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rokdd: Offline
Ort: Dresden ![]() Beitrag Datum: 14.06.2008 Uhrzeit: 11:18 ID: 29069 | Social Bookmarks: oh nein! Aber ich habe nie gelernt so etwas zu berechnen und es wurde auch nie angesprochen. Ich finde es nur traurig dass gar nicht mehr in Erwägung gezogen wird selbst etwas auszudenken, die meisten werden bei uns gar nicht auf die Idee kommen das zu berechnen, sondern einfach abzeichnen? Aber vielleicht kommt das ja im Hauptstudium... TWL, Klima, etc. berechnen wir auch, der Entwurf ist im Übrigen noch nicht beendet. |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 14.06.2008 Uhrzeit: 17:32 ID: 29070 | Social Bookmarks: Es ist wohl sehr Hochschul-, Lehrstuhl- und Personen-abhängig. Aber, wenn Du an einer Universität studierst, kannst Du ruhig, das Universale in Anspruch nehmen, und Dich selbst in diese Richtung vertiefen. Es wird Dich niemand davon abhalten, nur die Unterstützung fehlt eventuell, oft aus eigener Ermangelung, an manchen Unis. Das soll Dich aber nicht hindern. |
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rokdd: Offline
Ort: Dresden ![]() Beitrag Datum: 15.06.2008 Uhrzeit: 12:21 ID: 29077 | Social Bookmarks: genau so scheint es... was mir am Ende nur sagt dass ich einen schlechten Lehrstuhl habe. In den Bauko-Vorlesungen gab es immer nur Bilder, was einem aber meistens nicht so weiterhilft. Aber gut danke erstmal für den Tellerblick. Frage mich nur gerade wie das die Architekturbüros kleine wie grosse machen.... |
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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 15.06.2008 Uhrzeit: 14:22 ID: 29078 | Social Bookmarks: Aber auch wenn Du einen guten Lehrstuhl hast, musst Du Dir dieses Wissen selber aneignen. An der TU-Berlin, gab's im Grundstudium einen Bauko-Entwurf, in dem wir zusätzlich zu den Besprechungen mit den Entwurfsassitenten auch Besprechungen mit den Assistenten von TWL (Tragwerkslehre), Gebäudetechnik, Klimatechnik etc. hatten. Die haben uns dann gesagt, was man berechnen könnte. Mittels Vorlesungen und Skripts waren wir imgrunde schon darauf vorbereitet, und die Assistenten haben uns dann Fragen, zu den Berechnungen und Auslegungen beantwortet. Im Hauptstudium war's dann ganz ähnlich. Der Entwurf ging dann aber über zwei Semester. Erst im zweiten kamen dann die rechnerischen Nachweise in Betreuung der Fachdisziplinen. Im ersten Semester des Entwurfs fand die Betreuung vornehmlich mit den Entwurfsassistenten statt, die aber selber dann schon mehr Augenmerk und Wert auf eine fundierte Vordimensionierung - ohne rechnerischen Nachweis - legten. Da kam es mehr auf Erfahrungswerte an, die, wenn man sie nicht hat, durchaus aus dem Studium von Fachliteratur beziehen kann. Mir selbst kam da meine vorherige Ausbildung entgegen, aber auch der gute Kontakt zu einem der TWL-Assistenten, Rüdiger Ihle, den ich an dieser Stelle mal lobend erwähnen möchte. Im Büro läuft es nachher ganz anders. Du entwirfst etwas basierend auf Erfahrungswerten, gefühltem Wissen oder Referenzprojekten. Dann oder wenn Du über nichts von dem verfügst, rufst Du Firmen an, die Produkte für die jeweiligen Bauteile oder Baugruppen herstellen, und bittest einen Berater von denen zu Dir, um Dich dahingehend zu beraten, ob das geht, was Du willst. Oder Du hast bereits eine ausführende Firma für das aktuelle oder ein vorheriges Projekt, das positiv verlaufen ist. Dann fragst Du die. Erst, wenn dass alles nichts bringt, fragst Du um die Erlaubnis einen Fachplaner einzuschalten, der Dich dann dazu berät. Das hat alles mit Geld zu tun. Geld für Verantwortlichkeit oder Geld für Zeit. Denn man hat leider nie die Zeit, sich so eingehend selbst mit den Dingen zu befassen, als dass man all die heutzutage benötigten Zahlen selber liefern könnte. Und darum geht es heute leider immer: Zahlen und viel es kostet, diese Zahlen zu erreichen. Gestaltung ist da eher die Kür denn die Pflicht. Das ist heutzutage ein zentrales Problem der Architektur. Zeitdruck, Geldmangel und die Dominanz der nachzuweisenden Zahlen. Um mal ein Beispiel zu bringen: Brandschutz. Eigentlich gut und unabdingbar, aber wenn Du ein Produkt A mit einem Produkt B kombinieren willst, und es für Produkt A und Produkt B eine Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vorliegt, aber nicht für die Kombination von beiden, geht es nicht, es sei denn Du läßt einen Nachweis im Einzelfall erstellen, was kaum ein Bauherr bereit ist mitzumachen. Man ist also gefangen in lauter geschlossenen Systemen. Ähnlich ist es in der Akustik. Es geht nur, was bereits vorher ein mal gebaut und geprüft worden ist. Ist das nicht der Fall musst Du bzw. letztlich der Bauherr es bauen und prüfen lassen, und gegebenenfalls nachbesseren, oder auf die Einhaltung von Schallschutzanforderungen verzichtet, was er unter Umständen gar nicht kann, wenn z.B. Arbeitsstätten Richtlinien betroffen sind. Akustiker lassen Dich da als Architekt gerne im Regen stehen, und verweisen lediglich auf Einhaltung der Anforderungen, und teilen Dir lediglich mit, dass der von Dir gewählte Aufbau, nicht nachweisbar ist. Der Bauherr andererseits, verlangt aber, dass er nicht mehr als nötig bezahlt. Wenn Du also etwas bauen ließest, was eigentlich Rw 57dB erreichen soll, und Du aus Vorsicht für 10.000€ mehr etwas bauen ließest, was dann aber Rw 63dB erreicht, wird der Bauherr Dich fragen, warum es nicht möglich war, etwas für nur 2000€ mehr zu bauen, was Rw 57dB erreicht hätte. |
Social Bookmarks: Es schadet nicht, wenn man weiß, was man berechnen müsste, aber man muss für den Entwurf ja nicht immer alles Berechnen, dann kommt man nicht mehr zum Entwerfen. In z.B. der Detail nachzugucken hat den Vorteil, dass man einfach mal Beispiele sieht, wie etwas gelöst wird. Rechnen alleine bringt's ja nicht. Die Dampfsperre z.B. wird bei einer k-Wert Berechnung kaum ins Gewicht fallen. Sie aber deshalb wegzulassen wäre schlecht. Durch abzeichnen lernt man manchmal enorm viel, eil man sich dabei doch mit der Materie auseinandersetzt. Und wenn man in der Detail nachguckt, muß man meistens erstmal nach einem Beispiel suchen, dass zu den eigenen Vorstellungen passt. Schon bei der Suche wird man durch viele andere Beispiele was lernen. Wenn man dan etwas gefunden hat, kann man es dann meistens nicht 1:1 umsetzen, da man z.B. für den Fensteranschluss eine andere Vorstellung hat. Also guckt man - wenn man keine eigene Lösung parat hat - noch weiter um eine Lösung für den Anschlusspunkt zu finden. Schon ist man dabei durch kombinieren selber zu Entwerfen. Es ist ja nicht so, als hätte jemand plötzlich z.B. das Wärmedämmverbundsystem mit allen Schichten für eine Fassade erfunden. Nein, es wurde immer wieder abgeguckt und verbessert. Wenn Du als Student noch nie Fassaden studiert und entworfen hast, wäre das Ergebnis einer selbst ausgedachten und berechneten Fassade vermutlich eine Katastrophe. (Woher sollte man denn Wissen, auf was zu achten ist.) Grüsse Florian
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