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mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 14:51 ID: 24352 | Social Bookmarks: Zitat:
In dem Büro, in dem ich jetzt gerade bin ist Holz ein unbekanntes Material. Ich denke ein entscheidender Grund ist, das Holzbau bisher und noch im überwiegenden Maße von Handwerk geprägt ist. Es gibt zwar bereits etliche Holzbauteil-Produzenten (Merk, Kaufmann usw.) , aber die scheinen noch nicht etabliert genug zu sein, um gegen die großen der Mineralbaustoff-Industrie anzustinken. Zudem ist Holz, weil es so leicht zu verarbeiten ist, auch das Material der Wahl, wenn es um Improvisation geht. Da Improvisation oft nur temporär gedacht ist, sind diese Konstruktionen oft auch vergänglich. Das Material an sich ist ja vergänglich. Es führt aber auch oft zu unschönen Schäden. Und es sind diese Schäden, die den Ruf des Holzbaus prägen. Da kann 1% Mist schon 99% gute Arbeit oder Potenzial versauen. Unsere Zimmerei baut seit mehr als 25 Jahren Häuser in Holzrahmenbauweise, und zwar komplett, nicht nur die Wände. Wir hatten bisher nur einen Feuchteschaden, der sich aber leicht beheben ließ. Bei Schimmel z.B. denken die meisten, dass es ihn nur im Holz gibt. Wenn dann aber das Mauerwerk voll Schwamm ist, fallen alle aus den Wolken. Ich denke auch die Vielfältigekeit der Holzkonstruktionen macht es vielen Architekten schwer. eine Ziegelwand oder Stahlbetonwand ist relativ dumm, und daher scheinbar leicht handhabar als Architekt. Mit Stahlbeton ist zudem fast alles an Lastabtrag möglich, haupsache man bekommt genug Stahl rein. Bei Holzkonstruktionen muss man da schon ziemlich viel Grips aufwenden. Aldo Rossi hat auch seinen Teil zur Materialwahl beigetragen als er von der Permanenz schrieb, und jeder will das unvergängliche Monument bauen. Vor Brandschutz hat auch fast jeder Architekt Angst, weil er sich nicht auskennt und sich seinen Entwurf ja nicht von dem Brandschutzbeauftragten kaputt machen lassen will. Und bis die neuen Holzmassivbau-Systeme in den Büros angekommen sind werden wohl noch Jahre vergehen. Angeblich soll es ja 30 Jahre von der Innovation bis in die Produktion dauern. Hier im Büro hab ich neulich mal gasagt, dass könne man mit Lignatur LKE 240 machen. Ich erntete nur Unverständis. Eine Decke muss doch aus Beton sein. Was Lignatur ist, wußte natrürlich keiner. Aber so ist es halt. | |
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