uhrzeit: 09:31 ID: 35242 | Social Bookmarks: @Archimedes: Ist das die Einschätzung von Dir selbst, oder wie kommst Du zu darauf? |
Social Bookmarks: Zitat:
Ich stelle es aber immerwieder bei Seminaren und Treffen mit Kollegen fest. Es herrscht eine gewisse Unsicherheit und es bestehen doch erhebliche Wissenslücken, gerade wenn man in allen Leistungsphasen tätig ist und sich nicht spezialisiert. Das soll jetzt aber kein Argument für Spezialisierung sein, weil ich diese auch für gefährlich halte und die persönliche Betreuung und den Kontakt zum Kunden über alle Leistungsphasen hinweg doch für sehr wichtig halte. Was das Thema Bezahlung angeht: Ich unterschreite die HOAI nicht, weil ich das Honorar was sie hergibt für eine gute Leistung unbedingt brauche und es oft noch zu wenig ist um wirklich Wagnis und Gewinn angemessen einpreisen zu können. | ||
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Archiologe: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 11.09.2009 Uhrzeit: 10:09 ID: 35246 | Social Bookmarks: Zitat:
Nee lass man! ![]() Ich kenne keinen Berufszweig, wo sich Kollegen so in die Karren fahren, wie bei den Architekten. Jeder fühlt sich am Tollsten und der Kollege hat sowieso keine Ahnung und keinen Geschmack etc. Dabei ist das eigene Minderwertigkeitsgefühl tief im Inneren immer präsent und wohl auch der Grund für das permanente Überspielen der eigenen Unsicherheit. Unsicherheit gegenüber dem Kunden und die Tatsache, daß jeder informierte Bauherr nach kurzer Zeit auf gleicher Augenhöhe mitsprechen kann (wozu braucht ein baumarktgeschulter Mensch eigentlich einen Architekten, zumal dieser oft auch nur Halbwissen vorträgt) tragen zur Minimalvergütung bei. Das ist bei medizinischen und juristischen Berufen so nicht der Fall. Außerdem ist der Hausbau ein Luxus und keine Notwendigkeit. Zum Zahnarzt müßen wir alle, ob wir wollen oder nicht. Und zum Anwalt geht man auch, wenn es sein muß. | |
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k-roy: Offline
![]() Beitrag Datum: 13.09.2009 Uhrzeit: 19:36 ID: 35299 | Social Bookmarks: Zitat:
- die marktsituation der konkurrierenden büros -und fehlende solidarität untereinander wg. existenzsicherungsdruck- drückt die preise. niemand würde aus freien stücken auf ihm zustehende honorare verzichten. - architekten sind sich sehr sicher in dem was sie tun, sonst kommt mit sicherheit ein schadensersatzanspruch wg. planungsfehler ins haus geflattert. | |
Social Bookmarks: Zitat:
Das nicht viel häufiger Klagen und Schadensersatzansprüche auftreten ist vielmehr der Unwissenheit der Bauherren und den beteiligten Unternehmern zu verdanken, denen man so manches in "die Schuhe schieben" kann. Bei fast jedem Projekt steht der Architekt mit einem Bein im Gefängnis oder vor der Privatinsolvenz, wenn die Gegenseite ihre Möglichkeiten voll auskostet. | ||
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