[desiniN]

Hallo,
bin erst in der 7. klasse, jedoch schon stehts entschlossen innenarchitektin zu werden. Im moment besuche ich ein gymnasium, jedoch schaff ich die klasse wahrscheinlich nicht. Nun, frage : Was brauche ich, um innenarchitektin zu werden ? Reicht ein sehr guter Realschulabschluss ? Muss ich Abitur gemacht haben ? (wahrscheinlich denken die meisten von euch, das sich mein wunsch noch bis zur 10. klasse ändern wird)


Nun, schon als ich klein war, habe ich für innenarchitektur gelebt, ständig eva brenner und die ähnlichen sendungen geguckt. Habe täglich gezeichnet, was eig. immernoch auch ziemlich gut klappt und ständig mir neue ideen einfallen lasse für zimmereinrichtungen, im moment ist es mein Traum später innenarchitektin zu werden. Ständig, sobald ich einen leeren raum im Gedächnis habe, lass ich meine kreativität frei im lauf und entwickle neue konzepte für zimmereinrichtungen. Außerdem blättere ich oft einfach nur in möbelkatalogen rum, um eine ahnung von weiteren möglichkeiten kennen zu lernen.
Damals schon, ab dem kindergarten alter, habe ich angefangen zu zeichnen + basteln. Nun hoffe ich das zahlt sich für meinen wunsch aus.
Ich hoffe, ich bekomme schnelle antworten, danke schon mal im vorraus, an die die antworten
Liebe grüße
desiniN

[Florian]

Hallo desiniN,

ich finde es gut Träume zu haben. Ich selber wollte auch schon in der 7. Klasse Architekt werden.
Um Deinen Traumberuf später ausüben zu können musst Du aber Studieren und dazu gehört i.d.R. ein Abitur. Alternativ geht das soweit ich weiß auch über den 2. Bildungsweg (abgeschlossene Ausbildung, dann Studium), ist aber dadurch sicherlich nicht einfacher.

Ich würde also sagen, sieh zu, dass Du in der Schule besser wirst - und guck weniger fern

Aber mal ernsthaft. Selbst wenn Du die 7 Klasse jetzt nicht schaffst, gibt es doch immer noch eine 2. Chance, oder? Also notfalls die 7. wiederholen und dabei nicht faul sein, weil Du glaubst, den Stoff schon zu kennen.

An welche Fächern würde es denn liegen, wenn Du die 7. Klasse nicht schaffst?

Grüsse
Florian

[desiniN]

Danke für deine schnelle Antwort.
Jetzt weiß ich auch endlich genaueres, ich habe schon oft versucht im internet was herauszufinden, doch habe nie was gefunden, jetzt bin ich aber hier gelandet (:

Naja, mein problem ist, das ich auf keinen fall die klasse wiederholen möchte, liegt an persönlichen gründen.
Würde es denn gehen, wenn ich einen guten realschulabschluss habe ?
Eher nicht, oder ?

Und apropo, wenn ich auf der realschule wäre, würde ja bald auf mich das praktikum zukommen, könnte man ein praktikum bei innenarchitekten machen ?
[ja, ich stelle mich ziemlich doof an, nur bin mir bei all den fragen nicht sicher mit den antworten, desshalb frage ich lieber]

Liebe grüße
Nicole- (desiniN)

[jarrid]

aus welchem bundesland kommst du denn?
es gibt mittlerweile in vielen bundesländern nach der realschule (oder vergleichbarem)die möglichkeit, auch ohne ausbildung, die fachoberschule zu besuchen und so dein fachabitur zu erwerben. an fachhochschulen kannst
du dich somit auf einen studienplatz bewerben.
aber grade bei den ina`s schadet es wirklich nicht nach der realschule eine
ausbildung z.b. als schreiner zu machen. wird dir im studium sicherlich zu
gute kommen.
also selbst wenn du kein reguläres abi machst gibt es zahlreiche möglichkeiten
trotzdem zu studieren.

[desiniN]

Dir auch vielen dank für die schnelle Antwort.
Aus niedersachsen .
heißt das jetzt, wenn ich nach der realschule einen abschluss auf der berufsbildenenschule mache, das ich es trotzdem i.wie schaffen könnte ?
Das heißt doch aber auch, das ich gute noten haben müsste. Naja ist ja eig. klar das ich gute noten haben muss.

[jani1975]

hallo,

für ein studium brauchst du zumindest das Fachabitur. damit kannst du dann an einer fachhochschule studieren.
für eine Uni brauchts du das richtige abi.

fachabitur gabs bei mir nach 12klasse gymnayium plus ausbildung, bzw 2 jahre an einer dualen schule, wo du während der schule auch direkt den praktischen teil machst.

ein realschulabschluss plus lehre alleine würde nicht reichen.

allerdings brauchst du für das fachabitur auch einen bestimmten notendurchschnitt. bei mir waren es 2,5 und in den hauptfächern nicht schlechter als 3. die angaben sind allerdings für NRW

[siren]

Innenarchitektur kann man nur an Fachhochschulen studieren, an Unis gibt es den Studiengang nicht. Du brauchst also am besten das Fachabi oder Fachhochschulreife.

Ich bin jetzt grad mit meinem Master in Innenarchitektur fertig und kann auch nur eine Ausbildung als Schreiner o. ä. vor dem Studium empfehlen. Das erleichtert das Studium auf jeden Fall in einigen Bereichen.

Achso...Praktikum kannst du natürlich bei Innenarchitekten/Schreiner/Messebauer machen, oft nehmen die aber nicht gern Schüler. Aber da würde ich einfach hingehen und fragen, das klappt dann schon

[Archimedes]

Zitat von desiniN

heißt das jetzt, wenn ich nach der realschule einen abschluss auf der berufsbildenenschule mache, das ich es trotzdem i.wie schaffen könnte ?
Das heißt doch aber auch, das ich gute noten haben müsste. Naja ist ja eig. klar das ich gute noten haben muss.

Ich bin den 2. Bildungsweg gegangen:

- Realschulabschluß
- Lehre als Bauzeichner
- Fachabitur (1 Jahr)
- Studium Architektur an einer Fachhochschule

Das würde auch bei Dir funktionieren. Als Lehre würde sich tatsächlich Schreiner, Treppenbauer, Maler oder Dekorateurin anbieten. Natürlich auch eine Bauzeichnerlehre. Dann einjähriges Fachabi an einer Berufsschule mit Schwerpunkt Bautechnik oder Gestaltung.

Gute Noten helfen dabei immer, auch wenn fast Jeder schon erfahren hat, wie wenig sie über den Einzelnen aussagen und unter welch fragwürdigen Bedingungen sie manchmal zu Stande kommen.
Laß Dich durch ein verkorktes Schuljahr bloß nicht aus der Bahn werfen. Viele Genie's waren keine guten Schüler.
Um (Innen-)Architektin zu werden kommt es kaum auf die Schulnoten der 7. Klasse an.

Manche FHs haben Zugangsbeschränkungen bzw. einen NC, deshalb später etwas mehr anstrengen.

Nachteilig fand ich diesen (2.) Bildungsweg, auch in der Nachbetrachtung, nicht. Das theoretische Studium fällt einem oft am Anfang sehr schwer, wenn man schon im Beruf gestanden hat, aber davon profitiert man spätestens nach dem Abschluß wieder.

Ich würde mir trotzdem überlegen, ob ich nicht Architektur statt Innenarchitektur studiere, weil die Möglichkeiten einfach größer sind und man später dennoch den Schwerpunkt auf Innenraumgestaltung legen kann.

Aber bis dahin hast Du noch viel Zeit und auch ich glaube, daß Du vermutlich nochmal auf andere Gedanken kommst.
Ich muß aber gestehen, daß ich auch schon mit 12 ziemlich genau wußte, daß ich entweder Automobildesign oder Architektur machen will.


Versuch's vielleicht erstmal mit Ferienjobs und Schulpraktikum in o.g. Berufen.

[jani1975]

ich finde architektur ist schon was ganz anderes als innenarchitektur....und ehrlich gesagt, würde ich von einem "normalen" architekturstudium eher abraten.

[siren]

Zitat von jani1975

ich finde architektur ist schon was ganz anderes als innenarchitektur....und ehrlich gesagt, würde ich von einem "normalen" architekturstudium eher abraten.

Sehe ich ganz genauso. Man sollte sich schon klar machen ob es nun Architektur oder Innenarchitektur sein soll. Ein Architektur-Studium mit Schwerpunkt auf Innenraumgestaltung ist meiner Meinung nach ziemlich sinnlos.

Ein Prof hat bei uns mal gesagt: "Bei Architektur studiert man einen Beruf, bei Innenarchitektur ein Berufsfeld."

[Archimedes]

Natürlich fühlen sich die Innenarchitekten auf die Füße getreten, wenn man sagt, daß Architekten auch Innenarchitektur machen können, aber es ist "leider" so.
Siehe Marcel Breuer, Mies van der Rohe und Co....sicher lange her, aber es gibt auch aktuelle Beispiele.

Innenarchitektur ist natürlich genau wie z.B. Lichtplanung ein eigenes Berufsfeld, aber ich habe schon mehrfach erlebt, wie schwer es Innenarchitekten auf dem Arbeitsmarkt haben, weil sie in einer Berufsnische festklemmen und nicht wirklich das Rüstzeug haben um daraus auszubrechen. Der Weg von Architektur zur Innenarchitektur ist wesentlich leichter als umgekehrt. Alleine das Thema Planvorlageberechtigung sei hier zu erwähnen. Der Arbeitsmarkt für Architekten ist schon hart umkämpft, bei den Innenarchitekten sieht's noch schlimmer aus. Daher wäre mein Tipp an Jemanden der sich generell für (Innen-)Architektur interessiert ein möglichst allgemeines Architekturstudium und dann vertiefen. Was man evtl. vertiefen möchte erfährt man ohnehin erst, wenn man das gesamte Spektrum an Möglichkeiten kennengelernt hat. Viele Zusatzqualifikationen muß man auch nicht "studieren", sondern kann sie durch Eigenstudium, Berufserfahrung und Lehrgänge/Workshops ergänzen.

[jani1975]

ich kenne das studium zwar nicht, aber ich denke 2 semester innenraumgestaltung machen noch keinen innenarchitekten. bzw käme ich nicht auf die idee mich auf so eine stelle zu bewerben.

und ein architekturstudium ist garantiert technischer. also was fächer wie statik, bauphysik und bauko. denke nicht das die bei innenarchitektur in dem maße vorhanden sind

[siren]

Genauso fühlen sich aber auch die Architekten auf die Füße getreten, wenn man sagt, daß man halt nicht "mal eben" die Innenarchitektur miterledigt ;o)

Ich kenne viele Gegenbeispiele von Architekten, die seit Jahren selbstständig mit gutlaufenden Büros sind, die aber keine Chance haben an Innenarchitektur-Projekte zu kommen. Da wird dann oft der Innenarchitektur-Master noch gemacht. Der Weg ist nämlich ganz und gar nicht einfach. Und in den Bereich Möbelbau, Lichtplanung oder Produktdesign kommt man als Innenarchitekt sehr viel leichter, weil das Bestandteile des Innenarchitektur-Studiums sind.
Bei jedem Entwurf war bei uns konstruktiver Möbelbau und die komplette Lichtplanung Bestandteil der Ausarbeitung.
In meinem Architektur-Studium habe ich von den Sachen nichts gehört und hätte darauf auch keinen Schwerpunkt setzen können, obwohl das natürlich auch an meiner damaligen Hochschule gelegen haben kann. Da ging es aber eher um Fassadenschnitte, Statik usw.

Aaaaaber...wir driften hier vom Thema ab. Und ich will ja auch gar nicht abstreiten, daß es auch Architekten gibt, die ein gutes Händchen für Innenarchitektur haben.
Aber bei den meisten gehts nunmal eher nach hinten los.

[desiniN]

da ich jetzt nicht wirklich ahnung von den beiden studien habe, frage iich mal so, was lern ich denn weniger im studium für architektur als im studium für innenarchitektur.
Ich bin bei mir ganz sicher, dass es Innenarchitektur sein soll und nicht architektur, bisher hat mich architektur auch so komplett garnicht interessiert
sondern eher, das dekorieren und halt alles was dazu gehört *-*
Aufjedenfall, wenn es bei mir um die entscheidung des schulwechsels geht, denke ich eher immer an meinem traum als innenarchitektin später zu arbeiten, das heißt ich mach mir dann schon immer sorgen, ob ich es dann nicht später doch bereuen würde, wenn ich auf die realschule gehen würde.
Im moment sieht es aber so aus, das ich dike klasse schaffe.
Leider weiß ich nicht wie es dann in der 8. klasse aussehen wird :'D

Jetzt zurück zum thema, das heißt ich brauche abi + fachabi [was ist das ? Berufsschulabschluss ? ;D ] und dann das entsprechende studium ?

[Archimedes]

Zitat von desiniN

da ich jetzt nicht wirklich ahnung von den beiden studien habe, frage iich mal so, was lern ich denn weniger im studium für architektur als im studium für innenarchitektur.

Weniger sicher nichts, nur nicht so speziell in Richtung Innenraumgestaltung.
Es ist schwer sich zu entscheiden, wenn man nicht weiß worum es geht. Architektur ist breiter aufgestellt, läßt später mehr Möglichkeiten und auch Innenraumgestaltung kann man noch vertiefen.

Zitat von desiniN

...sondern eher, das dekorieren und halt alles was dazu gehört

Innenarchitektur ist mehr als "Kissenschubsen" auch wenn es von Architekten liebevoll als dieses bezeichnet wird.
Am Besten machst Du mal ein Praktikum um eine leise Ahnung zu bekommen, was das ist. Wine Tittler und Fräulein Brenner sind nicht die besten Beispiele. Da geht's um TV-Show und Schicksale, weniger um ernste Innenarchitektur.