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Datum: 30.06.2013
Uhrzeit: 23:01
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Selber bauen als angestellter Architekt

#1 (Permalink)
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Hallo zusammen, heute mal ein auf den ersten Blick ungewöhnliches Thema für dieses Forum, aber mal sehen.

Habe in letzter Zeit mal begonnen mich mit dem Thema "eigenes Haus bauen" zumindest mal theoretisch zu beschäftigen. Wobei man sich als angestellter Architekt angesichts der Verdienstmöglichkeiten evtl. das Ganze auch grundsätzlich abschminken kann. Aber das "mieses-Einkommen-als-Angestellter-Thema" lassen wir heute mal.

Auf jeden Fall zielen meine Überlegungen daraufhin, welche Einsparmöglichkeiten man hat. Offensichtlich ist ja daß man sich zumindest das Architektenhonorar sparen kann. Evtl. läßt sich beim Statiker, Vermesser, Bauphysik-honorar auch etwas einsparen aufgrunddessen, daß man die Leute von der täglichen Arbeit schon kennt.

Ein paar mal habe ich schon mitbekommen, daß man bei bestimmten Herstellern (z.B. FSB hat sich mal auf ner Messe aus dem Gespräch ergeben) auch Material mit ernstzunehmenden Rabatten bestellen kann, was für "normale" Privatpersonen so nicht möglich ist.

Ist dies immer so bzw. kommt dies öfters vor ?

Ein weiterer Punkt wäre: Bringt es einen Vorteil sich noch nebenberuflich selbständig zu machen (Mwst. Problematik...). Müßte man wohl mit nem Steuerberater besprechen. Aber hier im Forum gibt es ja auch ältere/ selbständige Kollegen, die sich mit wirtschaftlichen Dingen besser auskennen.

Welche weiteren Möglichkeiten seht ihr noch ? Eigenleistung ist soweit klar

Bin mal auf Antworten gespannt.
Gruss Daniel

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Beitrag
Datum: 01.07.2013
Uhrzeit: 11:40
ID: 50390



AW: Selber bauen als angestellter Architekt

#2 (Permalink)
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Daniel, das größte Problem liegt in der finanziellen Bewertung deiner Eigenleistungen.
Klar, Planung und Bauleitung kannst du in Eigenleistung bewerkstelligen.
Und für einen einigermaßen handwerklich begabten Bleistiftkünstler ist Vieles am Bau selbst zu machen möglich.
Das dauert zwar oft etwas länger, aber warum denn nicht.
Einen Spaten, eine Schippe oder einer Maurerkelle zu schwingen sollte möglich sein. Ebenso Hammer und Bohrmaschine resp. Schrauber.
Also kannst du die Gewerke Mauerbau, Innenausbau etc. erledigen.
Ich selbst würde mir bei der Elektrik, bei der Installation und gegebenenfalls Holzbau/Dachdeckung Profis holen.
Oft findest du auch erfahrene Bauhandwerker im Ruhestand, die dir noch gute Tips geben können.
Du brauchts ein paar gute Helfer aus der Bekanntschaft / Verwandtschaft und dann ab die Luzie. Ist auf dem Land oft noch üblich, dass EFH mit viel Eigenleistung gebaut werden.

Was du merken wirst ist, dass dir die Banken die Eigenleistung nicht "abnehmen". Die setzen ihre Regelsätze an und du wirst mit viel Aufwand belegen müssen, dass du mehr Eigenleistung an deinem Haus erbringen kannst im Vergleich zu "Otto Normalhäuslebauer".

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Beitrag
Datum: 01.07.2013
Uhrzeit: 12:47
ID: 50391



AW: Selber bauen als angestellter Architekt #3 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von dk0815 Beitrag anzeigen
Habe in letzter Zeit mal begonnen mich mit dem Thema "eigenes Haus bauen" zumindest mal theoretisch zu beschäftigen.
Gib Dein Projekt in die Hände eines fähigen Kollegen und bezahl das Honorar. Das spart viel Ärger, Beziehungsstreß und Zeit. Außerdem kannst Du Jemanden für die Fehler verantwortlich machen.

Hört sich an wie ein Scherz, ist aber nicht von der Hand zu weisen.
Natürlich macht das letztlich kaum ein Architekt, aber selbst Bauen bedeutet definitiv Streß.

Ich habe mein eigenes Haus bereits vor 12 Jahren (2001) begonnen zu planen, weil wir damals ein Grundstück erworben haben. Der letztlich umgesetzte Entwurf stammt von 2005. Das Haus wurde dann 2006 begonnen und 2010 bezogen. Bauzeit verteilt auf 3,5 Jahre mit viel Eigenleistung am Wochenende und individuellen Lösungen.
Da man sich als Architekten aber ständig weiterentwickelt, mit neuen Lösungen und Produkten konfrotiert ist, war das Haus quasi schon vor Fertigstellung wieder veraltet.
Trotzdem hat sich eine große Zufriedenheit eingestellt und die größten Rückschlüsse kann man erst durch das längere Bewohnen ziehen. Das beeinflußt ganz maßgeblich auch das berufliche Gefühl für Funktion, Nutzung, Machbarkeit und Kosten. Von daher ein wichtiger Selbstversuch.

Kurze Tipps:
- Eigenleistung nicht zu hoch bewerten (max. 10% Ersparnis einrechnen). Das sind schon schnell 800 Arbeitsstunden (neben dem Job)
- viele Firmen aus der Region berücksichtigen, wenn man als Architekt später auf Angebote für andere projekte angewiesen ist
- nicht zu sehr auf Freunde und Bekannte verlassen
- Finger weg von Gewerken, die mit Abdichtung, Haustechnik etc. zu tun haben und einer Gewährleistung bedürfen
- Zeitnehmen...in Ruhe bauen, auch wenn's ein Jahr länger dauert
- Platzhalter im Entwurf vorsehen, weil man sich weiterentwickelt und so noch die Möglichkeit für neue individuelle Lösungen hat
- nicht jedem Trend oder neuen Produkten hinterherlaufen
- Partnerin früh in den Planungsprozeß einbinden, schriftlich Wünsche fixieren und Kosten definieren. Diese Liste gut aufheben.
- nicht am falschen Ende sparen bei der Auswahl der Beteiligten
- nicht zu groß bauen, Erweiterbarkeit gewährleisten
- Planung von einem Kollegen prüfen lassen
- keine falsche Hoffnung machen, dass man durch das Wohlwollen von Herstellern viel spart

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dk0815: Offline

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dk0815 is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 03.07.2013
Uhrzeit: 10:24
ID: 50395



AW: Selber bauen als angestellter Architekt #4 (Permalink)
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Hallo zusammen,

@archimedes: deine Tipps sehe ich eigentlich ähnlich, vor allem mit der Größe/Erweiterbarkeit; diesen Punkt sehe ich mittlerweile auch allgemein als sehr wichtig an; natürlich ist es toll wenn man für Kunden Riesenkisten bauen kann und diese es dann auch bezahlen, aber letztendlich kann ich immer nur auf einem Stuhl sitzen und muss dies nicht in einem auch als Gymnastikhalle nutzbaren Raum machen..... ganz interessant war mal ein Artikel zu dem Themenkomplex im Netz, bei dem es darum ging, daß es jetzt Leute gibt die nur 50 oder 100 Dinge besitzen; wobei man muß die Minimalismusgeschichte auch nicht übertreiben.

@FoVe: was meinst du damit genau "daß die Banken einem die Eigenleistung nicht abnehmen" ? Wollen die einem höhere Kreditsummen aufschwatzen, um es mal in einfachen Worten auszudrücken...

Was gibt es sonst noch für Meinungen

Gruss Daniel

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