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Christo: Offline
![]() Beitrag Datum: 29.10.2012 Uhrzeit: 10:39 ID: 48357 | Social Bookmarks: Ich halte die Faustformel für deutlich zu niedrig angesetzt. Wenn ich kalkuliere, komme ich auf einen Stundensatz von 35,60 € um 2700 € Angestelltenbruttogehalt zu entsprechen. Dabei geh ich von 148 Stunden je Monat einer Projektstundenzahl von 80% aus - und das ich praktisch scheinselbstständig arbeite und keinen eigenen Rechner, Software, etc. habe und auch unterhalten muss. Von einer Haftung mal ganz abgehen. Wenn ich Erholungspausen, Krankheit und Zeiten, die ich für Akquise und Gemeinstunden nicht einkalkuliere, bin ich zwar billiger aber auch schön blöd. Kein seriöses Büro würde so kalkulieren. Real müsste man um wirklich die gleiche Leistung eines mit 2700 € Angestellten zu erhalten eher 46,50 € nehmen. Und jedes Büro das sich die Mühe machen würde seine Kosten richtig zu kalkulieren wüsste auch, dass ein freier Mitarbeiter das auch wert ist. |
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 29.10.2012 Uhrzeit: 13:27 ID: 48359 | Social Bookmarks: Du vergisst, das es auch sozusagen einen Markt mit großem Angebot an Architekten und geringer Nachfrage seitens der Büros gibt. |
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Christo: Offline
![]() Beitrag Datum: 29.10.2012 Uhrzeit: 13:45 ID: 48360 | Social Bookmarks: Du hast natürlich recht - aber irgendwann ist es aber wirtschaftlicher Wahnsinn. Dann wäre es besser Architektur als Hobby zu betreiben und z.B. an der Tanke für die Miete zu arbeiten. Das ist meiner Meinung nach bei 36€/h (incl. 19%) = 2000€ brutto/Monat AE (AngestelltenEquivalent) erreicht. Ich zumindest würde als Freier nicht unter 45€/h incl. gehen. Man kann darüber streiten, ob man als „Anfänger“ bei den ersten 3 Projekten drunter geht - zwecks Reputation o.ä. aber auf dauer ruiniert man sich - da kommt man an den Zahlen einfach nicht vorbei. |
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 29.10.2012 Uhrzeit: 19:27 ID: 48362 | Social Bookmarks: sehe ich auch so.
__________________ jochenvollmer.de |
Social Bookmarks: Zitat:
Wir reden von "freien Mitarbeitern" ohne eigene Bauherren, als Zuarbeiter eines Architekturbüros, sonst vergleichen wir Äpfel und Birnen. Auskömmliche und für beide Seiten vertretbare Stundensätze liegen dann, abhängig von Leistung und Einsatzgebiet, zwischen ca. 22 € und 35 € (ohne MwSt.), wobei alles über 30 Euro nur mit entsprechender Verantwortung und Erfahrung z.B. in der Bauleitung durchsetzbar sein wird. Man muß sich ja vor Augen führen, dass 35 €/Stunde für das beauftragende Büro pro Monat ca. 5.600 Euro zzgl. MwSt. bedeutet (35 x 160 Stunden, entspricht 21 Arbeitstagen mit 8 Stunden und davon 1 Tag Urlaub/Krank). Ansonsten heißt es "richtig" selbständig machen mit eigenen Projekten oder als Angestellter eine dauerhafte Anstellung finden. "Freie Mitarbeit" kann aus meiner Sicht nur eine Übergangslösung für wenige Jahre sein. | ||
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Christo: Offline
![]() Beitrag Datum: 30.10.2012 Uhrzeit: 10:10 ID: 48365 | Social Bookmarks: Zitat:
Der Vorteil des Büros liegt ja darin, dass es nur reale produktive Stunden bezahlen muss. Urlaub, Krankheit oder Buchführung wird nicht bezahlt. Auch kann der Freie von heute auf Morgen gebucht und auch wieder freigesetzt werden. Zitat:
Zitat:
Zitat:
21 Werktage x 8,5h = 178h - Urlaub und Krankheit = 148 h * 0,7 (Projekt zu Gemeinstunden) = 103,6 h Also ich muss als Freier davon ausgehen, dass ich nur 103,6 h je 21 Werktage in Rechnung stellen kann. (Wenn ich für sehr große Projekte gebucht bin, kann man den Faktor den Projektstundenschlüssel sicher noch Richtung 0,8 schieben und damit seinen Stundensatz senken.) Dann komm ich im Schnitt auf etwa 4314 € netto je Monat bei 35€/h brutto. Wenn man bedenkt, dass der Freie damit noch Krankenversicherung, Rente, Miete, „Dienstwagen“, Software, Weiterbildung, Mitgliedsbeiträge etc. bezahlen muss, ist das gar nicht so viel. Aus meiner Sicht ist Freier zu sein bei den gezahlten Stundensätze überhaupt keine Lösung. | ||||
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 30.10.2012 Uhrzeit: 10:18 ID: 48366 | Social Bookmarks: Jetzt frag ich mal aus meinem bequemen Angestelltendasein: Ist das alles nur Theorie oder bekommst du das auch bezahlt? |
Social Bookmarks: Zitat:
Vielleicht gab's mal eine Ausnahme, wo es unterm Strich so gut gelaufen ist, das die vereinbarte Pauschale geteilt durch geleisteten Stunden ein solch hohen Satz ergab. Ich kenne keinen Kollegen, der auch nur annähernd solche Stundenätze (über 37 Euro) an "freie Mitarbeiter" bezahlen würde. Das ist völlig uninteressant, denn dann kann ich mir zwei Absolventen Vollzeit hinsetzen und in Kauf nehmen, dass die auch mal tageweise nichts Gescheites produzieren. | ||
Social Bookmarks: Zitat:
Letztlich ist das doch der Grund warum es viele "Freie Mitarbeiter" gibt. Sie scheuen das große Risiko und die Grundinvestition. Das ist auch in der Buchführung zu berücksichtigen. Zitat:
Richtig, sehe ich teilweise auch so, deshalb gibt es dazu 3 Alternativen: Arbeitslos, angestellt oder richtig selbständig. | |||
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Christo: Offline
![]() Beitrag Datum: 30.10.2012 Uhrzeit: 10:29 ID: 48369 | Social Bookmarks: Keine Ahnung - ich bin kein Freier. Wie gesagt - darüber nachgedacht, durchgerechnet und Gedanken wieder verworfen. Lohnt sich einfach nicht. |
Social Bookmarks: Viele AG zahlen nicht nach Stunde sonderen nach Leistung. Ich würde mir hierzu auch ein paar Gedanken machen.
__________________ __________________________________________ Levente Pontai, ARCHITEKT AKNW L.Pontai@t-online.de Bonn | |
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