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Micky M.: Offline


Micky M. is on a distinguished road

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Datum: 19.02.2013
Uhrzeit: 13:35
ID: 49528



Gehaltsvorstellung Absolvent

#1 (Permalink)
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Hallo,

ich habe schon im Forum gestöbert aber meine Frage ist, glaub ich, etwas spezieller. Es geht um die Angabe der Gehaltsvorstellung bei einer Bewerbung auf eine Stelle als Absolvent und die Frage ob eine Initiativbewerbung in diesem Fall mehr Sinn macht.

Bei mir sieht es so aus, dass ich bisher nur Initiativbewerbungen weggeschickt habe, an Büros die mir auf irgendeine Weise zusagen. Diese habe ich, insbesondere auch weil ich Absolvent bin, ohne Gehaltsvorstellung angegeben.
Jetzt habe ich eine sehr interessante Stellenausschreibung in einem größeren Büro entdeckt (dort sind mehrere Stellen ausgeschrieben) und dachte ich bewerbe mich dort mal "initiativ", also nicht direkt auf die Stelle, denn diese ist mit "mind. 3 Jahren Berufserfahrung" und "unter Angabe der Gehaltsvorstellung" sowie genaue Angaben des Adressaten gekennzeichnet. Nun die Frage, wie mache ich das am geschicktesten? Alles ignorieren und einfach initiativ bewerben oder direkt auf die Stelle bewerben und Gehaltsvorstellungen weglassen? Oder direkt auf die Stelle bewerben und eine Gehaltsspanne ("zwischen ... und ... Euro/monatlich") angeben? Ich habe Sorge, dass ich gleich aussortiert werde, wenn ich mich auf die Stelle als Absolvent bewerbe und dann auch noch die Gehaltsvorstellung ignoriere.

Klingt kompliziert, aber ich mache mir inzwischen wirklich Gedanken über so etwas da ich bereits sieben Bewerbungen verschickt habe und nach fast zwei Wochen bis auf eine Standartabsage keine Reaktion erhalten habe. Gut, es waren alles Initiativbewerbungen, da erwarte ich nicht sofort eine Antwort, aber so langsam wachsen die Zweifel....

Bin sehr dankbar für Tips und eure Meinungen.

Grüße,

Micki M.

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Christo: Offline


Christo is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 21.02.2013
Uhrzeit: 11:58
ID: 49538



AW: Gehaltsvorstellung Absolvent

#2 (Permalink)
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Hi Micky M.

Es ist schwierig Dir speziell zu antworten, wenn man nicht weiß, in welchem Bereich du anfangen willst? (Hochbau, Freiraum, Landschaft oder Stadt, Entwurf oder Ausführung) Und wo?

Ganz allgemein orientiere Dich doch an den ASIA-Tarifvertrag. Wenn dich ein Büro gleich wegen ein paar € zu viel aussortiert, machen die was falsch. Das wären dann 2,6 – 2,8 k, wobei aktuell auch mehr drin sind – je nach dem in welchem Tätigkeitsbereich.

Viele Grüße und viel Erfolg!

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Micky M.: Offline


Micky M. is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 21.02.2013
Uhrzeit: 13:01
ID: 49540



AW: Gehaltsvorstellung Absolvent #3 (Permalink)
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Hallo Christo,

danke für deine Antwort und den Hinweis, das hab ich vollkommen unterschlagen.

Es handelt sich um ein international tätiges größeres Architekturbüro. In der Stellenanzeige suchen sie einen Architekten für LP 2-5.

Hier die Angaben aus der Stellenanzeige zum Profil:
• abgeschlossenes Hochschul- oder Fachhochschulstudium der Architektur
• mindestens dreijährige Berufserfahrung
• sicherer Umgang mit CAD-Systemen
• Gestaltungs- und Darstellungssicherheit
• Detailsicherheit
• Koordinations- und Integrationserfahrung von Fachplanern
• hohe Leistungsbereitschaft
• sehr gute Deutsch -und Englischkenntnisse

Ich würde die Tätigkeit in T4 oder T5 des von dir erwähnten ASIA-Tarifvertrags einordnen. Da liegst du mit 2,6 k - 2,8 k schon ziemlich richtig.
Allerdings handelt es sich um ein armes neues Bundesland und nicht um BW Ich würde ich mit knapp 1 k weniger ansetzen als du vorgeschlagen hast, nicht nur wegen des armen Bundeslandes, auch weil bei mir keine bzw. kaum Berufserfahrung vorhanden ist, und irgendwie muss ich denen ja einen Anreiz bieten mich zu einem Gespräch einzuladen.

Ich habe mich übrigens nach langem hin und her inzwischen für eine Initiativbewerbung entschieden. Ich finde es doch ein bisschen vermessen, sich auf so eine Stelle als Absolvent mit 6-monatigem Praktikum zu bewerben. Und wenn die einen nur nehmen, weil man billig ist, dann stimmt da auch irgendwas nicht. Vielleicht können die mich ja irgendwie anders einsetzen.

Aber ich habe mal ne grundsätzliche Frage an die Allgemeinheit. Wie seht ihr das: Nach dem Studium erstmal in nem kleinen Büro anfangen, alle LPs durchmachen sich dann irgendwann, z.B. auf Ausführung, spezialisieren? Oder gleich versuchen in großen Büros unterzukommen und dort Fachmann werden? Verbaut man sich somit die Chance, mal was anderes zu machen wenn man mal Abwechslung braucht?

Viele Grüße,

Micky M.

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Christo: Offline


Christo is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 21.02.2013
Uhrzeit: 17:39
ID: 49543



AW: Gehaltsvorstellung Absolvent #4 (Permalink)
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Hi Micky M.

also 1600 - 1800 ist deutlich zu wenig. Ich bin zwar nicht im Hochbau - und Ihr scheint ja da noch schlechter dran zu sein - aber wenn Du zu „billig“ daher kommst, kann der Schuss auch nach hinten losgehen.
Natürlich kannst nur Du die Situation bei dir vor Ort abschätzen, aber wenn Du schreibst, die sind ein internationales Büro - dann machst Du mit den ASIA (da steht für „arme“ Ostländer: Regelsatz *0,9) nichts falsch.

Es geht ja um eine erste Vorstellung deinerseits - wenn Du ansonsten passt wird man dich ggf. auf überzogene Gehaltsvorstellungen hinweisen. Ist ja nicht so als würdest Du 5000 fordern.

Du könntest, wenn Du viel Einarbeitung zu benötigen zwischen Probezeit und danach unterscheiden. Also z.B 1,8 k in der Probezeit und 2,5k danach runterhandeln lassen. So haben beide Seiten was davon. Ich würde aber mit dem Vorschlag nicht einsteigen!

Mit 1,8 k bist du so oder so schon auf dem Niveau einer ungelernten Kraft angekommen. Bedenke - was nichts kostet, ist auch nichts wert.

Vermessen ist eine Bewerbung deinerseits auf eine solche Stelle sicher nicht!

Grüße

Christo

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Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 13:56
ID: 49558



AW: Gehaltsvorstellung Absolvent #5 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Micky M. Beitrag anzeigen
Ich würde die Tätigkeit in T4 oder T5 des von dir erwähnten ASIA-Tarifvertrags einordnen. Da liegst du mit 2,6 k - 2,8 k schon ziemlich richtig.
Der Asia-Tarifvertrag ist allen schonmal über den Weg gelaufen, aber es handelt sich um gut gemeinte Empfehlungen, die sicherlich grundsätzlich ihre Berechtigung haben.
Die tatsächlich gezahlten Gehälter bestimmt der Markt und da bist Du mit einem Einstiegsgehalt vom 2.500 Euro/brutto im Monat nach Probezeit schon richtig gut dabei, zumindest bei den Leistungsphasen 1-5. Selbst bei 2.200 Euro ist man da nach der Probezeit noch (leider) verhältnismässig gut bezahlt. In der Probezeit (meist 6 Monate) sind es häufig nochmal 500 Euro weniger.

Sicherlich wenig, aber in der Branche üblich und leider auch wirtschaftlich durchaus gerechtfertigt, weil über die Arbeitsleistung von Absolventen in den ersten 6-12 Monaten auch kaum mehr für das Büro übrig bleibt.

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Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 16:35
ID: 49561



AW: Gehaltsvorstellung Absolvent #6 (Permalink)
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Ich finde es in der Baubranche, gerade bei der Architektur, sehr merkwürdig wie der Arbeitsmarkt funktioniert. Sieht man sich mal die Stellenanzeigen an, die auch auf dieser Seite angeboten werden, so fällt einem auf das sehr viele Praktikanten gesucht werden.
- weiterhin wird in diesen Stellenanzeigen meist nur gefordert. - Es wird aber nicht gesagt was genau denn die Fa. dem Bewerber bietet. - Seht euch mal Stellenanzeigen von Unternehmen aus anderen Branchen an, dort wird auch auf das eingegangen was die Fa. bietet, dies scheint gerade bei den Architekten nicht von Nöten zu sein, da reicht es zu verlangen.

Ein Markt der für eine Person mit Studium nur 2000Brutto zahlen kann und dafür auch noch mehr als 40Std. die Woche erwartet, ist doch nicht wirklich ein Markt, dies ist Ausbeutung - Die Branche selbst hat sich über die Jahre kaputt gemacht. - Ein Notar z.B. rechnet immer nach den Sätzen ab. Da gibt es keine Ausnahme! Die Architekten tun das nicht und wundern sich dann das der Markt kaputt ist. - Die Angestellten machen dann nebenher noch den ein oder anderen Bauantrag schwarz um das klägliche Gehalt aufzubessern, dadurch wird der Markt natürlich auch nicht besser.

Und wenn man dies Absolventen erzählt, antworten die: "Mir wird es mal nicht so gehen".
....

Die Architekten der 50-70er Jahre prägen heute noch das Bild des Architekten der mit dem Porsche rum fährt. - deshalb versucht auch jeder heute noch den Preis zu drücken, weil jeder denkt die verdienen so viel. - und Die Büros machen mit.

Von BWL wird den Studenten ja nichts beigebracht, da gibt es dann die Spezialisten die für 15€ Std. als freier Mitarbeiter nach dem Studium durch die Gegend laufen und auch noch stolz drauf sind das Sie nach dem Studium direkt 2400€ verdienen.

- Da es aber so läuft, hat es die Branche nicht besser verdient. - Die Kammern haben meiner Einschätzung nach kein Mittel dagegen und tun auch nichts dagegen um das Bild in der Öffentlichkeit zu ändern. - Sicher fahren die meisten der Hochgestellten in der Kammer ja auch Porsche ;-).

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Tom
 
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Tom is just really nice Tom is just really nice Tom is just really nice Tom is just really nice Tom is just really nice

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Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 16:58
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AW: Gehaltsvorstellung Absolvent #7 (Permalink)
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Ich möchte mal auf den Ausgangspost eingehen, da die Schlimmlichkeit der Branche woanders ja schon ausgiebig besprochen wird/wurde.

@ Micky M. - Die Gehaltsvorstellung ist bei einem Absolventen m. E. ziemlich irrelevant. Eher nichts angeben, auch bei einer Initiativbewerbung nicht. Da hat fast jedes Büro ein fixes Einstiegsgehalt, dass Du annehmen darfst oder nicht. Wenn Du im Vorstellungsgespräch gefragt wirst, nicht zu hoch ansetzen. Leute, die da mit unrealistischen Forderungen auftreten, fallen raus. Da kannst Du eine Spanne nennen, die um das übliche Mittel dessen kreist, was in Deiner Stadt bezahlt wird.

Wenn ich das Stellenprofil sehe, auf das Du Dich evtl. bewerben willst, habe ich das Gefühl, dass Du die Voraussetzungen möglicherweise noch nicht ganz erfüllen wirst - oder machst Du selbständig & kompetent die Abstimmung mit Fachplanern in einem int. Umfeld?

Also initiativ bewerben, ohne Gehaltsvorstellung. Da ist es wichtig, dass Du schon Praxis in einem größeren Büro und bei größeren Projekten gesammelt hast, möglichst in einem int. Umfeld.

Zwei Wochen Funkstille nach einer Bewerbung sind noch kein Grund, unruhig zu werden. In der Branche ist es nicht üblich, Eingangsbestätigungen zu verschicken. Ich würde nach ca. 2 1/2 Wochen höflich per E-Mail nachfragen, ob die Bewerbung angekommen ist und ob sie ggf. noch weitere Unterlagen oder Informationen brauchen. Entgegen der Bewerbungs-Ratgeber sind Anrufe fast immer ziemlich unwillkommen. Das ist das Letzte, mit dem jemand im Tagesstress genervt werden will.

T.

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Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 16:59
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AW: Gehaltsvorstellung Absolvent #8 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von mrblack Beitrag anzeigen
- Da es aber so läuft, hat es die Branche nicht besser verdient. - Die Kammern haben meiner Einschätzung nach kein Mittel dagegen und tun auch nichts dagegen um das Bild in der Öffentlichkeit zu ändern. - Sicher fahren die meisten der Hochgestellten in der Kammer ja auch Porsche ;-).
Altes Thema über das ich mich jetzt seitenweise auskotzen könnte, aber dafür ist mir meine Zeit zu schade.

Wer sich so wenig gemeinsam für den Berufstand engagiert, wie wir Architekten, darf nicht erwarten, dass man sich ähnlich einig ist wie Notare, Ärzte oder Schornsteinfeger. Die tun mehr für ihre Lobby und den allgemeinen Wohlstand in der Branche.

Hier an dieser Stelle nochmal der alte Architektenwitz, der das Thema Mißgunst, Neid und mangelndes gegenseitiges Verständnis unter Architekten trifft:

"Treffen sich zwei Architekten in der Fußgängerzone. Der eine schiebt einen Kinderwagen mit seinem Nachwuchs. Schaut der andere in den Kinderwagen und sagt: "Das hätte ich aber besser hinbekommen"."

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Datum: 25.02.2013
Uhrzeit: 00:24
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AW: Gehaltsvorstellung Absolvent #9 (Permalink)
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Was sagt der arbeitslose Architekt zu einem Architekt mit Arbeit?
"Einmal Currywurst, Pommes, Mayo bitte."

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