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dk0815: Offline
Ort: Karlsruhe ![]() Beitrag Datum: 18.07.2013 Uhrzeit: 08:45 ID: 50491 | Social Bookmarks: Hallo zusammen, ein 48h-Vertrag ist eine Frechheit und wer das ernsthaft vorlegt, dem gehört das Büro angezündet ! Natürlich rufe ich hier nicht zu Gewalt auf :-) wundere mich aber immer mehr über die scheinbar größer werdende Opferbereitschaft angestellter Kollegen und die Unverfrorenheit vieler Chefs. Vor allem wenn sie nicht der liebe Gott persönlich sind, sondern irgendein Feld-Wald-und Wiesen-Heini. Tolerierbar wäre das Ganze vielleicht, wenn ein Bruttogehalt von weit über 3000 und noch 500 in Bar pro Monat kämen. Dies wird aber wohl eher nicht passieren. Wahrscheinlich wird es heißen. "Da wir uns ja erst mal kennenlernen müssen bieten wir Ihnen 2500 Brutto 12x mal im Jahr an, evtl gibt es ein freiwilliges Weihnachtsgeld, das individuell leistungsbezogen angepasst wird. Aber natürlich haben Sie hier alle Entwicklungsmöglichkeiten und natürlich gibt es Kollegen, die schon lange da sind und mehr als 5000 Brutto im Monat verdienen......" Bei solchen Geschichten bekomme ich immer einen Hals, natürlich ist Architektur nicht der Job, bei dem man nach 40,00 den Hammer fallen läßt, ich denke daß so gut wie jeder länger da ist, und sowieso schon einiges toleriert wird. Mit anderen Branchen ist das Ganze auch nur schwer zu vergleichen. Dennoch arbeiten dort Leute mit 35h Verträgen, sind dann natürlich länger da, haben viele Überstunden und haben so sehr schnell einen großen Freizeitbonus. Wenn sie dann auf einen 40h Vertrag wechseln wird dann natürlich das Gehalt prozentual entsprechend angehoben.... Nur im Architekturbereich soll das alles egal sein ? Eine normale Arbeitswoche hat 40 h und das Ziel sollte sein, seine Arbeit auch in einer normlen Zeitspanne zu erledigen. Wenn ein Büro nur Überstunden produziert ist es die Aufgabe vom Chef rauszufinden ob unproduktiv gearbeitet wird oder ob einfach soviel zu tun ist daß weitere Einstellungen notwendig sind. Man sollte nicht einfach die größer werdenden Arbeitsberge auf die vorhandenen umverteilen. Eine Patentlösung habe ich auch nicht, aber am Ende des Tages ist Arbeit, Arbeit nicht mehr und nicht weniger und für die möchte so gut wie jeder eine entsprechende Anerkennung erhalten. Diese ist wohl schlußendlich wohl eher im finanziellen Bereich zu suchen und nicht nur bei den "schönen Projekten" an denen man mitmachen darf. Das Mißverhältnis sollte nicht immer größer werden denn sonst kann man sich irgendwann mal morgens an die Straße stellen und hoffen vielleicht heute mal von einem der weißen VW-Busse mitgenommen zu werden um in seinem Beruf arbeiten zu können...... Gruss Daniel |
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Die 40 "geforderten" Überstunden könnten im Streitfall vorm Arbeitsgericht für den AG unangenehm werden... ![]()
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formliquide: Offline
![]() Beitrag Datum: 18.07.2013 Uhrzeit: 16:48 ID: 50494 | Social Bookmarks: Zitat:
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dk0815: Offline
Ort: Karlsruhe ![]() Beitrag Datum: 19.07.2013 Uhrzeit: 08:38 ID: 50497 | Social Bookmarks: Hallo zusammen, @Frühling interessant bei der Diskussion wäre hier echt mal auf was für einem Gehaltslevel, sich das Ganze bewegen würde. Typisch deutsch ist es ja was das anbelangt sehr zurückhaltend sein. Aber vielleicht könntest du mal grob, deine Berufserfahrung, die Bürogröße, den Tätigkeitsbereich, und das Gehalt eingrenzen. Vielleicht gibt es ja doch Betriebe, die sehr viel (eigentlich zu viel) fordern, aber dennoch entsprechend bezahlen ...... Gruss Daniel |
Social Bookmarks: Solange die Stundenlöhne eines gewöhnlichen selbständigen Architekten (Büroinhaber, Chef) trotz HOAI und guter Arbeit zwischen 45 und 75 Euro (netto) die Stunde schwanken, während die Stundenlöhne von gewöhnlichen selbständigen Rechtsanwälten und Steuerberatern (Büroinhaber, Chef) zwischen 100 und 250 Euro (netto) die Stunde schwanken, hinkt jede Forderung in Hinblick auf Verdienst und Arbeitszeit von anderen Branchen. | |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 28.07.2013 Uhrzeit: 13:25 ID: 50560 | Social Bookmarks: Zitat:
T. | |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 21.07.2013 Uhrzeit: 14:12 ID: 50508 | Social Bookmarks: Die Bedingung ist in unserer Branche ja wohl glatte Theorie. Es gibt zwar grundsätzlich schon einen gewissen Zusammenhang von höherer Verantwortung (z.B. als Projektleiter), höherer Bezahlung und einem noch größeren zeitl. Engagement (abends bis in die Puppen und am Wochenende zur Sonderschicht). Ich denke aber, dass wir hier beim TE von einem lupenreinen Ausbeutungs-Vertrag für einen Berufsanfänger ausgehen dürfen. Zur Überstunden-(Un-)Kultur kann man noch viel sagen, nicht nur dass die Produktivität und Qualität ab der Tagesstunde 10-12 in der Regel *leicht* abnimmt. Ich habe schon mehrere Chefs kennengelernt, die eine exzessive Leistung (wohlgemerkt freiwilliger!) Überstunden nicht sehen wollten. Ausdrückliche Maßgabe der Geschäftsleitung war, das Arbeitspensum in 8-9 Std. täglich zu schaffen, ohne Raubbau an seiner Substanz zu betreiben. Alle Hinweise hier von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite, dass man von der nominellen Arbeitszeit ja auch jeden Blick aus dem Fenster und jeden WC-Besuch abziehen müsse, insinuiert eine in unserer Branche allgemein geringe Netto-Arbeitsproduktivität. - Das Gegenteil ist doch wohl der Fall. Jeder macht 12 Sachen gleichzeitig, mit Deadlines, die mehr oder weniger weit in der Vergangenheit liegen. Die Frage des TE war, ob so ein Arbeitsvertrag mit 48 Regelstunden O.K. ist. Ich wiederhole meine Antwort: Nein, ist er nicht. Sollte man nicht unterschreiben. Es sollte Grenzen geben. T. |
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![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 22.07.2013 Uhrzeit: 08:43 ID: 50512 | Social Bookmarks: Zitat:
alles was darüber hinaus ging war nicht gerne gesehen, (bei den kollegen, wie auch beim chef )und musste sofort beim Büroleiter angemeldet werden. bei bedarf wurden dann von anderen Projekten Leute kurzfristig umverteilt, um spitzen abzufangen.(Wobei "Projektgruppen i.d.R. aus 1-1,5 Personen bestanden haben) Des weiteren hatte das ganze für die geschäftsführung den vorteil, das relativ früh abzusehen war, wann die Mannschaft aufgestockt werden musste. Vorraussetzungen: - gute bürointerne Kommunikation - früh genug meldung machen, falls man (auch nur zwischendurch) kapazitäten frei hat - Bereitschaft aller Mitarbeiter, auch als "Projektleiter" mal beim Kollegen die fliesenspiegel zu zeichnen, oder ne massenermittlung zu machen. Grüße Michael | |
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Es ist eine Frage der Bezahlung und auch Überstunden können hier OK sein, sofern entspechener Ausgleich geschaffen wird. Frühling lässt uns leider im Dunklen über den Aufgabenbereich. Vielleicht ist es richtig und fair von vorne herein 48 Stunden in den Arbeitsvertrag zu schreiben. Und vielleicht ist mit "mindestens" (so steht es garantiert nicht im Vertrag) auch einfach gemeint, dass kein Dienst nach Vorschrift gewünscht ist und häufier mal eine halbe Stunde mehr am Tag durchaus eingeplant werden sollte. Vielleicht ist man also nur einfach sehr korrekt... Kündigen könnte Frühling ja immer noch.
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![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 19.07.2013 Uhrzeit: 09:23 ID: 50499 | Social Bookmarks: Zitat:
... wo kann ich unterschreiben? | |