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cocooned is on a distinguished road

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 19:33
ID: 32901



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job.

#1 (Permalink)
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Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Als Angestellter sollte man sich vor Augen führen, daß 2.000 € Bruttogehalt im Monat für einen Arbeitgeber Kosten von ca. 3.500 €/Monat verursachen, wenn man Lohnnebenkosten/Arbeitgeberanteile und den Arbeitsplatz einkalkuliert. Wenn man dann noch die Zeit des Chefs oder der Mitarbeiter einkalkuliert, die beim Einarbeiten unterstützen, dann sind das evtl. nochmal 500-1000 € die dem Büro in den ersten Monaten an Produktivität/Einnahmen fehlen. Für jedes Büro zunächst Kosten ohne zu wissen was am Ende als "Ertrag" rauskommt.

kann es sein, dass du brutto und netto verwechselst? meiner meinung nach wären die 3500 euro brutto und die 2000 euro dann der nettolohn.

ein bruttogehalt von 1000 - 1500 euro ist meiner meinung nach eine frechheit. mein einstiegsgehalt als bauzeichner nach dreijähriger lehre betrug schon 1500 euro.

... und mit einem abgeschlossenen architekturstudium hat man ein viel größeres wissen als ein bauzeichner. der bauzeichner hat vielleicht einen besseren praxisbezug aber viel weniger theoretisches wissen. außerdem kann er keine entwurfsarbeit leisten.

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 19:41
ID: 32903



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job.

#2 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von cocooned Beitrag anzeigen
kann es sein, dass du brutto und netto verwechselst? meiner meinung nach wären die 3500 euro brutto und die 2000 euro dann der nettolohn.

ein bruttogehalt von 1000 - 1500 euro ist meiner meinung nach eine frechheit. mein einstiegsgehalt als bauzeichner nach dreijähriger lehre betrug schon 1500 euro.

... und mit einem abgeschlossenen architekturstudium hat man ein viel größeres wissen als ein bauzeichner. der bauzeichner hat vielleicht einen besseren praxisbezug aber viel weniger theoretisches wissen. außerdem kann er keine entwurfsarbeit leisten.
Nein, ich habe nichts verwechselt.

2.000 € ist der Bruttolohn den der Arbeitnehmer monatlich erhält. Das bedeutet je nach Steuerklasse, Krankenkasse, etc., etc. ca. 1.200 - 1.400 € (netto) im Monat.

+- 3.500 € kostet dieser Arbeitnehmer aber den Arbeitgeber, weil dieser noch Lohnnebenkosten/Arbeitnehmeranteil von 600-700 € zu bezahlen hat. Den Arbeitsplatz, den PC, die Software und die Miete, sowie diverse Versicherungen bezahlen muß. +Risiko bei längerer Krankheit oder Schwangerschaft des Arbeitnehmers.



Wenn für Dich 1.000 - 1.500 € (brutto) für eine Frechheit am Anfang sind, dann mag das moralisch vertretbar sein, aber viele Arbeitgeber werden Dir ohne Erfahrung sicher nicht mehr zahlen.

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Datum: 05.03.2009
Uhrzeit: 16:22
ID: 32909



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #3 (Permalink)
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Jegliche Argumentation für eine Bezahlung unter 2000 € brutto ist für mich einfach nicht nachvollziehbar.


reduziere es auf die einfache Grundlage:

Job mit <2000€ brutto vs. arbeitslos/arbeitssuchend mit Hartz4


reicht das als Argument?

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Datum: 08.03.2009
Uhrzeit: 10:08
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AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #4 (Permalink)
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Hier ein Link zum Thema Lohnnebenkosten.

gruendungszuschuss.de :: Für kleine Unternehmen: Was kosten Mitarbeiter?

Dort kann man sehen, daß ein Arbeitnehmer den Arbeitgeber deutlich mehr kostet als das Bruttogehalt, welches diesem ausgezahlt wird.

Ich sprach bei 2.000 € Bruttolohn von 600-700 € Lohnnebenkosten. Die zusätzlichen Abgaben für Sozialleistungen des Arbeitgebers liegen bei 420 € (bezogen auf 2.000 € Brutto sind das dann 2.420 € Kosten für den AG). Hinzukommen: Zitat:
Zu den Personalkosten von 2.420 Euro kommen gegebenenfalls noch weitere Sozialleistungen, die Sie zusagen, wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder vermögenswirksame Leistungen. Die entsprechenden Ausgaben sollten Sie in Ihrem Businessplan monatsgenau in die Liquiditätsplanung einrechnen.
Das sind dann die erwähnten 2.600 - 2.700 € für den AG. Dazu wie bereits erwähnt die Kosten für den Arbeitsplatz selbst und alles was damit zu tun hat.

Im Gesamten +- 3.500 € monatliche Kosten, damit der Angestellte +- 1.300 € (netto) zum Leben hat.
Das ist unser Problem in Deutschland!

Es ist leicht 2.500 € brutto als Einsteiger zu verlangen , wenn man nicht weiß was da noch hinten dran hängt.

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Datum: 08.03.2009
Uhrzeit: 10:49
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AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #5 (Permalink)
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In dem Zusammenhang würde mich mal interessieren, wie häufig es denn für uns überhaupt noch Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt. Ich bekomme z.B. keins, andere Archis aus meinem früheren Semester auch nicht.

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Datum: 08.03.2009
Uhrzeit: 11:02
ID: 32948



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #6 (Permalink)
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Also Urlaubsgeld ist mir jetzt auch nicht bekannt, aber Weihnachtsgeld schon. Wenn Du mitten im Jahr einsteigst gibts meist gar nichts oder höchstens einen kleinen Betrag im Dezember. Wenn Du aber ein volles Jahr vorher gearbeitet hast, dann bekommst Du ein halbes oder ganzes Gehalt (ab dem zweiten Jahr) im Dezember dazu.
So kenne ich es aus manchen Büros.
Das ist allerdings eine Sache zu der der Arbeitgeber nicht verpflichtet ist und welche individuell im Arbeitsvertrag vereinbart werden kann.
Es gab auch mal im Sommer eine kleine einmalige Sonderzahlung, wenn die Geschäfte besonders gut liefen, aber das sind Ausnahmen.

Grundsätzlich hat jeder Arbeitgeber das Interesse gute Leute langfristig zu binden, daher werden solche Leistungen oftmals erst nach ein oder zwei Jahren Bürozugehörigkeit bezahlt und steigen dann mit dem Gehalt jährlich an. So sollte es jedenfalls sein.

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Datum: 08.03.2009
Uhrzeit: 21:34
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AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #7 (Permalink)
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hmm na ja, bei der Brutto-AN und Brutto-AG Gegenrechnung ist es verzerrend, Betriebswirtschaftliche Kosten einzurechnen. Fairerweise muss man hier lediglich die Kranken, Renten- und Arbeitslosenversicherungsanteile des AG einkalkulieren. Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld ist im Tariffreien Raum der Architektur sowieso keine Pflicht.

Und Betriebskosten, Liquiditätsrisiken und andere unternehmerische Risiken als "LAsten" dem AN anzuhängen, ist nicht korrekt. Dies ist im Gewinn einzurechnen, deshalb bleibt ja entweder etwas mehr oder etwas weniger hängen beim Firmeninhaber.

Punkto der Absolventen: Das Argument des Anlernens wird immer sehr gern in der Architektur vorgeschoben, in anderen Berufen ist es jedoch gleich, und trotzdem (natürlich meist wegen der Tarifverträge) wird anständig gezahlt.

Meiner Meinung nach liegt das Risiko bzw. der betriebswirtschaftliche Schaden nicht darin, dass am Anfang die Absolventen nicht effektiv arbeiten, sondern eher darin, dass man bei schlechter Bezahlung nur die ersten zwei Jahre Berufserfahrung will, um dann zum besseren Gehalt wechseln zu können. Es ist also viel effektiver, attraktiv zu bezahlen, um die Absolventen auch nach den zwei Jahren halten zu können.

Übrigens sind auch Leute mit mehr Erfahrung immer nur so gut, wie sie angelernt worden sind. Mann kann bei Neuanstellungen mit erfahrenen Leuten genauso reinfallen.

Nein, ich bin der Meinung, dass für Architekten Gehälter unter 2.000 einfach sittenwidrig sind. Wenn die HOAI nicht mehr hergibt, dann haben wir Architekten ein Problem, es ist trotzdem nicht ok, deswegen die Löhne zu drücken, um den Gewinn für die Inhaber gleich zu halten. hier muss mit Forderungen nach Mindestlohn oder Tarifen der Druck zur HOAI Novellierung (die ist doch am Laufen, oder) gegenüber der Politik erhöht werden.

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Datum: 08.03.2009
Uhrzeit: 11:13
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AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #8 (Permalink)
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Ich hatte nach dem Studium zwei Arbeitsangebote (allerdings in Österreich) mit einmal 1.400,00 Euro brutto und einmal 1.600,00 Euro brutto.
Dem Büro mit 1.400,00 Euro brutto habe ich dann ganz nett gesagt, dass ich nach meiner Bauzeichnerausbildung mehr verdient hätte, woraufhin auch er auf 1.600,00 brutto hoch ging.

Ich persönlich stand auch vor dem Problem: Guter Job mit 1.600,00 Euro brutto, aber dafür erarbeitest Du Dir Berufserfahrung oder arbeitslos.
Ich war in der komfortablen Situation dass meine Eltern mir meinen Unterhalt weiter bezahlt haben, so dass ich nicht mit Harz IV starten musste, und habe mich trotz meiner ganzen Bedenken (u.a. auch dass ich trotz Diplom meinen Eltern weiter auf der Tasche liege (Teilunterhalt durch meine Eltern, teil durch Job im Büro, die mich als Dipl.- Ing. aber nicht bezahlen/ behalten wollten)) gegen die Jobs in Österreich entschieden (ok.... beide Jobs hatten auch noch ein paar Risiken: Umzug, 4 Wochen Probezeit danach hopp oder top etc.).

1 Monat später bin ich dann als Quereinsteiger in meinen jetzigen Job mit Einstiegsgehalt von knapp 2.400,00 Euro geschlittert.

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Datum: 08.03.2009
Uhrzeit: 11:38
ID: 32950



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #9 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Sadi Beitrag anzeigen
Dem Büro mit 1.400,00 Euro brutto habe ich dann ganz nett gesagt, dass ich nach meiner Bauzeichnerausbildung mehr verdient hätte, woraufhin auch er auf 1.600,00 brutto hoch ging.

Ich denke, daß man da auch unterscheiden muß. Du schreibst, daß Du z.B. eine Bauzeichnerausbildung gemacht hast. Damit verbinde ich eine gewisse Grunderfahrung im Büro und einige Grundkenntnisse was die Architektenarbeit angeht. Andere sammeln diese Erfahrungen in ähnlichem Masse durch studienbegleitende Praktikas und längerfristige Studentenjobs in Büros.
Grundsätzlich sollten Leute wie Du relativ schnell in den Job zu integrieren sein und auch nach einigen Wochen effektiv mitarbeiten können. Einstiegsgehälter um 2.000 € halte ich für gerechtfertigt, ebenso eine verkürzte Probezeit von z.B. 3 Monaten. Ohne Probezeit würde ich keinem AG bei Berufseinsteigern empfehlen.

Bei Leuten, die aber ohne nennenswerte Erfahrungen in den Job starten, halte ich Einstiegsgehälter von 2.000 € und mehr am Anfang oft für überzogene Forderungen gerade im Bereich Architektur und würde immer eine Probezeit von 6 Monaten vereinbaren.
Danach kann man sich dann über höhere Gehälter und Perspektiven unterhalten. Das war auch das worauf sich meine vorangegangen Beiträge bezogen haben.

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Datum: 18.03.2009
Uhrzeit: 18:34
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AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #10 (Permalink)
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Wie bereits weiter oben im Thread gesagt sollte man dann aber wirklich darauf achten, steigende Gehälter schon bei Abschluß der Einstellungsverhandlungen in den Vertrag geschrieben zu bekommen.

Die Erfahrung zeigt nämlich schnell, dass es nach oben nur noch sehr sehr zäh und unter Aufbietung von Drohungen weitergeht. Leider ist es nur bei sehr wenigen Büros üblich, selbst erfahrene Mitarbeiter durch Zahlung höherer Bezüge ans Büro zu binden - frei nach dem Motto "Die/ der hat doch schon immer für das Geld gearbeitet - das soll sie/er auch weiterhin!". Davon ausgenommen sind eigentlich nur Mitarbeiter mit Quasi-Partnerstatus.

Regelmäßige Erhöhungen im Prozentbereich wie in der Industrie sind bei uns ja nicht üblich, und wenn man nicht aufpasst, hat man über einen Zeitraum von 5 Jahren ohne Erhöhung real/ nach Kaufkraft betrachtet erhebliche Lohneinbußen.

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