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Datum: 05.09.2010
Uhrzeit: 20:07
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AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ?

#1 (Permalink)
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Zitat von dk0815 Beitrag anzeigen
War jetzt selber fast drei Jahre in einem Büro beschäftigt in dem AiP-ler mit 1600 / 1800 Brutto anfangen, nach 24 Monaten gnädigerweise mal 200 Euro mehr bekommen und es dann sehr lange so bleibt, so daß Kollegen die schon Jahrzehnte im Büro sind gerade mal 3000 Brutto verdienen und das Ganze bei einem Büro, das konstante Honorareingänge von 800 000 - 1 Mio Euro pro Jahr hat bei einer Mitarbeiterzahl von 8-10. Wenn man mal ein bisschen rechnet, kann sich jeder denken warum der ach so arme Chef keine odentlichen Löhne bezahlen kann. Könnte ja von seinem immensen persönlichen Gewinn abgehen.
Prinzipiell gebe ich dir schon recht, aber wenn man sich nun mal Dein Beispiel ansieht, frage ich mich, ob dieser Chef seinen Mitarbeitern wirklich so viel mehr zahlen könnte?!
Was bleibt denn von den Honorareingängen nach Abzug von Steuern, Büromiete, Unterhaltskosten, Arbeitsplätzen, Computern, Druckern, Software, Dienstauto, Fahrt- und Reisekosten etc. noch übrig?
Ich glaube es ist realistisch, die Kosten eines Mitarbeiters mit gut 6000 EUR/Monat anzusetzen - damit ist sein Lohn, die Arbeitnehmernebenkosten und Anteilig die oben genannten Punkte (Arbeitsplatz, Software...) zu verstehen.

Von den Einnahmen muss ein Büro dann auch Rücklagen für die schlechteren Zeiten bilden etc.

So richtig viel zu verteilen ist da auch nicht mehr - oder?
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Florian Illenberger

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Beitrag
Datum: 05.09.2010
Uhrzeit: 20:09
ID: 40709



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ?

#2 (Permalink)
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@dk0815

Mein Reden !!!

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Datum: 06.09.2010
Uhrzeit: 01:33
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AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #3 (Permalink)
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@ Florian:

gehen wir mal davon aus, dass die Zahlen stimmen, und dass Deine Kostenannahme auch stimmt, dann bleiben immerhin pro Arbeitnehmer rund 40 000 Gewinn!!!

Ich glaube, dass man mit 800-1.000k Euro Umsatz mit 8-10 Mitarbeiter einfach Gewinn machen muss, egal wie unwirtschaftlich man arbeitet. I.d. Regel sind ca. 4-5k Euro pro Kopf an Lohn zu rechnen, ohne laufende kosten.

Der springende Punkt sind die genannten Friseure, die wie Architekten keine Gewerkschaft haben.

Solange es in Deutschland kein Mindestlohn gibt, werden Sozialabbau, Kinderarmut und Hartz vier unsere stetigen Begleiter bleiben.

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Datum: 06.09.2010
Uhrzeit: 05:45
ID: 40711



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #4 (Permalink)
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Zitat von noone Beitrag anzeigen
@ Florian:

gehen wir mal davon aus, dass die Zahlen stimmen, und dass Deine Kostenannahme auch stimmt, dann bleiben immerhin pro Arbeitnehmer rund 40 000 Gewinn!!!
also 6.000 x 12 ergibt bei mir 72.000, d.h. 28.000 bleiben nach Deiner Rechnung übrig. Dienstreisen, Reinigungskraft, Sekretärin etc. sind Dinge, die ich nicht auf den Angestellten anrechnen würde, d.h. die in den 6.000 nicht enthalten sind, da sich diese Dinge nicht von der Anzahl der Arbeitnehmer direkt beeinflusst werden.

Anrechnen würde ich die Dinge, die der einzelne AN zur Nutzbarmachung auch direkt benötigt: Anteil an Gesamtbürofläche, Möbel, Software, Hardware...

Was für Ausstände muss denn ein 8-10 Mann Büro von seinem Honorar noch an "Subunternehmer" abgeben? Das könnten Bauleitung, Ausschreibung und Kosten für Beratung von Fachplanern sein.

Was kostet eigentlich die Haftpflicht für so ein Büro?

Mir fallen da so viele Dinge ein, die auch bezahlt werden möchten.


Ich möchte mir hier kein Urteil für das angeführte Beispiel leisten. Die Einstiegsgehälter erscheinen auch mir definitiv zu gering. Die Frage ist aber ob sich wirklich viel mehr mit den Einnahmen zahlen lässt, oder ob das Büro unwirtschaftlich arbeitet.

Was jeder Angestellt einfach bedenken sollte, ist, dass man nicht einfach den Umsatz durch die Anzahl der Mitarbeiter teilen kann um damit ein mögliches Gehalt zu ermitteln...
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Florian Illenberger

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Datum: 06.09.2010
Uhrzeit: 08:17
ID: 40714



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #5 (Permalink)
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Ich denke auch, daß hier den Büro's viel zu hohe Einnahmen und vergleichsweise zu geringe Ausgaben für Personal etc. unterstellt werden.
Die Realität sieht leider anders aus.
Die Risiken für die Büroinhaber sind sehr hoch, die Zahlungsmoral der Kunden oft schlecht, der unbezahlte Aufwand für Akquise ist groß, es gibt jede Menge versteckte Kosten, die schwankende Auftragslage ist nur schwer zu kalkulieren. Sicher würde Jeder gerne mehr haben wollen, aber nur die wenigsten Architekturbüros können wirklich gut bezahlen.
Für die Mitarbeiter hört sich das immer supertoll an, wenn der Chef irgendwo 150.000 Euro Honorar bekommt, aber das was dafür geleistet werden muß, welche Risiken er abdecken muß, wie lange er auf die Zahlung es Honorars warten muß und welche Kosten dahinterstecken kann der Mitarbeiter leider nicht nachvollziehen und wundert sich über sein verhältnismäßig mickriges Gehalt, dabei kann es sein, daß er schon soviel bekommt, wie der Chef ihm überhaupt zahlen kann.
Wer mal auf der Chefseite gesessen hat, gewinnt völlig neue Einsichten. Garantiert!

Ich empfehle den schwarzen Peter nicht permanent bei der Büroführung und den Inhabern zu suchen, sondern mal zu schauen, was der Staat alles abschöpft und welche Bedingungen und Hürden dieser aufbaut.

Zitat:
Zitat von dk0815 Beitrag anzeigen
Wobei doch eigentlich klar ist, daß falls man nicht mindestens 2000 € netto hat, ein einigermaßen normales Leben (ordentliche Wohnung, Auto, Jahresurlaub, etwas Vermögensaufbau), gar nicht möglich ist. Familie, Kinder, Schulden für Hausbau gar nicht mal mitgedacht.
Dazu nur ein Tipp: Auf gar keinen Fall einen Partner/eine Partnerin nehmen, der in der gleichen Branche arbeitet, auch wenn's verlockend scheint.
Als Architekt läßt sich befreiter arbeiten, wenn zumindest einer in der Beziehung ein geregeltes und sicheres Gehalt hat. Dafür gibt's ne ganze Reihe von Beispielen.

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Datum: 06.09.2010
Uhrzeit: 09:38
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AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #6 (Permalink)
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ich stimme dem Eingangsbeitrag zu !

ein ziemlich wichtiger Erklärungsansatz ist doch der, daß oft eher künstlerisch veranlagte Architekten eigene Büros eröffnen, und das ordentliche wirtschaften tatsächlich nie gelernt wurde und auch als kreativ-Hemmnis gesehen wird.
Dann werden Wochen mit irgendwelchen den Gestaltern wichtigen, dem Bauherren aber piepegalen Details verbraten. Diese Zeitverbrennung gibt es bei Bauings nun mal nicht.
Die Erfahrung durfte ich edenfalls schon mehrfach machen.

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Datum: 06.09.2010
Uhrzeit: 10:00
ID: 40718



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #7 (Permalink)
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Ich denke, das Problem liegt auf beiden Seiten. Das Problem ist jedoch nicht, dass ein Architekt seinen Angestellten nicht ausreichend bezahlt, sondern, dass Architekten als bessere Bauzeichner beschäftigt werden.

In meinem fall gibt es zwei Chefs, die sind schon älter und beide Professoren mit wenig Bauerfahrungen.
Ich bin einziger Angestellter. Projektgröße ca. 4Mio€ - 1300qm BGF. Barbeitungszeit inzwischen bis Fertigstellung wahrscheinlich 2 Jahre.
Ausstattung ein Computer, ein 0,8x 1,60m Schreibtisch, ein A3 Tintenstrahldrucker, US-Version von ArchiCAD, MS Office, PS und ID (weil billiger) und Internet. Arbeitsplatz ist in privater Wohnung.
Mein Job entspricht angesichts der theoretischen Übermacht, der eines Bauzeichners mit Hochschulabschlu?.

Meiner Einschätzung nach sind 800.000 - 1.000.000€ für ein Büro mit einem Chef und 8 Architekten nicht genug. Wenn man aber 6 von 8 Architekten als Bauzeichner betrachtet und bezahlt, ist kommt es vielleicht hin.

Ich für meinen Teil muss allerdings sagen, dass ich trotz eines zwar langen aber sehr gut abgeschlossenen Studiums, keine fundierten Kenntnisse eines Bauzeichners habe und auch bei weitem keinen ausreichenden Überblick über
Baurichtlinien und Normen oder gar Kosten habe. Was meine Lage im aktuellen Büro etwas schwierig gestaltet, weil genau das aufgrund meines deutschen Diplom an einer TU von mir erwartet wird. Ich denke ein Bauzeichner wäre in diesem Büro wirtschaftlicher.

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