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personal cheese: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 11.09.2013 Uhrzeit: 19:35 ID: 50916 | Social Bookmarks: Vielleicht kannst du ja mal kurz umreißen, welche Art und Umfang an Leistung du bei welchem Gehalt erwartest? |
Social Bookmarks: Irgendwie muss doch klar sein, dass ein Büro die Einarbeitung von Neueinsteigern, die sich über 1-3 Jahre zieht, nicht uneingeschränkt und alleine finanzieren kann. Gehen wir doch mal davon aus, dass ein Architekt mit 5 Jahren Berufserfahrung in der Bauleitung 100% Leistung bringt. Im Bereich Entwurf bringt er vielleicht schon nach einem Jahr 100% Leistung. In der Ausführungsplanung möglicherweise nach 3 Jahren. 100% Leistung bedeutet völlig eigenständiges und verantwortungsbewußtes Handeln und Arbeiten nach den Regeln und Vorgaben des Büros, sowie eigener Kontakt zu Kunden, Fachplanern und Firmen. Ein Absolvent muss sich in den ersten Wochen und Monaten ersteinmal im Büro orientieren, teilweise an Arbeitszeiten und Organisation gewöhnen. In den ersten 2-4 Wochen wird man ihm eine Eingewöhnung gönnen, danach müssen erste zählbare Ergebnisse entstehen, schließlich muss man über Büroeinnahmen das Gehalt gegenfinanzieren. Ich würde mal einfach schätzen und sagen, dass das nach 3-6 Monaten im Entwurf vielleicht 80% der Leistung eines erfahrenen Entwerfers sind. Ich würde mal einfach schätzen und sagen, dass das nach 3-6 Monaten in der Ausführungsplanung vielleicht 60% der Leistung eines erfahrenen Planers sind. Ich würde mal einfach schätzen und sagen, dass das nach 3-6 Monaten in der Bauleitung vielleicht 40% der Leistung eines erfahrenen Bauleiters sind. Nach weiteren 6 Monaten kann man vielleicht schon 20% pro Fachgebiet mehr leisten. Ist nur eine grobe Einschätzung, aber daran müßten sich doch auch die Gehälter am Anfang orientieren. Beispiel: Erfahrener Bauleiter bekommt 4.000 Euro brutto = Bauleiter mit einem Jahr Berufserfahrung bekommt 60% davon also 2.400 Euro brutto = Bauleiter (bzw. Assistent) mit 6 Monaten Berufserfahrung bekommt 40% also 1.600 Euro brutto. Ich denke, dass nur so oder ähnlich das Einstellen und Einarbeiten von Absolventen für die Büros Sinn macht. Der Anfang ist für beide Seiten schwer. | |
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![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 12.09.2013 Uhrzeit: 14:29 ID: 50935 | Social Bookmarks: Zitat archimedes: "Beispiel: Erfahrener Bauleiter bekommt 4.000 Euro brutto = Bauleiter mit einem Jahr Berufserfahrung bekommt 60% davon also 2.400 Euro brutto = Bauleiter (bzw. Assistent) mit 6 Monaten Berufserfahrung bekommt 40% also 1.600 Euro brutto. Ich denke, dass nur so oder ähnlich das Einstellen und Einarbeiten von Absolventen für die Büros Sinn macht. Der Anfang ist für beide Seiten schwer." ... wenn ich dich richtig verstehe, sind demnach 1600 Euro Brutto ein faires einstiegsgehalt. Ich habs grade mal durchgerechnet. bleiben wir beim bauleiter: mit steuerklasse 1 bleiben da ca 1130 Euro netto übrig. für einen sagen wir mal 25 jährigen absolventen nach 10 semstern nicht grade üppig. und meines erachtens nach auch nicht "fair" und nochwas: bekommt er dann denn nach weiteren 6 monaten automatisch 40 % mehr? ich glaube kaum, dass das die regel ist. (ich weiß, ich weiß, dann hat er halt schlecht verhandelt...) nur zum vergleich: ein tischler (warum tischler: Aus eigener erfahrung weiß ich, dass man in der ausbildung auch erst mitte / Ende des 2ten lehrjahres an die maschinen darf . vorher schleift man oder räumt die werkstatt auf, ergo ist man für den Betrieb nach abschluss der ausbildung auch nur eingeschränkt zu gebrauchen, da einem die notwendige erfahrung fehlt, und man je nach alter noch nicht mal nen führerschein hat.) bekommt (traifmäßig) in nrw 2012 brutto macht 1355 netto (wenn er mit 15 die lehre angefangen hat, ist er mit 18 durch, und beginnt somit sogar noch 7 jahre füher, aber das ist makulatur) weitere fakten - 38,5 Stunden regelarbeitszeit - in der regel bezahlte überstunden oder freizeitausgleich - 10 tage urlaub am stück sind oft auch problemlos drin - fahrten zur baustelle sind arbeitszeit - er hängt nicht mit einem bein im knast, wenn irgend so ein dolli vom gerüst fällt. - man geht abends ins bett, ohne sich bis um halb 3 gedanken um die baustelle zu machen. ... und bitte erzäl mir jetzt nicht, ich hätte tischler bleiben sollen. darum gehts hier nicht. nur wenn deine meinung sich mit dem gros der Arbeitgeber deckt, braucht sich niemand zu wundern, wenn die fähigen leute nach dem studium ganz schnell das weite suchen, und in die wirtschaft wechseln. Wie gesagt, da kommen wir wohl nicht mehr zusammen. |
Social Bookmarks: Eine Ausbildung ist kein Studium und ein Tischler ist während und nach der Lehre um einiges produktiver als ein frischgebackener Absolvent ohne Berufserfahrung in den ersten Monaten. Nettogehälter spielen erstmal keine Rolle in dieser Betrachtung, sonst dürfte es keine Lehrlingsgehälter geben. Es geht um leistungsbezogene Bezahlung. Und ja, die sollte automatisch steigen, wenn die Leistung steigt. Wenn man aber erstmal mit "zuviel" Gehalt anfängt und erst dann seine Leistung nach Monaten auf ein annehmbares Niveau steigert, muss man sich doch nicht wundern, wenn der Arbeitgeber eine ausgleichende Gerechtigkeit darin sieht erstmal weiterhin das Gleiche zu bezahlen, obwohl die Leistung bereits darüber gestiegen ist. | |