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Social Bookmarks: Architekten diskutieren gerne und viel. Zu gerne und zu viel. Die Zeit, die dabei verloren geht, sorgt dann anschließend wieder für Streß bei wichtigen Arbeiten oder man stöhnt über Überstunden, die man vorher verquatscht hat. ![]() | |
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hä?: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 05.08.2013 Uhrzeit: 23:53 ID: 50610 | Social Bookmarks: Sollte schon möglich sein, einen potentiellen Arbeitgeber auf ein inakzeptables Angebot aufmerksam zu machen und ihm die Möglichkeit zum Nachbessern zu geben. Ein Arbeitsvertrag ist ja keine einseitige Angelegenheit, sondern ein Vertrag zwischen zwei Parteien auf Augenhöhe, die beide dadurch Rechte und Pflichten haben. Sollte jedenfalls so sein. |
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Wer solche Bedingungen (48 Stundenwoche etc.) aufstellt, weiß vermutlich sehr wohl was er tut und sucht niemanden der ihn belehrt und lange verhandelt, sondern Jemanden der darauf eingeht und die Lage auf dem Arbeitsmarkt und in anderen Büros einschätzen kann. Ob sich Jemand findet liegt an den Bewerbern. Natürlich gibt's für beide Seiten Rechte und Pflichten, die auch in diesem Fall zur Anwendung kommen, aber halt bei einer überdurchschnittlichen Regelarbeitszeit. Ich bin mir sicher, dass diese Art von Vorgabe (lange Arbeitszeit) eine ganz klare Vorselektion vom AG ist, eben um sich nicht zeitraubend mit dutzenden Bewerbern rumschlagen zu müssen, die eigentlich was anderes oder weniger arbeiten wollen. | ||
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![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 06.08.2013 Uhrzeit: 09:30 ID: 50612 | Social Bookmarks: Zitat:
Wobei ich niemandem etwas böses unterstellen möchte, ich komme selbst aus einem "Selbstständigenhaushalt" und denk daher dass ich beide Seiten ganz gut einschätzen kann. natürlich muss auch ein AG wirtschaftlich denken, und darf dass für sein unternehmen günstigste Angebot aushandeln. Gleiches muss jedoch auch für den AN gelten. Zitat:
Grüße M. P.S: an den Frühling: es wäre wirklich mal interessant, die anderen Rahmenbedingungen zu kennen, sprich Gehalt, Urlaub, Überstundenregelung etc... Ansonsten fällt es schwer, das ganze richtig einzuschätzen. | ||
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![]() ![]() Beitrag Datum: 06.08.2013 Uhrzeit: 09:33 ID: 50613 | Social Bookmarks: Wohl doch eher, um Bewerber vorab auszusortieren, die ihren Marktwert und ihre Rechte kennen und auch gerne mal nicht jeden Sch**ß mitmachen. |
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Es ist wie überall: Angebot und Nachfrage. Wir leben in einer sozialen Markwirtschaft. Das ist schon ein großer Vorteil für Arbeitnehmer gegenüber der USA. Wer überhaupt keine Lust hat irgendein Angebot anzunehmen oder absolut nicht arbeiten möchte, bekommt hier zumindest genug zum Überleben. Es zwingt niemanden ein Angebot anzunehmen, was ihm nicht schmeckt. Anbieten darf man erstmal quasi "alles" was noch im rechtlichen Rahmen vertretbar ist. Aufregung darüber ist unangebracht. Beispiel: Es steht ein Haus zum Verkauf, welches mir gut gefällt, aber 500.000 Euro Festpreis kosten soll. Ich habe aber nur 300.000 Euro zum ausgeben. Warum soll ich mich dann auf dieses Angebot stürzen und auf Teufel komm raus verhandeln und anschl. noch gekränkt sein, weil ich abgeblitzt bin. Ist doch Blödsinn. Direkt die Finger davon lassen und etwas suchen, was zu meinem Budget paßt. Es muss Niemand einen 48 Stundenvertrag annehmen. Es gibt aber vielleicht Leute, die sich dafür interessieren und es leisten können und wollen. Ich sehe darin überhaupt kein Problem und Anlaß für endlose Diskussionen. | ||
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Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 06.08.2013 Uhrzeit: 14:00 ID: 50615 | Social Bookmarks: Zitat:
Argumentation könnte aufgehen, wenn es denn nicht mehr Nachfrager als Anbieter gebe. Wie handelt denn nun derjenige Anbieter, der eine Unwucht in diesem Verhältnis ausnutzt? Ist denn die Motivation nicht: "Da wird schon einer kommen, der genug in Nöten ist das Angebot anzunehmen" oder ist die Triebfeder tatsächlich eine gute Kraft für gutes Geld und zu fairen Bedingungen einstellen zu wollen, der dann auch länger arbeitet, weil er einem dann mehr Gutes tut? Zitat:
wie hoch aktuell am Markt die Schwelle des Leidensdruckes zum gerade noch Annehmbaren ist. Natürlich bei vier netto sieht das dann schon wieder anders aus, aber auf der Seite der Waagschale ist dann meistens nichts... | ||
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Aber tun wir doch nicht so, als wäre unsere Branche eine Ausnahme und hören mit dem Selbstbemitleiden auf. Natürlich wird jede Situation und Marktschwäche ausgenutzt und es finden sich auch immer Leute, die sich ausnutzen lassen. Das ist aber doch nicht eine Erfindung der Architekturbranche, sondern in allen Bereichen zu beobachten. Wieso hat denn Jeder von uns schonmal bei Amazon irgendwas 10% billiger per Internet gekauft, während die nette Buchverkäuferin zwei Straßen weiter um's wirtschaftliche Überleben kämpft? Bequemlichkeit, Geiz, fehlendes Mitgefühl... Eigenschaften, die man selbst an den Tag legt, aber Arbeitgebern gerne vorwirft und fehlende Moral anprangert. Zitat:
Ich bleibe dabei: Ich finde an einem 48-Stundenvertrag zunächst nichts Verwerfliches. Man muss die sonstigen Bedingungen betrachten und für sich befinden, ob es akzeptabel ist. | |||